Unterschiedliche Spielweise je nach Spielstand?

[Chris21272]

Beim letzten Training hatten wir eine kleine Diskussion… ich habe erzählt, dass ich letztens bei einem Trainingsdoppel in einem anderen Verein, wo ich STC mitspiele, so konzentriert war, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass wir den Satz gewonnen hatten. Ich meinte, dass ich am besten bin, wenn ich gar nicht so sehr darauf achte, wie es steht sondern mehr von Punkt zu Punkt spiele. Einige sagten daraufhin zu mir, dass man ja wissen muss, wie es steht, im zu wissen, wie man spielen soll. Das sehe ich nicht so: Entweder ist das ein Ball zum Angreifen für mich oder eben nicht. Ich richte meine Spielweise nach dem Gegner und meiner Tagesform aus aber nicht so sehr nach dem Stand. Klar, bei 10:5 Führung probiert man vielleicht mal einen 50/50 Ball anzugreifen den man bei 9:10 Rückstand nicht nehmen würde aber sonst?!

Wie ist das bei euch? Ändert ihr eure Spielweise und versucht auch mal komplett ohne Risiko das Spiel nach Hause zubringen?

[Zigeuner]

Deine Herangehensweise ist völlig richtig und das Ideal, was man erreichen sollte.

Von 10:5 kann es immer mal plötzlich 10:10 stehen, wenn man es statistisch betrachtet gegen einen gleich starken Gegner mit einer Wahrscheinlichkeit von 3,125% (0,5^5).

Wenn einem das bewusst ist und man ganz normal sein Spiel durchzieht, kann man den Satz auch ganz normal zu Ende spielen und gewinnen.

Wenn man sein Spiel bei 10:5 verändert, dann beginnt spätestens bei 10:8 das große Gezitter und bei 10:10 ist die Buchse dann komplett voll.

[UKausD]

Der Spielstand sagt aus, wie erfolgreich oder erfolglos dein Spiel ist. Es ist deshalb durchaus interessant den Spielstand zu wissen. Das mit dem von dir beschriebenen "Tunnel" ist gut, wenn man erfolgreich ist, oder wäre gut, wenn man erfolglos ist, z.B. weil man schnell abgelenkt ist. Ich kenne aber auch genügend Spieler, die im Tunnel den Spielstand nicht wissen und deshalb nicht merken, dass sie gerade erfolglos agieren.

Deshalb halte ich es schon für wichtig den Spielstand zu wissen. Er ist aber selten das einzige Kriterium für eine bestimmte Reaktion und ich glaube nicht, dass deine Kollegen das so meinten. Im Rahmen bestimmter Situationen ist er hingegen durchaus wichtig, denn eine Änderung im eigenen Spiel könnte jetzt interessant sein.

- bei deutlichem Rückstand für eine Taktik-Änderung
- ein für den Gegner überraschender Aufschlag am Ende eines Satzes
- es gibt viele Gegner, die bei knapper Führung zum Satzende / Spielende zu vorsichtig werden - das gilt es auszunutzen
- bei 9:10 vielleicht doch nicht den super-riskanten Schlag auspacken
- ....

Gruß
Uli

[Zigeuner]

Bei meinem Beitrag bezog ich mich auf die Situation, einen Satz nach Hause bringen zu wollen und man dann zB passiver spielt.

Bei deinen Beispielen machen taktische Änderungen je nach Spielstand in der Tat Sinn.

[M3rlin]

Bin da bei Zigeuner oder auch Chris.
Wenn die Strategie grundsätzlich richtig ist, konzentriert ohne auf den Stand zu achten Durchspielen, Auch bei 10/9 nicht ändern und den Ball den man bei 5/5 angreift vielleicht vorsichtiger zu spielen, dies ist im Prinzip das dümmste was man tun kann.
Ist das System grundsätzlich nicht das richtige(Sprich mehr Punkte für den Gegner als eigene) kurzes rebreak (entweder bei der kleinen Handtuchpause alle 6 Punkte oder Timeout) bei neuer Strategie dann auch wieder kompromisslos ohne auf den Stand zu achten durchspielen.
Wenn man einen Satz dann dummerweise mal 11 zu 0 Gewinnt, ist das halt so.

[Chris21272]

Vielen Dank für eure Bestätigung und UKausD für die Anregungen, die natürlich auch alle Sinn machen.