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Ogdy 07.06.2005 09:56

Bewegungsfaulheit
 
Hallo,

seit einigen Wochen trainiere ich ein Mädchen in unserem Verein, das absolut keine Vorkenntnisse im Tischtennis hat. (ca. 14 Jahre alt)
Aber sie zeigt großes Interesse und lernt sehr schnell dazu. (Stell-TS usw.)Jedoch ist sie etwas bewegungsfaul. Dieses Problem habe ich im Training mit Mädchen relativ oft. Dagegen möchte ich was tun!
Vor kurzem habe ich auf einer Trainerfortbildung gehört, dass es Trainer
gibt, die Anfängern vorerst ausschließlich die VH Grundschläge (VH-Konter,
VH-TS) und das Umlaufen der RH beibringen, und sie damit sozusagen dazu zwingen sich zu bewegen. Die Rückhand folgt dann später. Was haltet ihr von dieser Methode? Ist da nicht eine spätere RH-Schwäche vorprogrammiert?

Gruß Ogdy

PS: @ Mädchen und Frauen die diesen Beitrag lesen: Bitte nicht angegriffen fühlen! Dieses Problem habe ich auch des Öfteren mit den Schülern. Bei den Mädchen ist es halt nur auffällig oft.

martinspin 07.06.2005 12:27

AW: Bewegungsfaulheit
 
Hoi Ogdy

Zitat:

Zitat von Ogdy
Vor kurzem habe ich auf einer Trainerfortbildung gehört, dass es Trainergibt, die Anfängern vorerst ausschließlich die VH Grundschläge (VH-Konter,
VH-TS) und das Umlaufen der RH beibringen, und sie damit sozusagen dazu zwingen sich zu bewegen. Die Rückhand folgt dann später. Was haltet ihr von dieser Methode? Ist da nicht eine spätere RH-Schwäche vorprogrammiert?

Für das langsamere Spiel der Anfänger mit Schupf und einfachen Kontern mit geöffnetem Schlägerblatt ist's ja nicht so schlimm, wenn sie nicht so schnell auf den Beinen sind. Das geht gut mit VH und RH

Soll dann mehr Dynamik ins Spiel kommen, finde ich es gute, das Umspringen als erste Beinarbeit zu lernen. Für mich hat diese Methode zwei grosse Vorteile:

1. Es hilft beim Wechsel zwischen der VH- und der RH-Stellung. Das halte ich für den wichtigsten Punkt überhaupt, dass ein Stellungswechsel erfolgt und die Vorhand im Spiel nicht bloss aus paralleler Beinstellung zur Grundlinie gespielt wird. Diese Art von Umspringen ist relativ einfach zu erlernen.

2. Natürlich hilft es auch, um aus der RH-Seite mit der VH anzugreifen. Trotz der Forderung nach beidseitigem TS-Spiel, wird in der Weltspitze der Abschluss eines Ballwechsels häufig mit der VH erzielt.

Ich glaube nicht, dass deine Mädchen auf lange Sicht einen Nachteil haben, wegen der vernachlässigten RH. Sie lernen erst einmal die VH stärker einzusetzen und später lernen sie den RH-Angriff. Umspringen muss so oder so gelernt werden. Vorteil ist sicher der anfängliche Erfolg mit dem VH-Angriff.

Gruss
Martin

kellenkarle72 07.06.2005 13:03

AW: Bewegungsfaulheit
 
Zitat:

Zitat von martinspin
Hoi Ogdy



Für das langsamere Spiel der Anfänger mit Schupf und einfachen Kontern mit geöffnetem Schlägerblatt ist's ja nicht so schlimm, wenn sie nicht so schnell auf den Beinen sind. Das geht gut mit VH und RH

Soll dann mehr Dynamik ins Spiel kommen, finde ich es gute, das Umspringen als erste Beinarbeit zu lernen. Für mich hat diese Methode zwei grosse Vorteile:

1. Es hilft beim Wechsel zwischen der VH- und der RH-Stellung. Das halte ich für den wichtigsten Punkt überhaupt, dass ein Stellungswechsel erfolgt und die Vorhand im Spiel nicht bloss aus paralleler Beinstellung zur Grundlinie gespielt wird. Diese Art von Umspringen ist relativ einfach zu erlernen.

2. Natürlich hilft es auch, um aus der RH-Seite mit der VH anzugreifen. Trotz der Forderung nach beidseitigem TS-Spiel, wird in der Weltspitze der Abschluss eines Ballwechsels häufig mit der VH erzielt.

Ich glaube nicht, dass deine Mädchen auf lange Sicht einen Nachteil haben, wegen der vernachlässigten RH. Sie lernen erst einmal die VH stärker einzusetzen und später lernen sie den RH-Angriff. Umspringen muss so oder so gelernt werden. Vorteil ist sicher der anfängliche Erfolg mit dem VH-Angriff.

Gruss
Martin


:top: :top: :top:

Corrrd 07.06.2005 14:03

AW: Bewegungsfaulheit
 
Um meine Kinder beim Training in Bewegung zu versetzen, versuche ich es häufig mit Balleimertraining zu dritt(bzw. zu viert mit mir).
Einer sammelt die Bälle auf und die anderen beiden trainieren.

Ich spiele den beiden eine Übung aus 3 oder 4 Bällen zu. Nachdem der/die erste die Übung gespielt hat, entfernt er sich schnell vom Tisch, denn ich spiele sehr schnell die Reihe Bälle ein. Der zweite Spieler muss entsprechend schnell an den Tisch.
Nach einiger Zeit wechselt einer der beiden Spieler mit dem Ballsammler.

