Beläge für den Plastikball - Marketinghype oder wirklicher Mehrwert?

[Polkaa]

Mit diesem Thread würde ich gerne eine Diskussion anregen und Meinungen zum Thema „Beläge die extra für den Plastikball entwickelt wurden“ sammeln.

Ich lese in letzter Zeit immer häufiger davon, dass Beläge, welche nach der Umstellung auf den Plastikball erschienen sind, auf dem neusten Stand der Technik sind. Hingegen seien ältere Generationen veraltet.

Aber stimmt das wirklich? Sind die neueren Beläge wirklich objektiv besser für den Plastikball?

Die Hersteller bringen jedenfalls regelmäßig neue Beläge auf den Markt und jede neue Generation spielt sich laut Marketing deutlich besser als die alte. Dann folgen die ersten super euphorischen Testberichte und der Marketingzug rollt. Ein bitterer Beigeschmack: Die neuen Beläge kosten in der UVP i.d.R. immer ein paar Euro mehr als die alten.

Wie sind da eure Erfahrungen? Spielt ihr Beläge der Post-Plastikball-Ära? Seid ihr damit erfolgreicher? Gibt es vielleicht sogar Personen die von den neueren Generationen auf die alten zurückgewechselt sind und keinen Unterschied im eigenen Spielniveau sehen?

[ALVO]

Beläge extra für den Plastikball...in meinen Augen völliger Blödsinn. Soll nur zum Belagwechsel animieren und meist sind die neuen Beäge ein paar Euro teurer. So funktioniert halt Marketing

[Bodenspalte]

das ist genauson "bullshit" wie HDR

[AMD]

Mit dem Material spielen, mit dem man gut zurecht kommt.

Es gibt nicht "den" Belag für den Plastikball aber das Marketing verspricht ja immer: "höher, schneller und weiter"

Habe zwischenzeitlich auch einiges neues probiert, bin davon aber geheilt.

[Wolfric]

Hi,
ich hab vom MarkV auf den MX-S gewechselt und würde da auch nicht zurückwollen. Ich kann zwar jetzt nicht genau sagen ob das wegen dem Plastikball ist, aber das Tempo ist einfach höher, die Flugbahn falcher und die Bälle präziser. Sowohl Spin als auch US sind gut. Nach dem Wechsel hab ich mein Spielniveu deutlich erhöht. Also es war mehr Potential für mich da. Sicher ist da auch der Wille relevant sich umzugewöhnen, aber das war nach meinem Wiedereinstieg mit 50 nicht schwer.
Auf einen Hype, wenn was gerade neu ist gehe ich sowieso nicht ein. Da warte ich mal ab wie es anch einem Jahr aussieht. Wechsel sind immer gut überlegt und keine Testeritis bei mir.

[zool]

Also die ersten "Frischklebebeläge" von ESN waren ja nur kataupultig, da bieten die neuen Generationen schon etwas mehr. Würde den Herstellern jetzt also nicht unterstellen wollen, dass sie hier ohne "Entwicklung" neues verkaufen.
Ob es in diesem Zyklus notwendig ist, wäre eine andere Frage, aber man muss ja nicht mit jeder "Generation" mitgehen...

[PingPöngler]

Wenn ein Belag "passt" zum meinem Spielsystem, Tempo/Katapult, Ballankoppelung und Spin, etc. * ist es mir "Wurst", wann der Belag entwickelt wurde.
Hauptsache für mich, dass es den Belag die nächsten paar Jahre weiterhin gibt.

Ich finde die Hybrid-Technologie interessant, weil da der Katapult des Belag bei langsamen Bewegung gedämpft wird. Trotzdem hohes Tempo/hoher Spin möglich bei schnellen Schlagausführungen. Da spielen sich reine "Tensoren" oder "Klassiker" definitv unterschiedlich.

[Power-Seven]

Zitat von PingPöngler

Wenn ein Belag "passt" zum meinem Spielsystem, Tempo/Katapult, Ballankoppelung und Spin, etc. * ist es mir "Wurst", wann der Belag entwickelt wurde.

