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JanMove 07.04.2008 12:32

Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Jetzt mal ne Frage an die Regelprofis:
Unter welchen Umständen kann ich einen Zählschiedsrichter von vorne herein Ablehnen (z. B. wegen eines früheren Vorfalls) bzw. einen Austausch desselbigen während des Spiels Verlangen? Ist das überhaupt vorgesehen? Hängt das von der Art der Veranstaltung, vom Verband oder irgend etwas anderem ab?
Gibt es hierzu entsprechende Regelstellen?

Mouselook 07.04.2008 20:32

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1113358)
Jetzt mal ne Frage an die Regelprofis:
Unter welchen Umständen kann ich einen Zählschiedsrichter von vorne herein Ablehnen (z. B. wegen eines früheren Vorfalls) bzw. einen Austausch desselbigen während des Spiels Verlangen?

Das kommt darauf an, wer du bist ;)

Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1113358)
Ist das überhaupt vorgesehen? Hängt das von der Art der Veranstaltung, vom Verband oder irgend etwas anderem ab?
Gibt es hierzu entsprechende Regelstellen?

Der OSR ist dazu berechtigt. Grundlage:

Zitat:

Zitat von ITTR B 3.1.2
Der Oberschiedsrichter ist verantwortlich
für:
...
3.1.2.3 den Einsatz von Schiedsrichtern und Schiedsrichter-Assistenten;
...
3.1.5 Wenn der Oberschiedsrichter es für erforderlich hält, kann er einen Schiedsrichter, Schiedsrichter-Assistenten oder Schlagzähler jederzeit austauschen. Eine zuvor von dem Abgelösten innerhalb seiner Zuständigkeit getroffene Tatsachenentscheidung bleibt davon jedoch unberührt.

Spieler oder Betreuer haben hier keine Befugnisse. Wenn es gute Gründe gibt, einen anderen SR für ein Match einzusetzen oder einen bereits eingesetzten SR abzulösen, wird der OSR natürlich auch auf entsprechende Hinweise reagieren.

Als Gründe dafür einen SR vor Spielbeginn abzulehnen fallen mir ein:
  • Dem SR fehlt die erforderliche Neutralität (Vereins- oder Verbandszugehörigkeit), falls es für die Veranstaltung diesbezüglich Vorschriften gibt, z.B. BLO E3.3,
  • dem SR fehlt die erforderliche Lizenz, falls dazu etwas vorgeschrieben ist,
  • der SR ist offensichtlich nicht in der Lage das Spiel zu leiten, z.B. betrunken, stark sehbehindert, etc.

Für eine Ablösung während eines Spiels setzt das HMO unter 4.7 relativ hohe Maßstäbe an. Das etwas längere Vollzitat spare ich mir, im Wesentlichen steht dort Folgendes:

Ein SR soll nicht ausgewechselt werden, weil seine Entscheidungen einen Spieler bevorzugen oder benachteiligen, solange der SR fair und unparteiisch entscheidet. Dass einer der Spieler schon einmal "Ärger" mit dem SR hatte, ist kein Grund ihn abzulehnen. Solange keine Absicht erkennbar ist, den Spielausgang zu beeinflussen, sind auch vereinzelte Fehlentscheidungen noch kein Grund für eine Ablösung.

Ist die Frage theoretisch oder hast du eine bestimmte Situation im Kopf?

JanMove 07.04.2008 23:16

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von Mouselook (Beitrag 1113921)
Ist die Frage theoretisch oder hast du eine bestimmte Situation im Kopf?

Ich habe keine bestimmte Situation sondern einen bestimmten Schiedsrichter im Kopf, unter dem ich eigentlich nicht mehr bereit bin ein Spiel zu bestreiten. Neben grober Inkompetenz kommen bei diesem Genossen so Dinge hinzu wie Bevorteilung der Heimmannschaft, Kompetenzüberschreitung (Gestattung des Klebens im gebäude), ungleiche Behandlung verschiedener Spieler (z. B. auch wegen der Sprache), ... usw.
Da diese Vorfälle natürlich nirgends vermerkt sind, ist es schwer dies konkret zu beweisen. Ich weiss nur, dass ich gegebenenfalls jegliches Vorkommnis beim nächsten mal auf dem Spielbericht unter Protest vermerken werde, falls es noch jemals zu dieser Situation kommt.
Der genosse ist übrigens als solcher bekannt, aber ich glaube nicht, dass jemals schon jemand eine Beschwerde über ihn beim Verband eingereicht hat.

