@Randfigur

Ich stimme Dir zu, dass man einem Anfänger keinen Kleber mit 11 Jahren in die Hand drückt ist normal, aber wenn man Talente hat, die auf Verbandsebene spielen sollte man auch nicht zu spät damit anfangen.;)

Aus Gesundheitsgründen wäre ich stark dafür das nicht frischgeklebt wird. Wenn ich als Trainer die warnhinweise auf den Klebern lese und dann einem Kind das frischkleben empfehle könnte man das auch als vorsätzliche Körperverletzung auffassen.

@ Ludwig

einerseits stimme ich dir zu, dass es nicht grade gesundheitsförderlich sein soll. deshalb sollte man auch nur draussen oder in gut belüfteten räumen kleben und unter umständen kann man ja erstmal als trainer den schläger kleben, wird aber auf dauer auch zu viel..... andererseits, was ist heutzutage nicht alles gefährlich für die gesundheit. normalerweise darf man mit seiner mannschaft nach einer saison doch nicht mal mehr zum restaurant mit dem großen M fahren, weil keiner weiß was im fleisch ist, oder?

@Jörg Bolivien:

Talent ?

Es geht wohl mehr um das Erreichen einer bestimmten "Grobform" der Technik.

Lernphase abgeschlossen?

Sicher nicht, denn durch das Frischkleben muss sich zwangsläufig die Technik ändern (kürzere Bewegungen, da das Spiel deutlich schneller wird), dementsprechend kommt ein Nachwuchsspieler auch in eine "neue" Lernphase, wenn er mit dem Kleben beginnt.

Generell fangen bei uns in Hessen alle Spieler mit Landeskaderniveau etwa mit 12 Jahren mit dem Kleben an. Ich denke zwar nicht, dass man als B-Schüler irgendeinen Vorteil davon hat, aber die wichtigste Zeit (aus Kadersicht) ist die A-Schülerzeit, da man sich vor allem dann für die Bundesebene qualifizieren kann. Deshalb kann man nicht direkt vorher mit dem Kleben anfangen, da es eben die oben beschriebene Notwendigkeit gibt, dass sich die Schlagtechniken anpassen müssen. Sowas geht eben nicht in drei Monaten.

Meines Erachtens ist es doch so, dass das "Kleben" selbst in einer verglerichsweise kostengünstiugen Sportart dann den Unterschied zwischen betuchten Spielern und weniger vermögenden Spielern ausmacht denn das "kleben" ist ja nicht gerade eine billige Angelegenheit.

Man darf nämlich nie vergessen, wer bei Jugendlichen, diese Extarkosten im Normalfall trägt: Das sind i. d. R. die Eltern.....
Und dass es hier (gerade im Tischtennis) Unterschiede bei den finanziellen Möglichkeiten gibt, ist ja wohl unbestritten...

Ich plädiere deswegen auf eine Regelung, die das Frischkleben generell VERBIETET. Es kann nicht sein, dass zwei gleich talentierte Spieler nur aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten Unterschiede in ihrer weiteren Entwicklung nehmen werden, wenn es darum geht, durch "kleben" in die nächste Entwicklungsstufe einzutreten.....


Grüße an alle
HCH-jugendleiter:confused:

und jeder, wer sich zu oft einen neuen Belag kauft bekommt ne Sperre.

Ich bin ja nicht gerade ein militanter Anhänger des Frischklebens, aber das Argument mit den Kosten finde ich ziemlich unpassend.

Manche Sportarten sollten wohl ganz verboten werden, nur weil sie zu teuer sind.

Viele der richtig guten Spieler erhalten ja auch einen Teil Ihrer Beläge kostenlos (Bei mir im Verein drei Nachwuchsspieler von TT-Firmen), sollte das auch verboten werden???

@ Cheftrainer
 

Hi Chef ;-),

ich dnke nicht, das das Argument mit den Kosten unpassend ist. Es ist doch relativ realitätsbezogen, denke ich...

Vielmehr denke ich, dass du dir den Satz mit dem Verbieten von Sportarten sparen könntest, wenn du ein wenig überlegt hättest:
Es geht nicht darum, Sportarten aufgrund ihrer Kosten zu klassifizieren. Vielmehr geht es darum, dass man Sportarten, die wirklich wenig kosten (TT) nicht ohne Grund teurer macht (Frischkleben) als unbedingt nötig.

Seien wir doch mal ehrlich: Im Prinzip hat nur die TT-Industrie ein Interesse daran, dass Frischkleben weiterhin am Leben zu halten, überleg doch mal...

Wenn alle Spieler NICHT kleben würden, wäre das Spiel vielleicht nicht genauso dynamisch wie davor, aber zu mindestens 95 %....

