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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw.

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  #1  
Alt 25.01.2007, 17:53
Günter Weber Günter Weber ist offline
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Doppelte Spielberechtigung

Ein interessantes Thema, zu welchem Meinungen erwünscht sind. Der Schriftverkehr erläutert die Thematik:
Zitat:
Von: Weber Günter
Gesendet: Mittwoch, 10. Januar 2007 17:46
An: Thomas Weikert; Claudia Ebel; Dirk Schimmelpfennig; Eberhard
Schöler; Ella Lauer; Gerhard Schnabel; Heike Ahlert; Holger Krützfeldt;
Rainer Kruschel; Manfred Sauerbrei; Matthias Vatheuer; Rolf-Jürgen Feuckert

Betreff: Spielberechtigung für einen Verein


Sehr geehrter Herr Weikert,
sehr geehrter Herr Kruschel,

da ich seit zwei Monaten nichts mehr von meiner Anregung erfahren habe, die - bei Timo Boll ja auch schon aufgeweichte - exklusive Spielberechtigung für einen einzigen Verein ein ganz klein wenig zu lockern (zunächst testweise beschränkt auf unterschiedliche Landesverbände, unterhalb Verbandsliga, nur bei Ausbleiben eines Widerspruchs aller betroffenen und vorher informierten Vereine), möchte ich noch einmal an den Grundgedanken erinnern:

Nach dem letzten Spiel der Hinrunde bin ich einmal mit den Tischtennis-Kameraden der I. und II. Mannschaft des TuS Montabaur dem Gedanken nachgegangen, zu welchem Zeitpunkt Tischtennisspieler ihre aktive Laufbahn beendet haben, also wie viele Tischtennisspieler nicht aufgrund von Tod, Krankheit oder altersbedingt ihre Laufbahn beendet haben. Dabei fielen uns insgesamt 43 männliche Aktive (nicht nur unseres Vereins sondern auch der Nachbarvereine) ein, deren persönliche Verhältnisse mindestens einer von uns kannte. Von diesen hatten 22 während des Studiums mit Unterbringung-in-eigener Bude an entfernter Uni/Hochschule/Fachschule und fünf während der Zeit längerer beruflicher Abwesenheit den Schläger an den Nagel gehängt.

Aufgrund der besonderen Lage von Montabaur mögen diese Zahlen ein wenig überrepräsentativ sein, ich bin mir aber sicher in der Einschätzung, daß mindestens die Hälfte der Tischtennis-Karrieren, die nicht aus gesundheitlichen Gründen beendet werden, in Zeiten ihren Abschluß finden, in denen die Spieler kein exklusives Zuhause haben, in der Regel also während der Woche ihrem Studium, ihrer Ausbildung oder ihrem Beruf von einer Zweitwohnung ausgehen und die meisten Wochenende dort verbringen, wo sie ihren Hauptwohnsitz haben.

Selbstverständlich mag auch die dadurch bedingte Unruhe im Leben dieser ehemaligen Sportskameraden mit dazu beigetragen haben, den Tischtennissport aufzugeben. Aber meiner Meinung nach steht fest, daß der Hauptgrund für das Karriereende darin zu suchen ist, daß diese ehemaligen Sportler nicht wettkampfmäßig sowohl am Studien-/Arbeitsort als auch am Heimatort an die Platte gehen konnten.

Wenn Sie diese Gedanken nachverfolgen, dürfen Sie nicht von sich selbst ausgehen, für die der Tischtennissport ihr (auch berufliches) Leben ist und für die es eine Selbstverständlichkeit ist oder zumindest war, jede Woche zweimal zum Training zu gehen und die Meisterschaftsspiel-Termine freizuhalten. Vielmehr müssen Sie von der Masse all derer ausgehen, die vor jedem Trainingsabend schwanken zwischen Computer, Fernsehen, Kino, Disco einerseits und Umziehen, Tasche packen, Schweiß-nass werden, Duschen andererseits.

Für diese Masse genügt ein einziges Kriterium, um den Anschluß zu verlieren. Wie beispielsweise ein Studienort oder der einer langjährigen Arbeitsstelle, an dem man auch das ein oder andere Wochenende verbringt. Schließt man sich dort einem Verein an und nimmt an den Trainingsabenden teil, ist man sich von vornherein des immer stärker wachsenden psychologischen Drucks bewußt, für diesen Verein auch die Meisterschaftsrunde zu bestreiten, zumindest gelegentlich zu spielen.

