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  #1  
Alt 29.01.2017, 23:51
appelgrenfan appelgrenfan ist offline
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Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

(Am Ende des Beitrags gibt's die Kurzfassung ...)

Ich stagniere spielerisch, eigentlich entwickle ich mich eher zurück. Deshalb möchte ich an meinem Spiel etwas ändern. Zur Erläuterung kurz zum Hintergrund: Ich habe in der Jugend bis etwa Ende 20 kontrolliertes Offensivspiel gespielt, mir wurde (und wird) immer bescheinigt, dass meine Technik ganz passabel sei. Dann war ich 15 Jahre weg von unserem schönen Sport und hab mit 43 Jahren wieder angefangen. Lief auch ganz zufriedenstellend, kam auf ca. 1400 TTR-Punkte, doch seit einem halben Jahr stagniere ich und bin auch spielerisch unzufrieden.

Alter: 47
TTR: 1350 (Tendenz fallend)
Holz: Banda Allround
VH: Mark V GPS 1,8
RH: Tackiness D 1,5

Mein Spielstil
Im Idealfall schupfe ich so lange mit dem Gegner mit, bis ich einen schönen Ball zum Topspin-Angriff auf die VH bekomme. Da ich recht sicher und variantenreich schupfen kann, mach ich viele Punkte bereits bevor ich zum Angriff komme.
Allerdings kann ich nur aus der Halbdistanz sicher schupfen, komme aber von dort aus nur schwer zum Angreifen. Neben dem sicheren Schupfen sind Blocken und Kontern meine eigentlichen Stärken, aber nur, wenn ich direkt am Tisch stehe, aus der Halbdistanz geht das nicht. Insgesamt liegt mir das gerade Spiel wohl am besten, gerade auf der RH kann ich sicher kontern. Bewegungswunder bin ich keins, und da ich jetzt auf die 50 zugehe, werd' ich's auch nicht mehr werden.

Mein Problem
Nach meinem Wiedereinstieg hab ich ganz vorwiegend geschupft, um überhaupt wieder Sicherheit zu bekommen. Damit lief's gut, aber irgendwann kommt man mit einem rein passiven Spiel nicht weiter – und es macht mir auch keinen Spaß. Also hab ich versucht, mein Offensivspiel zu reaktivieren. Dazu muss ich aber nahe am Tisch stehen, was mein Schupfen unsicher werden lässt. Aktueller Stand meiner Bemühungen: Ich habe meine Sicherheit beim Schupfen verloren, dafür keine wesentliche Verbesserung beim Angriff erreicht.

Meine Fragen
Aufgrund meiner Stärke beim geraden Spiel überlege ich, mir kurze Noppen auf die RH zu packen. Meine Hoffnung ist, dass ich dadurch die Gegner eher zum Konterspiel zwingen kann. Zudem hoffe ich, dass ich durch die geringere Schnittempfindlichkeit der KN nicht mehr in die Halbdistanz muss, um fies angeschnittene Bälle zurückzubringen. Damit könnte ich meine Blockstärke eher zum Einsatz bringen. Sind diese Ideen zumindest prinzipiell richtig oder bin ich da vollkommen auf dem Holzweg?

Ich hab mir die Tage einen Friendship 802-1 bestellt, der mir aufgrund der Diskussionen hier im Forum und diversen Beschreibungen im Netz als sinnvoller Kompromiss zwischen klassischen KN und eher spinlastigen modernen KN erschien. Damit möchte ich erste Versuche wagen. Auf meinen Wettkampfschläger will ich den nicht montieren; ich überlege, ihn auf ein altes Skitt 5.8 (All+) Holz zu pappen. Die VH wäre dort auch ein Mark V GPS. Alternativ hätte ich ein weiteres Banda Allround mit einem Coppa auf der VH. Auf welches Holz würden die KN eher passen?

