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Das Ende einer Ära!
Mir ist das jetzt erst richtig bewußt worden, als ich Petr Korbels Niederlage bei den Czech Open in der 1. Runde gegen die Nr. 302 der Weltrangliste gesehen habe.
Kürzlich ist auch Jean-Michel Saive ähnliches passiert. Im Thread der Czech Open habe ich folgendes geschrieben: Petr Korbel verliert bei seinem Heimspiel in Tschechien in der 1. Runde gegen Cedric Nuytinck (Belgien, 2. Bundesliga vorderes Paarkreuz 10:18 Bilanz). Ich bin gerade eben ganz geschockt: Petr Korbel hat sich "still, leise und heimlich" aus den TOP-100 der Weltrangliste verabschiedet. Letztes Jahr im Januar und Februar 2011 noch auf Platz 51/54 in der WRL, ein Jahr später auf Platz 63, auch noch alles ok. Aber dann hat es angefangen, 2012: März: 68 April: 76 Mai: 87 Juni: 100 Juli: 98 August: 105 Dazu jetzt noch die Niederlage gegen die Nr. 302 der WRL, Cedric Nuytinck, die ihn auch noch einige Plätze kosten wird. Warum haben es andere ältere Spieler, wie Schlager, Kreanga, Persson, Primorac oder Saive geschafft, auch noch in höherem Alter mit den besten 50-60 Spielern der Welt mithalten zu können? Korbel ist doch eigentlich ein technisch so ausgereifter Spieler, dass ich ihm mehr zugetraut hätte. Oder hat er mir nicht bekannte Schwachstellen? Andererseits wird er in der Weltrangliste auch von zwei anderen älteren Spieler flankiert: 104 Damien Eloi 105 Petr Korbel 106 Christoph Legout Wenn man das sieht, dann das Karriereende von Jörg Roßkopf, Patrick Chila und international auch Jan-Ove Waldner, dazu die ernüchternde Bilanz der "Oldies" bei Olympia 2012 in London sieht, dann muss man wohl zur Erkenntnis kommen, dass in Europa lange Zeit nicht mehr viele echte Weltklassespieler nachgekommen sind und deshalb die älteren Spieler so lange noch weiter oben mitgespielt haben, aber dass jetzt wohl eine Ära zu Ende geht. Man darf auch nicht vergessen, dass auch ein Timo Boll und ein Vladimir Samsonov schon über 30 Jahre alt sind. Ich denke man kann tatsächlich vom Ende einer Ära sprechen. Die "alte glorreiche europäische Garde" steht allesamt am Ende ihrer Karriere. Teilweise haben sich schon Spieler verabschiedet, andere werden es in Kürze machen. Zum Beispiel hat Jörgen Persson mitgeteilt, dass jetzt nach Olympia 2012 endgültig Schluß ist. Wenn man sieht, was er noch spielen kann, dann blutet einem das Herz! Ich habe hier einen tollen "Nachruf" (unpassendes Wort) für diesen großen Sportler gefunden: http://forum.tt-news.de/showthread.p...25#post2277525 Auch ein Werner Schlager spielt kaum noch Turnier, Spieler wie Kreanga, Primorac oder Saive werden früher oder später folgen, genauso wie Korbel. Mich macht das etwas wehmütig. Man muss sich vielleicht auch mit dem Gedanken vertraut machen, dass auch ein Timo Boll (31 Jahre alt) nur noch 3, 4 oder 5 Jahre spielt und ein Vladimir Samsonov (36 Jahre alt) vielleicht schon in den nächsten 2-3 Jahren seine Karriere beenden werden. Bei beiden kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich noch im Alter von 40+ am Tisch quälen werden. Dafür haben sie beide auch zu viel erreicht in ihrer Karriere. Auch ein Maze ist schon 31, genauso Spieler wie Steger und Tokic (alle Jahrgang 1981), Crisan 32. Wie seht ihr die Situation? Im Grunde genommen steht das gesamte europäische Tischtennis vor einem großen Umbruch. Wer kommt nach? Aus Deutschland sind immerhin schon Ovtcharov und Baum da, Franziska könnte nachkommen. Aus Frankreich werden auch zahlreiche Weltklassespieler nachkommen. Aber wie sieht es im Resteuropa aus? Klar sagt man, dass vielleicht nur alle 10 Jahre ein Boll, Samsonov, Waldner oder Persson kommen. Aber diese Spieler sind alle in einem Alter von 10-15 Jahren Differenz. Dazwischen kamen aber auch sehr viele andere Weltklassespieler, wie die genannten Schlager, Saive, Kreanga, Primorac, Korbel, Legout, Chila, Eloi, außerdem Roßkopf, Karlsson, aber auch einige andere Spieler wie Chen Weixing oder Alexei Smirnov, die mehr erreicht haben, als man der "neuen Generation" zutraut. Muss man sich einfach an neue Namen gewöhnen und sehen, dass die alte Garde eben von Spielern ersetzt wird, wie Gacina, Mattenet, Lebesson, Gauzy, Flore, Mutti, Bobocica, Freitas, Suess, Skachkov, Shibaev, Apolonia, Habesohn, Fegerl, Burgis, Drinkhall, Pitchford, Floras, Groth? Wenn das so ist, Dann muss man entweder sehen, dass die großen Zeiten Europas vorbei sind und man nicht nur mit China (sowieso), sondern auch mit Asien allgemein, insbesondere Japan und Korea, nicht mehr mithalten kann. Oder dass zumindest ein Loch gekommen ist, eine Übergangsphase, in denen Spieler wie Ovtcharov, Apolonia oder Shibaev vielleicht für die eine oder andere Überraschung sorgen können, aber dass die Spieler die auch die großen Titel holen können, entweder noch nicht so weit sind (Tristan Flore?) oder noch nicht geboren sind. Mich interessieren eure Meinungen dazu. Für mich ist klar: Das Ende einer Ära ist gekommen - oder wurde zumindest eingeläutet.
