Handmade by Levi 2021: Cedrus, Tufa und Sintech

[Power-Seven]

Levi aus Rumänien ist sicher manchen als Konstrukteur der Hölzer von red+black ein Begriff.

Allerdings nimmt er weiterhin Aufträge für individuelle Hölzer an und hat mittlerweile eine Vielzahl spannender Projekte verwirklicht.

Mit einer Kleinserie möchte Levi mal wieder auf seine Baukunst aufmerksam machen, diesen Gefallen tue ich ihm angesichts der Fertigungsqualität dieser Hölzer gerne - denn da gab es nochmals einen echten Sprung in Sachen Gleichmäßigkeit und Verarbeitung.

In den folgenden Beiträgen stelle ich die drei Hölzer der exklusiven Serie kurz vor.

[Power-Seven]

Cedrus



Wie der Name schon sagt, wird hier Zeder als Außenfurnier verwendet, gefolgt von Makoré auf einem Ayous-Kern.




Die Dicke der Hölzer beträgt 5,75 mm bei einer Blattgröße von ca. 15,1 x 15,7.
Alle Hölzer der Kleinserie wiegen 83 Gramm.*




Mit der edlen und ungewöhnlichen Furnierauswahl entsteht ein Holz mit einem schönen Anschlag und guter Rückmeldung. Das Tempo würde ich Richtung Primorac einordnen. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass das Cedrus im offensiven Spiel noch etwas zulegt. Nicht ganz linear also, aber jederzeit kontrollierbar, kein "Schleudereffekt".




*Dicke und Gewicht Herstellerangaben, Blattgröße amateurhaft von mir gemessen

[Power-Seven]

Tufa



Das Tufa ist das schnellste der drei Hölzer, hat aber dank der Basalt-Schichten unter dem Limba-Außenfurnier einen sensationellen Touch.
Der Kern besteht auch hier aus Ayous.




Die Dicke der Hölzer beträgt 5,8 mm bei einer Blattgröße von ca. 15,0 x 15,6 und einem Gewicht von 87 Gramm*




Mit dem Tufa hab ich persönlich gern gespielt, weil mir die Balance optimal erschien. Man freut sich ja, wenn man ein Holz in die Hand nimmt und es sich nicht fremd anfühlt und man erstmal jeden Ball abkantet.
Ich würde dieses Holz mit Medium-Belägen spielen und auf Spin- und Platzierungs-Variationen setzen, weniger auf direkte Punktgewinne. Das ist m.M.n. auch der Vorteil von Basalt gegenüber Carbon, etwas besseres Gefühl bei etwas weniger Tempo.




*Dicke und Gewicht Herstellerangaben, Blattgröße amateurhaft von mir gemessen

[Power-Seven]

Sintech



Im Gegensatz zu den anderen beiden Hölzern hat das Sintech einen Kern aus Kiri. Zwischen dem Kern und dem Limba-Deckfurnier ist eine synthetische Faser verbaut. Hier hat ja jeder gern sein Betriebsgeheimnis, Levi nennt die Faser Sintech.




Die Dicke der Hölzer beträgt 5,9 mm bei einer Blattgröße von ca. 14,9 x 15,7. Gewicht: 86 Gramm.*




Das Sintech ist ein Holz, das vielen Spielern gefallen könnte. Nicht so direkt wie viele Carbon-Konstruktionen, eher vergleichbar mit manchen Soft-Carbon-Hölzern in den grundlegenden Spieleigenschaften. Der weiche Anschlag lässt härtere Beläge zu, die Rückmeldung ist angenehm. Insgesamt auch ein Holz für kontrollierte Spiel-Strategien, man wird nicht gezwungen ständig nach vorn zu spielen, aber wenn dann passen die Tempo-Reserven auch.




*Dicke und Gewicht Herstellerangaben, Blattgröße amateurhaft von mir gemessen

[Power-Seven]

Ich hoffe, der eine oder andere kann sich für das recht klassische Design begeistern.

Zu Levi selbst habe ich übrigens keinen persönlichen Kontakt, da läuft alles über einen Mittelsmann (Sprachbarriere).

Falls sich also jemand selbst ein Holz bauen lassen möchte, leite ich die Anfrage gerne weiter, bitte alles mit E-Mail-Adresse, das vereinfacht die spätere Kommunikation.

Danke im Namen von Levi fürs Reinschauen, ich bin dann mal weg.

[ratzinho]

Ich liebe die Hölzer von r+b, aber die Rahmenbedingungen (Schwankungen beim Gewicht, Änderungen des Designs, lange Wartezeiten) haben einen da schon teilweise verrückt gemacht.

Wie auch immer, Hölzer sehen wunderschön aus, interessante Aufbauten!