Einige, wie offenbar Sie, Herr Kruschel, werden ohne Schwierigkeiten mit dieser Belastung fertig. Ich verwette aber meinen Kopf - und das kann ich leicht, weil ich seit anderthalb Jahren exakt in dieser Situation stecke - belastet das doch sehr. Umgekehrt möchte man auch nicht seine bisherigen Kameraden im Stich lassen, erst recht nicht, wenn, was nicht selten der Fall ist, dann eine ganze Mannschaft auseinanderfällt oder durch Nachrücken eine untere Mannschaft abgemeldet werden muß (wie beim TuS Montabaur, der noch exakt 10 wirkliche Aktive hat und bei dem die II. Mannschaft - 4 Spieler - abgemeldet werden muß, wenn ein Spieler in die I. - 6 Spieler - aufrücken muß´). Jedenfalls bin ich sicher - und die obige Statistik spricht ganz klar für meine These - daß ein solcher Zwiespalt bei nicht ganz 'Sattelfesten' dazu führt, daß man zunächst den ersten Trainingsabend 'schlabbern' läßt, dann weitere. Denn immer wieder muß man ja auf die Frage gefaßt sein: "Wann spielst du denn endlich auch für uns?" (In den anderthalb Jahren mir beim TuS (Neuss-) Reuschenberg schon mindestens hundertmal gestellt). Und dem Nicht-ins-Training-Gehen folgt die Angst vor der Blamage, ohne Training beim Heimatverein an die Platte zu gehen - die zur ersten Absage führt, der dann weitere folgen, und der Spieler ist für den Tischtennissport verloren.

Wie Sie selbst wissen, ist Tischtennis - etwa im Gegensatz zu Fußball - eine Sportart, die man noch bis ins hohe Alter wettkampfmäßig betreiben kann. Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie viele Spieler schon in jungen Jahren dem Sport verloren gegangen sind.

Stellen Sie doch einmal selbst eine Statistik auf, in welchem Alter der größte Aderlass eintritt, und Sie werden mit Sicherheit meine Beobachtungen bestätigt finden.

Warum also nicht einmal testweise - durch Erfahrung wird man klug, und vielleicht ergeben sich daraus andere flexible Lösungen - eine Lockerung einführen wie die von mir vorgeschlagene: Ein Spieler darf in einem zweiten Verein an den Meisterschaftsspielen teilnehmen, wenn

- beide Vereine in Klassen unterhalb der 1. Verbandsliga spielen;

- beide Vereine einem anderen Landesverband angehören (damit sich die beiden Vereine nicht in die Quere kommen können);

- alle Vereine der beiden betroffenen Spielklassen - seit 'click-tt' kein Problem mehr, also in Minutenschnelle erledigt - vor Beginn des Spieljahres über das Gesuch der Doppelspielberechtigung (mit vom Antragsteller zu liefernder Begründung) unterrichtet und befragt wurden und innerhalb einer Frist von z.B. zwei Wochen nicht widersprochen haben.

Diese Regelung könnte zunächst einmal für einen begrenzten Zeitraum wie etwa 2-3 Jahre beschlossen werden.

Der Wettbewerb kann nicht verfälscht werden, weil ja schon beim leisesten Verdacht einer Manipulation zum Zwecke des Aufstiegs oder der Verhinderung eines Abstiegs mindestens eine der betroffenen Mannschaften Widerspruch erheben würde. Vereine, die bekannt sind für bedenkliche Spielertransfers, würden also mit Sicherheit nie in den Genuss einer solchen Ausnahmegenehmigung kommen.

Und dem DTTB könnten nur Vorteile, aber kein Nachteil, entstehen, weil durch diese Zustimmungsregel schon im Vorfeld alle Zweifelfälle verhindert würden. Bewährt sich die Regel, kann also festgestellt werden, daß weniger Spieler als bisher verloren gehen, kann sie ja behutsam ausgedehnt werden.

Und die China-Regelung erhielte eine gewisse juristische Stärkung, nämlich daß es eine weitere Ausnahme gibt für Fälle, in denen eine Verfälschung des Wettbewerbs ausgeschlossen ist.

