Randsportarten / Geld an Privatsender statt an den SWR
TV-Plan macht Furore
Fernseh-Präsenz für Randsportarten? Der Landessportverband meint, eine günstige Möglichkeit gefunden zu haben - aber nicht beim SWR.
BETTINA WIESELMANN
stuttgart· Die Klage der Sportler ist alt: Der Südwestrundfunk kümmere sich nicht um Bundesligavereine, die in den so genannten Randsportarten wie Judo, Kegeln oder etwa Tischtennis aktiv sind.
Kann der SWR auch gar nicht, hat Rainer Hipp, der Hauptgeschäftsführer des Landessportverbands (LSV), erkannt. Denn es fehle dafür an Geld. Und Quote sei damit auch nicht zu machen.
Vorausgegangen war im Sommer der für einen öffentlich-rechtlichen Sender untaugliche Vorstoß von SWR-Sportchef Michael Antwerpes, die Vereine an den Produktionskosten zu beteiligen (bis zu 1000 Mark für 20 bis 30 Sekunden). Umgehend hatte ihn die Spitze des Südwestrundfunks freilich zurückgepfiffen: ¸¸Berichte im SWR-Fernsehen waren und sind nicht käuflich.''
Jetzt hat Hipp ein Konzept, das er am Montag mit 60 Vertretern verschiedener Vereine diskutiert: Eine private TV-Produktionsfirma erstellt und verkauft zehnminütige Sendungen an einen kleinen privaten Ballungsraum-TV-Sender. Kostenpunkt: 20 000 Mark pro Verein/Sponsor bei dreimaliger Ausstrahlung alle sieben Wochentage - inklusive Sponsorenlogos, der Minutenwerbepreis für 95,23 Mark. Denn darum geht es vor allem.
Allerdings: Einen, wahrscheinlich entscheidenden Haken hat die Sache. ARD und ZDF haben sich die Rechte an 32 (Rand)-Sportarten durch Kauf gesichert.
aus Südwestpresse online:
http://www.suedwestpresse.de/dc/html...p_spor0004.htm