LIEBHERR Europameisterschaften 2016 (18.10. - 23.10.2016, Budapest, HUN)

[Rudi Endres]

Das mag ja alles sein. Der FC Bayern hat 25 "Bolls". Man kann aus dem Vollen schöpfen. Der Bundestrainer kann das nicht. Er muss hoffen, dass seine Stars gesund bleiben und auch im fortgeschrittenen Sportleralter bei den wichtigen Events fit sind.

Die erfolgreichen Spieler kommen meist aus einem tischtennisbegeisterten Umfeld. Ein Exprofi weiß, was er seinen Kindern zumutet und er ist ein guter Sparringspartner. Manchem Supertalent fehlen Trainingspartner und familiäre Unterstützung. Er verliert wertvolle Jahre. Die Verbandstrainer stoßen dann auch an Grenzen.
Manche Beiträge in diversen Foren suggerieren, die Privattrainer seien "die Guten" und die Verbandstrainer "die Nieten". So ist das nicht.

Wenn eine goldene Generation abtritt, kommt häufig jahrelang nicht mehr viel. Denn die Altstars blockieren die Plätze. Der Nachwuchs muss bei den wirklich wichtigen Turnieren auf die Bank. Die Teilnahme an Turnierserien allein reicht nicht. Das Mentale ist wesentlich wichtiger als jede Technik. Laut Gadal zeigt eine Studie des französischen Verbandes, dass Spieler im Schnitt so gut werden, wie die Gegner, die sie mit 16 Jahren gefährden können.

[Fozzi]

Zitat von Brett13

...
Als Sportfan, finde ich zumindest, sollten man den Sportlern die das alles auf sich nehmen ein Mindestmaß an Respekt zukommen lassen können und nicht bei jeder Niederlage abfällig über sie reden bzw schreiben.
...

@Bretti


Da Nevada bei nem Fullquote wieder alles löscht (obwohl der Beitrag gar nicht sooooo lange ist), nur dieser kleine Teil als Zitat, aber alles andere ebenfalls

[Fozzi]

Zitat von Rudi Endres

... Das Mentale ist wesentlich wichtiger als jede Technik...

Im Normfall verlieren Du/ich gegen ca. 95% der deutschen Spieler, die einen besseren TTR haben, weil die eine bessere Technik haben und 5%, weil sie eine bessere Menatlität haben, oder?

Natürlich ist Mentalität (natürlich auch Trainingsmentalität) am Ende für die Weltklasse ausschlaggebend, aber vorher steht Training, Training, Training und Training ...

[Jacks_h21]

Zitat von crycorner

Keiner dieser 4 "Chinesen Europas" wurde durch den DTTB so gut (Bei Steger bin ich mir nicht sicher). Alle 4 waren Glücksfälle für den deutschen Tischtennissport. Als solche sollte man das auch weiter betrachten und überlegen, wie der DTTB zukünftig Talente hochbringt, die nicht aus einer Tischtennisfamilie kommt. Aber wenn dann man wieder einer den Sprung in die europäische Spitze schafft, oder sogar in die Weltspitze, dann sollten wir auch wieder dankbar sein, denn eigentlich hatten wir die letzten 15 Jahre unverschämtes Glück mit Boll und die letzten 8 Jahre mit Ovtcharov.

erstmal ist es an den Vereinen,überhaupt den Spielern die Möglichkeit zu geben:
- früh anzufangen
- früh ( unter 10 Jahre) schon viel UND gut zu trainieren

und da gibt es nunmal mit Leuten aus TT-Familien die besten Ansatzpunkte.

Natürlich wäre sowas, was die Franzosen machen (gemacht haben), früh (Kindergartenalter) um die Kids zu werben auch hier gut.

Das kommt mir in Deutschland oft zu kurz.

[Sriver Spieler]

Zitat von Turboblock

ein paradebsp wie es richtig gehen sollte, ist für mich der fc bayern beim fussball. sie haben den anspruch die besten zu sein und untermauern dies auch nicht nur durch erfolge, sondern auch durch die richtige einstellung bei kleineren misserfolgen.

da wirds nichts schön geredet, remis gegen frankfut und köln werden da als weltuntergang bewertet, und die einstellung radikal angeprangert. und schwupps treten sie die nächsten spiele schon wieder ganz auf, und der erfolg ist wie auf knopfrdruck wieder da.

Und genau das siehst du falsch!

Man kann nun nicht die letzten 3-4 Jahre mit einem Zeitraum von 2-3 Bundesligaspieltagen vergleichen.

Machen wir mal einen größeren Vergleich:

Bayern wurde ab der Saison 89/99 bis 06/07 insgesamt 6 mal deutscher Meister in 8 Jahren!