In jedem Falle danke ich für Ihre - erneute - Aufmerksamkeit.

Mit sportlichen Grüßen.
Dipl.-Ing. Günter Weber

Starenweg 30
41466 Neuss(-Reuschenberg)

Telefon: 0211-6698-143
Telefax: 02131-2917197
Handy: 0171-8126461
E-Mail: weber@markt-intern.de
Folgende Antwort kam vom Leistungssportreferenten des DTTB, Rainer Kruschel:
Zitat:
Von: Rainer Kruschel
Gesendet: Dienstag, 16. Januar 2007 11:31
An: Günter Weber
Cc: Thomas Weikert; Claudia Ebel; Gerhard Schnabel; Heike Ahlert; Holger Krützfeldt; Manfred Sauerbrei; Ella Lauer; Rolf-Jürgen Feuckert; Matthias Vatheuer; Dirk Schimmelpfennig; Eberhard Schöler

Betreff: AW: Spielberechtigung für einen Verein

Sehr geehrter Herr Weber,

in Abstimmung mit unserem Präsidenten, Herrn Thomas Weikert, darf ich Ihnen nochmals zum Thema Spielberechtigung für verschiedene Vereine schreiben und damit ihre Nachricht per E-Mail vom 10.01.2007 beantworten.

Wir haben Ihnen zu diesem Thema bereits unsere - bis heute gültige - Meinung dargelegt und nicht versprochen, mit Ihnen in einen ständigen Dialog zu treten. Das können wir bei der Vielzahl an Mitgliedern auch gar nicht leisten, weshalb wir Sie um Verständnis bitten, sollten wir Ihnen gegenüber zu diesem zukünftig Thema keine Stellung mehr beziehen. Das bedeutet nicht, dass wir stur und unverrückbar in alle Ewigkeit daran festhalten werden, es bedeutet allerdings eindeutig, dass wir weiterhin zur Zeit gegensätzlicher Auffassung sind und von uns aus keine Antragstellung in diese Richtung betreiben werden.

Die sogenannten Drop-Out-Quoten sind, nicht nur in unserer Sportart, tatsächlich ein sehr ernst zu nehmendes Thema, dem sich alle Sportverbände stellen müssen. Wir sind allerdings nicht der Auffassung, dass die Spielberechtigung für verschiedene Vereine ein Schritt in die richtige Richtung zur Lösung dieses Problems ist.

Ihre Mühe bei der Erfassung von Daten, die Ihre Meinung angeblich untermauern, ist sehr lobenswert und zeigt, wieviel 'Herzblut' Sie in unsere Sportart inverstieren. Aber Sie haben selbst geschrieben, dass Ihre Daten zum einen nicht repräsentativ sind und zum anderen Sie ja auch nicht explizit gefragt haben, welcher Grund dem Ende der sportlichen Karriere zuzuschreiben ist (Stichwort: Validität). Das ist Ihre ganz persönliche Interpretation, die Sie uns allerdings nicht zugestehen. Da hilft es auch nicht, dass Sie wiederholt das 'hinkende' Beispiel einer Spielberechtigung 'zwischen' den Spielzeiten anführen, wie es im Profibereich eingeführt wurde.

Sehr geehrter Herr Weber, wir können Ihnen nur raten auf anderen Entscheidungsebenen (Kreiz/Bezirks/Verband) Überzeugungsarbeit zu leisten, um Ihr Anliegen voranzutreiben. Vielleicht gelingt es Ihnen ja entsprechende Mehrheiten zu finden, die ggf. für eine Antragstellung auf Bundesebene ausreichen.

Mit freundlichen Grüßen
DEUTSCHER TISCHTENNIS-BUND

Rainer Kruschel
Leistungssportreferent

Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
Tel.: 0 69 / 69 50 19 -19
Fax: 0 69 / 69 50 19 13
Wie ist die Meinung anderer hierzu?
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  #2  
Alt 25.01.2007, 19:53
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Fastest115 Fastest115 ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Denke das diese doppelte Spielberechtigung von vielen vereinen stark ausgenutzt wurde und auch von Spielern die Kohle machen wollen. Hier mal ein paar der Argumente kritisch betrachtet:

