TT-NEWS Tischtennis Forum

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floseitz 05.04.2001 08:52

Re: Re: was wollen wir???
 
Zitat:

Original erstellt von philwolters

Erde an floseitz:Wir sind seit über 10 Jahren wiedervereinigt,deshalb wird es mit den Ossis wohl keine Probleme geben! :D

oh -sorry...das ist ja wirklich peinlich. bist du dir wirklich sicher, dass wir schon wiedervereinigt sind. :-)

selbstverständlich osteuropäer!!! ändert aber nichts an der tatsache, dass es wirklich so sein wird.

Cheftrainer 05.04.2001 09:09

Es ändert sich nichts???

Man kann osteoropäische Ausländer nur dann "beschäftigen", wenn man akzeptiert, dass man sich strafbar macht. Natürlich kann man das Gesetz beugen, solange es keiner merkt oder nachweisen kann.

Ich spreche hier nicht von reinen Aufwandsentschädigungen. Sowas wie Benzinkosten kann sicher erstattet werden. Auch ich bekomme Benzinkosten von meinem Arbeitgeber erstattet und versteuere absolut nichts davon.

Aber es ist doch absolut klar, es spielt kein Osteuropäer für ne Pizza und etwas Spritgeld.

Nur leider ist dies nur schwer zu beweisen und ansonsten halte ich zumindest den Aspekt "Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis" absolut nicht für ausländerfeindlich. Schliesslich soll nur geltendes Recht umgesetzt werden. Jemand der als Tourist hier ist darf eben nicht arbeiten. Tischtennis für Geld ist Arbeit. Jeder der mir erzählt, dass der Ausländer seines Vereins nur für die Unkosten spielt, der erzählt wahrscheinlich nicht die Wahrheit.

Und den Vorschlag von tt-dogter halte ich schlichtweg für die Anleitung zu einer Straftat.

Allerdings halte ich die Beschränkung auf einen Ausländer für rechtlich und moralisch bedenklich. Da bin ich mal auf den nächsten DTS und vor allem auf die Entscheidung der Rechtsinstanzen gespannt.

Jens Makait 05.04.2001 10:06

Zitat:

Original erstellt von tt-dogter
Na ja, wie Ihr seht hatte ich also doch Recht, dass im Prinzip jeder Verein mit einem Ausländer spielen kann, aber eben nur mit einem einzigen Ungarn, Tschechen oder Polen. Was die Bezahlung angeht; meist werden Spieler doch von Privatpersonen bezahlt, die dann das Geld direkt an die Spieler auszahlen, der Verein braucht doch gar nichts zu zahlen. Im Zweifel erhält eben der Vorsitzende eine Entschädigung und "schenkt" das Geld dem ausländischen Spieler. Also hier kann man legal ohne Probleme die "Bezahlung" regeln.
Na, ich denke, wenn du dich mit deinem Arbeitgeber darüber einigst, daß er dir kein Gehalt mehr zahlt, daß er dir aber regelmäßig Geld schenkt, dann wird dich daß z.B. vor der Steuer und allen anderen, die bei den Arbeitnehmern das Händchen aufhalten, auch nicht retten.

So einfach ist die Welt einfach nicht.

Jens

n-l 05.04.2001 12:24

Bezahlung?
 
Frage an die Juristen im Forum: Wer darf denn nun keine Zuwendungen bekommen? Gilt das nur für Leute, die mit Touristenvisum nach Dtld. einreisen oder auch für Ausländer, die sich mit Personalausweis legal bis zu 3 Monate in Dtld. aufhalten dürfen?