Kurzfassung
Alter Sack, kein Bewegungswunder, aber mit ordentlichem Block- und Konterspiel, technisch passabel, möchte auf seine alten Tage nicht ins dröge Schupfen verfallen und hofft, mit kurzen Noppen Spielfreude und Offensive zurückerlangen zu können. Sinnvoller Ansatz oder Schnapsidee?

Vielen Dank für eure Anregungen!
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  #2  
Alt 30.01.2017, 09:25
AWOS AWOS ist gerade online
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Was mich persönlich irritiert ist, dass du nur aus der HD schupfen kannst bzw am Tisch unsicher bist. Mit einer KN solltest du aber ran an den Tisch und ums schupfen kommst du nicht herum.
Wenn du wirklich offensiv werden willst, ist die Idee schon prinzipiell richtig.
Komischerweise habe ich etwas anderes im Hinterkopf Ich persönlich spiele LN mit einem ähnlichen Spielsystem und ich habe zum Umstieg mal einen Curl P4 mit 1.5mm Schwamm gespielt, den ich einfach mal in die Runde werfe. Er ist relativ nah an NI, relativ weich (das muss man mögen), noch relativ langsam und sehr gut für ein BKS-Spiel zu gebrauchen. Störeffekte gibt es nicht, aber ein gutes Absacken beim Kontern und genügend Spin um zu eröffnen. Vorteil, Du kannst mit dem Ding auf leere Bälle auch noch leichten US erzeugen. Dabei besticht er durch hohe Kontrolle. Für Umsteiger perfekt.
Ansonsten hast Du ja schon was zum Testen, da kommst eh nicht drumherum.
Wenn Dir das Tempo deiner KN zu hoch wird, such dir mal einen gebrauchten Curl zum Testen.

Geändert von AWOS (30.01.2017 um 09:40 Uhr)
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  #3  
Alt 30.01.2017, 09:40
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Umstellung auf kurze Noppen bedeutet natürlich auch Umstellung der Technik. Einfacher wäre es vielleicht, Du übst Schupfen am Tisch. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass Du bessere Winkel damit spielen kannst und die Gegner besser ausschupfen kannst. Dafür würde ich mir einen RH- Belag zulegen, der relativ schnittunempfindlich ist. Wie sich der Tackiness D da verhält, weiß ich nicht. Mein Armstrong Hikari SR7 55° wäre da beispielsweise einen Test wert. Kann selbst ordentlich Spin erzeugen, ist recht wenig spinanfällig, sehr kontrolliert (aber auch recht langsam) und z.B. beim Kontern und Blocken sehr präzise.

Wenn Du durch die Technikumstellung diese Vorwärts- / Rückwärtsbewegung einschränken kannst, stehst Du sicherer bei den offensiven Bällen und erreichst eine höhere Trefferquote. Und es ist im zunehmenden Alter auch kraftsparender.

Jetzt hast Du aber die Noppe schon gekauft. Wichtig ist halt von vorne herein, gerade auch mit der Kurznoppe, dass Du möglichst am Tisch bleibst und die Halbdistanz möglichst meidest.

Klar muss Dir sein, dass Du so oder so den sicheren Schupfball aus der Halbdistanz aufgeben musst, um voran zu kommen.

Wenn es ein genereller Wechsel des Spielsystems werden soll und Du vor Allem ein Block- und Konterspiel aufziehen willst, ist eigentlich auch Dein GPS falsch. Da kannst Du Dir ernsthaft Gedanken machen, ob Du die KN auf der VH spielen willst und auf der RH vielleicht sogar ein Antitop. Da bekommen die Gegner schon graue Haare, wenn Sie sich mit Dir einspielen. In meiner Liga spielt jemand diese Kombi äusserst erfolgreich. Auch gegen nominell deutlich Stärkere. Und der ist nur bemüht, den Ball im Spiel zu halten. Wenn man zusätzlich Druck macht, ist da noch einiges mehr drin.
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  #4  
Alt 30.01.2017, 11:37
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Ich bin beim Schupfen am Tisch nicht wirklich unsicher, aber doch weniger sicher als einen Schritt weiter hinten. Deshalb gehe ich, wenn's eng wird, den Schritt zurück und komm dann nicht mehr in den Angriff und Blocken kann ich dann auch nicht.

