TT-NEWS Tischtennis Forum - Fumihiko Sori

Zitat:

PING PONG
http://www.blurry-eyes.de/Reviews/PingPong/poster.jpg

Einleitung:
Hm was denkt man wenn man einen Titel wie Ping Pong hört und die Beschreibung ließt das es sich dabei um eine Comic Verfilmung zu Tischtennis Spielern dreht? Vielleicht ein weiterer Shaolin Soccer artiger Film? Weit gefehlt wird man sagen wenn man den Film von Fumihiko Sori einmal gesehen hat...

Story:
Begonnen wird dieser Film mit einem shot von Peko (Yôsuke Kubozuka - Go, Samurai Resurrection) wie dieser auf dem Geländer einer Brücke steht und offensichtlich scheinbar springen will. Dazu kommt dann ein Polizist der ihm davon abraten will zu springen. Peko meint darauf hin aber in herrlich schrägem englisch "I can Fly" worauf ihm der Polizist irgendwie zustimmt und Peco dann springt. Später finden wir ihn dann aber wohlbehalten wieder in einem Tischtennis "Do-jo" seiner Oma. Dort fordert er dann den besten Tischtennis Spieler der Universität heraus und macht diesen auch nach strich und faden fertig. Er ist eben nicht zu unrecht einer der besten Tischtennis Spieler...

Dann hätten wir da seinen besten Freund Smile (Arata - Distance) welcher gerade in der S-bahn mit einem Rubik-Würfel beschäftigt ist und in Erinnerungen schwelgt. Diese Erinnerungen handeln über seine Kindheit, wie ihn damals Peko vor Rowdys beschützt hat. Da Smile immer recht Introvertiert ist wurde er damals immer geärgert und er trägt seinen Namen übrigens da er nie lächelt. Peko war es auch der ihn in den Tischtennis Sport eingeführt hat und ihm dieses Spiel beigebracht hat. Smile hat auch einen "Helden" in Peko gefunden besonders da er damals immer ein Kostüm des Comic/Fernseh Helden "Gigantor" getragen hat.

Smile versucht Peko zu überreden das er wieder zu den Trainings spielen an der Katase schule kommt in deren Team beide Spieler verpflichtet sind. In einer Zeitung entdeckt man dann das die Tsujido Akademie einen neuen Spieler aus China hat. Kurzum entschließt man sich dann das Training sausen zu lassen und der Akademie einen kleinen Besuch abzustatten. Unterwegs sinniert man dann wie Peko nach der schule nach Europa will, wie er vielleicht in die Deutsche Profiliga will weil sein größtes ziel ist Weltmeister zu werden... außerdem auch wie verwirrt doch Japanische Snaks sind wenn man doch jetzt Kartoffel Chips mit Nudel Geschmack herstellt.

Nach einem kleinen Spielchen in der Tsukido Akademie wird auch der Chinese (Sam Lee - Enter the Phoenix) vorgestellt. Dieser erkennt schon am klang des Spieles von Smile das dieser sein wahres Talent versteckt. Er könnte eigentlich viel besser spielen und seinen Gegenspieler Peko recht einfach fertig machen. Darum fordert ihn China auch zu einem Spiel heraus welches aber Peko annimmt und versucht gegen ihn zu gewinnen. Aber er hat den Chinesen wohl weit unterschätzt denn er verliert mit einem "Skunk" - 21:0. Da hätten wir dann noch den Trainer des Katase Teams, Butterfly Joe, der versucht das versteckte Talent in Smile zu wecken - meist aber vergeblich.

Nun nähern wir uns langsam einem wichtigen Tischtennis Turnier wo beide unserer Helden ihren "Erzfeinden" gegenüberstehen. Peko steht einem alten Rivalen aus seiner Jugend namens Dragon gegenüber welcher jetzt bei einer glatzköpfigen Pingpong Mannschaft "Kaio" spielt und welchen er sonst fast immer besiegt hat und Smile darf gegen den Chinesen antreten. Beide versuchen natürlich ihr bestes, Smile wird auch nochmal extra von seinem Trainer mit einer wette angespornt zu gewinnen aber letztendlich verlieren beide dramatisch. Smile aber nicht wie Peko da dieser seinen Gegner unterschätzt hat sondern da er ihn gewinnen ließ...