thomas wetzel 05.04.2001 12:29

nach allem, was man von verbandsseite in den letzten tagen hört, wird die ganze sache jetzt immer abenteuerlicher. das argument "nachwuchsförderung" ist wohl hinreichend wiederlegt. jetzt wird, ohne den sachverhalt ganau zu kennen, von illegalität und sogar von straffälligkeit gesprochen. dieses zu überprüfen und zu regeln ist jedoch nicht sache eines sportverbandes, sondern des staates. im übrigen hat auch die deutsche botschaft in budapest bestätigt, daß Aufwandsentschädigungen (reisekosten, Essensgeld, übernachtungen...) für spieler aus den ostländern zulässig sind. ob diese spieler mit diesem geld (im rahmen der steuerlichen richtlinien) in ihrer heimat ihren lebensunterhalt bestreiten können oder nicht, das haben weder wir noch der verband zu beurteilen oder zu kritisieren. das ist die angelegenheit eines jeden einzelnen. im übrigen sollte eines nochmals gesagt werden: der eu-beitritt dieser länder ist eine frage von 2 bis 4 jahren, auch wenn dies einige leute beim verband nicht wahrhaben wollen und nicht für gut erachten (das ist ihre persönliche politische ansicht). verhindern kann der tt-verband diesen nicht. eine förderung, die ja eigentlich keine ist, würde also nur in diesem zeitraum greifen. nachwuchsförderung muss aber langfristig angelegt sein. wenn beim verband jemand etwas anderes behauptet, dann muss ich ihm jegliche kompetenz in diesem bereich absprechen und ihm raten, von seinem amt zrückzutreten.
grüße, thomas

Cheftrainer 05.04.2001 13:20

man kann es auch übertreiben...

1. keine Nachwuchsförderung durch die neue Regel??? hinreichend widerlegt erscheint mir das Argument nicht.

Vergleiche Fussball: Viele Ausländer => starker Nachwuchs??? Das zeigt eindeutig, dass zumindest der Umkehrschluss auch nicht sinnvoll ist.

2. Aufwandsentschädigungen!

Wenn ein Aufwand ausgeglichen wird, dann kann man davon wohl nicht leben, schliesslich ist es ein Ausgleich für entstandene Kosten!!!

Und du selbst weisst wohl auch, dass es eine reine Aufwandentschädigung nicht gibt. Wozu soll also der Sportverband dem noch Vorschub leisten, indem er ohne Prüfung jeden Ausländer zulässt???

Denn zumindest bei den "Spielertouristen" gibt es sicher niemand, der nicht "schwarz" Geld verdient!!! Ich spreche selbstverständlich für den Amateurbereich, wo manche Vereine lieber osteuropäische Spieler kaufen, anstatt selbst Nachwuchsarbeit zu machen...


Ich nehme davon "meinen" Verein nicht aus. Auch wir haben in der Vergangenheit ausländische Spieler gehabt, welche nur zu den Spielen angereist sind. Langfristig hat das uns absolut nichts gebracht. Und der Nachwuchsförderung hat es doch einiges gebracht, als wir uns entschlossen haben, dieses Geld in die Nachwuchsarbeit zu stecken und konsequent niemand mehr ein Spielergehalt zu zahlen (dies galt in diesem Fall auch für Deutsche Spieler und ist demnach nicht 100% vergleichbar).

Bei uns kann man das sogar an Zahlen festmachen. Natürlich ist unsere 1. Herren schwächer geworden. Wir sind auch abgestiegen. Aber gerade durch unsere intensive Nachwuchsarbeit ist dann später ein Schüler von uns bis in die Nationalmannschaft gekommen. Er spielt natürlich nicht mehr bei uns, da er in eine höhere Klasse wechseln musste, aber dennoch entspricht dies genau unserem Ziel der Nachwuchsarbeit.

Hätten wir nicht von uns aus entschieden, diesen besseren (wenn auch schwereren) Weg zu bestreiten, wer weiss ob dieses Talent heute da wäre wo es ist.