Mir ist bewusst, dass ich die Halbdistanz meiden muss, egal mit welchem Material. Das Problem ist, dass ich das seit ca. einem Jahr versuche und seither mein Spiel seither deutlich unsicherer geworden ist. Mir fehlt im Spiel regelmäßig ein "Matchplan", das macht mich zusätzlich unsicher und ich steh' an der Platte wie ein Depp.

Danke auch für den Hinweis auf den Mark V GPS als falschen Belag fürs Konterspiel. Das Gefühl hatte ich auch bereits, ich werde deshalb die KN mal auf den Schläger mit dem Coppa kleben. Achja, KN und Anti ... da tu' ich mir noch arg schwer in der Vorstellung. Vielleicht ist das ja was, wenn ich dann mal auf die 60 zugehe.
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  #5  
Alt 30.01.2017, 11:57
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Der von mir erwähnte Typ dürfte irgendwo zwischen Mitte bis Ende Zwanzig sein.
Denk mal nicht so sehr in Belagskategorien, sondern in Spielsystemen. Und dann kannst Du Dir zu Deinem Spielsystem die passenden Beläge raussuchen. Was immer das dann sein mag.
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  #6  
Alt 30.01.2017, 13:59
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Referre kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Gerade als 'Materialspieler' braucht man einen Spielplan. Mit KN muss man zudem immer gut hinterm Ball stehen ( RH ) oder die Bälle immer sauber gut vor dem Körper treffen ( VH ). Auch bereitet es vielen KN Spielern keine Freude, wenn man sie auf der KN immer schön an der Grundlinie mit scharfen US oder schnellen leeren Bällen festnagelt..... Jedes Material hat seine Stärken und Schwächen. Viel wichtiger finde ich mittlerweile die Spieltaktik und die Fähigkeit diese auch etwas dem jeweiligen Gegner anzupassen/aufzudrücken.
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  #7  
Alt 01.02.2017, 00:27
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Zunächst mal danke für eure Antworten.

Genau das Thema "Spielsysteme" beschäftigt mich zuletzt erheblich. Denn dass ich kein wirkliches System im Spiel habe, ist das, was ich mit fehlendem Matchplan meinte. Ich stell' mal zusammen, wie ich mich so einschätze und was auch meine Vereinskollegen sagen:
  • variables und meist sicheres Schupfen
  • gutes Block- und Konterspiel, v.a. auf der RH (es kam schon vor, dass Gegner den Tipp vom Trainer bekamen, mich nicht mehr auf der RH anzuspielen)
  • VH-Topspin eher langsam, häufig aber auch (unbeabsichtigt) mehr gehoben als gezogen, die Technik sollte aber lt. meiner Kollegen in Ordnung sein
  • komme nur selten selbst zum Angriff

Vor allem die Frage, wie ich selbst mehr zum Angriff komme, beschäftigt mich. Ich glaube, dass ich recht lange brauche, bis ich sehe, wie viel Rotation im Ball ist. Wenn ich dann merke: "ah, das ist ein Ball zum Angreifen" ist es schon viel zu spät. Das ist ein weiterer Punkt, warum ich KN ausprobieren möchte: Ich verspreche mir davon, leichter über meine eigentlich gute RH in den Angriff zu kommen, da ja die Schnittanfälligkeit geringer ist und ich somit weniger intensiv die Rotation studieren muss.
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  #8  
Alt 01.02.2017, 08:12
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

Für mich klingt das insgesamt so, als hättest Du in Deinem Spielsystem einen generellen Konflikt: Du kannst gut reagieren, willst aber agieren. Du fühlst Dich im Halbfeld sicher, willst aber nach vorne, um auch mal selbst anzugreifen.

