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mithardemb 21.02.2018 20:26

DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Das Bremer Oberverwaltungsgericht hat heute Klage der Deutschen Fußball Liga gegen die Gebühren für den Polizeieinsatz abgewiesen. Das sollte doch einen neuen Thread wert sein.

Überraschen tut mich dabei weniger, dass ein Bundesland die Kosten für die Sicherung einer kommerziellen Veranstaltung einfordern darf, sondern wer dafür gerade stehen soll.

Aus meiner Sicht müsste eigentlich der SV Werder Bremen der Adressat sein, denn er ist der gastgebende Verein und damit für die alle Kosten rund um die Durchführung verantwortlich. Er ist außerdem verantwortlich für den Austragungsort, den er ja auch außerhalb Bremens legen könnte.

Pikant bei der Sache ist, dass die Stadt Bremen an der Weser-Stadion GmbH beteiligt ist und damit auch von den Veranstaltungen finanziell profitiert.

Edit: Uups, habe gerade den falschen Plural im Threadtitel bemerkt. Falls ein Moderator das liest wäre es schön es abzuändern in "DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen". Danke.

Abwehrtitan 26.02.2018 07:22

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Zitat:

Zitat von mithardemb (Beitrag 2927479)
...


Interessante Aussagen von Watzke und Köllner in Interviews hab ich mitbekommen, die Argumentation ist nicht von der Hand zu weisen.
Wenn wir jeden Veranstalter von Großereignissen haftbar machen, dann haben wir in Bälde keine Großveranstaltungen mehr. Und gerechterweise müsste man die Einsätze bei Kirchweihen und Schützenfesten, bei Rockkonzerten, bei Demonstrationen, bei, bei und bei ... ebenso mit den Veranstaltern abrechnen. So käme wohl das kulturelle Leben zum Erliegen, wenn wir uns das nehmen lassen, dann gute Nacht.

Ich sähe andere Lösungen die sind hier aber nicht diskutierbar.

crycorner 26.02.2018 08:30

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Ich finde schon, dass man die Hochrisikospiele, um die es hier geht, gesondert betrachten muss. Da kommen Menschen zu einer Sportveranstaltung, um bewusst Stunk zu machen. Weil die Fanlager böse verfeindet sind. Was machen beispielsweise Schalke und Dortmund oder Hamburg und Bremen, um diesen Fankrieg zu deeskalieren? Da stößt man doch mit den Ultras ins selbe Horn, auch wenn leisere Töne rauskommen. Ich finde schon, dass die Vereine da in die Verantwortung genommen werden müssen. Die leben von der Fankultur und auch insbesondere von diesen Hochrisikospielen. Denn wer in der Regel sein Stadion nicht ausverkauft hat, an so einem Spieltag ist die Hütte voll!

Noppenzar 26.02.2018 13:23

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Ich bin dagegen die Vereine zur Kasse zu bitten.

Grundsätzlich könnte man dafür sein, aber dann macht man doch die Büchse der Pandora erst auf.

Analog müsste man dann jede Demonstration dem Anmelder in Rechnung stellen.

G8 Krawalle?
Pegida?
Kurdendemos?

Aus ähnlich gelagerten Gründen ist damals die Loveparade in Berlin kaputt gegangen. Da ging es auch um Kosten für Müll, Sicherheit etc..

Großveranstaltungen sind doch für die Städte auch ein erheblicher Wirtschaftsfaktor.

Wieviel Geld hat Werder Bremen dem Land über sie Jahrzehnte schon gebracht?

Vom Werbewert mal ganz abgesehen.

Wie dumm würde Bremen aus der Wäsche gucken, wenn der Verein wirklich mal ein neues Stadion bauen sollte, dies aber in der Nachbarschaft in Stuhr, Bassum oder einem der anderen Dörfer nebenan, die zu Niedersachsen gehören, bauen würde und sämtliche Aktivitäten ins Nachbarland verlagern würde?

Der Staat Bremen hätte keine Steuereinnahmen mehr vom Verein und würde auf seinem Stadion sitzen.

Nein, für mich ist das nur ein, richterlich unterstützter, Versuch Kosten für staatliche Pflichtleistungen umzulegen weil man selbst klamm ist.

Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, das sind hoheitliche Einrichtungen, die mit den Steuern abgegolten sein müssen.