Das ist der entscheidende Punkt.

Dazu ist es eine Frage von Gewohnheiten und Ansprüchen. Ich würde einem 75jährigen mit 50jähriger SRIVER-Erfahrung und der entsprechenden Spielanlage sicher nicht raten, "wegen der Plastikbälle" auf irgendwas anderes umzusteigen.

Genauso wenig würde ich es einem Top-Profi von TIBHAR empfehlen, es doch mal wieder mit einem GENIUS zu versuchen.

Wenn es aber auf breiter Basis "gelernt" ist, dass die Plastikbälle einen Spin-Verlust mit sich bringen, sollte man nicht gleichzeitig den Herstellern unterstellen, dass sie das in ihrer Entwicklung nicht berücksichtigen würden.

Wie das dann kommuniziert wird, ist nochmal was anderes. Manche konnten nicht schnell genug sein mit der Formulierung "für die neuen Plastikbälle entwickelt", als bei Weitem noch nicht klar war, in welche Richtung sich die Plastikbälle entwickeln würden. Einen Belag, der auf die allerersten verfügbaren Bälle oder gar die Butterfly-Bälle aus deutscher Fertigung abgestimmt ist, möchte ich vielleicht nicht spielen ;-)

Ich habe allerdings jetzt eine ganze Weile nichts mehr in der Richtung gelesen. Wir haben die Plastikbälle jetzt so lange, dass zwingend jeder neue Belag mit und für die Plastikbälle entwickelt wurde.

Wenn man sich mal die vor der Umstellung entwickelten TENERGY-und EVOLUTION-Beläge (alle vor den D-Versionen) anschaut, dann "genügen" die auch heute noch sehr vielen Spielern auch höheren Niveaus.
Und zum Glück gilt das für viele andere Beläge und Niveaus auch.

Abschließend ist zu sagen, dass trotzdem eine stetige Entwicklung stattfindet. Man könnte durch das Auftauchen der Hybrid-Beläge meinen, dass die Entwicklung auf der bisherigen Basis an Grenzen gestoßen ist, aber ich glaube dass auch aus Belägen mit nicht klebrigen Obergummis noch Potenzial rauszuholen ist.

[Miron Keuler]

Grundsätzlich würde ich als moderner Angriffsspieler ab einem gewissen Niveau nicht mehr mit sehr alten Belägen spielen, bei europäischen und japanischen Belägen findet man seit dem Release von Tenergy gute Beläge, bei Chinabelägen gibt es auch welche, die noch älter sind.

Wenn Wolfric von Mark V auf MXS wechselt und diesen super findet, sollte das niemanden wundern, der Mark V ist soweit ich weiß 45 Jahre alt, ist doch klar, dass der mit modernen Belägen nicht mithalten kann. Das hat mit Belägen für den Plastikball aber überhaupt nichts zu tun, ich habe den MXS selbst jahrelang gespielt und das war die ersten 1-2 Jahre noch mit Zelluloidball.

Beläge für den Plastikball - Marketing-Hype oder wirklicher Mehrwert? Diese Frage kann man eindeutig beantworten: Marketing-Hype. Hier ist der Grund:

Was hat sich mit der Einführung des Plastikballs geändert? Der Ball wird härter geschlagen. Das ist soweit ich weiß die einzige Änderung. Wie muss man nun die Beläge anpassen? Man spielt härtere Beläge. So einfach ist das. Müssen diese Beläge speziell für den Plastikball entwickelt sein? Nein.

Seit dem Plastikball geht der Trend zu härteren und katapultärmeren Belägen. Katapultärmer, weil durch die höhere Schlagkraft der Katapult nicht mehr so wichtig ist und man dann lieber von der erhöhten passiven Kontrolle durch den geringeren Katapult profitiert. Das sieht man bei den ganzen Hybriden, auch der Dignics 05 ist soweit ich weiß quasi ein Tenergy 05 mit weniger Katapult (bei gleicher Schwammhärte). Diese Beläge sind gut für den Plastikball geeignet aber viel wichtiger als der Ball, mit dem gespielt wird, ist das eigene Spielsystem.

