AW: Das Ende einer Ära!
 

Und ich finde, mit J.O. Waldner kann man keinen Spieler, der jemals in der TT-Welt eine bedeutende Rolle gespielt hat, vergleichen.

Er ist ein Muhammad Ali, ein Franz Beckenbauer, ein Michael Jordan, ein Usain Bolt des Tischtennis Sports.

Was mich am meisten beschäftigt, ist die Tatsache, dass es darüber überhaupt irgendwelche Zweifel gibt...:ratlos:

Timo Boll? Ein netter Mensch mit respektablen sportlichen Erfolgen.

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Definitiv kein Vergleich, Waldner hat das Tischtennis-Spiel seinerzeit revolutioniert und Techniken und ganze Spielzüge weiterentwickelt. Zudem:
Waldner hat Olympia 1992 mit einem Satzverlust und die WM1997 ohne einen einzigen Satzverlust gewonnen. Samsonov mag stark gewesen sein bei der WM, im Endspiel hatte er nicht den Hauch einer Chance.

Sorry, das ist Quatsch. Sieh dir mal die Ergebnisse bei großen Turnieren (oder meinetwegen die WR damals) an, Anfang bis Mitte der Achtziger gab es 10-15 Chinesen, die allesamt besser waren als der Rest der Welt, es war seinerzeit egal, wen die Chinesen aufstellten. Sogar den Luxus, den seinerzeit als spielerisch besten Akteur, Xie Saike, nicht aufzustellen, konnten Sie sich erlauben, nachdem dieser bei der Mannschaft-WM 1981 eine überraschende Niederlage leistete, wurde er in wichtigen Partien konsequent ignoriert, weil er nicht den Kopf eines Champions hatte.

In Europa hat Boll vielleicht die Zeit geprägt. Auf Weltniveau wurde er nach seinem World-Cup-Triumph, als er drei Chinesen hintereinander bezwang (bis heute seine größte Leistung), systematisch durchleuchtet und sein Spiel analysiert, jede Schwachstelle notiert und zielgerichtet wurden die Spieler im China-Nationalkader auf Boll eingestellt. Danach wurden die Boll-Siege gegen die Top-Chinesen auch ziemlich schnell weniger.

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Wieso meinen alle, dass es gut für Waldner war, dass Samsonov im Finale der Gegner war?
Vladi hat ihn ein paar Tage vor dem Finale 3:0 im Teamwettbewerb düpiert (habe ich irgendwo gelesen). Da kann Vladi nie und nimmer das beste Los gewesen sein, vor allem weil er 5 Chinesen rausgehauen hat und vor selbstvertrauen so trotzte, ohne aber arrogant zu wirken.

Ich glaube das hier wird langsam Off topic....

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Man sollte Menschen (auch Sportler sind welche) nur dann miteinander vergleichen, wenn sie auch im direkten Wettbewerb stehen. Wenn überhaupt. Aber wenn ich das erläutern wollte, würde das den Rahmen dieses Forums sprengen.

Boll und JO sind zwar Zeitgenossen, aber in völlig verschiedenen Phasen ihrer Karriere. In der Erinnerung bleiben oft nur spektakuläre Momente, die man dann gerne für die Gesamt-Lebensleistung nimmt.

Ich kenne ja nun beide, den Timo natürlich besser als den JO. Wenn ich mich nun aber entscheiden müsste, welchen der beiden ich meinen jungen Sportlern als Vorbild empfehle, würde ich den Rossi nehmen. Auch wenn (oder weil) er nie ganz, ganz oben stand.

Beides falsch. Ein Waldner in Topform ist bis heute der mit Abstand spielerisch beste 'moderne' Europäer aller Zeiten. Außerdem gab's nach 1990 neben Waldner u. Samsonov noch Persson, Gatien, Saive...

Und der einzige Spieler des Kontinents, der nach 2000 die Chinesen bei einer WM im Einzel bezwingen konnte (Wang Liqin und Kong Linghui im Viertel- bzw. Halbfinale) und etwas wirklich Zählbares mit nach Hause brachte, war bekanntlich Werner Schlager in Paris 2003.

Zudem stand Schlager auch bereits 1999 in Eindhoven im Halbfinale. Seine WM-Bilanz mit einem Titel und einem dritten Platz ist also schon mal wesentlich erfolgreicher und imposanter als die eines Timo Boll.




1998 hat ein 17jähriger Boll bei den Euros gegen Waldner gewonnen; in Athen 2004 hat ein fast 39jähriger Waldner Boll aus seinen Olympiaträumen gerissen...

Unabhängig davon:

Dass man Champions verschiedener Epochen, die sich im Leben oft nie begegnet sind, miteinander vergleicht, ist im Sport völlig normal und legitim. Passiert in allen Sparten: man diskutiert, ob Di Stefano, Pele oder Maradona der Größte aller Zeiten ist; ob Ali gegen Joe Louis oder Marciano gewonnen hätte...

Nur werden hier eben echte Champions miteinander verglichen, die in ihrer Sportart jeweils die höchstmöglichen internationalen Ziele erreicht haben. Der Vergleich Waldner - Boll ist jedoch ein Apfel-Birnen Ding und verbietet sich von selbst: denn im Gegensatz zu Waldner (und zu Schlager, Gatien, Persson, Jonyer...) war Boll niemals ein großer int. Champion.

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Vor allem aber wird Boll wohl immer als jemand in Erinnerung bleiben, der nicht das Maximum aus seinem großzügigen Talent und seinen durchaus vorhandenen Möglichkeiten gemacht hat...

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Dir vielleicht - mir nicht (und der Öffentlichkeit auch nicht). Ich verbinde große Sportler nicht mit ihren Niederlagen sondern mit ihren Siegen.

Das Waldner in einer anderen Liga spielt, dürfte wohl klar sein.

AW: Das Ende einer Ära!
 

...und vielen anderen auch, wenn man sich hier im Forum mal umsieht...;)

AW: Das Ende einer Ära!
 

Gegen welchen alten Herren hat Boll bei Olympia verloren? Jörgen Persson (hat der schon mit Noppe oder Anti gespielt?). Aber klar Boll würde die goldene Generation in ihrer Blütezeit natürlich total dominieren ... :blabla:

AW: Das Ende einer Ära!
 

Boll hat ja auch unter aller Sau gegen Persson gespielt, genau wie gegen Crisan.
Ein Persson aus den frühen 90er und ein Waldner hätten nicht den Hauch einer Chance gegen einen gut aufspielenden Boll. Waldner hatte in seiner guten Zeit teilweise sogar Bälle in der VH beklockt und mit der Rh gegenziehen konnte er auch net. Gegen die damaligen Gegner hat das gereicht, gegen die heutige Weltspitze wäre da nix drin.