Es gibt natürlich immer mehrere Lösungen. Jetzt mal eine spontane Idee von mir:
Was wäre, wenn Du für Dich akzeptierst, dass Du von Deinen Stärken und Deinem Spielinstinkt her eher der passive Spieler bist? Du kannst zwar den Gegner mit Schupfbällen und mit guten Blockbällen unter Druck setzen, Deine Stärken scheinen aber nicht darin zu liegen, selbst den Punkt zu machen, sondern den Gegner zum Fehler zu nötigen. Wenn Du das konsequent spielst und Dich vom Druck befreist, unbedingt nach vorne gehen zu wollen und jetzt endlich mal einen Topspin zu spielen, agierst Du viel sicherer.

Du kannst dieses Spiel unterstützen, indem Du auf Deine ungefährlichere Seite (in Deinem Fall evtl. die Vorhand?) fieses Material draufklebst. Ich würde bei Dir eher zu einem Störbelag tendieren, also lange Noppen oder sogar ein glatter Anti. Kannst beispielsweise mal nach dem MSP Mega Block schauen.

Nur so eine Idee...
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Geändert von crycorner (01.02.2017 um 11:04 Uhr)
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  #9  
Alt 01.02.2017, 13:18
pibach pibach ist offline
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AW: Stagnation – Umstellung auf kurze Noppen sinnvoll?

802-1 ist gute Wahl. Damit kann man recht gut allround spielen, aus der Halbdistanz auch gut schupfen. Nur dagegen gehen ist aus der Halbdistanz mit KN generell nicht so gut, dazu sollte man am Tisch stehen.
Der Mark V GPS ist etwas katapultig, zum sicheren Schupfen würde ich den normalen Mark V nehmen.
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  #10  
Alt 02.02.2017, 12:01
appelgrenfan appelgrenfan ist offline
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Zitat:
Du kannst gut reagieren, willst aber agieren.
Ja, das ist wohl die Ultrakurzfassung. Und ich will deshalb agieren, weil ich nur mit dem passiven Spiel nicht viel weiterkomme und es mir auch nicht so viel Spaß macht. Auf destruktives Spiel mit Störmaterial zu setzen, dazu hab ich einfach keine Lust.

Zitat:
Was wäre, wenn Du für Dich akzeptierst, dass Du von Deinen Stärken und Deinem Spielinstinkt her eher der passive Spieler bist?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich mein "Spielinstinkt" ist oder ob das nach dem Wiedereinstieg einfach die einfachste Methode war, Spiele zu gewinnen. Ich hab gerade die Auflistung meiner Spiele der letzten zwei Jahre vor mir. Ich habe gegen gleichwertige oder bessere Spieler mit zwei Taktiken gewonnen: Entweder konnte ich sie durch Schupfen und Blocken zu Fehlern zwingen oder sie haben ein gerades Konterspiel mit mir versucht. Da beide Spielideen schlecht zusammenpassen, muss ich mich für eine entscheiden und das offensive Konterspiel macht mir einfach mehr Spaß.

Zitat:
Der Mark V GPS ist etwas katapultig, zum sicheren Schupfen würde ich den normalen Mark V nehmen.
Ein interessanter Punkt. Den normalen Mark V hab ich seit Jahrzehnten nicht mehr gespielt. Ich hab immer wieder Coppa und Mark V GPS gegeneinander getestet. Mein Eindruck war, dass ich mich mit dem GPS beim rotationslastigen (US wie TS) Spiel wohler fühle, mit dem Coppa aber beim geraden Spiel besser zurecht komme. Obwohl ich die Phase meiner erfolgreichsten Schupfspiele mit dem Coppa auf VH und RH hatte.

Oh Mann, das ist alles so kompliziert ...
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konter, kurze noppen, umstellung

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