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Power Drive 30.11.2004 15:42

Regelwidrige Auflschäge
 
Hallo
Folgende Situation
Ein Oberschiedsrichter bemerkt, daß ein Spieler andauernd falsche Aufschläge macht. Der Tischschiedsrichter ( TSR ) bemerkt nichts. Nachdem dieser vom OSR darauf aufmerksam gemacht wurde, geschah nichts ,denn der Mannschaftskamerad sah keine regelwidrigen Aufschläge. Kann der OSR einen solchen Spieler disqualifizieren?
Gibt er ihm erst die gelbe Karte, dann gelb+rote Karte und Punkt für den Gegner, dann gelb+rote Karte und zwei Punkte für den Gegner, dann rote Karte?
Vielen Dank für Eure Hilfe

Bandolino 30.11.2004 16:09

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von Power Drive
Hallo
Folgende Situation
Ein Oberschiedsrichter bemerkt, daß ein Spieler andauernd falsche Aufschläge macht. Der Tischschiedsrichter ( TSR ) bemerkt nichts. Nachdem dieser vom OSR darauf aufmerksam gemacht wurde, geschah nichts ,denn der Mannschaftskamerad sah keine regelwidrigen Aufschläge. Kann der OSR einen solchen Spieler disqualifizieren?
Gibt er ihm erst die gelbe Karte, dann gelb+rote Karte und Punkt für den Gegner, dann gelb+rote Karte und zwei Punkte für den Gegner, dann rote Karte?
Vielen Dank für Eure Hilfe

Die geschilderte Situation ist nicht neu, sie ist Standard.

Der OSR kann nichts machen, bis auf der Auswechslung des TSR bestehen. Das Spielchen kann dann immer so weitergehen.

Deshalb ist diese Regelung ja so bekloppt, der OSR ist letztendlich degradiert zu einem Schreiberling der die Mannschaften aufs Formblatt bringt und außerdem Ausrufer der die einzelnen Spiele aufruft. Basta!
Ist doch Schwachsinn sone Regelung, oder?

Übrigens gibts oder gabs zu diesem Thema bereits mehrere Themen!

mastermind777 30.11.2004 16:18

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von Bandolino
Deshalb ist diese Regelung ja so bekloppt, der OSR ist letztendlich degradiert zu einem Schreiberling der die Mannschaften aufs Formblatt bringt und außerdem Ausrufer der die einzelnen Spiele aufruft. Basta!
Ist doch Schwachsinn sone Regelung, oder?

Ein Beweis mehr, dass unser schöner Sport zu viele bescheuerte Regeln hat !

Mouselook 30.11.2004 16:21

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Die Beurteilung eines Aufschlags gehört in den Aufgabenbereich des SRaT bzw. des SR-Assistenten. Daher kann der OSR bei Tatsachenentscheidungen dazu nicht eingreifen.

Der OSR könnte höchstens in Fragen der Regelauslegung eingreifen. Das wird hier aber recht kompliziert. Im Prinzip müsste nach jedem fraglichen Aufschlag der OSR mit dem SRaT etwa folgendes Gespräch führen:

OSR: "Hast du gesehen, dass Spieler X [hier beliebigen Regelverstoss einfügen, z.B. freie Hand nicht weggezogen, zu geringe Wurfhöhe, schräger Ballwurf, Ball auf Fingern gehalten, ...]"
SRaT: "Ja."
OSR: "Dann musst du auf Punkt für Spieler Y entscheiden."

Sollte der SRaT aber nichts gesehen haben, kann der OSR für den gerade gespielten Punkt nichts mehr unternehmen.

Die andre Möglichlichkeit für den OSR auf diese Situation zu reagieren besteht darin, den SRaT auszutauschen - z.B. solange bis der Mannschaft von X die Schiedsrichter ausgehen :D

Bandolino 30.11.2004 17:02

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von Mouselook
Die Beurteilung eines Aufschlags gehört in den Aufgabenbereich des SRaT bzw. des SR-Assistenten. Daher kann der OSR bei Tatsachenentscheidungen dazu nicht eingreifen.

Der OSR könnte höchstens in Fragen der Regelauslegung eingreifen. Das wird hier aber recht kompliziert. Im Prinzip müsste nach jedem fraglichen Aufschlag der OSR mit dem SRaT etwa folgendes Gespräch führen:

OSR: "Hast du gesehen, dass Spieler X [hier beliebigen Regelverstoss einfügen, z.B. freie Hand nicht weggezogen, zu geringe Wurfhöhe, schräger Ballwurf, Ball auf Fingern gehalten, ...]"
SRaT: "Ja."
OSR: "Dann musst du auf Punkt für Spieler Y entscheiden."

Sollte der SRaT aber nichts gesehen haben, kann der OSR für den gerade gespielten Punkt nichts mehr unternehmen.

Die andre Möglichlichkeit für den OSR auf diese Situation zu reagieren besteht darin, den SRaT auszutauschen - z.B. solange bis der Mannschaft von X die Schiedsrichter ausgehen :D

Genau dieses habe ich verkürzt aber deutlich oben geschrieben. Warum steht gegen solch eine spiel/praxisfremde Regelung nicht die Masse der TT-Aktiven auf?