Was aber dann passierte, weiß sicherlich jeder Fan und genau das passiert uns jetzt aktuell im Tischtennis auch. Wir haben lange Zeit alles in Grund und Boden gespielt, alles abgeräumt. Und plötzlich blieben die Erfolge aus.

Plötzlich wurde der große FC Bayern nur 4.!!! in der Bundesliga.
Verlierer-Cup Teilnehmer wie es damals so schön hieß (welchen man ja dann nichtmal gewinnen konnte).

Man war vielleicht gesättigt, keine super neuen Spieler kamen nach und so holte man danach in 6 Jahren "nur" 2 Meisterschaften. Bayern strauchelte und war nicht mehr unantastbar.

Und da hat Bayern reagiert, Geld in die Hand genommen, junge Spieler hochgezogen (jaja van Gaal hat damit bereits begonnen) und man hat nach 2 Jahren ohne Meisterschaft wieder die Kurve gekriegt und erst so richtig losgelegt. Der Grundstein für den Erfolg wurde aber bereits in dieser Schwächephase gelegt.

Um die Kurve vom Off Topic zu bekommen: genau jetzt ist die Phase in der man ruhig jeden noch so kleinen Erfolg mitnehmen sollte (Doppel Gold/Bronze Boll) und anfangen muss für die Zeit danach aufzubauen. Und da sehe ich uns mit einem Dima/Franz/Duda garnicht so schlecht aufgestellt.

Und man sieht, dass selbst Bayern nicht auf Knopfdruck abliefern kann ;-)

[TTFler]

Zitat von tsb

Dir ist aber bewusst, dass Olah dieses Jahr schon Kou Lei mit 4:0 und Jakub Dyjas mit 4:1 geschlagen hat, oder? Und das bei dem Qualifikationsturnier für Olympia, also bei einem wirklich wichtigen Wettkampf. So einfach wie du das hier hinstellst es wirklich nicht.

edit: Und besser als Gardos hat Olah bei dem Qualifikationsturnier übrigens auch abgeschnitten.

Ich spreche doch Olah gar nicht die Leistung oder Stärke ab.

Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass Olah der schwächste Spieler im Viertelfinale war und Marcos Freitas, Jakub Dyjas, Kou Lei, Robert Gardos, Emmanuel Lebesson und Simon Gauzy die besseren Spieler sind.

Da interessiert es mich auch nicht ob er schon mal gegen Kou Lei und Jakub Dyjas gewonnen hat oder ob er mal bei einem Turnier besser abgeschnitten hat als Robert Gardos.

Wo steht Benedek Olah in der Weltrangliste, wo die anderen sieben Viertelfinalisten?

Aber gut für euch Boll-Fanboys: Benedek Olah war natürlich das mit Abstand schwerste Los im Viertelfinale, der beste Spieler dieser EM, keiner hätte diesen Kampfroboter ausschalten können außer Timo Boll, dieser Olah das ist so ein oberhammerguter Spieler, der kommt kurz hinter Fan Zhendong und ist wahrscheinlich auf lange Sicht der einzige Europäer der die Topchinesen angreifen kann. Er glänzt vor allem mit seiner überragenden Athletik und Waschbrettbauch, ein echter Spartiate, einer der 300, der einzige mit finnischem Pass.

[TTFler]

Da diese Beiträge viele Seiten zuvor standen muss ich ein bisschen mehr zitieren, damit man alles weiß um was es geht.

Zitat von Frank Schmidt

Die Begründung "mir ziehts in den Nacken" und dann ohne Behandlungsversuch abzuschenken finde ich deutlich alberner. Mag sein, dass es sich um eine ernste Verletzung handelt, aber wie Boll das in anschließend erklärt und die Tatsache, dass der Physio nicht einmal geschaut hat, ist die schlechtestmögliche PR, die man sich vorstellen kann. Jetzt sieht es für Jedermann so aus als hätte er wegen eines Mückenstichs im Nacken ein EM-Halbfinale abgeschenkt.

Wer die Bilder gesehen hat, ist nach dem Schenken aus allen Wolken gefallen. Das sah aufgrund des Verhaltens von Boll und Physio nicht mal im Ansatz nach etwas Ernstem aus.

Zitat von Brett13

Das mag jeder, der mit den Feinheiten der ITTR nicht vertraut ist, so sehen.

Verletzungspausen bzw Verletzungsbehandlungen von max 10 Minuten sind (leider) nur dann zulässig, wenn es sich um eine nicht vorhersehbare Verletzung handelt. Da der gute Timo mit dem selben Problem schon bei Olympia zu kämpfen hatte, würde ich davon ausgehen, dass ihm jetzt im Wiederholungsfalle eine Behandlung vom OSR untersagt wurde. Nicht weil der OSR ein A**** ist, sondern weil es die Regeln so sagen.

