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Alt 17.04.2025, 12:00
plunder plunder ist gerade online
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plunder hat es sich auf deutsch gesagt restlos verschissen... (Renommeepunkte mindestens -750)plunder hat es sich auf deutsch gesagt restlos verschissen... (Renommeepunkte mindestens -750)plunder hat es sich auf deutsch gesagt restlos verschissen... (Renommeepunkte mindestens -750)plunder hat es sich auf deutsch gesagt restlos verschissen... (Renommeepunkte mindestens -750)plunder hat es sich auf deutsch gesagt restlos verschissen... (Renommeepunkte mindestens -750)plunder hat es sich auf deutsch gesagt restlos verschissen... (Renommeepunkte mindestens -750)
Daumen hoch AW: Spiel gegen Gegner, der viel Unterschnitt erzeugt

Zitat:
Zitat von Red_Devil_ Beitrag anzeigen
=> Wie soll ich den Ball ablegen, wenn mein Gegner vorher einen starken Schnittball gespielt hat und ich auch mit Schnitt antworten muss, da ich schlecht stehe?
"starker Schnittball" = starker (kurzer, mittlerer, langer) Unterschnittball ?

Leichter gesagt als getan, aber einfach mal weiter gegenseitig zuschnibbeln , evtl mal eine Strecke lang nur anheben (d.h. der Gegner bekommt spinleere Bälle zurück) versuchen und schauen ob das die Gesamtsituation entschärft. Vermutlich wird er dann anfangen, in deine spinleeren Bälle reinzuhacken: du hebst ständig an, er hackt ständig zurück, du bist weiter in der "Defensive". Wenn das nicht allzuviel bringt, dann stattdessen weiterschnibbeln und geduldig auf einen starken (kurz, mittel, lang) US-Ball warten (stark, z.B. mit -50rev/s), auf den du dann einen überraschenden No-spin Loop anwendest. In diesem Fall "heisst" der Name nur, dass du dem Ball von dir aus keinen zusätzlichen Spin hinzugibst, also ihn nicht ziehst (dein Spin-Beitrag = +0rev/s). Der Schlag bewirkt —wenn gekonnt ausgeführt—, dass der Gegner nicht einen spinleeren Ball (~0rev/s) zurück bekommt von dir sondern einen Ball mit Topspin (41rev/s, "Spinumkehr" mit gewissem Verlust an Spinmenge z.B. 9rev/s weniger Menge). Das ist sehr vergleichbar, als hättest du mit einem Glanti geschlagen.

Das Schöne/Interessante bei dem Schlag ist, dass man je nach händischer Ausführung die auf den Gegner zukommende Topspin-Menge mühelos variieren kann (zwischen 5-41rev/s). Ziel solle ruhig sein, ihm "seine" 41rev/s zurück zu servieren (Suppe zurück an Absender), aber das gelingt nur dann, wenn sein starker US-Ball eher kurz und hoch ist.

Einen sauberen Topspin (z.B. Slow Spinny Loop) kriegt "man" nur hin, wenn der US-Ball 1) in angenehmer Flugkurve kommt, 2) lang genug ist, und 3) nicht extrem viel US hat. Dann holt man mit Arm und vollem Körpereinsatz aus, und der Gegner sieht und ist vorbereitet, was als nächstes kommt: ein Topspin von dir! Hier gibt es keinen Überraschungseffekt.

Wer mit offenen Augen und Gehirn Matches beobachtet, wird gerade bei den erfolgreicheren Spielern immer wieder erkennen, wie ihnen starke US-Bälle gar nichts ausmachen und sie wirklich ständig einem den eigenen Schnitt zurückgeben (|-50rev/s| > |41rev/s|), was für einen sehr entnervend/frustrierend sein kann .. wenn man den Schlag noch nicht selber beherrscht. Ugh, ich habe mittlerweile so viele IRL Gegner in Gedächtnis/Erinnerung, die derart spielen, sehr erfolgreich, und selber gar keine Anstalten machen einen sauberen Topspin zu spielen ... so als ob man im modernen Tischtennis gar keinen richtigen Topspin bräuchte! Wer ein sicheres schnelles tischnahes Stafetten-Konterspiel beherrscht, kommt auch nicht in Verlegenheit einen richtigen Topspin ziehen zu müssen. Ich bewundere solch ein Spielkönnen und erfahrene Handfertigkeit: Spieler, die das US-Spiel per No-spin Loop sofort beeenden und danach ins Umsichherumschlagen übergehen (Treibschläge mit begrenzter Topspinmenge).