1. Die Genehmigung des anderen Vereins bekommen....Wenn diejenigen sich eh nicht in die Quere kommen wieso sollte dann der eine Verein das dem anderen verwehren. Der Spieler könnte ja in seinem eigenen Interesse bei beiden Vereinen "drohen" wenn ihr mich nicht dafür freigebt geb ich die Spielberechtigung bei euch auf. Dann werden die meisten das ganze zulassen. Oder Spieler die für Geld spielen werden sich in Ihren Verträgen diese Klausel der generellen Zustimmung festschreiben lassen...Denke also das kaum ein Verein in diesen Fällen einen Widerspruch einlegt damit der Spieler auch weiter für Ihn spielt

Beide vereine unterhalb Verbandliga...Unglaublich aber war auch in Landesliga usw werden schon fette Gelder bezahlt. Das würde dazu führen das ggf nen Tscheche (nur nen Beispiel nichts gegen Tschechen) auf die Idee kommt Freitags immer in Bayern zu spielen und samstags in BaWü.

Unterschiedliche Verbände-Schlechte Einschränkung: Das hindert niemand, der an der Grenze 2 er Verbände wohnt und einen Tag in Osnabrück spielt und den nächsten in Münster oder noch näher zusammen...Dagegen werden solche Leute bestraft die zb aus Minden komen und in Aachen studieren...doch gerade solche sollen ja davon profitieren

PS: ich war selber schonmal in der Situation als ich für ein Jahr beim Bund in Schleswig war. Woche in Schleswig trainiert am WE in Do gespielt. Da hätte ich locker alle Spiele in Schleswig in der Woche auch machen können..

Nachteile für den DTTB lägen darin das man all diese Dinge überwachen müßte. dazu kommt nicht alle Verbände haben Click-TT usw

Außerdem können sich dann Spieler immer noch in die Quere kommen....Es gibt ja auch verbandsübergreifende Veranstaltungen wie Deutsche Pokalmeisterschaften. Im Jugendbereich könnte das zu einem Spielertourismus führen. Ein Spieler der in einem starken Verband wo sich 8 Schüler für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren und er nr 9 oder 10 ist könnte sein Glück nochmal in nem anderen schwachen Verband versuchen...Was passiert dann wenn beide Mannschaften die deutschen Schülermeisterschaften erreichen.

Dazu kommt das alle Verbände andere Klasseneinteilungen haben und auch ander WOs wo viele Dinge da zu widersprüchen führen könnten..

Alles in allem zuviel Möglichkeiten zu tricksen...ich wüßte auch keine andere Sportart (deren Betreiber bestimmt die gleichen Probleme haben) in der dieses so möglich wäre.

Dirk Brandenburger
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  #3  
Alt 25.01.2007, 20:22
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Matthias Landfried Matthias Landfried ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Eine Wortmeldung zu diesem Thema von TT-NEWS-Forenmitglied "mithardemb":
Zitat:
Also, dass eine doppelte Spielberechtigung die Trendwende beim Mitgliederschwung einleiten könnte mag ich auch nicht so glauben. Sicher verstehe ich im vorliegenden Fall die Motivation einer solchen Regelung, aber mir scheint der Spieler wird auch ohne diese Regelung weiter dem Sport nachgehen. Gerade wenn er sich in der Zwickmühle sieht für beide Vereine zu spielen, ist es eher unwahrscheinlich, dass er ganz aufhört.

Den Aderlass von Spielern, die die Schule beenden, kann man ganz deutlich erkennen. Er bezieht sich aber nicht nur auf Studenten die jede Woche pendeln. Der Übergang von der Schule ins Berufsleben bringt eben eine höhere zeitliche Belastung mit sich und das Hobby tritt eher in den Hintergrund.

Zum Ausüben der doppelten Spielberechtigung ist er auch erforderlich, daß die Vereine zu unterschiedlichen Tagen ihre Wettkämpfe bestreiten. Das ist wohl auch nicht immer gegeben.