Nee, ich finde das auch nicht wirklich okay, aber so ist die Regel nun mal

Zumindest ich würde drauf tippen, dass das genau der Grund war, warum der Physio erst gar nicht in Hektik verfallen ist um sofort für eine Wiederherstellung von Timo Bolls Spielfähigkeit zu sorgen.

Dass das nun mal für Außenstehende dann keinen guten Eindruck macht, da gebe ich dir recht. Nur hat der gute Timo Boll da der bestehenden Regeln wegen auch nichts dran ändern können. Seine Nackenwirbelgeschichte ist nun mal hinlänglich bekannt. Er hätte also lügen und ein anderes akut aufgetretenes gesundheitliches Problem benennen müssen, um behandelt werden zu dürfen

IMHO zeigt sein Verhalten auf dieser Grundlage mal wieder alle höchste fairplay-Eigenschaften. Kurz mit der OSR geredet, die hat ihm gesagt, dass das von den Regeln her nicht zulässig ist und er hat es ohne jegliches Theater akzeptiert und nicht die OSR zur Schnecke gemacht, die eben auch nichts für die Regeln wie sie sind kann

Dieser und der folgende Beitrag zeigen diese Sache in einem völlig anderen Licht:

http://forum.tt-news.de/showthread.p...09#post2789609

[crycorner]

Ist es nicht merkwürdig, dass einem so vorbildlichen Sportler wie Timo so komische Dinge angedichtet werden? Wenn Timo wegen Nackenschmerzen aufhört, dann mit Sicherheit, weil diese Nackenschmerzen schlimm genug sind, das zu rechtfertigen. Dass immer alles erstmal negativ interpretiert werden muss...

[crycorner]

Zitat von Fozzi

Natürlich ist Mentalität (natürlich auch Trainingsmentalität) am Ende für die Weltklasse ausschlaggebend, aber vorher steht Training, Training, Training und Training ...

Spielt nicht schon in Sachen Trainingsfleiß das Mentale eine Rolle?

[tsb]

Zitat von TTFler

Da interessiert es mich auch nicht ob er schon mal gegen Kou Lei und Jakub Dyjas gewonnen hat oder ob er mal bei einem Turnier besser abgeschnitten hat als Robert Gardos.

Na wenn dir die aktuelle Wettkampfform egal ist, wie man sie aus dem letzten wichtigen europäischen Einzelwettkampf vor der Europameisterschaft ablesen kann, dann weiß ich auch nicht, was ich noch sagen soll.

Zitat von TTFler

Wo steht Benedek Olah in der Weltrangliste, wo die anderen sieben Viertelfinalisten?

Wenn die Weltrangliste die ganze Wahrheit wäre und die tatsächlichen aktuellen Leistungsfähigkeiten präzise abbilden würde, dann wäre Lebesson als derzeit siebzehnbester Europäer vermutlich nicht Europameister geworden, oder? Also tu mal nicht so, als könne man mit "Aber in der Weltrangliste ..." irgendetwas unwiderlegbar beweisen.

Aber um deine Frage zu beantworten: Olah ist auf Platz 70 und damit hinter den anderen Spielern. Aber eine Momentaufnahme erzählt selten die ganze Geschichte. Denn vor 6 Monaten war Olah noch auf Platz 128, hat sich also in einem halben Jahr um 58 Plätze verbessert. Es ist also naheliegend zu vermuten, dass sein aktueller Platz seine tatsächlichen Qualitäten noch unterschätzt. Das hat er dann ja auch bei dieser EM durch die Siege über Tokic (33 Weltranglistenplätze vor Olah) und Gorak (3 Plätze vor ihm) unter Beweis gestellt.

Zitat von TTFler

Aber gut für euch Boll-Fanboys: Benedek Olah war natürlich das mit Abstand schwerste Los im Viertelfinale, der beste Spieler dieser EM, keiner hätte diesen Kampfroboter ausschalten können außer Timo Boll, dieser Olah das ist so ein oberhammerguter Spieler, der kommt kurz hinter Fan Zhendong und ist wahrscheinlich auf lange Sicht der einzige Europäer der die Topchinesen angreifen kann. Er glänzt vor allem mit seiner überragenden Athletik und Waschbrettbauch, ein echter Spartiate, einer der 300, der einzige mit finnischem Pass.

Es geht mir übrigens hier nicht um Boll, sondern um die Anerkennung der aktuellen sportlichen Form von Olah. Und die ist anhand der jüngsten Ergebnisse ebenbürtig zu Gardos, Dyjas und Kou Lei einzustufen. Gegen die drei letztgenannten Spieler hätte ich von Boll bei dieser EM übrigens auch so ca. einen 4:2 Sieg erwartet. Du etwa nicht?