Dürfen Punkte "abgezählt" werden, wenn der Aufschläger "aufstampft"?

[Nöppchenfreak]

Ich habe eine kurze Frage an die TT-Regel-Experten:
Ist es nach den aktuellen TT-Regeln erlaubt, beim TT-Aufschlag bzw. während des TT-Spiels aufzustampfen? Wie sieht dies in der Praxis bei Meisterschaftsspielen und TT-Turnieren aus?
Dürfen Punkte „abgezählt“ werden?

[Fozzi]

Ich bin nicht regelsicher, aber die Aufstampfregel stammt meiner Erinnerung nach noch aus der Zeit vor der Zweifarbenregel und wurde mit dieser abgeschafft (das Stampfen sollte ja verschleiern, ob ich mit "Noppe" oder NI aufschlage). Sicher bin ich mir nicht.

[Der Keiser]

Ein Stampfen beim Aufschlag ist nicht verboten und kann somit auch nicht mit einem Punktverlust geahndet werden.

[tate]

Zitat von Der Keiser

Ein Stampfen beim Aufschlag ist nicht verboten und kann somit auch nicht mit einem Punktverlust geahndet werden.

Wenn der Schiedsrichter das Aufstampfen als zu störend empfindet, kann er - nach einer Ermahnung - aber durchaus die gelbe Karte zeigen.

[Javaguru]

Ich habe schon erlebt, dass ein Spieler dermaßen heftig gestampft hat, dass der Tisch samt Netz sichtbar vibrierte und wackelte, förmlich abhob - das geht natürlich auch nicht und wird unterbunden.

[Matthias1234]

Wenn der Schiedsrichter das Stampfen als absichtliches irritieren oder stören des Gegner interpretiert, kann er Ermahnen und dann gegebenenfalls gelb zeigen. Unterbindet der Spieler dann das(extreme, sonst ja nicht störende) Stampfen kann es eben auch Gelb-Rot geben und damit Punktabzählung.
Ich bitte mich zu korrigieren, falls etwas nicht stimmt.

[User 17544]

Zitat von Matthias1234

Ich bitte mich zu korrigieren, falls etwas nicht stimmt.

Ist prinzipiell schon richtig.

Das Ermahnen - wenn auch sicher in der Praxis ein oft genutztes Mittel bei sämtlichen "kleineren" Vergehen eines Spielers - ist in den Regeln eigentlich gar nicht vorgesehen.

Hängt natürlich davon ab, wie der SRaT das Aufstampfen wertet. Die Absicht zu Unterstellen, dass er den Gegner damit in unsportlicher Weise beim Rückschlag stören will, ist halt eine Gratwanderung, die im Protestfall durch den OSR aufgehoben werden kann, da - wie wir alle wissen - die Unterstellung einer Absicht bei offiziellen deutschen Regelauslegungen nicht anerkannt wird.

Eigentlich bleibt einem SRaT nur das Mittel bei jedem von ihm als störend gewertetem Aufstampfen auf Let (Wiederholung) zu entscheiden. Dafür gibt es eindeutige Regelgrundlagen.

Teil A 9.1 (Ein Ballwechsel muss wiederholt werden,) und 9.1.4 (wenn der Schiedsrichter oder der Schiedsrichter-Assistent das Spiel unterbricht; )

in Verbindung mit Teil A 9.2 (Das Spiel kann unterbrochen werden,) und 9.2.4 (wenn die Spielbedingungen auf eine Art gestört werden, die das Ergebnis des Ballwechsels beeinflussen könnte.)

[Javaguru]

Zitat von Brett13

Eigentlich bleibt einem SRaT nur das Mittel bei jedem von ihm als störend gewertetem Aufstampfen auf Let (Wiederholung) zu entscheiden.

Wieso sollte man keine Farbe ins Spiel bringen können, wenn der Stampfer damit nicht aufhört und trotz Let wiederholt stampft? Soll man 100x Let entscheiden? Ich denke nicht und würde im Wiederholungsfall, bei dem ich trotz Deiner gegensätzlichen Meinung Absicht unterstelle, entsprechend der Eskalationskette verwarnen bzw. sanktionieren.

[User 17544]

Zitat von Javaguru

Wieso sollte man keine Farbe ins Spiel bringen können, wenn der Stampfer damit nicht aufhört und trotz Let wiederholt stampft? Soll man 100x Let entscheiden? Ich denke nicht und würde im Wiederholungsfall, bei dem ich trotz Deiner gegensätzlichen Meinung Absicht unterstelle, entsprechend der Eskalationskette verwarnen bzw. sanktionieren.

Es geht hier gar nicht um meine persönliche Meinung - die könnte je nach gegebenem Einzelfall ganz sicher mit deiner deckungsgleich sein. Es geht schlicht um die dafür vorgesehene Regel und das was an offiziellen Regelauslegungen dafür herangezogen werden kann.

Als SRaT würde ich sowas - wenn der Spieler nicht nach wiederholten Let-Entscheidungen damit aufhört - ruhig mal eskalieren lassen. Dann beschert sich der Gegner beim OSR und der muss das dann entscheiden. Seine Regelauslegungen sind dann bindend. Die des SRaT nun mal nicht. Da stehste evtl. dumm da, wenn der OSR eine getroffene Entscheidung aufhebt, was man in dem Fall mal nicht ausschließen sollte. Geht ja halt um eine Regelauslegung und nicht um die Umsetzung einer schwarz auf weiß nachzulesenden Regel...

[Javaguru]

Schon recht, aber im Grunde kann man eben doch mehr machen als auf Let zu entscheiden.