Natürlich heisst das, dass mit den 41rev/s die Openrally eröffnet ist! Irgendwann kann man sich als Spieler darauf einstellen, dass der Gegner ständig so eröffnet (statt per einer klasssichen Topspin Loop Eröffnung) und auf eine Konter-Stafette abzielt ... aber ICH bin jedes Mal überrascht, wenn ich glaube einen qualitativen US-Ball produziert zu haben (re: Länge & rev/s & Netzhöhe), und der Gegner meinen Ball mit genau meinem Spin (abzüglich der 9rev/s) eröffnet, oder gar schlägt (tötet). Das ist eine Kunst des Gegners. Spieler ab 1300ttr können das eher als 1100ttr; letztere sind sich nicht dieser Sache bewusst.

Apropos man kann den Schlag sehr gut an einer Ballmaschine üben/trainieren, die sowohl kurze, mittlere, als auch lange starke US-Bälle produzieren kann. (Nicht jede Ballmaschine kann das, z.B. der Pongbot kann das nicht) An der Ballmaschine stelle ich also einen US-Ball ein (je nach Länge tauft ihn die Pongbot-App entweder "Push(b)" oder "Loop(b)"), und dann ist meine selbstgestellte Aufgabe, jeweils 1min darauf mit Qualität zu antworten per (also 1min lang #1, dann 1min lang #2, dann 1min lang #3, usw):
  • #1. Schupfball/US-Ball (-35rev/s) : ist einfach.
  • #2. klassischer Topspin (topspin loop, 60rev/s) : "ziehen". weniger eine Kunst sondern einfach nur anstrengend. wird schwieriger je stärker der US ist. macht wenig Spass, ansonsten aber ein Schlag mit viel Sicherheit/Wahrscheinlichkeit.
  • #3. Anheben/Abtropfen (~0rev/s) : ist zu qualitätslos. übe ich nicht separat sondern zwischendurch mit #1.
  • #4. No-spin Loop (5-41rev/s) : ist schwierig auf andere Weise. macht Spass zu üben/zu können. eher eine Kunst. überhaupt nicht anstrengend.
  • #5. hochziehender Revalt (reves alternativo, 55rev/s) : macht Spass. etwas weniger anstrengend/schwierig als #2. Verbesserung in Wahrscheinlichkeit/Sicherheit gut antrainierbar.
  • #6. schlagender Revalt (reverse punch, 5-15rev/s, basierend auf dem hochziehenden Revalt, nur eben mehr geschlagen als gezogen) : macht Spass. Erfolgsrate höher bei US-Bällen mit weniger Qualität. sehr beeindruckend einen US-Ball einfach zu töten!

Meinen Schülern stelle ich beim Match-Coaching auch immer mal die Frage "wie viele/welche Arten auf einen US-Ball zu reagieren kennst du denn?". Auf die Schnelle fällt ihnen nur #1 #2 ein. Dann erinnere ich sie an #3. Nach dem verlorenen Match weise ich sie auf die Existenz und ungeahnt weite Verbreitung von #4 hin. #5 und #6 behalte ich für mich, jeder Revalt-Spieler entwickelt da so seine eigene Sicherheit bei der Ausgestaltung des Schlags.

Die Liste bezog sich auf die Rückhand. Denn auf der Vorhandseite entfällt der Revalt per definitionem. Auf der Vorhandseite wird ein No-spin Loop auf einen kurzen US-Ball zu einem Pancake-Flip. Hier gilt auch, je nach händischer Ausführung des Pancake-Flicks sieht der Gegner einen Topspinball auf sich zukommen zwischen 5-41rev/s, und diese Bandbreite kann auch hilfreich zur Verwirrung sein: bekommt er weniger Topspin als erwartet, wird es wahrscheinlicher, dass sein Konterschlag ins Netz landet.
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Geändert von plunder (17.04.2025 um 15:39 Uhr)
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