[Power-Seven]

Du hast völlig Recht, und man kann an anderer Stelle ähnlich kritische Aussagen von mir finden. Ich finde das Sortiment von red+black auch mittlerweile für eine kleine Marke mit überschaubaren Vertriebspartnern fast schon unübersichtlich.

Mit den Materialien will Levi sicher die Fantasie von Spielern anregen. Ob sich jemals jemand gefragt hätte, wie sich denn Zeder und Makoré so spielen, darf man bezweifeln.

Aber wenn man sich schon an einen Eigenbauer wendet, dann doch mit Ideen, die man von der Stange nicht findet.

[Svennie]

So,
ich habe alle drei Hölzer hier zum Testen.
Das Cedrus in gerade, das Sintech in gerade und das Tufa in konkav.
Getestet wird bzw. wurde jeweils mit folgenden Belägen:
Xiom Vega Europe, Xiom Vega Asia, Xiom Vega China sowie Stiga DNA H.
Eventuell noch ein test mit meinem aktuellen Spiel Belag, Tenergy 05 2,1mm.

Vorab sind alle Hölzer sauber verarbeitet, die Linsen gut eingesetzt und die Griffe liegen gut in der Hand, nicht zu dünn oder zu kurz oder zu dick oder zu klobig. Die Kanten und Übergänge sind geschliffen und nicht ist wirklich störend dabei. Der "Klecks" Klarlack auf der Linse im Griffende hebt sogar noch die Optik durch einen angenehmen Glanz Effekt.

Die Balance beim Cedrus ist eher kopflastig, das Sintech neutral bis wenig kopflastig und das Tufa hat eine hervorragende Balance was ich inzwischen deutlich mehr beachte als das pure Gewicht eines Holzes.

Gespielt wurde bisher das Cedrus und das Tufa, was mein erstes mal mit Basalt Faser ist.
Als Relevanz dient ein Boll ZLF, Donic Persson Power Allround, Custom Balde mit Super Aramid Carbon (inner) und Custom Balde mit reinem Aramid (outer).

Test Dauer pro Holz gut zwei Stunden zusammen mit meinem Sohn.
Berichte folgen zeitnah.

[Svennie]

Vorab, ich habe schon länger keinen Test Bericht mehr verfasst, daher bitte etwas Nachsicht walten lassen 😊

Cedrus, gerade, 82-83g laut Waage:

Vorweg ist die Einstufung als All+ korrekt, es liegt im Bezug auf Geschwindigkeit und Kontrolle nahe beim Donic Persson Power Allround, nur das beim ganz harten spielen das Cedrus ein wenig mehr Unterstützung liefert.
Das Cedrus ist kopflastig, was spürbar ist auch mit leichten Belägen wie Vega Asia und Europe. Hiermit hervorragend zur Unterstützung von Topspin Spielern geeignet. Der Anschlag ist angenehm, eventuell etwas dumpf doch eine deutliche Rückmeldung vorhanden sowie leichte nicht störende Vibrationen. Der Ballabsprung liegt im Mittel und der Sweetspot im üblichen Vollholz Bereich.
Ergänzend noch, das ich die letzten Monate ausschließlich Kunstfaser Hölzer im Off Bereich gespielt habe vor diesem Test.
Alle Schläge gehen sauber von der Hand, die Bälle landen dort wo ich sie haben möchte ohne großes tam-tam.
Mein Sohn meinte, ein solides Werkzeug mit dem alles geht,ohne spezielle Schwächen. Einem Anfänger würde ich es empfehlen sobald einige Monate Praxis und Training absolviert wurden. Dann lässt sich durch die Wahl der Beläge und entsprechender Schwamm Dicke nahezu jedes Setup herstellen was im "normalen" Tischtennis Bereich gespielt wird.
Ich konnte weiche, medium und harte Beläge spielen ohne mich unwohl zu fühlen, doch so 42-47,5° wäre der optimale Arbeits Bereich.
Alles in allem ein gelungenes "Hamdmade" Premium All+ Holz welches auch aufgrund des Preises nicht vor Hölzern "von der Stange" verstecken muss 🤘🏻🏓

[Power-Seven]

Zitat von Svennie

Alles in allem ein gelungenes "Hamdmade" Premium All+ Holz welches auch aufgrund des Preises nicht vor Hölzern "von der Stange" verstecken muss 🤘🏻🏓

Sehe ich auch so.
Man kommt natürlich preislich nicht an Klassiker wie STIGA ALLROUND oder DONIC APPELGREN heran, erst recht nicht wenn diese gut rabattiert sind.

Aber wie bei vielen anderen Produkten ist das dann eine Frage der Vorlieben - exklusiv, chic und handgefertigt (übrigens über die gesamte Kleinserie mit Schwankungen von 3 Gramm, finde ich gut) oder Standard.

Noch deutlicher ist das beim Tufa. Wenn man Basalt-Hölzer bei anderen Herstellern kauft, zahlt man in etwa das Dreifache.