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Edward 19.04.2017 21:34

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Dann kann der Schiedsrichter auch gleich das Ergebnis im Voraus eintragen. Und so wäre auch das Fahrproblem der höheren Ligen gelöst.

Matousek 19.04.2017 21:35

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Sah man gestern auch im FB, wenn der Schiri pfeift ist es richtig bzw. auch wenn er nicht pfeift, egal ob es falsch war.

05er 19.04.2017 22:11

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von Edward (Beitrag 2835616)
Dann kann der Schiedsrichter auch gleich das Ergebnis im Voraus eintragen. Und so wäre auch das Fahrproblem der höheren Ligen gelöst.

Nein denke ich nicht. Wenn im Zweifel konsequent abgezählt wird dann können die intelligenten Spieler plötzlich auch korrekte Aufschläge. Sie wollen ja gewinnen...

Aber dafür muss der Schiri Rückendeckung von oben haben. Im Moment gehen meiner Meinung nach die Schiris immer den Weg des geringsten Widerstands. Was ich Ihnen aber auch nicht verdenken kann.

Lrephcsak 20.04.2017 05:55

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von mithardemb (Beitrag 2835563)
Die Regelformulierung ist eine echte Farce. Gibt es auch in anderen Sportarten Strafpunkte, falls der Schiedsrichter sich nicht sicher ist, ob etwas korrekt war.

Die Regelformulierung ist eigentlich gut, die Farce ist eher, daß die SR halt zu 99% keinen Gebrauch davon machen.

Und das liegt tatsächlich am geringsten Widerstand: Nachdem man 2-3 mal erlebt hat, was es für einen Terz (von Spielern, Betreuern und Zuschauern, teilweise auch von anderen SR) gibt, wenn mal 2 (sogar unzweifelhafte, daß mal wirklich ein Zweifel statt Gewissheit beim Abzählen zum Tragen kommt dürfte ja noch viel seltener sein) Aufschläge abgezählt werden, der ungleich größer ist als der Terz, wenn sich über falsche Aufschläge des Gegners, die nicht abgezählt werden, aufgeregt wird, überlegt sich das halt zweimal.
Wenn man dann noch sieht, was auf allen Ebenen, von 2. BL bis Weltmeisterschaft und Olympia, zu 98% alles durchgeht, erst recht.

Eine Änderung des status quo wäre wohl wirklich nur auf Anweisung von oben möglich, von unten sehe ich da keine Chance, dafür sind verdeckte Aufschläge, gerade mit Kopf und Oberarm, viel zu sehr Usus (bestimmt 90% ab 2. BL aufwärts) geworden.

Javaguru 20.04.2017 09:56

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von Lrephcsak (Beitrag 2835665)
Die Regelformulierung ist eigentlich gut, die Farce ist eher, daß die SR halt zu 99% keinen Gebrauch davon machen.

Stimmt.

Zitat:

Zitat von Lrephcsak (Beitrag 2835665)
Wenn man dann noch sieht, was auf allen Ebenen, von 2. BL bis Weltmeisterschaft und Olympia, zu 98% alles durchgeht, erst recht.

Oh ja, das ist oftmals sehr bitter zu sehen.
Interessant hierbei ist, dass sich darüber schon einige (leidtragende) Spieler bei mir beklagt haben.
Eine Weile dachte ich, dass es eventuell einen Zusammenhang mit dem Alter der dort eingesetzten Schiedsrichter gibt, aber dieses Verhalten kann man auch bei U50 und U40 Schiedsrichtern beobachten, nicht nur bei Ü60 und Ü70.

Zitat:

Zitat von Lrephcsak (Beitrag 2835665)
Eine Änderung des status quo wäre wohl wirklich nur auf Anweisung von oben möglich, von unten sehe ich da keine Chance

Alleine eine Anweisung von oben wird ein unsicherer Schiedsrichter aber auch nicht besser umsetzen, wenn ihm die Sicherheit bei der Beurteilung des Aufschlags und/oder Selbstbewusstsein fehlt.

Für mich wären drei Bausteine entscheidend, dass in dieser Angelegenheit die überwiegende Mehrheit der Schiedsrichter endlich mal durchgreift:
  1. Stärker kommunizierte Rückendeckung von oben.
  2. Ggf. eine Regeländerung in der Hinsicht, dass Spieler, die über weggezählte Aufschläge meckern, gemäß der Eskalationsstufen direkt verwarnt werden.
  3. Eine intensive Schulung zum Erkennen und Beurteilen von korrekten und falschen Aufschlägen. Hierbei gibt es deutliche Defizite bei vielen eingesetzten Schiedsrichtern am Tisch.

Zitat:

Zitat von Lrephcsak (Beitrag 2835665)
dafür sind verdeckte Aufschläge, gerade mit Kopf und Oberarm, viel zu sehr Usus (bestimmt 90% ab 2. BL aufwärts) geworden.

Ja, es sind immer die gleichen drei Punkte, die falsch gemacht werden:
  • Ball verdecken mit Oberkörper/Schulter/Kopf.
  • Freien Arm zu lange stehen lassen.
  • Den Ball in den Körper hinein statt annähernd senkrecht hoch zu werfen.
Die anderen Verstöße wie Ball vor der Grundlinie oder nicht hoch genug zu werfen sind deutlich seltener.

Edward 20.04.2017 10:26

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von Javaguru (Beitrag 2835725)
Eine intensive Schulung zum Erkennen und Beurteilen von korrekten und falschen Aufschlägen.

