|
allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Artikel in Financial Times Deutschland zur neuen Zählweise
Hi Forum,
in der Financial Times Deutschand erschien am 16. August folgender Artikel zur neuen Zählweise: Umstrittener Bruch mit einer 100 Jahre alten Tradition Von Hartmut Metz, Baden-Baden Ob wir bis 6, 11, 15 oder 21 spielen - Tischtennis wird in Deutschland sowieso nicht im Fernsehen gezeigt", sagt Jörg Roßkopf reichlich desillusioniert. "Lediglich ein paar Zuschauer und die Spieler müssen sich umstellen", befindet der ehemalige Europa- und Doppel-Weltmeister. Anstatt bei 21 endet in der Bundesliga jeder Satz künftig bei elf Punkten, sofern einer der beiden Pingpong-Artisten zwei Zähler Vorsprung aufweist. Dafür geht jedes Spiel über drei anstatt zwei Gewinnsätze. Der Tischtennis-Weltverband ITTF erhofft sich dadurch mehr Spannung und eine größere TV-Präsenz. Im Vorjahr mussten sich die Asse an den größeren und damit langsameren 40-Millimeter-Ball gewöhnen. Das glichen die Topleute durch schnellere Hölzer und Beläge aus. Den zweiten Bruch der 100 Jahre alten Traditionen können die Spieler von der Kreisklasse bis hoch zur Bundesliga hingegen nicht so leicht von der Platte fegen. Deswegen gab es noch mehr Aufruhr an der Basis als bei Einführung des im Durchmesser zwei Millimeter größeren Zelluloidballes. Aufhören, einen Gegenverband gründen oder der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) solle den Humbug der ITTF in den unteren Klassen ignorieren, lauteten die drei Alternativen der ritiker. "Die Basis steht der Elf eher skeptisch gegenüber", sagt DTTB-Pressesprecher Manfred Schillings. Die Welle der Empörung dürfte allerdings rasch abebben. "In drei, vier Monaten redet kein Mensch mehr darüber", glaubt Offenburgs Trainer Pavel Levine, dessen Team morgen beim TTC Jülich den Bundesliga-Auftakt bestreitet. Nach einem Monat Training, berichtet der Russe, hätten sich seine Akteure an die neuen Regeln gewöhnt. Keiner will mehr fünf Aufschläge in Serie machen, sondern begnügt sich mit deren zwei. Und auch der Seitenwechsel nach fünf Punkten klappt schon ganz gut. Nationalspieler Peter Franz fand beim Super Circuit in Japan, der mit 1,8 Mio. DM dotiert ist und über 100 Einzelspiele geht, Gefallen an der Zähl-Revolution. "Die Begegnungen sind spannender und machen mehr Spaß", berichtet der Frickenhausener. Roßkopf und sein Kronprinz Timo Boll sehen das nach ihren Trainingseindrücken beim TTV Gönnern ähnlich. "Es gibt mehr Überraschungen, man muss gegen jeden aufpassen", erklärt Roßkopf. An der Hierarchie freilich ändern die kurzen Sätze wenig. "Die Weltrangliste wird durch die neue Zählweise nicht durcheinander gewirbelt", meint der 20-jährige Boll. Auch in der Bundesliga bleibt alles beim Alten. "Mich würde es überraschen, wenn Meister Grenzau und Ochsenhausen nicht das Endspiel erreichen", prognostiziert Roßkopf. Hans-Reinhard Scheu, bei der ARD selten eingesetzter Tischtennis-Experte, hält die "Kastrierung" auf elf Punkte für "zu drastisch. Sätze bis 15 oder 16 Punkte wären richtig gewesen". Boll nimmt's gelassen. "An Formel 1 und Fußball kommen wir sowieso nicht vorbei. Unser Ziel muss es sein, sich mit dem jetzt interessanteren Tischtennis dahinter zu tablieren." Letztlich nützten aber alle Regeländerungen nichts, das einzige probate Mittel zur Popularisierung laute "Erfolg". "Das sieht man bei den Skispringern", bemerkt Boll. Und Roßkopf ergänzt: "Wir brauchen große Titel."
