Problem: Lasse mich zu weit in die DEF drängen - TT-NEWS Tischtennis Forum

ttdr · #1 14.11.2009, 10:34

Hi,
ihr kennt das bestimmt auch. Ihr spielt im Training, zieht meist gute Topspins und schießt sauber, aber im Spiel "verwandelt" ihr euch dann zu "Kampfschupfern"... einfach aus Angst zu viele offensive Fehler zu machen.

Versteht das nicht falsch, ich streue immernoch TS ein, aber viel zu wenige... Also bei mir ist es so.
Spielstil Training: Angriff variabel/ Allround
Spielstil Spiel: Def+ bis All- (hauptsächlich Schupf)

Das war hauptsächlich gestern mein Problem, hab zu wenig selbst gemacht und so beide Spiele verloren.

Hab "verklemmt" gespielt größtenteils.

Denkt ihr ich sollte einfach mal probieren meinen Spielstil durchzuziehen ?
Oder habt irh sonst noch anderweitige Tipps, bin grad etwas angepi**st über mich selbst...

Gruß ttdr

Obachecka · #2 14.11.2009, 10:41

Da hilft es sicherlich, ins Training vermehrt Stresssituationen einzubauen (vielleicht ein mannschaftsinternes Turnier) und dabei die Vorgabe zu geben, dass bspw. pro Ballwechsel nur 2x geschupft werden darf. Oftmals wirkt sich sowas dann auch auf Meisterschaftsspiele positiv aus, wobei da natürlich das Wichtigste ist, dass du dein Spiel durchziehst und bereit bist, Risiko zu gehen.

TSV Tema Matze · #3 14.11.2009, 10:58

Hoi TTDR.

ich muss leider arbeiten gehen, deshalb versuche ich mich kurz zu halten.

Versuche die Ballwechsel zu analysieren und bau Die eine Strategie zusammen, die Du dann im Training versuchst umzusetzen:

Beispiel:

Dein Rückschlag wird immer ein langer Schupf.
Kaum jemand wird in kurz hinters Netz legen können, daher:
1. langer Schupf deines Gegenspielers -> Eröffnungstopspin.
2. Er zieht ihn an -> Gegentopspin oder Block/Konter.

Das selbe mit deinem Aufschlag:
Spielst Du in lang und schnell, bekommst Du eine lange Antwort, egal welche: siehe oben.
Spielst Du in kurz und flach, am besten mit US, bekommst Du ( oft ) einen kurzen Schupf zurück -> siehe oben.

Diese Situationen kannst Du tausendfach im Training nachstelllen und dann im Spiel versuchen anzuwenden. Versuche dabei bei diesen Standart-Ballwechseln deine größte Stärke ( meinetwegen der VH - TopSpin ) zum häufigsten und effektivsten Einsatz zu bringen.

Das bringt Dir eine Strategie, bei möglichst vielen Ballwechseln.

Ich mach das seit einer weile so und mir hat es sehr geholfen, weil ich dadurch die wahrscheinlichsten Ballwechsel eines Ligaspiels nachkonstruiert trainieren konnte.

MfG

ttdr · #4 14.11.2009, 11:08

Danke schonmal... Daran, Matze, hab ich noch gar nicht gedacht. Klingt gut

ttdr · #5 14.11.2009, 12:05

Weitere Tipps

?

Fabi93 · #6 16.11.2009, 19:37

Mein Tipp: Gib dir Zeit!
Du spielst noch nicht so lange TT und somit ist es schwierig das, was du im Training spielst, auch in der Stresssituation eines Ligaspiels, Turnierspiels, etc. einzubringen.
Ich bin jetzt seit einem Jahr im Wettkampfbetrieb tätig und habe erst jetzt mein erstes Turnier gespielt, wo ich wenig nervös war. Ich war überrascht, wie selbsbewusst ich gespielt habe...
Vorher hatte ich das selbe Problem wie du.
Ansonsten sind die Tipps von Maze natürlich top

fberndt · #7 16.11.2009, 19:57

Zitat:

Zitat von ttdr

Denkt ihr ich sollte einfach mal probieren meinen Spielstil durchzuziehen ?
Oder habt irh sonst noch anderweitige Tipps, bin grad etwas angepi**st über mich selbst...

Als ich damals noch bei den Schülern spielte, hatte ich das gleiche Problem.

Ich dachte mir dann: "Ich spiele jetzt einfach wie im Training. Denn es ist egal ob ich wegen meinem defensiven Spielstil verliere, oder weil ich alle Topspins verhaue."

Und prompt klappte es viel besser und die Bilanzen sahen wesentlich besser aus.

ttdr · #8 16.11.2009, 20:14

Ja am Sa. hat das auch ganz gut geklappt, hab Schupf, Blockspiele gespielt, aber auch Konter und TS eingebaut... Habe auch 3:1 gewonnen, im Doppel habe ich gemerkt, dass man manchmal auch draufhauen muss... und hat gut geklappt *freu*

Macht gleich mehr Spaß als nur passiv zu schupfen, Blocken u. sich nach hinten drängen zu lassen.

Tischtennisroboter · #9 16.11.2009, 20:32

Es ist eigentlich so eine Art Teufelskreis. Wenn man sich nicht traut, zu riskieren, dann verhaut man viel mehr von den riskierten Bällen, weil man die nur halb spielt. Und wenn man so viele verhaut, traut man sich natürlich wieder nichts. Das solle einem immer bewusst sein.

Tony_Iommi · #10 16.11.2009, 20:40

Ich hatte mal fuer eine gewisse kurze Zeit einen Trainer names Andras Podpinka. Der hatte ebenfalls dieses "Problem" bei mir erkannt und kurzerhand dadurch geloest, in dem er eine Spielfeldumrandung 1.5m hinter mich stellte, sodass ich gezwungen war, am Tisch zu bleiben.

Mein Argument, dass ich ja dann eigentlich gar keine Abwehr spielen mehr brauche (wenn ich so nahe am Tisch bin, kann ich mich auch gleich auf's Blocken festlegen anstatt abzuwehren, oder?

) liess er nicht gelten.
Ding Song spiele ja schliesslich auch "fruehe Abwehr", so sein Einwand. Ich entgegnete ihm, dass Ding Song auch kein Normalsterblicher sei, sondern von einem anderen Stern komme. Natuerlich bezog ich mich damit auf die Tatsache, dass sich ein hochtalentierter Spitzenathlet wohl nur sehr schwer mit einem Landesliga-Duempel vergleichen liesse.
Aber auch damit hatte ich keinen Erfolg.

Die Idee mit dem Umrandungselement finde ich trotzdem nicht schlecht. Nur bei der Raumabmessung wuerde ich weniger strenge Massstaebe anlegen, wenn ich 'was zu sagen haette.