thomas wetzel 05.04.2001 14:14

1. wir sprechen von nachwuchsförderung die international ausgerichtet ist. durch das fehlen der internationalen spieler sinkt das niveau, also auch der starke wettkampf für den perspektiv-nachwuchs. nachwuchsspieler die diese perspektive nicht haben, für die ist es wirklich egal, ob sie verbandsliga oder 2. bl spielen.
2. aufwandsentschädigung im rahmen der steuerlichen richtlinien ist für diese spieler eine menge geld. bei uns kassiert keiner schwarz, das können wir uns aus vereinssicht auch nicht erlauben. ich frage mich eher, wie die deutschen spieler, die ja deutlich mehr bekommen, von den vereinen abgerechnet werden. ich glaube, dass hier eher von illegalität gesprochen werden kann. ich maße mir jedoch nicht an dies zu überprüfen, sondern der staat ist dafür zuständig.
3. nochmals. nachwuchsförderung durch solche regelungen sind unsinnig. das sehen übrigens auch vertreter anderer sportarten so (u.a. auch der dfb).
4. es ist bereits eine klage eines slowakischen handballspielers beim EUGH( vor dem landgericht hat er bereits recht bekommen, das olg sieht dies ebenso, hat aber den fall zur entscheidung dem EUGH vorgelegt). Volker Röhricht (richter am bundesgerichtshof und präsident der deutschen vereinigung für sportrecht) glaubt: "die nationale abschottung der länder und verbände ist nicht zu halten. nach dem bosman-urteil müssen wir annehmen, dass auch diese klage erfolg haben wird". in italien und spanien haben bereits sportler in ähnlichen fällen vor gericht obsiegt etc.....(hier könnte ich noch seitenweise erzählen).
so viel zur vorbereitung dieser regelungen des verbandes und seiner diletannten!!! wenn ich dann fordere, dass bei einem erneuten scheitern der regelung einige herren ihren hut nehmen sollten, dann ist dies nur logisch und konsequent. in der wirtschaft könnten sie so einen bock nicht zweimal schießen und wir wollen doch alle einen modernen sportverband.
grüße, thomas wetzel

Cheftrainer 05.04.2001 15:04

zu 1.

genau davon spreche ich auch

zu 2.

Es gibt sicher auch viele Deutsche Spieler, welche Ihr Spielergehalt nicht versteuern. Aber dafür spielen eben auch sehr viele Deutsche ohne Geld für "Ihren" Verein. Ausländer, welche als Tourist einreisen und nur zu den Spielen anwesend sind, arbeiten wohl aber zu fast 100% schwarz!

zu 3.

naja, die Vereine sollten das Geld (welches ein ausländischer TT-Tourist bekommen hätte) eben in die Nachwuchsarbeit stecken. Nur so würde diese Regel was bringen. Ohne die Vereine geht es halt nicht. Ein bisschen Einsicht sollte halt auch da sein!!!

zu 4.

ich zitiere nur: "Volker Röhrig (Richter am BGH und Präsident der Deutschen Vereinigung Sportrecht) glaubt ..."

Er glaubt also, dass es so sei. Wir haben ja immerhin Gerichte, welche dies überprüfen. Aber meiner Meinung nach sollte man es ruhig versuchen. Ich halte einfach nichts von dieser Praxis, ausländische Spieler einzufliegen um damit eine Mannschaft in einer mittelmässigen Klasse zu verbessern. Da sollte man ruhig versuchen alle juristischen Mittel zu probieren. Vielleicht klappt es nicht, aber es steht beim DTTB ja ein Mann vom Fach an der Spitze. Nicht umsonst hat ein BGH ja mehr als einen Richter. Die Rechtsauffassung und -auslegung ist bei solchen Fragestellungen eben ein schwieriges Thema!

Vielleicht klappt es nicht, aber einen Versuch ist es wert!