Pinguin 07.04.2008 23:42

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1114042)
Der genosse ist übrigens als solcher bekannt, aber ich glaube nicht, dass jemals schon jemand eine Beschwerde über ihn beim Verband eingereicht hat.

Mit Beschwerden ist das so eine Sache, bei offiziellen Beschwerden gibts immer das Problem mit der Beweislast, also von wegen Aussage gegen Aussage. Wenn es solche Vorkommnisse wirklich gibt, dann kann man sowas auch dem zuständigen Schiedsrichter-Obmann berichten ohne gleich eine offizielle Beschwerde daraus zu machen. Er wird sich dann denke ich mit dem Kollegen in Verbindung setzen - meistens ist dieser Weg für beide Seiten angenehmer und auch erfolgversprechender.

platten 08.04.2008 09:47

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1114042)
Ich habe keine bestimmte Situation sondern einen bestimmten Schiedsrichter im Kopf, unter dem ich eigentlich nicht mehr bereit bin ein Spiel zu bestreiten. Neben grober Inkompetenz kommen bei diesem Genossen so Dinge hinzu wie Bevorteilung der Heimmannschaft, Kompetenzüberschreitung (Gestattung des Klebens im gebäude), ungleiche Behandlung verschiedener Spieler (z. B. auch wegen der Sprache), ... usw.
Da diese Vorfälle natürlich nirgends vermerkt sind, ist es schwer dies konkret zu beweisen. Ich weiss nur, dass ich gegebenenfalls jegliches Vorkommnis beim nächsten mal auf dem Spielbericht unter Protest vermerken werde, falls es noch jemals zu dieser Situation kommt.
Der genosse ist übrigens als solcher bekannt, aber ich glaube nicht, dass jemals schon jemand eine Beschwerde über ihn beim Verband eingereicht hat.

.. und ich dachte solche Schiedsrichter gibt es nur bei uns.
Ich denke Ihr wollt hauptsächlich, dass er sein Treiben einstellt.
Habt Ihr selbst einen geprüften Schiedsrichter in Euren Reihen?
Wenn der zufällig in der Halle ist könnte sich das Problem von selbst erledigen.
Das hat bei zwei Vereinen wo unser Problemschiedsrichter auftrat geholfen.

Als er bei uns etwas merkwürdig und einseitig war, habe ich darauf bestanden das er seine Entscheidungen auf dem Spielberichtsbogen aufschreibt. Er wollt mir eine Gelbe Karte geben. Ob ich das überhaupt darf, weiss ich nicht. Von da an war allerdings Ruhe.

JanMove 08.04.2008 10:02

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von platten (Beitrag 1114249)
.. und ich dachte solche Schiedsrichter gibt es nur bei uns.
Ich denke Ihr wollt hauptsächlich, dass er sein Treiben einstellt.
Habt Ihr selbst einen geprüften Schiedsrichter in Euren Reihen?
Wenn der zufällig in der Halle ist könnte sich das Problem von selbst erledigen.
Das hat bei zwei Vereinen wo unser Problemschiedsrichter auftrat geholfen.

Als er bei uns etwas merkwürdig und einseitig war, habe ich darauf bestanden das er seine Entscheidungen auf dem Spielberichtsbogen aufschreibt. Er wollt mir eine Gelbe Karte geben. Ob ich das überhaupt darf, weiss ich nicht. Von da an war allerdings Ruhe.

Es handelt sich hier um einen geprüften OSR bei Spielen in der höchsten schweizerischen Liga. Da kann man nicht mit Schiedsrichtern aud den eigenen Reihen kommen.

platten 08.04.2008 10:12

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1114262)
Es handelt sich hier um einen geprüften OSR bei Spielen in der höchsten schweizerischen Liga. Da kann man nicht mit Schiedsrichtern aud den eigenen Reihen kommen.