Bei einer Zustimmungsregelung der anderen Vereine ist Knatsch auch schon vorprogrammiert. Im ersten Jahr kennt man den Spieler nicht und man stimmt zu. Dann stellt sich raus er ist sehr spielstark und man erhebt in der nächsten Runde Einspruch. Formal korrekt, aber das Klima zwischen den Vereinen wird wohl darunter leiden.
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  #4  
Alt 28.01.2007, 18:29
Günter Weber Günter Weber ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Zu Fastest 115 und mithardemb: Alles gut gemeint, Thema aber völlig mißverstanden. Es geht doch nicht um Zustimung im eigenen Verein, sondern darum, daß an einer an sich absolut sinnvollen Regelung (Spielberechtigung für nur einen Verein) nicht um ihrer selbst willen festgehalten wird, sondern daß es dann Ausnahmen davon geben soll, wenn die Regelung eben keinen Sinn mehr macht, vielmehr ein Festhalten zu negativen Folgen führt. Und diese Ausnahmen sollen nur gemacht werden, wenn alle betroffenen Vereine in den zwei Ligen, in denen der Spieler an die Platte gehen will, einverstanden sind.

Ist das Ersuchen nicht ausführlich genug begründet oder fehlen Informationen oder soll möglicherweise über das 'Kaufen' eines starken Spielers der Aufstieg oder Abstieg manipuliert werden, genügt ein einziges Njet eines der beteiligten Vereine zur Ablehnung des Antrags. Und wenn man im ersten Jahr gutgläubig war, sich aber getäuscht fühlt, kann man vor der nächsten Runde dafür die Quittung geben. Wo soll unter diesen Umständen auch die kleinste Gefahr einer Manipulation gegeben sein? Das Klima wird doch mehr durch das Manipulieren als durch das 'Nein' vergiftet.

Nehmt meinen Fall: Seit anderthalb Jahren wohne ich in Neuss (WTTV), arbeite dort, trainiere dort zweimal die Woche, habe dadurch neue Freunde gewonnen. Der psychologische Druck ist so groß geworden, daß ich versprochen habe, in der kommenden Saison zu wechseln. Aber: Mein bisheriger Verein im Westerwald (TTVR) hat mit mir gerade noch 10 zu regelmäßigen Einsätzen bereite Spieler, 6 für die 1. Mannschaft (die in der 2. Bezirksliga auch 6 benötigt), 4 für die 2.(die in der 1. Kreisklasse nur 4 benötigt). Gehe ich, muß zumindest die 2. Mannschaft abgemeldet werden. Ich bin sicher, daß kein einziger Verein in 'meiner' 2. Bezirksliga dagegen sein wird, daß ich trotz des Wechsels nach Neuss weiterspielen darf (jedenfalls solange es zum Erhalt der beiden Mannschaften notwendig ist). Warum sollte also der Verband sich selbst binden durch das Festhalten an der Regel um ihrer selbst willen?

Ähnlich: Warum sollte nicht - wie etwa im Basketball - ein Jugendlicher, der in seiner Altersklasse zu wenig gefordert ist, nicht zugleich die Seniorengenehmigung für die Herrenmannschaft eines anderen Vereins erhalten und trotzdem in seinem Verein in der Jugendmannschaft weiterspielen - und damit seinen 'Hafen' behalten - dürfen? Muß er seine Kameraden verlassen, fällt möglicherweise die ganze Mannschaft auseinander, während bei Zweigleisigkeit die Chance erhalten bleibt, daß aus der Jugend- eines Tages eine Seniorenmannschaft wird.

Ebenso: Warum sollte ein rüstiger 65-jähiger, der noch erfolgreich in einer Herrenklasse spielt, mangels Seniorenmannschaft im eigenen Verein nicht zusätzlich in einem anderen Verein an der Seniorenrunde teilnehmen?

O.K., für den Verband gäbe es ein wenig Mehrarbeit durch den 'Zweitwohnsitz'. Aber das kann doch im Zeitalter des Computers kein Problem sein. Bei Click hat man schließlich bewiesen, was man drauf hat. Mehr Mannschaften bedeuten schließlich auch mehr Geld.
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  #5  
Alt 28.01.2007, 22:06
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Fastest115 Fastest115 ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Klar wäre die doppelte Startberechtigung in den von dir genannten Fällen evtl sinnvoll....aber die Manipulationen werden dann kommen. Der Schutz den du beschreibst wird völlig unwirksam