Danach gehen beide ihre eigenen Wege, Peco lässt Tischtennis mehr oder weniger links liegen und Smile versucht alles um besser zu werden. Aber an dieser stelle ist der Film noch längst nicht zu ende sondern gerade die erste Stunde... es folgen also noch einige turns in der Story.

Review:
Der film handelt also nicht wie erwartet nur um die Sportart Tischtennis sondern auch um eine Freundschaft zwischen zwei jugendlichen und ihrer Obsession zu diesem Spiel. Der eine spielt einfach aus Spaß an der Freude - der andere weil er der beste werden will. Im laufe des Filmes stellen wir dann fest das Peco der eigentlich der "beste Tischtennis Spieler der Welt" werden will und scheinbar von Smile wegen seines Talentes bewundert wird gar nicht so gut ist wie man eigentlich glaubt und der etwas verschlossene Smile vielleicht das wahre Tischtennis Genie ist und dies nur versteckt da er einfach nur aus Spaß am Spiel spielt.

Schau spielerisch ist der Film einige gute Leistung auch wenn Smile eben wegen seinem lächeln losen Gesicht den ganzen Film über fast nur einen Gesichts Ausdruck hat. Dennoch liefern sie alle auch so eine hervorragende schon. Besonders liebens wert sind die beiden Hauptcharaktere in ihrer Kindheit in den Rückblenden. Sie wirken nicht wie sonst über dramatisiert und/oder kitschig sondern sehr glaubwürdig - eben wie Kinder in diesem alter Rüberkommen. Auch Charaktere die anfangs als ziemlich eingebildet und übertrieben herüberkommen wie der Chinese entwickeln sich im laufe des Filmes zu Charakter starken Figuren mit all ihren schwächen und Problemen. Auch Butterfly Joe und die verrückte alte Oma bekommen später noch ihre ganz eigenen wichtigen Handlungsstränge.

Was die Kamera Arbeit angeht haben wir hier eigentlich nur gute Hand-Kamera arbeiten die unsere Spieler bei ihrem alltäglichen Tischtennis Spiel bei jedem move verfolgt oder eben ausschweifende Kran arbeiten. So schwirrt die Kamera mal mehrere Minuten um unsere Spieler herum oder lässt sie in totalen einfach ihrem Spiel nachgehen. Aufgelockert werden diese Szenen dann ab und zu durch kurze CG Einlagen die aber nicht weiter ins Gewicht fallen und gut als Auflockerung herhalten.

Akustisch bekommen wir da wieder hervorragendes auf die Ohren. Der Score ist einfach klasse mit dem Elektro Pop von Bands wie den Boom Boom Satellites, SuperCar oder World Famous. Einfach Stücke die hervorragend zu der Action auf dem Bildschirm passt - hätte ich nicht erwartet besonders von einem Elektro lastigen OST. Ansonsten wenn mal keine Musik tönt hätten wir klasse Ambient Geräusche. Einfach das Ping und Pong der Bälle oder das Quietschen der Schuhe in der Halle. Lässt einen guten Live Flair Rüberkommen.

Fazit:
Eigentlich gibt es bei dem Film keine Kritik Punkte außer das man vielleicht noch etwas auf die Vorgeschichte der Charaktere hätte eingehen können. Aber ansonsten hat man hier einen hervorragenden Film mit einer guten Story, einigen witzigen Einlagen die man vielleicht besser versteht wenn man sich mit der japanischen Kultur auskennt, guten Schauspielern die zwar teilweise etwas zu alt für ihre rollen wirken, gutes optisches Material und einen hervorragenden Soundtrack. Alles in allem kann man den Film eigentlich jedem empfehlen, wenn man nun eine gute Story über Freundschaft sucht oder einen unterhaltsamen Film über die Sport Art Tischtennis. Besonders witzig kommen die häufigen Englisch Einlagen rüber oder wenn zum Schluss sogar Deutsch gesprochen wird. Insgesamt ein Film für fast jedermann, außer wenn man die Sportart zu ernst nimmt, dann wirken ein paar der Aktionen im Film etwas zu überzogen denn es ist ja immer noch eigentlich "nur" eine Comic Verfilmung. Definitiv mal wieder ein etwas anderer "Sport" Film.

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