Das allerhöchste der Gefühle wäre etwaige Chaoten in Haftung zu nehmen, wie das ja bei Einsätzen heute schon möglich ist.

nevada 26.02.2018 14:37

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Bei großen Verantaltungen ist generell erst einmal der Veranstalter in der Pflicht, ein Sicherheitskonzept zu erstellen. Das ist jetzt aber nicht neu. Die Problematik ist einfach die, dass ein Veranstalter nicht alles abdecken kann. Fans, die mit dem Zug anreisen, Fans, die Autobahnraststätten unsicher machen, Fans, die durch die Innenstadt marschieren etc.

Bei Demonstrationen hat der Veranstalter erforderlichensfalls Sicherheitspersonal zu stellen. Sieht die Polizei ein erhöhtes Gefährdungspotenzial, wird sie mit Beamten vor Ort sein. Das wird aber nicht dem Veranstalter in Rechnung gestellt.

Bei Großveranstaltungen (Open-Air Konzerte z.B.) rechnet man eine Person Security auf 100 Zuschauer. Das geht zu Lasten des Veranstalters. Sieht die Polizei einen erhöhten Bedarf, "füllt" sie mit eigenem Personal auf. Der Veranstalter ist sehr wohl in der Pflicht, denn ohne Veranstaltung auch kein Gefährdungspotenzial, aber man kann nicht alle Gefährdungen, die rund um so eine Veranstaltung existieren durch den Veranstalter minimieren lassen.

Noppenzar 26.02.2018 16:59

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
So in der Art meinte ich es doch.

Für Open Air sind die Sicherheitsrichtlinien schon sehr extrem. In NRW hatte man sie nach dem Flughafenbrand nochmal massiv verschärft.

Aber wie du richtig sagst, ein Veranstalter kann nicht für alle Unwägbarkeiten haften.

Wenn sich zwei Hool Gruppen in der Stadt treffen, dann kann man den Verein kaum dafür zur Verantwortung ziehen.

nevada 26.02.2018 17:41

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Genau, eben deswegen muss der Veranstalter seinen Part erfüllen. Hat er das gemacht, und es gibt offensichtlich in anderen Bereichen ein relevantes Gefährdungspotenzial, kann man dies nicht dem Veranstalter anlasten. Ansonsten müsste Werder Bremen auch die Security am Münchener Hauptbahnhof bezahlen.

Noppenzar 26.02.2018 19:04

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Dass oft etwas schiefgeht liegt aber zum Teil auch an der "billig, billig, billig" Masche der Veranstalter.

Gute Security gibt es nicht für 8,84 Euro/Stunde. Dass da Pyro reinkommt, da ist die Security entweder komplett unfähig oder geschmiert.

Auf gut überwachten Ein-Tages-Open-Airs, wie früher der "Blaue See", "Green and Blue" oder "Love family Park", da bekannt du noch nicht mal eine Pulle Bier reingeschmuggelt, so gut waren die Jungs da.

Die kosten aber auch...

Auch eine Nature One oder Mayday verläuft in der Regel ruhig, trotz hoher "Pegel" und anderweitigem Konsum diverser Mittelchen.

Nur in der Buli bekommen sie es nicht gebacken. Meinem Gefühl nach kungeln die Ultras da mit ihnen sympathisierenden Ordnern oder es müssen völlige Amateure am Werk sein.

Ein guter Türsteher/Security findet den Kram in 20 Sekunden...

mithardemb 26.02.2018 20:54

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Zitat:

Zitat von Noppenzar (Beitrag 2929179)
Nur in der Buli bekommen sie es nicht gebacken. Meinem Gefühl nach kungeln die Ultras da mit ihnen sympathisierenden Ordnern oder es müssen völlige Amateure am Werk sein.

Ein guter Türsteher/Security findet den Kram in 20 Sekunden...

Es geht hier überhaupt nicht um das was im Stadium vor sich geht. Dafür sind die Vereine verantwortlich und auch finanziell zuständig. Hier geht es um den Einsatz der Polizei vor den Stadien und in der Stadt. Da kann der Veranstalter / Verein selbst ja auch gar nicht aktiv werden, weil er dort eben kein Hausrecht hat.

Peter Igel 26.02.2018 21:02

AW: DFL muss Kosten für Hochrisikospiele tragen
 
Zitat:

Zitat von mithardemb (Beitrag 2929205)
Es geht hier überhaupt nicht um das was im Stadium vor sich geht.

was in dem Stadium, in dem Du Dich befindest, vor sich geht, das möchte ich lieber nicht wissen:)

Mein Vorschlag:
Lass die Chaoten selber zahlen!
Gut, bei Vielen wirste in die Röhre gucken, aber manche von denen sind gar nicht sooo schlecht aufgestellt finanziell.
Außerdem hätte das abschreckende Wirkung!


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