Diese Art des Balleimer schafft mehr zwingende Situationen als der Einzel-Balleimer, weil der Spieler zusätzlich noch seinem Mitspieler ausweichen muss und rechtzeitig wieder an den Tisch zurück muss, denn ich warte nicht mit dem Einspielen der Bälle auf den Spieler.
Diese Art macht auch mehr Spaß als alleine.

Eine solche Übung könnte so aussehen:
1. RH Konter in RH
2. VH Topspin in RH
3. VH Topspin in Tischmitte/VH
oder
1. VH Flip in VH
2. RH Topspin in RH
3. VH Topspin in RH
4. VH Schuss in VH
Die Übungen sollten möglichst spielnah sein.

Angus 08.06.2005 20:49

AW: Bewegungsfaulheit
 
@Ogdy-

ich habe die erfahrung gemacht, dass man selbst bei anfängern sehr schnell herausbekommt, was die bevorzugte seite ist. du brauchst einfach nur vh/rh konter gleichzeitig einzuführen und am anfang vermehrt auf die sichere ausführung zu achten. nachdem die schläge halbwegs sicher (15-25 Ballwechsel mitversiertem zuspieler) kommen wird der/die nachwuchsspieler/in - übrigens sind meiner meinung nach beide geschlechter gleichsam faul, die jungs haben nur eine geringere hemmschwelle sich (in ihren augen) durch die ungewohnte grundstellung zum kasper zu machen - von ganz allein mit einer seite aktiver und mutiger. dis ist bei ganz genauer beobachtung auch noch früher zu erkennen,denn meist kommen von dieser seite die schläge auch zeitiger mit größerer sicherheit. danach halte ich es so, das der/die spieler/in auf dieser bevorzugten seite als nächstes den ts später den flip erlernt, gepaart mit dem schupf und block auf der anderen seite. das mit dem laufen kommt dann automatisch, wenn du sie/ihn dazu anregst die initiative zu ergreifen!

ich warte auf kritik an meiner art den lehrplan des dttb zu misachten!

martinspin 08.06.2005 21:01

AW: Bewegungsfaulheit
 
Hoi Angus

Zitat:

Zitat von Angus
...danach halte ich es so, das der/die spieler/in auf dieser bevorzugten seite als nächstes den ts später den flip erlernt, gepaart mit dem schupf und block auf der anderen seite. das mit dem laufen kommt dann automatisch, wenn du sie/ihn dazu anregst die initiative zu ergreifen!...

Individuel ist sowieso immer besser wie nach Schema. Ich kann nur unterstützen was du sagst.

Andererseits gibt's du keine Anwort auf die ursprüngliche Fragestellung von Ogdy, der nach Wegen sucht, die Beinarbeit der Mädchen zu aktivieren.

Ich halte die ursprüngliche These, das Umspringen ziemlich schnell trainieren zu lassen, für wichtig. Das hat aus meiner Sicht auch kaum keinen Einfluss auf eine RH- bzw. VH-Stärke.

Beinarbeit ist Beinarbeit und die muss so oder so trainiert werden.

Gruss
Martin

Speedyspin 08.06.2005 21:26

AW: Bewegungsfaulheit
 
.......

ich wurde und werde immer noch nach so einem muster trainiert...bei uns im Verein ist das sowieso alte schule^^...bei uns gibt es keinen Jugendlich der eine bessre Rückhand hat als Vorhand!!!

martinspin 08.06.2005 21:51

AW: Bewegungsfaulheit
 
Hoi Speedyspin

Zitat:

Zitat von Speedyspin
.......

ich wurde und werde immer noch nach so einem muster trainiert...bei uns im Verein ist das sowieso alte schule^^...bei uns gibt es keinen Jugendlich der eine bessre Rückhand hat als Vorhand!!!

Was sagst du zu meiner Beobachtung, dass in der Weltspitze meist mit der VH abgeschlossen wird. Will ja nicht heissen, dass die RH vernachlässigt werden muss. Es macht schon Unterschied, ob bei der Shakehandhaltung einer auch eine gute RH hat. Wenn die Kids lernen, mit der VH zu töten, haben sie sicher eine gute Grundlage, die sich auch mit TT auf Weltniveau deckt.

Gruss
Martin

Edward 08.06.2005 22:01

AW: Bewegungsfaulheit
 
Kreanga hat eine sehr gute Rh ...

Angus 08.06.2005 22:53

AW: Bewegungsfaulheit
 
@Ogdy-

tschuldigung, aber martinspin hat recht, ich vergaß die eigendliche frage!
das umspringen halte ich, als eine bewegungsart, auch für sehr wichtig, aber der erste schritt in dieser beziehung ist sicherlich die kids überhaupt in bewegung zu bringen. der fehler liegt hier, wie allzuoft bei den anfängen. fehlende beugung in den gelenken bei der grundstellung, was wie bereits angeführt daran liegt, das die kids (hier insbesondere die girls) meinen sich lächerlich zu machen, ist der häufigste fehler. werden die knie gebeugt und der oberkörper leicht nach vorngebracht, muss automatisch das gewicht auf den vorderfuß gelegt werden, was der reaktionsfähigkeit der ganzen menschliche konstruktion unheimlich gut tut, somit auch der beinarbeit. (hier helfen auch andere übungen, wie seilspringen) erst jetzt kommt die von martinspin angesprochene schulung der einzelnen bewegungsabläufe, welche wie fast alle techniken im tt einfach bis zur erschöpfung wiederholt werden müssen.

@martinspin deine komentare bereichern wie immer jede diskussion


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