In deinem Beispiel: Du spielst im TTVR im verein ABC am Wochenende wo du eh vor Ort bist in der Bezirksliga oben gut plus. jetzt kommt ein verein XYZ vieleicht 30 km weiterder schon im WTTV liegt und sagt: Günter hör mal wir haben Abstiegsprobleme/können Aufsteigen...Kannste nicht bei uns in der Kreisliga oben spielen dann halten wir uns. Du bekommst auch 1000 Euro und brauchst bloß 4-5 Spiele im Halbjahr gegen die Konkurrenten mitmachen. Die Spiele sind auch in der Woche. Du sagst ja klar: XYZ will dich unbedingt und die stört es auch null das du am WE woanders spielst hauptsache sie steigen auf/nicht ab. Die werden dem also zustimmen. Jetzt gehst du zu ABC deinem Verein wo du seit Jahren spielst. Meinst du die hätten was dagegen (wie ja jetzt im Fall neuss) bestimmt nicht. Sind ja deine Freunde. Außerdem fürchten Sie ja wenn sie nein sagen das du dann womöglich ganz den Verein ganz verläßt und sie ne Mannschaft abmelden müssen. Also werden sie auch kein Nein sagen. Und schon hast du den Fall der Manipulation....Und so wird kaum einer Nein sagen wenn ein Spieler sagt: Jungs paßt mal auf ich spiele bei euch weiter (wenn er ne Stütze ist) aber ich will parallel bei XYZ spielen. Wenn der Kollege alle Spiele bei mir macht ist es mir doch völlig egal wenn er parallel nen par spiele in nem anderen verein machen würde die nie meine Gegner werden könnten....

Und was machste zb mit den ganz harten Fällen die dann X Klassen auseinander spielen und die 2. Startberechtigung zum Turnier spielen nutzen. Da spielt einer WTTV verbandsliga und Hessen 3. KK und darf dann in Hessen Turniere bis 3. kk spielen....

Und so gibt es X Fälle die ich noch konstruieren könnte die Probleme aufwerfen und die wie im og Beispiel durch ein Nein nicht verhindert werden können weil dieses Nein nicht kommt weil man seine eigenen Interessen andem Spieler nicht gefährden will.

Dirk Brandenburger
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  #6  
Alt 29.01.2007, 17:41
Günter Weber Günter Weber ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Antworte doch bitte erst, wenn Du gelesen, und nicht schon, wenn Du einen Ansatzpunkt für Deine voreingenommene Meinung gefunden, hast. Jetzt habe ich zum zweitenmal klipp und klar dargelegt, daß es nicht auf die Zustimmung der e i g e n e n Mannschaftskameraden geht, sondern um die der in beiden betroffenen Ligen spielenden G e g n e r - und verwechselst wiederum beide Seiten. Und von denen braucht nur ein einziger Nein zu sagen. Kann es eine sicherere Garantie geben, daß es nicht zu Manipulationen kommen kann, vielmehr nur im Falle ehrenwerter Motive eine Chance zur Ausnahme von der an-und-für-sich sinnvollen Nur-1-Verein-Spielberechtigung gibt?
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  #7  
Alt 29.01.2007, 23:35
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Fastest115 Fastest115 ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Ja ok jetzt war es klar verstädlich. Aber dann wird es fast unmöglich werden...Jeder verein hat in seiner Liga den einen oder anderen Verein mit dem er sich nicht grün ist. Da gibt es immer einen der Nein sagt. Und dann mußt du das jedes halbjahr durchziehen. Und Plötzlich wittert einer ne Chance die Klasse zu halten wenn der eine nicht spielt usw. Außerdem kann derjenige ja zb wenn er in der 3. Mannschaft spielen soll in den anderen beiden Mannschaften Ersatz spielen. Also muß man da dann auch alle gegner vorher Fragen...So werden Manipulatuionen bestimmt vermieden aber das das dann auch klappt mit den Zustimmungen aller fast unmöglich und ein großer Aufwand vor jedem Halbjahr oder Jahr alle zu befragen...

Und in einem Jahr darf der Kollege dann spielen wenn man das mal geschafft hat aber im nächsten kommen 5 neue Mannschaften in die Liga und dann ist er plötzlich wieder raus weil da einer gegen ist. Damit ist dem auch nicht geholfen...

Und wenn dann in einem verein da nen genereller Gegner dieser doppelten Spielberechtigung sitzt sagt der einfach immer nein...aus Prinzip.

Wie gesagt: finde die Idee für soclhe Leute(war selber mal in der Situation) garnicht verkehrt....Nur die Umsetzung ist einfach unrealistisch. Entweder man macht alle Hitertüren zu aber dann kommt man vorne auch nicht mehr rein oder man macht Türen auf dann werden sie von den Falschen genutzt.