__________________
www.tv-st-georgen.de |
#2
|
|||
|
|||
Re: Artikel in Financial Times Deutschland zur neuen Zählweise
Zitat:
|
#3
|
|||
|
|||
Wie sagt der Timo Boll so schön :-) wir müssen uns hinter Formel 1 und Faußball tabellieren, d.h. in der Realität ganz nach hinten. Von was träumt der Junge eigendlich?
Gruß Norman |
#4
|
|||
|
|||
Zitat:
Ich denke, egal was er sagt, immer nimmt es ihm jemand übel. Und wo ist denn das Problem an dieser Aussage? Ich sehe da keine. Er hat vielleicht nicht Tennis erwähnt, aber würde er behaupten man wolle Fußball und Formel 1 (Tennis) überholen, wäre er der absolute Dummschwätzer und Träumer. Würde er dagegen sagen, es sei ausschließlich das Ziel mit den Sportarten Leichtathletik, Skifahren, Skispringen oder Golf gleichzuziehen wären wir doch auch alle etwas enttäuscht. Was dann alles vor uns läge (was zur Zeit der Realität entspricht)... Die einzige Möglichkeit aufzuholen liegt meines Erachtens in Erfolgen und das Jörg sowie Timo das genauso sehen, zeigt, denke ich, ihren Ehrgeiz. |
#5
|
||||
|
||||
- Daß sich in ein paar Monaten die meisten an die 11 gewöhnt haben, glaub ich auch. Ich schätze sogar, daß sehr viele die Änderung dann als positiv empfinden werden.
- Daß im gleichen Zeitraum das Ganze viel für die Popularität des Spitzentischtennis bringt, glaub ich dagegen natürlich auch nicht. Das dauert länger. Aber was Rossi sagt ("wird eh nicht gezeigt"), find ich nicht gut. Erstens, weil er das höchstens denken, nicht aber laut aussprechen sollte. Denn Resignation DES Topathleten kann dem Kampf gewiß nicht helfen. Und zweitens glaub ich's eh nicht. Genau so das, was Timo und Dragon meinen. "NUR Erfolge bringen was", stimmt absolut nicht. Die sind vielleicht der größte Faktor. Aber wie fast immer im Leben spielen doch viele verschiedene Faktoren eine Rolle! Timos WM-Titel 2003 wird sicher besonders viel wert sein, aber auch "die 11" und "der neue Aufschlag" können dazu beitragen, das Zuschauer und Sponsoren "aufwachen" - und wenn es nur wenige Prozent sind! Man muß eben von verschiedenen Enden anpacken. Natürlich zählt auch die Bundesliga dazu, die ihre Spiele etwas "eventisieren" könnte und und und... - Normi - war das 'n Scherz oder nur 'n Tippfehler? Dicht hinter Faustball... - ja, da wären wir wirklich ganz hinten
__________________
Ciao! Marcus, TTReisen, aber momentan (seit gut 17 J.) leider nur tsoha.de - TsunamiOpferHilfsAktion - Tausende von Dingen aller Art mit Lebensretter-Aura. Bitte hilf nachtr. mit u.werd selber einer! |
#6
|
|||
|
|||
Zitat:
Mit Sportarten wie Leichtahtletik, Skifahren oder Golf gleichzuziehen würde bedeuten, dass zumindest von den internationalen Meisterschaften alles im TV kommt. Das wär doch schon was! Von dem Skispringer-Boom kann man nur träumen! Dirk
__________________
www.tv-st-georgen.de |
#7
|
|||
|
|||
Zitat:
__________________
republikaner sind faschisten |
#8
|
|||
|
|||
Golf, Skispringen und auch nicht zuletzt Tennis haben ihren Boom durch außergewöhnliche Erfolge bestimmert Leute erzielt.