Hierbei gibt es deutliche Defizite bei vielen eingesetzten Schiedsrichtern am Tisch.

Wo zieht man die Grenze bei schwammig formulierten Regelungen? Wo setzt man das Maßband bei strikten Regeln an?

Aus welchen Blickwinkel soll der zB der Aufschlag beurteilt werden? Ist aus 3Meter Entfernung überhaupt möglich (seitlich zum Tisch positioniert!) zu beurteilen ob der Ball durch irgendwas verdeckt wird, und zwar für den der den Ball annehmen muss?


Mit einem starren SR ist das nur für eine Plattenseite möglich und bei der Paarung Rechtshänder+Linkshänger ist der SR immer einen ganzen Satz komplett blind. Bei zwei starren SR wird es etwas besser, aber die Meisterleistung an räumlichen Denkens muss´erstmal korrekt vollbracht werden.
Mein (nicht ernst gemeinter) Vorschlag wäre ein dynamischer SR wie bei anderen Sportarten :D

05er 20.04.2017 10:51

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von Edward (Beitrag 2835744)
Aus welchen Blickwinkel soll der zB der Aufschlag beurteilt werden? Ist aus 3Meter Entfernung überhaupt möglich (seitlich zum Tisch positioniert!) zu beurteilen ob der Ball durch irgendwas verdeckt wird, und zwar für den der den Ball annehmen muss?

Aus dem wo er jetzt auch beurteilt wird. Und bei jedem Zweifel wird abgezählt.

Power-Seven 20.04.2017 10:58

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von Javaguru (Beitrag 2835725)
Alleine eine Anweisung von oben wird ein unsicherer Schiedsrichter aber auch nicht besser umsetzen, wenn ihm die Sicherheit bei der Beurteilung des Aufschlags und/oder Selbstbewusstsein fehlt.

Ich glaube, es gibt noch ein anderes Problem.

Nehmen wir ein normales Spiel - der eine schlägt hier falsch auf und der andere dort, ohne dass sie einander weh tun. Das ist die Praxis. Es beschwert sich ja auch erstmal keiner, nur weil der andere falsch aufschlägt - sondern immer dann, wenn man aufgrund der eigenen Tagesform oder der tatsächlich besonders perfiden Verdeckung schlecht retourniert. Das heißt aber, ein Spiel kann mit nach der Regel falschen Aufschlägen friedlich bis in den Entscheidungssatz gehen.*

Nehmen wir jetzt an, im selben Spiel ahndet der SR ab 0-0 jeden falschen Aufschlag ganz konsequent nach der Regel. Braucht das jemand?

Man hält sich da schon gern zurück - wenn es unter den Spielern keinen Stress gibt, erzeugt man selbst auch keinen.

Wird woanders auch gerne "laufen lassen" genannt.

*(Um es für die unteren Ligen zu verdeutlichen, solange einer harmlos einwirft, fängt man doch keinen Prinzipien-Krieg an, wenn er nur 8 cm oder nicht aus der flachen Hand wirft. Wer weiß denn, ob seine korrekten Aufschläge nicht viel besser sind ... Rollt er aber aus der Hand schnell ein und spielt auch noch gut nach, ja DANN ist aber was los. Und auch die besseren Spieler sind da nicht ausgenommen.)

05er 20.04.2017 11:08

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Naja. Wenn alle konsequent wegzählen wird es am Anfang natürlich erstmal mehr Ärger geben. Allerdings wird es danach besser da die Spieler sich anpassen oder aufhören.

NurVorhand 20.04.2017 11:18

AW: Aufschlag-Schiedsrichter bei den US-Hochschulmeisterschaften
 
Zitat:

Zitat von Power-Seven (Beitrag 2835754)
Nehmen wir jetzt an, im selben Spiel ahndet der SR ab 0-0 jeden falschen Aufschlag ganz konsequent nach der Regel. Braucht das jemand?

Man hält sich da schon gern zurück - wenn es unter den Spielern keinen Stress gibt, erzeugt man selbst auch keinen.

Wird woanders auch gerne "laufen lassen" genannt.

Ich habe mir in den letzten 2 Saisons angewöhnt, wirklich offensichtlich falsche Aufschläge von Beginn an anzumahnen und nach dem zweiten, dritten Mal dann auch auch wegzuzählen. Wenn das noch im ersten Satz passiert, ist es eben so.
Ich habe lieber ein paar kleine Diskussionen am Anfang, als eine riesige in der Verlängerung des Entscheidungssatzes, wenn ich auf einmal einen Service aus dem nichts abzähle... das ist leider gängige Praxis, 90% des Spiels ist alles gut und wenn es eng wird, bekommt der Schiri auf einmal Druck bei den letzten 3 Bällen von allen Seiten.

Andersrum spreche ich bei Gegnern die wir kennen und wo die Aufschläge grenzwertig oder schon leicht drüber sind und ich als Schiri dran bin das kurz mit meinem Mannschaftskollegen ab. 'Sind die Aufschläge so falsch, dass du einen klaren Nachteil dadurch hast? Wenn ja, sag mir ob du willst, dass ich von Beginn an 100%ig Aufschläge bewerte - aber geh mir damit nicht am Ende des 5ten Satzes auf den Geist.' Die Diskussionen nach dem Spiel mit Kamerad und Gegner ("Die musst du doch abzählen!! / 5 Sätze alles gut und dann zählst du auf einmal ab, so eine Verarsche!") sind damit auch auf Null zurückgegangen.

Hat sich bei mir auf gehobenem Hobbyniveau (Landesliga, 1950 TTR) bisher so gut bewährt.


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