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Scueda 18.03.2016 01:40

Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Ein Frage zur Regelkunde:

Wir haben gerade ein Verbandsspiel in der Bezirksklasse gehabt.
War super spannend und Gott sei Dank im Schlussdoppel noch unerwartet gewonnen. Meine Frage ist, ob es so weit hätte kommen müssen.

Beim Stand von 10:8 im fünften Satz für unseren Spieler "flippt" der Gegner aus und schlägt den Ball mit dem Schläger fest rum. Es war sicher keine Absicht, das glauben wir ihm. Aber der Ball geht dennoch mitten ins Gesicht von unserem Spieler, an die Nase oder ans Auge, weiß ich nicht mehr genau.

Unser Spieler ist erschrocken und ein wenig benommen. Der Gegner enschuldigt sich, sagt, dass es keine Absicht war und so weiter.

Anschließend "flippt" er weiter aus und schlägt abermals den Ball durch die Halle, wenn auch in eine andere Richtung.

Unser Spieler verliert dieses Spiel leider und ist stinksauer...

Wie wäre das Verhalten des Gegners zu bewerten. Nur Verwarnung oder doch Punktabzug oder gar Disqualifikation?

Hätte es einen Punkt für unseren Spieler gegeben, hätte er das Spiel gewonnen und wir hätten kein Schlussdoppel spielen müssen. Das Spiel hat beim Stand von 6:6 stattgefunden.

Vielen Dank für Auskunft

Kompletter Wahnsinn 18.03.2016 01:58

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Das erste Vergehen kannst du nur entweder mit rot (=duschen gehen) oder mit gelb ahnden. Das ist Ermessenssache.
Wäre mal interessant zu sehen, wieviele, die hier antworten, die rote Karte gezogen hätten.

Wenn er nur mit gelb vorbelastet nochmal den Ball durch die Halle schießt, bedeutet das in jedem Fall gelb-rot und damit einen Punkt für den Gegner. Aber das ist ja alles hypothetisch. Man weiß nicht, wie ein OSR entschieden hätte oder wie sich der Gegner nach einer möglichen gelben Karte verhalten hätte.

Fastest115 18.03.2016 02:15

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Rein regeltechnisch hat KW natürlich Recht. Die Möglichkeiten die er aufgezeigt hat stimmen.

NUR: In der BK wo der Fall stattfindet gibt es
a) keinen OSR
b) die SRaT sind meist keine ausgebildeten unparteiischen SR sondern nur Mannschaftskollegen
c) und deshalb wird es durch solche in 99,99% aller Fälle keine Karte geben.

Hillegosser 18.03.2016 18:21

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Und dennoch dürfen diese Schiedsrichter am Tisch Karten (wohl auch imaginäre) zücken ohne Oberschiedsrichter. Oder wo übersehe ich die entsrechende Einschränkung im Regelwerk?
Btw. was hat der OSR im Grunde mit Karten am Tisch zu tun?

Zugegeben die Diskussionen in unteren Gefilden wären bestimmt spannend. ;)

mithardemb 18.03.2016 18:36

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Zitat:

Zitat von Hillegosser (Beitrag 2722177)
Btw. was hat der OSR im Grunde mit Karten am Tisch zu tun?

Zugegeben die Diskussionen in unteren Gefilden wären bestimmt spannend. ;)

Der OSR ist neutral. Wenn der SRaT von der Mannschaft des ausflippenden Spielers stammt, wird er ihn wohl kaum verwarnen. Ist er von der gegnerischen Mannschaft und zückt die virtuelle Karte, dann könnte das zur einer "Revancheaktion" bei umgekehrter Konstellation führen.

Hillegosser 18.03.2016 19:12

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Und kommt er aus dem selben Heimatort oder kennt die Freundin, der Freundin... ;)
Ich verstehe was Du meinst, deshalb der Hinweis auf die "lustige Situation" die dann entsteht.

Auf unteren Ebenen gibt es halt auch keinen wirklichen Oberschiedsrichter. Von dem geteilten Amt der Mannschaftsführer in gewissen Verbänden abgesehen. Es gibt aber SraT

Mir geht es wirklich nur um die Regeln.
Davon ab mag ich mich täuschen, aber damit ein OSR Einfluß auf die Entscheidung eines SRaT hat/nimmt, muss schon einiges passieren, oder?

mithardemb 18.03.2016 21:46

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Zitat:

Zitat von Hillegosser (Beitrag 2722193)
Mir geht es wirklich nur um die Regeln.
Davon ab mag ich mich täuschen, aber damit ein OSR Einfluß auf die Entscheidung eines SRaT hat/nimmt, muss schon einiges passieren, oder?