Dirk Brandenburger

Geändert von Fastest115 (29.01.2007 um 23:40 Uhr)
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  #8  
Alt 30.01.2007, 13:12
tischtennisguru tischtennisguru ist offline
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Denke genau wie Fastest, dass der Teufel im Detail liegt und die Idee an der kaum möglichen praktischen Umsetzung scheitern würde.

Wenn man sich anschaut, wie wenig grün sich die verschiedenen Mannschaften aus verschiedenen Vereinen teilweise sind, mit welchen legalen und illegalen Tricks gearbeitet wird, um z.B. nur von der Kreisklasse C in die Kreisklasse B zu gelangen, ja sogar in der D-Klasse, von der man in unserem Bezirk nicht einmal in eine höhere Klasse aufsteigen kann, wird von einzelnen Mannschaften teils gemauschelt, dann hätte ich in der Tat berechtigte Zweifel daran, dass alle anderen Mannschaften dieser Regelung bei einer Mannschaft in ihrer Staffel oder Klasse (je nach Niveau) zustimmen würden.

Grundsätzlich keine schlechte Idee, da so viele talentierte Spieler unserem Sport auch bei ausbildungsbedingtem teils vorübergehenden Ortswechsel erhalten blieben, aber letztlich höchstwahrscheinlich eben nicht praktisch umsetzbar.

Mit freundlichen Grüßen, René Höfflin
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  #9  
Alt 30.01.2007, 16:28
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AW: Doppelte Spielberechtigung

Würde auch gerne noch etwas zum Ausgangsbeitrag anmerken - mal abgesehen von den Schwierigkeiten(Manipulationsmöglichkeiten, Durchführung etc.), die schon angesprochen wurden.

Ehrlich gesagt habe ich meine Zweifel, ob eine doppelte Spielberechtigung die von Günter Weber angesprochen Probleme tatsächlich lösen könnte. Es wird gesagt, der psychologische Druck könnte dazu führen, nach und nach mit dem TT aufzuhören. Ich selber habe auch während Bundeswehrzeit und später während des Studiums in meinem ursprünglichen Heimatort Punktspiele bestritten und im jeweiligen temporären Wohnort trainiert. Natürlich wurde auch ich häufiger gefragt, ob ich nicht auch die Punktspiele für diese Vereine bestreiten möchte, mein Argument, meine alte Mannschaft nicht im Stich lassen zu wollen, wurde aber zumeist akzeptiert.

Stelle ich mir nun aber vor, es gäbe die Möglichkeit einer doppelten Spielberechtigung, so glaube ich, dass der psychologische Druck deutlich steigen würde. Denn das angesprochene Argument würde deutlich weniger Akzeptanz erfahren, stattdessen wäre dir typische Antwort, man könne ja für beide Clubs spielen. Und genau das, denke ich, dürfte viele Probleme bringen.

Entweder lässt sich das terminlich gut vereinbaren (eher unwahrscheinlich), dann können mindestens 18 Spiele pro Halbserie (ohne Pokal, Relegation etc) zu einer terminlichen Belastung werden, die gerade in einer solchen Lebenssituation oft nur schwer zu bewältigen ist.

Oder aber, es überschneiden sich Termine, was dann sicher für den betreffenden Spieler noch schwieriger ist. Welcher Druck wird hier nun aufgebaut, an dem Spieltag für die eine oder die andere Mannschaft anzutreten ? Wem sagt man ab ?

Dazu kommt noch, dass das Team, das nicht den Zuschlag bekommt, mit Ersatz antreten muss - und meiner Meinung nach muss jede Regel, die zu häufiger Ersatzgestellung und damit im Extremfall zu einer Verzerrung des Wettbewerbs in einer Liga führt, sehr kritisch betrachtet werden.

Fazit: wer jetzt dem angesprochenen psychologischen Druck, nicht in beiden Teams mitspielen zu können, nicht gewachsen ist, der dürfte beim Wegfall des Argumentes, sein altes Team nicht im Stich lassen zu wollen unter noch größerem Druck stehen.

Andreas Lehmkuhl
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  #10  
Alt 30.01.2007, 20:17
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AW: Doppelte Spielberechtigung



Dirk Brandenburger
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