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D.G. 20.03.2002 10:33

Fair geht vor – in Anstand verlieren
 
„Die Annahme einer Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe bedeutet nicht nur materielle Unterstützung. Sie beinhaltet auch ausdrücklich die Verpflichtung, ein fairer Sportler zu sein, die Regeln zu achten, Kameradschaft und Solidarität zu üben, in Anstand zu verlieren, in Bescheidenheit zu gewinnen und der Versuchung zu widerstehen, den Gegner zu betrügen oder den Schiedsrichter zu täuschen.“


Dies ist einer der 9 Thesen, mit der die Deutsche Sporthilfe verstärkt auf Moral setzt.

Näheres hierzu siehe Handelsblatt http://www.handelsblatt.com/
unter Sport - dann rechts oben unter Dossiers "Gäbs Gebote".

In Anstand zu verlieren, damit haben wohl auch so manche Nachwuchssportler ihre Probleme (siehe Leserbrief in der Märzausgabe des dts über eine Entgleisung des deutschen Aushängeschildes bei den Jugendlichen Christian Süß).


Mich würde interessieren:

Welchen Einfluss können die Trainer diesbezüglich auf junge Sportler/innen nehmen?
Steht im Spitzensport nur der Erfolg im Vordergrund?
Kann auch Fairness anerzogen werden?

DerMitDemBallTanzt 20.03.2002 11:17

Das ist doch mal ein gutes Thema!

Eindeutig kann faires Verhalten gefördert werden, wenn es von Trainern/Betreuern/Mitspielern vorgelebt wird. "Anerzogen" ist vielleicht nicht das richtige Wort.

Es wird aber sicher auch immer wieder hoffnungslose Fälle geben, für die Fairness keine Bedeutung mehr hat, sobald es um persönliche Interessen geht und die Sportlichkeit nur auf den Erfolg reduzieren.

Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob im Spitzensport tatsächlich alles anders ist und der Leistungsdruck automatisch jeden zu einem der oben erwähnten hoffnungslosen Fälle macht. Traurig wär's schon, aber ich glaub's eigentlich nicht ...

Walker 20.03.2002 15:26

Der Trainer kann vielleicht den Jugendlichen durch Drohungen (z.B. "nächstes Spiel setzt du aus") dazu bringen, sich für den Moment zu benehmen, aber ein wirkliches Umdenken seitens des Spielers kann er m.E. nur in den seltensten Fällen erreichen.

Natürlich ist im Spitzensport der Erfolg sehr wichtig, allerdings glaube ich nicht, dass es bei den Verhaltensweise Unterschiede zwischen Profis und Amateuren gibt, weil beide während des Spieles nur gewinnen wollen und so vielleicht Dinge tun, die sie nachher auch nicht mehr nachvollziehen können.
Interessant wäre vielleicht mal, die Profis ohne Schiedsrichter spielen zulassen (nur ein Zählschiedsrichter aus einer der Mannschaften). Ich bin sicher es würde genauso viel bzw. wenig Ärger geben, wie bei den Amateuren.

Fairness hängt meiner Meinung nach vom Sozialverhalten ab (überschneidet sich auch oft) und ist daher eigentlich hauptsächlich von der Erziehung abhängig.
Einen sehr jungen Spieler kann man vielleicht noch umerziehen, mit zunehmenden Alter wird dies allerdings immer schwieriger.

Eddie Vedder 20.03.2002 16:08

da gibt es doch so ein sprichwort:

"Fairness siegt!":)

das trifft eigentlich in vielen fällen zu...ob es jetzt zufall ist oder nicht, oder ob man wenn man führt automatisch "fairer" ist oder nicht:confused: :confused: :confused: ...aber sowas könnte man als trainer den spielern vielleicht mal einflößen:rolleyes:

Jaskula 20.03.2002 17:46

Zitat:

Original geschrieben von Walker
Fairness hängt meiner Meinung nach vom Sozialverhalten ab (überschneidet sich auch oft) und ist daher eigentlich hauptsächlich von der Erziehung abhängig.

Ich kenne sehr wohlerzogene Spieler, mit denen kannst Du Pferde stehlen, aber am Tischtennis-Tisch werden sie zum Tier. Das ist bei manchen so, als ob ein Schalter umgelegt wird, Benehmen an / Benehmen aus.

Walker 20.03.2002 19:11

Zitat:

Original geschrieben von Jaskula


Ich kenne sehr wohlerzogene Spieler, mit denen kannst Du Pferde stehlen, aber am Tischtennis-Tisch werden sie zum Tier. Das ist bei manchen so, als ob ein Schalter umgelegt wird, Benehmen an / Benehmen aus.

Das hängt wohl ganz davon ab, wie man "wohlerzogen" definiert.
Ich für meinen Teil verstehe darunter, dass man sich auch an der Platte nicht vollkommen danebenbenimmt.

Eddie Vedder 20.03.2002 21:49

Zitat:

Original geschrieben von Pipi


Für mich sind fairness und das Benehmen 2 verschiedene Dinge.
Fairness ist für mich das richtig stellen eines Zählfehlers (zu seinen Gunsten) usw..


gunsten oder ungunsten?:rolleyes: ;)

Walker 20.03.2002 22:41

Zitat:

Original geschrieben von Pipi


Für mich sind fairness und das Benehmen 2 verschiedene Dinge.
Fairness ist für mich das richtig stellen eines Zählfehlers (zu seinen Gunsten) usw..

Naja, so gross ist der Unterschied m.E. auch nicht, der Übergang ist da oft schon fliessend, hast aber recht, dass gleiche ist es nicht.
Aber die Frage lautete ja nach Fairness.

Toooooor 20.03.2002 23:16

Pferde stehlen
 
Zitat:

Original geschrieben von Jaskula


Ich kenne sehr wohlerzogene Spieler, mit denen kannst Du Pferde stehlen, aber am Tischtennis-Tisch werden sie zum Tier.


Wenn diese Spieler Pferde stehlen,sind sie aber gar nicht so wohlerzogen.Wenn dies tatsächlich Spieler sind,die von der Deutschen Sporthilfe unterstützt werden,dann Gute Nacht!

DerMitDemBallTanzt 21.03.2002 10:13

Zitat:

Original geschrieben von Eddie Vedder
da gibt es doch so ein sprichwort:

"Fairness siegt!":)

das trifft eigentlich in vielen fällen zu

Die Erfahrung habe ich auch gemacht - es zahlt sich tatsächlich in den meisten Fällen aus, sich fair zu verhalten, auch wenn eventuell erst mal ein Punkt weg ist. Vielleicht ist man nach einer solchen Situation mental stabiler (mit sich im reinen/stolz auf sich selbst?), während es dem Gegner genau anders geht.


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