Sorry.
Die Tipps waren für die Kreisklassen gedacht.

Ein geprüfter OSR bei Spielen in der höchsten schweizerischen Liga erlaubt das Kleben in geschlossenen Räumen?

Mouselook 08.04.2008 15:34

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1114262)
Es handelt sich hier um einen geprüften OSR bei Spielen in der höchsten schweizerischen Liga. Da kann man nicht mit Schiedsrichtern aud den eigenen Reihen kommen.

Der Titel "Ablehnen eines Zählschiedsrichters" hat sich eher nach einem SRaT als nach einem OSR angehört. Neben einer (formlosen, s. Pinguin) Anfrage bei der für die Einsatzplanung zuständigen Stelle, bleibt damit nur der Protestweg. Aber: Gegen eine falsche Entscheidungen bzgl. der Auslegung von Regeln durch den OSR ist kein Protest möglich. Verstößt der OSR aber gegen eindeutige Regeln sehe ich Chancen für einen "erfolgreichen" Protest. Worin dieser Erfolg dann aber besteht ist natürlich fraglich; ich glaube kaum, dass ein Spiel neu angesetzt würde, weil der OSR das Kleben in der Halle zugelassen oder zumindest nicht unterbunden hat.

Zitat:

Zitat von JanMove (Beitrag 1114042)
ungleiche Behandlung verschiedener Spieler (z. B. auch wegen der Sprache)

Kannst du das etwas genauer erklären? Kann mir darunter gerade nichts vorstellen, was einen OSR betreffen würde.

JanMove 08.04.2008 16:21

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
In der Schweiz ist es so, dass bei einem Nationalliga A Spiel zwei geprüfte Oberschiedsrichter anwesend sind, wobei jeder an einem der beiden Tische zählt. Käme es zu einem Streitfall an einem Tisch, dann fungiert der jeweils andere Schiedsrichter als Oberschiedsrichter für den einen Tisch. In meinem konkreten Fall hat der dubiose Kerl als Zählschiedsrichter bei unserem Doppel gewirkt.
Nur mal so ein paar Details:
Ungleichbehandlung betrifft u.a. das Reklamieren von "falschen" Aufschlägen. Aber weitaus schlimmer war die Tatsache, dass ich von ihm bei einem kritischen Stand im 4. Satz eine gelb-rote Karte (mit Punktabzug) ohne Vorwarnung bekam für ein leises "Scheisse" beim Ball holen nach einem leicht verschlagen Ball. Mein Doppelpartner brachte schon eine gelbe Karte vom Einzel mit. Mal abgesehen davon, dass es die erste Karte im Tischtennis für mich überhaupt war, könnte man das ja noch an und für sich akzeptieren. Wenn man jetzt aber in Betracht zieht, was die anderen drei ausländischen Spieler schon zuvor für Sprüche in anderen Sprachen und zwar wesentlich lauter von sich gegeben haben, dann wirkt diese Karte gerade zu lächerlich. Und ich sag mal irgendwelche "F-Words" in Englisch oder Französisch versteht jetzt jeder.
Das sind jetzt nur mal so ein paar kleine Highlights.

swissping 15.05.2008 22:58

AW: Ablehnen eines Zählschiedsrichters
 
@Nicolai: Ich sags immer wieder, in der Schweiz sind in der Tischtennis Szene einfach viel zu viele Stümper am Werk, die teilweise sogar noch grossen Einfluss haben in unserem Verband (STTV). Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Schweizer Tischtennis von Niveau her einfach nicht besser wird. Erschwerend kommt dann hinzu, dass die wenigen Talente, die die Schweiz hervorbringt, dann früher oder später im Ausland spielen (z.B. Monika Führer, Christian Hotz) weil sie in der Schweiz keine Perspektiven haben. Traurig aber wahr, so sieht die Realität in der Schweiz aus...!

Gruss Roger


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