Da steht plötzlich eine Person, mit der man sich identifiziert oder identifizieren will. Mit den neuen Regeln sieht das keinesfalls so aus. Wenn selbst die Spieler "Ihr" Tischtennis nicht mit den neuen Regeln so ohne weiteres akzeptieren, wie sollen es dann Aussenstehende tun? Das in vier Monaten keiner mehr darüber redet muss nicht unbedingt heissen, daß nun die grosse Zufriedenheit ausgebrochen ist. Aber auch die Gegner der Regelung müssen sich wieder aufs Spiel konzentrieren und nachdem die breite Masse sich wie das berühmte Schaf zur Schlachtbank hat führen lassen, so wird auch bei den mündigen Gegnern der eine oder andere resignieren, weil der DTTB ja von Anfang an signalisiert hat, über das Thema nicht zu diskutieren. |
#9
|
||||
|
||||
[QUOTE]Original geschrieben von Marcus Drewsen, TT-Reisen
- Daß im gleichen Zeitraum das Ganze viel für die Popularität des Spitzentischtennis bringt, glaub ich dagegen natürlich auch nicht. Das dauert länger. Aber was Rossi sagt ("wird eh nicht gezeigt"), find ich nicht gut. Erstens, weil er das höchstens denken, nicht aber laut aussprechen sollte. Denn Resignation DES Topathleten kann dem Kampf gewiß nicht helfen. Und zweitens glaub ich's eh nicht. @ Marcus: Ist das wirklich deine Meinung ? Darf man bei Diskussionen über TT nicht mehr die Wahrheit sagen ?? Ist Jörg Roßkopf für dich ein "Nestbeschmutzer" ? Ein großer Teil des z.Zt. im TT herrschenden Unmuts liegt an einer unzureichenden Informationspolitik der Verbände und jetzt sollen auch noch kritische Meinungsaüßerungen unterbleiben ? Nein ! Dem TT helfen nur offene Diskussionen weiter ! Heribert stinksauer
__________________
Schrammel, folgen Sie mir mit diesem Kaffeeheferl! Geändert von Heribert Pilch (18.08.2001 um 13:12 Uhr) |
#10
|
||||
|
||||
Reglen der ITTF v. Boom in Deutschland ?
Zur Aussage von Timo Boll: Ich denke, er hat damit nicht gemeint, dass Tischtennis in der Statistik der Sendeminuten in Deutschland bald auf Rang drei stehen könnte.
Es geht tendenziell darum, die Fernsehpräsenz zu verbesesrn und Tischtennis hinter den beliebtesten Sportarten wie Fußball und Tennis weiter vorne zu etablieren. Es geht nicht nur um Sendeminuten, sondern um Akzeptanz der Zuschauer und mehr Zuschauer in den Hallen, Aufmerksamkeit für den Spitzensport TT, Beliebtheit, mehr Jugendliche, etc. Außerdem finde ich es vorbildlich von Timo Boll, der Hoffnung Nahrung zu geben, denn wenn die Kurzsätze kaputtgeredet werden, hat am Ende keiner was davon. Allerdings wird wieder einmal etwas in der Diskussion vermischt: Die Regeländerungen gingen vom TT-Weltverband ITTF aus. Es heisst nun wieder, nur große Titel könnten TT beliebter machen, nicht Regeländerungen. Die Regeländerungen sollen weltweit bessere Rahmenbedingúngen schaffen, weil das Medienproblem in sehr vielen Ländern besteht. Wenn ein Deutscher einen großen Titel holt, wird aber in Frankreich, Schweden oder Japan auch nicht mehr gezeigt. Sicher sind Titel für einen nationalen Boom eines der besten Mittel, aber die kann man nicht herbeizaubern. Es gibt auch noch eine Menge andere Faktoren, die man anpacken kann und muss, dazu gehören m.E. auch die Regeln.
__________________
|
Lesezeichen |
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:42 Uhr.