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Motion - man 01.09.2005 13:59

intern. Hilfe für New Orleans?
 
Hallo,
habe gehört dass Herr Schröder schon am Abwägen ist, in welcher Weise Deutschland Hilfe für die Hurrican-Gebiete der Süd- USA anbieten kann.
Prinzipiell natürlich eine Riesenkatastrophe für die Region und die vielen Opfer und deren Hinterbliebenen. Allerdings sind die Amerikaner im Prinzip selber Schuld daran durch ihre Anti-Kyoto-Politik und kümmern sich sonst auch einen Sch :zensiert: dreck um das Leid anderer Menschen, zudem haben sie genug Geld durch ihre Nahost-Feldzüge erwirtschaftet (und klauen es nun dem deutschen Autofahrer in doppelter Weise).
Hilfsgeräte und Spezialisten für den Wiederaufbau wäre natürlich eine ganz andere Sache und würde ich auch unterstützen (sofern Deutschland sich das bezahlen lässt). Wollte mal Eure Meinung dazu hören und habe eine Umfrage beigepackt.

Nosti49 01.09.2005 14:09

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Was können denn die Betroffenen bittschön dafür ?

Also ich hab' zwar für "Hilfsorganisationen gegen Bezahlung" gestimmt, würde aber auch ggfs. für "kostenreduziert" oder "kostenlos" sein.

Es müßte nur sehr schnell gehen das Ganze...

Nacki 01.09.2005 14:24

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Naja, vielleicht ist die Umweltpolitik der USA überdenkenswert, dennoch kann man wohl nicht davon sprechen, daß sie selbst Schuld sind an dieser Naturkatastrophe.

Inwieweit ansonsten Hilfsmaßnahmen sinnvoll sind, überblicke ich nicht wirklich. Irgendwie hat man ja doch den Eindruck, daß die USA selbst genug Ressourcen haben, um mit der Situation entsprechend umgehen zu können.
Wenn das Gröbste erstmal überwunden ist, kommen sie sicher alleine klar. Dementsprechend ginge es wohl um schnelle Hilfe, und da finde ich,
ein paar Millionen Soforthilfe aus der Portokasse könnte man schon lockermachen für medizinische Versorgung, Nahrung und provisorische Unterkünfte. Und wieso nicht vielleicht das THW und die Bundeswehr einsetzen?
Letztere könnte ja gegen Plünderer eingesetzt werden... :)

Weiterhin denke ich nicht, daß es eine allzu große Bereitschaft in der deutschen Bevölkerung gibt, privat für die Opfer Katrinas zu spenden.

Luke88 01.09.2005 14:45

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
um ehrlich zu sein halte ich nicht sehr viel von den USA.
Meiner Meinung nach sollen sie doch jetzt mal beweisen was für eine Macht sie sind.
und das dort Hurrikans auftauchen wusste ja woll jeder bei denen.
Ich frag mich nur wieso die eine Stadt unterhalb des Meeresspiegels und dann noch um 2 o. 3. ,glaube ich, Seen bauen. Da ist doch schon alles vorprogrammiert.
Wissenschaftler ahnten diese Katastrophe schon Ewigkeiten voraus.
Sicher tut es mir leid für die Menschen die dort leben.aber es musste irgendwann so kommen.

klugscheisser 01.09.2005 15:04

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Wer Hilfe braucht, braucht Hilfe und keine Diskussionen. Ob Geldspenden notwendig sind, weiss ich nicht, aber was wir technisch und logistisch anbieten können, solle ohne Wenn und Aber zur Verfügung gestellt werden. Fragt mal einen alten Berliner, wer mehr als ein Jahr lang die Stadt vor dem Verhungern und Erfrieren bewahrt hat - ohne anschliessend eine Rechnung zu schreiben.
http://www.dhm.de/lemo/html/Nachkrie...ftbruecke.html

Wenn die USA sich, wie heute häufig gefordert, aus allen ausländischen Angelegenheiten herausgehalten hätten, wer hätte dann Hitler gebremst? Das Rote Kreuz etwa? Oder der Völkerbund?

Wer hätte Westeuropa vor dem Zugriff Stalins (der war nicht besser als Hitler) geschützt?

Das Einzige, das ohne Nationalitätsdünkel problemlos international zusammenarbeitet, ist die "Organisierte Kriminalität" jeglicher Prägung. Ob das eine bessere "Schutzmacht" wäre, wage ich zu bezeifeln.

Auch ich stehe vielen Aktionen der USA und deren Präsidenten sehr skeptisch gegenüber. Das Grossmachtverhalten schreckt viele ab. Aber: Was wäre die Alternative? Es gibt nunmal keine offizielle Ordnungsmacht in der Welt, die UNO ist nur eine Talk-Runde.

hermano 01.09.2005 15:27

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Zitat:

Zitat von Luke88
um ehrlich zu sein halte ich nicht sehr viel von den USA.
Meiner Meinung nach sollen sie doch jetzt mal beweisen was für eine Macht sie sind.
und das dort Hurrikans auftauchen wusste ja woll jeder bei denen.
Ich frag mich nur wieso die eine Stadt unterhalb des Meeresspiegels und dann noch um 2 o. 3. ,glaube ich, Seen bauen. Da ist doch schon alles vorprogrammiert.
Wissenschaftler ahnten diese Katastrophe schon Ewigkeiten voraus.
Sicher tut es mir leid für die Menschen die dort leben.aber es musste irgendwann so kommen.