thomas wetzel 05.04.2001 15:34

man kann ja viel diskutieren, eines ist m.E. aber sicher. die regelung muss und wird kippen. ich gebe dir recht, dass es keinen sinn hat die spieler nur einzufliegen, aber man kann es eben nicht verhindern!!!!!
wir haben ja bereits letztes jahr gesehen wie weit es- wenn er dabei überhaupt beteiligt war- mit der kompetenz des präsidenten her ist. außerdem habe ich auf aktuelle urteile hingewiesen, das solltest du nicht übersehen. wir versuchen vermehrt die ausländischen spieler im nachwuchstrainig einzusetzen. wenn diese spieler nicht mehr das sind können wir die nachwuchsarbeit ganz streichen (spitzensportorientierte), denn dann bin ich hier in der gesamten region der einzige (leider) der dies tun könnte. ich habe jedoch nicht die notwendige zeit dazu, denn ich muss ja auch noch arbeiten. noch dazu hat noch keiner vom verband bei mir angefragt, ob ich das denn machen würde. eine breite nachwuchsarbeit interessiert den verband gar nicht. er konzentriert sich auf ein paar wenige, die titel holen. dafür bekommt er dann geld. das ist aber ein strukturelles problem im deutschen sport, daran sind nicht die ausländischen spieler schuld, oder?
es soll jetzt bitte nicht so klingen, als würde ich mich selbst überschätzen(ich bin ja auch nicht der tt-gott). ähliche situationen sind sicherlich auch in anderen regionen vorhanden. wenn es uns gelingt gute spieler in die nachwuchsarbeit einzubinden, dann sollten wir keine unterscheidung zwischen deutschen und ausländern machen, im gegenteil, wir können noch manches von ihnen lernen. kannst du mir einen deutschen trainer nennen, der einem internationalen vergleich stand hält? bitte aber nicht unsere jetzigen (mit ausnahme von Richi Prause) und früheren damentrainer, die ihre titel mit eingebürgerten spielerinnen geholt haben. das ist wahrlich keine große kunst. ich hoffe du verstehst, was ich damit sagen möchte. wir waren immer auf gute ausländische trainer in deutschland angewiesen. eine abschottung bringt uns nicht weiter, sondern wirft uns in die siebziger jahre zurück. ich hoffe auch nicht, dass du ernsthaft glaubst, dass uns diese regelung international weiterbringt, sonst müsstest du schnellstens deinen namen ändern (cheftrainer?). es mag ja sein, dass euch das wietergebracht hat, habt ihr einen nationalspieler, und um die geht es ja dem dttb, in euren reihen? wenn man die spieler aus dem a/b kader fördern möchte, dann muss man bei der 1.bl ansetzten. hier liegt das eigentliche problem!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! arbeitsrechtlich hätte man heir auch größere chancen so etwas durchzusetzten. mehr kann ich jetzt zur unsinnigkeit der verbandsargumente nicht mehr sagen und habe auch keine große lust mehr dazu.
grüße, thomas wetzel

ML 05.04.2001 15:49

Hallo Leute,

ich habe gerade eben ziemlich lang mit Michael Keil vom DTTB telefoniert. Ich versuche die Informationen jetzt mal wiederzugeben (Achtung! Das soll jetzt nicht als offizielle Stellungsnahme von Herrn Keil gewertet werden!):

Das Entscheidende an der Ausländerregelung ist doch, daß jetzt alle Europäer außerhalb der EU ab der kommenden Spielzeit (wieder) als Ausländer im Sinne der Bestimmungen gelten, d.h. daß jetzt dort wo mit 6 Tschechen gespielt werden konnte, jetzt nur noch mit einem Tschechen gespielt werden darf.
Da mit der Vorlage einer Aufenthaltsgenehmigung für diese Spieler (Ausländer) vorrangig das Ziel des legalen Aufenthaltes in Deutschland verfolgt wird, ändert sich tatsächlich im Bezug auf die Erteilung der Spielberechtigung in der Praxis häufig nur sehr wenig.
Wichtig ist darüber hinaus, daß bei jeglicher Art von Entgelt oder Verköstigung für diese Spieler, der legale Aufenthalt als Tourist illegal wird und sich gleichzeitig die Beteiligten strafbar machen. Diesem Sachverhalt nachzugehen ist jedoch nicht zwingend Aufgabe der Verbände sondern in erster Linie (wie auch in der Vergangenheit praktiziert) Aufgabe der Finanz- und Ausländerbehörden, respektive der Polizei.


Bitte beachtet auch nochmal folgendes Schreiben:
http://www.tt-news.de/news.artikel.php?nid=1434


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