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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Trainingsgruppe an der Basis
Hey,
wollte mal eure Meinung hören: Ich trainiere in einem Verein, der mit der Nachwuchsarbeit erst vor 2 Jahren begonnen hat, die komplette Schülerabteilung (~16 Kinder). Zur Verfügung habe ich einen Tag mit 2h. Das Spielniveau befindet sich von totalen Anfängern ohne Vorerfahrung bis Schüler Bezirksliga. Momentan habe ich es so, dass die komplette Truppe (meistens sind 12 bis 16 auch da) an dem Training teilnimmt, was mich vor einige Probleme stellt: Die ganz Kleinen müssen noch viele Vorübungen spielen wo sie eigentlich ständig kontrolliert werden sollten (korrekte Schlägerhaltung, etc.), die Stärkeren spielen schon Übungen, brauchen die ständige Kontrolle aber auch. Momentan lauf ich im Training eigentlich nur hin und her, bin damit nicht wirklich zufrieden, habe am Ende der Einheit das Gefühl dass wir nicht wirklich vorankommen, wenn ich mich nicht individuell um einzelne kümmern kann. Habe nun überlegt zwei Gruppen daraus zu bilden: Eine komplette Anfängergruppe, mit spielerischen Übungen und erster Technikerwerbung und die spielstärkeren Kids, die zumindest die Grundschläge schon drauf haben. Ich könnte zeitlich auch noch 30minuten rausschlagen, hätte also immerhin 2,5h: - 1h Anfängertraining - 1,5h Schülertraining Was sagt ihr dazu bzw. wie macht ihr das bei euch mit begrenzten Möglichkeiten? |
#2
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AW: Trainingsgruppe an der Basis
Ich kenne das Problem aus unserem Verein und habe mich letztendlich dagegen entschieden, das Training zeitlich zu trennen. Man will doch den Kindern so viel Trainingszeit wie möglich geben, wenn sie ohnehin schon so begrenzt ist.
Lösungsansätze fallen mir einige ein: An erster Stelle natürlich die Möglichkeit, noch weitere Personen aus dem Verein zu akquirieren. Hier ergibt sich allerdings oft das Problem, dass man keine hinreichend motivierten und mit Zeit ausgestatteten Mitstreiter findet. Außerdem legen gerade ältere Spieler hier eine unglaubliche Lernresistenz an den Tag und erklären den Kindern dann nur, dass sie lieber schupfen statt derart böse Schläge wie Topspins benutzen sollen. Wenn man jedoch Mitstreiter findet, ist das auf jeden Fall eine große Hilfe. Was ich anfangs versäumt habe, aber zu gutem Training meiner Meinung nach dazugehört, ist es, die Schüler selbst mit einzubinden. Ihnen die einfacheren Schläge am Balleimer beizubringen erfordert nicht viel Aufwand, kann jedoch von großem Nutzen sein. Wenn man ihnen entsprechende Anreize setzt, werden viele auch bereit sein, jüngeren, unerfahreneren Schülern Hilfestellungen zu geben. Bei gutem Training werden die Schüler dazu auch durchaus kompetent in der Lage sein. Außerdem ist das Gefühl, dass die Kinder ständig Kontrolle brauchen, teilweise auch nicht ganz gerechtfertigt. Oft bekommen sie das auch allein ganz ordentlich hin; irgendjemand in der Gruppe hat eigentlich immer aufgepasst und kann es den anderen noch einmal erklären/zeigen. Es kann sinnvoller sein, den Schülern zu zeigen, dass man sich auf sie verlässt/sie am Ende kontrolliert, als sich ständig einzumischen. Dadurch entwickeln sie eher die nötige Selbstständigkeit - sonst wissen sie ja, dass der Trainer es ihnen noch unzählige Male vormacht und sie nicht aufpassen müssen. Die Mittel sollte man natürlich auch variiert einsetzen: Wenn die Schüler z.B. Aufschläge trainieren (vorausgesetzt, sie haben schon ein gewisses Repertoire von 2, 3 Aufschlägen), schaue ich oft gar nicht nach, sondern mache am Balleimer Einzeltraining. Zwingen kann man die Kinder ohnehin zu nichts; und wer eben keine Aufschläge trainieren will, wird merken, dass die anderen in ihrer Leistung an ihm vorbeiziehen ...