Alleine kannst Du gegen die "Schiri-Oberen" in den Verbandsgremien nix ausrichten. Die erklären dich höchsten für ahnungslos! (alles schon selbst erlebt)

Heidy2000 30.11.2004 17:36

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Ich hätt da noch eine andere Theorie, wie man vorgehen könnte. Bin mir aber nicht sicher, ob das regeltechnisch abgesichert ist.

Wenn ich als OSR keine geprüften SR am Tisch habe, kann ich bekanntermaßen nicht eingreifen und Aufschläge abzählen. Ich könnte aber doch den Spieler darauf aufmerksam machen, dass seine Aufschläge regelwiedrig sind, und ihn auffordern, dies abzustellen.

Tut er dies nicht, könnte man ihn mit einer gelben Karte verwarnen, da er dann eine Unsportlichkeit begeht. Im krassen Fall wäre dann eben das nächste Mal die Rote Karte für die Disqualifikation dran.

Ich weiß, das ist etwas ungewöhnlich, aber letztendlich hab ich OSR ja nur die Unsportlichkeitschiene, über die ich gehen kann. Das sieht man ja auch beim Frischkleben jetzt wieder.

Wie seht ihr das?

Grüße,

Heidy2000

Pinguin 30.11.2004 19:05

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von Heidy2000
Tut er dies nicht, könnte man ihn mit einer gelben Karte verwarnen, da er dann eine Unsportlichkeit begeht. Im krassen Fall wäre dann eben das nächste Mal die Rote Karte für die Disqualifikation dran.

Ich weiß, das ist etwas ungewöhnlich, aber letztendlich hab ich OSR ja nur die Unsportlichkeitschiene, über die ich gehen kann. Das sieht man ja auch beim Frischkleben jetzt wieder.

Ich halte die Auslegung doch sehr gewagt.

Zum einen folgt auf die gelbe die gelb-rote (inzwischen hat meines Wissens auch der DTTB-SRA seine Auslegung dahingehend geändert, dass der OSR eine gelb-rote Karte zeigen kann), zum anderen falsche Aufschläge als "unsportliches Verhalten" in solch einer Form zu ahnden, ist doch etwas zu hart.

Er begeht ja strenggenommen kein unsportliches Verhalten, sondern nur einen Regelverstoß, der mit Punktverlust geahndet werden muss. Ein vorsätzlicher Regelverstoß ist sicher unsportlich, aber in meinen Augen regeltechnisch nicht unter das "unsportliche Verhalten" im Sinne der Regel einzuordnen.

long-pips 30.11.2004 20:27

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von Heidy2000
Ich hätt da noch eine andere Theorie, wie man vorgehen könnte. Bin mir aber nicht sicher, ob das regeltechnisch abgesichert ist.

Wenn ich als OSR keine geprüften SR am Tisch habe, kann ich bekanntermaßen nicht eingreifen und Aufschläge abzählen. Ich könnte aber doch den Spieler darauf aufmerksam machen, dass seine Aufschläge regelwiedrig sind, und ihn auffordern, dies abzustellen.

Tut er dies nicht, könnte man ihn mit einer gelben Karte verwarnen, da er dann eine Unsportlichkeit begeht. Im krassen Fall wäre dann eben das nächste Mal die Rote Karte für die Disqualifikation dran.

Ich weiß, das ist etwas ungewöhnlich, aber letztendlich hab ich OSR ja nur die Unsportlichkeitschiene, über die ich gehen kann. Das sieht man ja auch beim Frischkleben jetzt wieder.

Wie seht ihr das?

Grüße,

Heidy2000


na ja, disqualifizieren ist in dem fall woll übertrieben. effektiver währe da doch das "punkte abzählen" also dem gegner, nachdem ich den aufschläger verwarnt. danach mit gelb belegt habe bis er andere aufschläge macht mit gelb rot belege (zuerst ein dann zwei punkte für den gegner). so kann man auch sätze und spiele verlieren.
ich hab noch keinen erlebt der sich öfter als 2 X gelb/rot antut.

Pinguin 30.11.2004 23:28

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von long-pips
ich hab noch keinen erlebt der sich öfter als 2 X gelb/rot antut.

Nun ja, wie sollte er auch - die Karte gibz ja nur zweimal ;)

Dieterkuhn 01.12.2004 01:01

AW: Regelwidrige Auflschäge
 
Zitat:

Zitat von Pinguin
Er begeht ja strenggenommen kein unsportliches Verhalten, sondern nur einen Regelverstoß, der mit Punktverlust geahndet werden muss. Ein vorsätzlicher Regelverstoß ist sicher unsportlich, aber in meinen Augen regeltechnisch nicht unter das "unsportliche Verhalten" im Sinne der Regel einzuordnen.

imho ist ein bewusster verstoss gegen regeln, um sich einen vorteil zu verschaffen, sicher als unsportlich zu werten.

man hat ein ähnlich gelagertes problem im fussball wo man den versuch einen elfmeter zu schinden bekanntlich mit gelb bestraft, aufgrund einer ähnlichen argumentation

die frage wäre dann, wie im fussball, ob er es bewusst macht, oder nicht,...


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