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Ich bin drin! |
#2
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AW: Das Ende einer Ära!
Eine wie ich meine zutreffende Situationsbeschreibung.
Im Grunde unterscheidet sich beim TT der Wechsel von "vorn nach hinten und umgekehrt" nicht von anderen Sportarten: Die etablierten, älteren und erfahrenen Spieler versuchen so lange wie möglich "im Geschäft" zu bleiben. Aber: irgendwann geht es für ältere immer nach hinten. Bei dem einen früher, beim anderen etwas später. Ich weiß, das ist eine Binsenweisheit, aber so ist es nun mal auch im Sportlerleben. Im europäischen TT sehe ich bei den Männern nur eine Wachablösung in Frankreich. Dort ist doch eine Reihe von guten Nachwuchsspielern auf dem Weg an die Spitze. Ansonsten, Deutschland eingeschlossen, sind es einzelne Spieler mit Potenzial..... |
#3
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
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#4
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
Ich denke auch nicht, dass Europa im Vergleich zu China und Asien in 10 Jahren schlechter dastehen wird als heutzutage. Besser allerdings auch nicht. Gerade in Frankreich reift eine ganze Generation von Talenten heran. Andererseits muss man wohl auch sehen, dass eventuell die Trainingsbereitschaft früher höher war bzw. die Einstellung zum Sport eine andere war. Wenn ein Roßkopf sich darüber (sogar öffentlich) beklagt, dass Boll zu wenig aus seinem Talent macht und dass man früher viel mehr Bereitschaft gezeigt hat, sich zu quälen, dann ist es klar, dass der Abstand zu China nicht geringer werden kann... |
#5
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Schmerzliche Abgänge von bemerkenswerten Spielertypen & -generationen im TT gibt's seit gut 80 Jahren. Angefangen bei Barna & Bergmann... über Ogimura & Sido, Chuang Tse Tun & Li Fu-Jung, Schöler, Stellwag, Leiß, Lieck & Hüging, Klampar, Jonyer & Gergely, Alser, Johansson & Bengtsson, Surbek & Stipancic, Orlowski, Secretin, Grubba, Appelgren... Zitat:
Wer sagt das ? Einen Boll gibt's max. alle 30 Jahre in Deutschland. Und einen Waldner höchstens einmal in 50 Jahren auf der Welt. Der Gute war im Einzel zweimal Weltmeister, einmal Olympiasieger, zweimal Vize-Weltmeister, einmal Vize-Olympiasieger, World Cup Sieger & Europameister.... mit der Klasse und int. Erfolgsbilanz eines Timo. B. nicht entfernt zu vergleichen. ´
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´ Alle Wege münden in schwarze Verwesung.... .. (Georg Trakl) Geändert von Rieslingrübe (01.09.2012 um 17:27 Uhr) |
#6
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AW: Das Ende einer Ära!
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#7
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
Zum anderen hat Korbel im Vergleich zu dem Gros der Aufgezählten ein nicht ganz so hohes Niveau. Kreanga vielleicht ein wenig ausgenommen, der ja selbst eher ein Spätstarter war. Aber vor allem Primorac, Saive und Persson waren über Jahre absolute Absolutspitze. |
#8
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AW: Das Ende einer Ära!
Mich macht das bisschen traurig, die großen Namen irgendwann nicht mehr lesen zu dürfen.
Zu den "neuen Spieler" fehlt noch irgendwie ein bisschen die Identifikation, da fehlt noch dieser Mythos und man schaut einfach nicht so achtungsvoll von der Tribüne der German Open Richtung "Tisch 3", wenn sich dort Saive oder Persson einspielen. |
#9
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
Das "Problem" scheint es derzeit ja auch im Fußball zu geben, dass man sich mit der jungen Spielergeneration nicht so recht anfreunden kann oder will. |
#10
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AW: Das Ende einer Ära!
Ist alles ganz normal und auch eine Alterserscheinung. Und damit meine ich uns! :-)
Wenn ich mit meinen jungen Kollegen im Verein über Sportler und Musiker/Bands der Vergangenheit rede, kommt dann oft: Wer? Hääh? Kenn ich nicht. Man wird sehen, wie die Stars von morgen heißen, ich mache mir keine Sorgen. Frankreich ist wieder stark im kommen, denke ich. Bei uns in tu felix austra schaut es ja auch nicht gerade berauschend aus. Einen Bergmann oder Schlager gibts anscheinend auch nur alle 60 Jahre...
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BTY Viscaria ST VH: Donic A2 max, RH: Donic A2 max |
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