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NurVorhand 14.06.2013 10:41

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Spiel im Training regelmäßig mit irgendwelchen Kellen, manchmal nur so, manchmal Abwehr, manchmal Vierertisch - egal was alle anderen hier schreiben, zumindest bei mir tritt das Gegenteil ein: Ich zieh danach wie ein Irrer, Schläge haben danach immer etwas mehr Speed und Länge... schlicht und einfach durch die vorher gespielten langen/schnelleren Bewegungen. Am meisten merke ichs nach einem Match mit meinem Abwehrschläger, so auf der VH einfach ein alter Sriver klebt, danach läufts mit dem EL-P im Schlaf.

Wenn du also Spieler hast, die regelmäßig, recht viel trainieren und motiviert dazu sind, warum nicht? Musst ja auch nicht das allerlangsamste nehmen, sondern nur sozusagen "eine Klasse" tiefer bei den Belägen greifen.

P.S.: Alles subjektive Erfahrungen, keine offizielle Beleuchtung aus Trainersicht. ;)
P.P.S.: Bevor wieder die standartmäßige Frage kommt: QTTR 1850 in Niedersachsen.

snooky 16.06.2013 10:55

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Ich habe ca. 1 Jahr lang mit Tensoren von Andro gespielt (Impuls, Hexer m. Powersponge und normal u.a.) und spiele nun seit 2 Wochen mit dem Coppa und ich muß sagen, daß der Coppa viel strenger ist.
Die Tensoren waren im Vergleich extrem fehlerverzeihend. Der Coppa ist dagegen sehr viel strenger. Spielst du den Schlag technisch sauber, dann kannst du dir die Ecke aussuchen. Alle schlampigen Schläge fliegen aber gegen die Wand. Im Training muß ich mich deshalb enorm konzentrieren. Das ist zwar im Moment für mich nervig, ist aber für die Technik, denke ich, sehr vom Vorteil.

Mulder 16.06.2013 18:15

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Wenn man wirklich an seiner Technik arbeiten will, dann sind klassische Beläge allemal zu empfehlen. Gilt auch für das Aufschlagtraining.

Im Anfängerbereich bin ich jetzt nach den ersten "Versuchen" dahin gekommen, daß ich die Anfänger sogar nur noch mit China-Belägen spielen lasse. Da muß die Bewegungsausführung noch korrekter sein, und um auf Tempo zu kommen, müssen die Bewegungen des Körpers (Rumpfdrehung etc.) stimmen. Außerdem ist die akkustische Rückmeldung zwischen tangentialem und frontalem Balltreffpunkt viel deutlicher herauszuhören.

pibach 17.06.2013 14:53

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
@Mulder: Dagegen spricht aber, dass man sich dann im Spiel nicht zu eröffnen traut, da das einerseits schwieriger und andereseits nicht so zwingend ist. Und daher wird sich tendenziell mit solchem Material eher ein Schupf, Block, Konter Spiel entwickeln.

@NurVorhand: kann ich bestätigen. Hab jetzt ne Zeit mit kurzen Noppen gespielt. Da muss man den Ball sehr früh treffen und ich hab mein Spiel näher an den Tisch verlagert. Wieder zurück auf NI bleibt das Timing dafür, nach kurzer Umgewöhnung der Schlägerwinkel kann das durchaus ein sehr positiver Trainingseffekt sein.

Mulder 17.06.2013 17:23

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Auf welchen Teil meines Beitrag beziehst du dich? Und von welcher Spielstärke und welchem Spielsystem gehst du aus?

Die klassischen Beläge dienen der Technikverbesserung. Man würde danach wieder mit schnelleren Belägen spielen.

Durch die chinesischen Beläge sind die Chancen deutlich größer, eine bessere Technik zu erlernen, insbesondere natürlich unter korrekter Anleitung. (Bei meinen Schülern wird sich definitiv kein Schupfspiel entwickeln.) Aber auch hier wird später auf schnellere Beläge gewechselt werden. Der Vorteil ist, das das passive Spiel auch deutlich ausgeprägter sein wird.

Das passive Spiel ist wohl mit der Hauptgrund, warum die ältere Generation noch so gut mithält, da sie darin der heutigen haushoch überlegen ist. Der kleinere Ball und die langsameren Beläge erforderten ein viel filigraneres Händchen.

Gallifax 18.06.2013 11:31

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Dagegen spricht aber, dass man sich dann im Spiel nicht zu eröffnen traut, da das einerseits schwieriger und andereseits nicht so zwingend ist. Und daher wird sich tendenziell mit solchem Material eher ein Schupf, Block, Konter Spiel entwickeln.

Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen, es ist eher genau so wie Mulder schreibt, die Technikausprägung wird besser.

Also ein DHS H3 z. B. ist zum Angreifen/Eröffnen wunderbar geeignet, hat einen sehr sehr hohen Ballabsprung, Block und vor allem Schupf fördert der nicht gerade ob seiner hohen Griffigkeit und dem eben hohen Ballabsprung.

Durch die chinesischen Beläge sind die Chancen deutlich größer, eine bessere Technik zu erlernen, insbesondere natürlich unter korrekter Anleitung. (Bei meinen Schülern wird sich definitiv kein Schupfspiel entwickeln.) Aber auch hier wird später auf schnellere Beläge gewechselt werden. Der Vorteil ist, das das passive Spiel auch deutlich ausgeprägter sein wird.

Das passive Spiel ist wohl mit der Hauptgrund, warum die ältere Generation noch so gut mithält, da sie darin der heutigen haushoch überlegen ist. Der kleinere Ball und die langsameren Beläge erforderten ein viel filigraneres Händchen.


Das deckt sich 100% mitr meine eigenen Erfahrungen, bin ja selbt von FKE auf harte Beläge wie DHS H3 oder Mark V gewechselt.

Ansonsten mußt Du nicht auf schnellere Beläge wechseln , wenn Du den Revolution N3. mit 6 Schichten klebts hast Du eine FKE, DHS H3 Absprung wird flacher, der Belag wird schneller, man hat aber bei passiven Schlägen, bei RS und Kurz-Kurz immer noch die Kontrolle des harten OG/Schwamms.

pibach 18.06.2013 15:41

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Zitat:

Zitat von Gallifax (Beitrag 2438265)
Also ein DHS H3 z. B. ist zum Angreifen/Eröffnen wunderbar geeignet, hat einen sehr sehr hohen Ballabsprung, Block und vor allem Schupf fördert der nicht gerade ob seiner hohen Griffigkeit und dem eben hohen Ballabsprung.

Ging doch aber um "Klassiker". Die sind halt nicht so dynamisch.
Nimm z.B. Sriver versus Tenergy.
Natürlich entwickelt sich da auf Dauer ein anderer Spielstil, der zu dem jeweiligen Material passt.

Gallifax 18.06.2013 15:47

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Mark V ist ein Klassiker, wie lange es den DHS H3 gibt weis ich nicht aber auf jeden Fall auch lange vor 2008. Und dynamisch ist ein H3 schon überhaupt nicht, ist halt ein sehr harter, undynamischer Chinabelag, insofern erfüllt er damit auch die Eigenschaften eines Klassikers.

Ein Coppa oder ein M V ist auch hart und unkatapultig. H3 ist halt noch undynamischer und härter als die von Dir benannten "Klassiker", ich habe ja nicht die NEO Versionen gemeint sondern das Original vor 2008.

pibach 18.06.2013 22:01

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Zitat:

Zitat von Gallifax (Beitrag 2438374)
H3 ...insofern erfüllt er damit auch die Eigenschaften eines Klassikers.

Hm, ok.
Aber wohl mit höherem Ballabsprung?
Mit Sriver, Vario, Coppa oder Mark V muss man jedenfalls eher frontal gegenkontern, die moderne Technik, im steigen über den Ball zu gehen, wie man das mit einem Tenergy oder Vega Pro spielen kann geht da nicht, zumindest nicht so. In sofern lernt man das eben auch nicht. Andererseits ist das auch sehr anspruchsvoll und ein dynamischer Belag macht von alleine keine Meister, sondern erstmal viele Fehler.

Gallifax 19.06.2013 09:14

AW: Einsatz von klassischen Belägen
 
Ja genau wie ich schon schrieb, der Ballabsprung des H3 ist sehr hoch, insofern unterscheidet er sich da von Mark V.Coppa und Sriver ist jetzt schon wieder eine Weile her das ich die geteste habe , kann da nicht mehr vergleichen, den M V habe ich ja noch drauf. Stimmt man muß da beim Kontern/Blocken viel mehr drüber gehen, beim Kurz-Kurz und RS hat man aber viel mehr Kontrolle ob des fehlenden Katapults des H3 und auch beim Schupfen finde ich den gutmütiger trotzdem er spinanfällig ist und Austrittswinkel nicht besonders Spitz.(gegenüber T05).

Letzlich ist das halt meine Erfahrung das ich mehr gelernt habe mit Klassikern und bei anderen jungen Spielern habe ich das auch so beobachten können.

Muß aber sicher nicht immer zutreffend sein und ist am Ende dann auch wohl eine Talentfrage bzw. der persönlichen Vorlieben.


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