Warum gibt es wohl diese Stadt?
Erstens mal wird eine Stadt nicht einfach so gebaut, sondern sie wird gegründet (1718) und entwickelt sich dann. An (fast?) allen Mündungen großer Ströme befinden sich große Städte. Warum wohl? Bis vor ein paar Jahren war die einzige Möglichkeit, größere Warenmengen zu transportieren, das Schiff. Und für Hochsee- und Binnenschiffahrt braucht es eben manchmal unterschiedliche Schiffe und die Sachen müssen umgeladen werden. Da entsteht dann reger Handel usw. und die Stadt wächst und gedeiht...
Dazu muss man sich mal vor Augen halten, daß das Einzugsgebiet des Mississppi etwa 2/3 der USA (ohne Alaska) ausmacht. Sämtlicher nennenswerter Warentransport musste früher über N.O. abgewickelt werden. Und du wunderst dich, daß es da eine Stadt gibt? (Kleine Anmerkung: Im englisch-amerikanischen Krieg von 1812 und im amerikanischen Bürgerkrieg war N.O. eines der ersten Ziele. Warum wohl?)

Die ersten Siedler waren auch schlau genug, ihre Stadt auf den etwas erhöhten Stellen (Der natürliche Deich des Mississippi) zu bauen. Aber wenn eine Stadt prosperiert, dann wächst sie eben auch. Dummerweise fing man auch an, das Grundwasser abzupumpen, um weiteres Land zu erschließen. Deswegen ist N.O. in den letzten Jahrzehnten auch beständig gesunken. Deshalb hat man die Deiche erhöht. Und nachdem in den 60ern schon einmal ein Hurricane die Stadt getroffen hat, wurden sie nochmal erhöht. Und es gab in den letzten Jahren genug Hurricanes, die knapp genug dran waren oder auch kleinere Überflutungen zur Folge hatten. Aber was großes ist nicht mher passiert, weshalb man auch großes Vertrauen in das Deichsystem hatte. Die Leute haben sich zu sicher gefühlt.
Ansonsten gibt es im Prinzip die gleichen Probleme, wie bei Hochwassern hierzulande: Verkleinerung der natürlichen Überflutungsgebiete, dichtere Besiedelung gefährdeter Gebiete usw.
Daß die U.S.-amerikanische Umweltpolitik zum Kotzen ist, muß hier nicht extra betont werden. Aber Hurrikanes hat es schon immer gegeben. Gut, sie werden wohl stärker, was mir auch logisch erscheint. Diese Katastrophe wäre aber wohl auch bei einer wesentlich besseren Umweltpolitik so gekommen.
Was sich die Jungs im weißen Haus allerdings vorwerfen lassen müssen (wenn die Berichte stimmen), ist die massive Kürzung der Gelder für den Hochwasserschutz in den letzten Jahren wegen der massiven Kosten für den Irakkrieg.

Abschließend zu dem Thema: N.O. ist auch nicht "um 2 oder 3 Seen herum" gebaut, sondern grenzt im Norden an den Lake Ponchartrain und im Süden an den Mississipi, und im Osten kommt nach ein paar Meilen Marschland der Golf von Mexiko.

Ansonsten bin ich sehr traurig über das ganze. N.O. war eine wirklich schöne und sehr interessante Stadt (auch wenn ich nicht allen Enthusiasmus, den manche Leute über sie hatten, teile). Meine Freundin stammt von dort, und das Haus ihrer Familie liegt jetzt auf dem Grund des etwas vergrößerten Lake Ponchartrain.

Nacki 01.09.2005 15:31

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Zitat:

Zitat von Luke88
Ich frag mich nur wieso die eine Stadt unterhalb des Meeresspiegels und dann noch um 2 o. 3. ,glaube ich, Seen bauen. Da ist doch schon alles vorprogrammiert.

Etwas merkwürdige Frage, auch durch den vorwurfsvollen Unterton. Warum baute man (ist ja auch immer schon ein paar Jahrhunderte her) in Europa Städte an Flüsse, die man auch noch begradigt und ihrer natürlichen Überflutungsgebiete beraubt hat?

Allround+ Spieler 01.09.2005 18:50

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Zitat:

Zitat von hermano
Warum gibt es wohl diese Stadt?
Erstens mal wird eine Stadt nicht einfach so gebaut, sondern sie wird gegründet (1718) und entwickelt sich dann. An (fast?) allen Mündungen großer Ströme befinden sich große Städte. Warum wohl? Bis vor ein paar Jahren war die einzige Möglichkeit, größere Warenmengen zu transportieren, das Schiff. Und für Hochsee- und Binnenschiffahrt braucht es eben manchmal unterschiedliche Schiffe und die Sachen müssen umgeladen werden. Da entsteht dann reger Handel usw. und die Stadt wächst und gedeiht...
Dazu muss man sich mal vor Augen halten, daß das Einzugsgebiet des Mississppi etwa 2/3 der USA (ohne Alaska) ausmacht. Sämtlicher nennenswerter Warentransport musste früher über N.O. abgewickelt werden. Und du wunderst dich, daß es da eine Stadt gibt? (Kleine Anmerkung: Im englisch-amerikanischen Krieg von 1812 und im amerikanischen Bürgerkrieg war N.O. eines der ersten Ziele. Warum wohl?)