Wenn jemand den Ball durch die Halle schlägt und einen Spieler einer anderen Mannschaft damit trift ist durchaus einiges passiert.

In Bayern findet sich z.B. folgender Punkt hinsichtlich den Aufgaben eines OSR:


Fastest115 18.03.2016 22:18

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Zitat:

Zitat von Hillegosser (Beitrag 2722193)
Und kommt er aus dem selben Heimatort oder kennt die Freundin, der Freundin... ;)
Ich verstehe was Du meinst, deshalb der Hinweis auf die "lustige Situation" die dann entsteht.

Auf unteren Ebenen gibt es halt auch keinen wirklichen Oberschiedsrichter. Von dem geteilten Amt der Mannschaftsführer in gewissen Verbänden abgesehen. Es gibt aber SraT

Mir geht es wirklich nur um die Regeln.
Davon ab mag ich mich täuschen, aber damit ein OSR Einfluß auf die Entscheidung eines SRaT hat/nimmt, muss schon einiges passieren, oder?

1. In den Fällen wo der SRAT ein Mannschaftskollege ist wird er wie erwähnt in 99,99% der Fälle keine Karte zücken aus diversen Gründen, obwohl er es lt Regelwerk natürlich dürfte.

Man nehme nur den Punkt falsche Aufschläge wo 75-80% der Spieler falsche Aufschläge machen aber nur sehr selten ein SRaT auf unteren Ebenen da was moniert auch wenn es noch so offensichtlich ist.

2. Der OSR darf jederzeit aus disziplinarischen Gründen in das Spiel eingreifen und für Verstöße Karten verteilen.

Er darf auch eingreifen, wenn der SRaT eine Regel nicht kennt. Nur in Tatsachenentscheidungen kann er nicht eingreifen (overrulen)

Hillegosser 19.03.2016 18:12

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 2721901)
NUR: In der BK wo der Fall stattfindet gibt es
a) keinen OSR

Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 2722222)
Er darf auch eingreifen, wenn der SRaT eine Regel nicht kennt. Nur in Tatsachenentscheidungen kann er nicht eingreifen (overrulen)

Und wozu brauche ich jetzt in diesem konkreten Fall den OSR? :rolleyes:

Im übrigen kann ich Deine Ergüsse über Auslegungen bzw. Nichtbeachtung der Regeln in niederen Klassen nicht mehr hören/lesen!
Wenn ich nicht irre, ist das hier das Regelforum. Meine Fresse selbst in der Überschrift dieses Topics steht "Frage nach REGELKUNDE"!

In anderen Topics wird darüber diskutiert, dass Spieler die Time Out Regeln nicht kennen.
Wozu auch, können ja eh komplett ignoriert werden!
Wozu überhaupt Regeln? Interessiert doch keine Sau, wenn der SraT der eigene Mannschaftskollege ist!
Wozu überhaupt dieses Regelforum? Entschuldige diese RegelnsindinunterenklassenunwichtigForum meine ich natürlich!

Natürlich gibt es in unteren Klassen gewisse Problematiken, die werden aber nicht besser, wenn man permanent verbreitet, dass Regeln unwichtig sind, solange es keinen geprüften, offiziell eingesetzten Schiri gibt.

Wissen verbreiten, das dann langsam in die Köppe auch in unteren Gefilden sickert, könnte helfen. Hab ich auch im TT in untersten Gefilden schon erlebt!

tate 21.03.2016 12:48

AW: Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten
 
Das wurde - soweit ich mich erinnere - in einem anderen Thread bereits lang und breit diskutiert.

Der Ausschuss für Schiedsrichter des WTTV steht auf dem folgenden Standpunkt: Wenn kein offizieller Oberschiedsrichter anwesend ist, können keine gelben, gelb-roten oder roten Karten gezeigt werden (also auch keine gelben und gelb-roten Karten durch den SRaT; der Komplette Wahnsinn möge mich korrigieren, wenn ich mich da irre).

Es bleibt also nur ein rechtzeitiger und den Regeln entsprechender Protestvermerk auf dem Spielbericht.


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