Was bringt uns denn das frischkleben? Könnten wir ohne Frischkleben nicht mehr Leben bzw. TT-spielen???

Frischkleben wird immer von einer großen Mahrheit als das "Nonplusultra" bezeichnet und ob das gut ist, wage ich zu bezweifeln..... :?: :??: :?: :rolleyes:

Naja, auf das Frischkleben basiert eben der Erfolg der Schweden über die Chinesen.

Ohne diese Entwicklung wäre China viel weiter weg vom Rest der Welt.

Die Asiaten haben einen großen Einfluß auf Entscheidungen des ITTF. Wenn man die Machtverhältnisse kennt, dann weiß man woher der Wind weht.

Ansonsten glaube ich, dass die Industrie sicher keine großen Probleme damit hätte.

Der ganze Tensor-"Schrott" spielt sich genauso schnell ab wie ein frischgeklebter Belag.

Man würde eben wieder verstärkt Beläge mit eingebauter "Frischklebe"-Wirkung und einer Halbwertszeit von wenigen Wochen einführen...

Hi HCH, :cool: :p

Das bezweifle ich auch (und ich denke auch Cheftrainer ist ähnlicher Meinung), aber das Frischkleben auf Grund der KOSTEN verboten gehört, da sind wir grundsätzlich anderer Meinung.
Die Kosten für das Tischtennis sehen ungefähr so aus:
Vereinsmitgliedschaft je Kind/Jahr 36,- EUR
1 Holz je Kind/Jahr 30,- EUR
2 P. Hallenschuhe je Kind/Jahr 80,- EUR
TT-Klamotten je Kind/Jahr 120,- EUR
Lehrgänge, usw. je Kind/Jahr 100,- EUR
Sonstiges je Kind/Jahr 100,- EUR
gesamt je Kind/Jahr 466,- EUR

Fahrtkosten insgesamt 1.250,- EUR
(ca. 2.600 km zu Training, ca. 1.200 km zu Turnieren, ca. 1.200 km zu Lehrgängen, usw.)

bei Frischkleben:
Kleber je Kind/Jahr 50,- EUR (dürfte genug sein)
Beläge je Kind/Jahr 250,- EUR (8 Beläge pro Jahr, dürfte genügen)

ohne Frischkleben:
Beläge je Kind/Jahr 120,- EUR (4 Beläge pro Jahr)

somit 1 Kind:
mit Frischkleben 2.016,- EUR
ohne Frischkleben 1.836,- EUR

macht also einen Unterschied von 180,- EUR pro Jahr bzw. eine Veränderung der Kosten von 9,8%. Dabei ist nicht mitgerechnet:
- Kosten für Trainer/Training (z.B. Einzeltraining)
- Zeitaufwand
- Startgelder

Ich will damit nur sagen, es gibt auch im TT erhebliche Kosten für die Eltern und Frischkleben macht da nur einen geringen Unterschied, zumal die "wirklich" guten ohnehin ausgestattet werden mit Verträgen von andro, butterfly, usw.

Übrigens bin ich bei den Fahrtkosten fürs Training von 8km Entfernung vom Trainingsort, 40 Wochen Training im Jahr (d.h. 10 Wochen Ferien) und 4 Trainingstagen pro Woche ausgegangen. Und davon, daß pro Training nur zwei Fahrten (Hin- und Rückfahrt) gemacht werden.
Wohnt jemand z.B. 16 km vom Trainingsort entfernt, was in ländlichen Gegenden durchaus normal sein dürfte, so steigen alleine die Fahrtkosten um ca. 600,- EUR!

Viele Grüße
Joachim

Fakten, Fakten, Fakten....
 

Hi,

find ich cool, deine Ausflistung. Dennoch habe ich einige Kritikpunkt an deiner Aufzählung:

1. Ich glaube nicht, dass man jedes Jahr ein neues Holz braucht.
2. Denke ich ich nicht, dass Eltern zu den Stützpunkten fahren (anders kann ich mir die 4 TE/Woche nciht erklären) --> Fahrgemeinschaften sind hier mehr als üblich, und die werden oft von Trainern organisiert!!!
3. Wie kommst du auf 1.200 Km bei Turnieren bzw.Lehrgängen die von Eltern gemacht werden??? Ich kenne wenige Eltern, die zu mehr als einem Turnier pro Jahr fahren.....
4. Wer in Gottes Namen gibt pro Jahr 120 € (=knapp 240 DM!!!) für TT-Kleidung aus????

Korrigiert man die Beträge, macht das Frischkleben wohl mehr als die errechneten 9,8 % aus.....

Gruß
HCH-Jugendleiter