Die ersten Siedler waren auch schlau genug, ihre Stadt auf den etwas erhöhten Stellen (Der natürliche Deich des Mississippi) zu bauen. Aber wenn eine Stadt prosperiert, dann wächst sie eben auch. Dummerweise fing man auch an, das Grundwasser abzupumpen, um weiteres Land zu erschließen. Deswegen ist N.O. in den letzten Jahrzehnten auch beständig gesunken. Deshalb hat man die Deiche erhöht. Und nachdem in den 60ern schon einmal ein Hurricane die Stadt getroffen hat, wurden sie nochmal erhöht. Und es gab in den letzten Jahren genug Hurricanes, die knapp genug dran waren oder auch kleinere Überflutungen zur Folge hatten. Aber was großes ist nicht mher passiert, weshalb man auch großes Vertrauen in das Deichsystem hatte. Die Leute haben sich zu sicher gefühlt.
Ansonsten gibt es im Prinzip die gleichen Probleme, wie bei Hochwassern hierzulande: Verkleinerung der natürlichen Überflutungsgebiete, dichtere Besiedelung gefährdeter Gebiete usw.
Daß die U.S.-amerikanische Umweltpolitik zum Kotzen ist, muß hier nicht extra betont werden. Aber Hurrikanes hat es schon immer gegeben. Gut, sie werden wohl stärker, was mir auch logisch erscheint. Diese Katastrophe wäre aber wohl auch bei einer wesentlich besseren Umweltpolitik so gekommen.
Was sich die Jungs im weißen Haus allerdings vorwerfen lassen müssen (wenn die Berichte stimmen), ist die massive Kürzung der Gelder für den Hochwasserschutz in den letzten Jahren wegen der massiven Kosten für den Irakkrieg.

Abschließend zu dem Thema: N.O. ist auch nicht "um 2 oder 3 Seen herum" gebaut, sondern grenzt im Norden an den Lake Ponchartrain und im Süden an den Mississipi, und im Osten kommt nach ein paar Meilen Marschland der Golf von Mexiko.

Ansonsten bin ich sehr traurig über das ganze. N.O. war eine wirklich schöne und sehr interessante Stadt (auch wenn ich nicht allen Enthusiasmus, den manche Leute über sie hatten, teile). Meine Freundin stammt von dort, und das Haus ihrer Familie liegt jetzt auf dem Grund des etwas vergrößerten Lake Ponchartrain.

Wenigstens mal ein fundierter und informativer Beitrag :top: !
Beantwortet alle wesentlichen Fragen und schlägt nicht einfach dumm auf die USA ein. Schließlich gab es in den letzten Jahren auch große Naturkatastrophen in Deutschland, dem Land, dass ja sonst wie viel für den Umweltschutz tut.

Zitat:

Zitat von Motion - man
und klauen es nun dem deutschen Autofahrer in doppelter Weise

Also meines Wissens nach bestimmen die Ölscheichs mehr oder weniger den Ölpreis...man korrigiere mich, wenn es nicht stimmt!
Man kann den Amis ja vieles nach sagen, aber für alles sind sie dann doch nicht verantwortlich :finger: !

Dr. Neubauer - Fan 01.09.2005 19:17

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Naja, ich hab zwar bissl "stress" mit Luke :zensiert: , aber da muss ich ihm zustimmen...Sie sind selber dran schuld, wenn sie nicht solche Warnsysteme einbauen, die sie zur Verfügung haben...aber das kostet ja Geld...Und das geb ich och lieber aus, um paar Kinder abzumetzeln...Und um einen "Diktator" zu stürzen, den man dann gefangen hat(rein zufällig)!!!Aber wer weiß, wen sie als nächstes fangen?? Vlei mal den Osama!!!???

MfG Luminarc

Motion - man 01.09.2005 20:40

AW: intern. Hilfe für New Orleans?
 
Zitat:

Zitat von Dr. Neubauer - Fan
Aber wer weiß, wen sie als nächstes fangen?? Vlei mal den Osama!!!???
MfG Luminarc

Den garantiert nicht weil sie mit dem zusammen arbeiten, die Regierung braucht Osama und Osama braucht das Feindbild USA, das ist so eine Art Nichtangriffspakt oder warum ist seit dem 11. September in den USA nicht's nennenswertes an Terror mehr passiert? Bestimmt nicht weil Osama nun Angst hat :rolleyes:

Zu meiner Formulierung "Selber Schuld":
Natürlich passieren immer wieder Naturkatastrophen, nur die Heftigkeit nimmt immer mehr zu und das hat wohl seine Gründe.


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