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Stiga Energy Wood Winner, VH: XIOM Vega Pro 2,0 mm, RH: YASAKA Mark V 2,0 mm |
#3
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AW: Trainingsgruppe an der Basis
Zitat:
Was hältst du denn davon, die Trainingszeiten überlappen zu lassen? Beispiel: Trainingsbeginn 16 Uhr für die Anfänger, du machst mit ihnen eine halbe Std. koordinative Spiele etc. , um 16:30 kommen die Schüler, du sagst ihnen, sie sollen sich selbstständig einspielen, sagst ihnen vielleicht eine leichte Übung, die sie schon selbst spielen können. In der Zeit kannst du dich noch um die Anfänger kümmern. Ab 17 Uhr kümmerst du dich dann intensiv um die Schüler und die Anfänger können um Punkte oder frei spielen. Natürlich ist das alles nicht optimal, am besten wäre natürlich ein zusätzlicher Trainer. Aber so könntest du dich wenigstens um alle kümmern? |
#4
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AW: Trainingsgruppe an der Basis
Wir haben im Verein gezwungenermaßen 2 Trainingshälften in der Jugend, da wir es aus Platzgründen schon aufteilen müssen (9 Platten bei in der Regel 30-40 Jugendlichen).
Aufgeteilt haben wir folgendermaßen: In der ersten Hälfte (1 bzw. 1,5 std.) spielen die zumeist jüngeren Ersatzspieler und Neulinge, sowie die Stammspieler der unteren Mannschaften (6.-8.). Das Training sieht dann so aus, dass die Neulinge koordinative Übungen machen oder Grundschläge langsam erlernen (in Ballkisten oder an 1-3 Platten), die fortgeschrittenen Ersatz-/Stammspieler die die Grundschläge langsam beherrschen, lernen allmählich Topspins und beginnen mit Übungen, in denen sie die Schläge in Kombination anwenden müssen. Die 2. Hälfte besteht bei uns aus den ersten 5 Mannschaften, sowie der Mädchenmannshaft, im Training gibt es dann Übungen (Beinarbeit, Aufschlag-Rückschlag, o.ä.) oder Ballkisten. Geleitet wird das Training vom Abteilungsleiter und den Trainern (Jugend(-ersatz-)spieler oder Aktive im Alter von 16-20), gelegentlich schauen auch mal Herren und Damen im Jugentraining vorbei. mfg |
#5
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AW: Trainingsgruppe an der Basis
Ich kenne auch das Problem extrem inhomogner Gruppen. Problematisch vor allem bei insgesamt kleiner Jugendabteilung.
Eine Lösung die oft hilft und die ich gerne einsetze: Setz Spieler als Zuspieler ein. Mach ihnen klar, dass das keine Abschieb-Position ist (alle kommen dahin, auch die guten!)! Denn das ist es einfach nicht. Im Gegenteil: gerade beim Zuspielen lernen einige erst, vernüftig Bälle zu platzieren (mit keinem/kaum Schnitt oder Unterschnitt, weniger mit Überschnitt... das ist beim Zuspielen zumeist etwas zu schwer um es Beginnern überzudeubeln). Ich habe meistens Spieler/2 Tische. Jeder Tisch hat eine Ballschüssel; ein oder zwei Stationen sind Ballsammler die dafür sorgen, dass die Bälle nicht ausgehen. (Die tun auch gleichzeitig etwas für die Kondition ) An den Tischen steht jeweils ein Spieler-Zuspieler und ein "Übungs-Spieler". Ich meist als Zuspieler an eine weiteren Tisch - wenn es neue Schläge gibt oder wirklich absolut wichtige Korrekturen, dann auch mal nur Spieler-Zuspieler und rumgehen mit steter Korrektur. Die einzelnen Tische bekommen je nach Können des Übungsspielers andere Aufgaben, bspw. Zuspiel in Vorhand, Rückhand (Wiederholen), langsam mit Zeit lassen. (Ziel: Richtiges Hinstellen in die Schlagposition; nicht zwangsläufig schnell aber mit Bewegung) - auch beachten, was der Zuspieler kann. Bei einigen Paarungen ist es eventuell besser, Ballhalteübungen zu vergeben. Am besten 2-3 verschiedene Übungen parat haben und die an die Tische verteilen wie es nach Stärke passt. Nebeneffekt des Erklärens/Verteilens? Die Ballsammler haben zu Beginn einer Runde kurz Pause und können einen Schluck trinken. Ich Stoppe immer so etwa ~5 Minunten ab (nach der Erklärung/Einteilung) so dass alle gleichmäßig drankommen. Wichtig: Zeig ihnen, wie man richtig einspielt! 1 Ball nehmen, Fallen lassen (nicht runterdetschen, nicht hochwerfen, mit Schläger rüberschlagen; am Anfang bevorzugt mit minimal geöffnetem Schläger und nur 1-2 einfachen Positionen (links, rechts, und/oder mitte lang)). Da am besten auch öfter einmal rüberschauen. An bessere u.U. auch leichte Korrektur-Aufgaben delegieren. |
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