Was ich noch für erwähnenswert halte, ist, dass es in der ersten Generation die "speziell für den Plastikball entwickelten" Beläge viele Rohrkrepierer gab. Das Konzept war damals wohl noch "Der Plastikball ist weniger spinnig, also produzieren wir Beläge, mit denen man leichter Spin erzeugen kann". So wurden weichere und katapultigere Beläge entwickelt, das Gegenteil von dem, was richtig gewesen wäre. <Z.B. Joola Maxxx-p und Rhyzm-p oder die Xiom Vega Europe/Asia DF. Die laufen jetzt alle aus und das zu Recht, lasst die Finger davon.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass der unter Weltklassespielern mit Abstand meistgespielte Belag noch aus dem Anfang des Jahrtausends kommt, der Hurricane 3. Auch der blaue Schwamm wurde vor der Einführung des Plastikballs entwickelt. Ich selbst spiele auf der Rückhand den Tenergy 05, der für einen besseren Rückhandspieler wahrscheinlich zu viel Bogen macht, sodass dieser dann eher zum Dignics greifen würde, für mich ist die Sicherheit beim Topspin, die nach wie vor unerreicht ist, Plastikball hin oder her, aber wichtiger. Auf der Vorhand spiele ich den Skyline 3 mit blauem Schwamm, der ist sogar noch älter und dieser Belag ist extremer auf den Plastikball angepasst als alle Plastikballbeläge, die ich bisher in die Finger bekommen habe, weil er noch härter und unkatapultiger ist.

[Alisko]

Zitat von Miron Keuler

Beläge für den Plastikball - Marketing-Hype oder wirklicher Mehrwert? Diese Frage kann man eindeutig beantworten: Marketing-Hype. Hier ist der Grund:

Seit dem Plastikball geht der Trend zu härteren und katapultärmeren Belägen. Katapultärmer, weil durch die höhere Schlagkraft der Katapult nicht mehr so wichtig ist und man dann lieber von der erhöhten passiven Kontrolle durch den geringeren Katapult profitiert. Das sieht man bei den ganzen Hybriden, auch der Dignics 05 ist soweit ich weiß quasi ein Tenergy 05 mit weniger Katapult (bei gleicher Schwammhärte). Diese Beläge sind gut für den Plastikball geeignet aber viel wichtiger als der Ball, mit dem gespielt wird, ist das eigene Spielsystem.
.

Dignics 05 und Tenergy 05 haben einen Unterschied in der Schwammhärte von 4 Grad! Und die zwei Beläge spielen sich absolut unterschiedlich.

Auch schreibst du, dass seit dem Plastikballs der Trend zu eher härteren Belägen geht. Aber das soll nur Marketinghype sein? Bisschen widersprüchlich.

Fakt ist, dass der neue Ball schwerer ist, weniger Spin annimmt und weniger Tempo generiert.
Und genau dafür wurden die meisten Hybriden und vor allem härteren Beläge ja entwickelt. Dieser Härtebereich wurde früher nicht gebraucht.
In der Weltspitze wird kaum noch T05 gespielt, sondern eher die härtere Dignics Reihe. Bis hin zu sehr hart beim D09c.
Bestes Beispiel ist FZD der von T05 auf D05 hin zu D09c auf der Rückhand gewechselt ist.
Ein Profi mit einem weichen Hybrid wie Donic Bluegrip S1, wird man nicht sehen.
Ob die meisten Amateurspieler mit einem härteren Belag auch besser klar kommen oder ob sie nicht lieber bei ihrem alten Set Up hätten bleiben sollen ist wieder eine ganz andere Frage.
Mit dem Plastikballs wünschen sich auf jeden Fall viele Spieler eine bessere Ballankopplung. Daher der Trend zu härterem Schwamm mit flexiblerem Obergummi oder sogar Hybriden.
Marketing Hype ist es auf keinen Fall. Es ist eine begründetete und nachvollziehbare Entwicklung in der technologie.
Ob sie Spieler der unteren Klassen auch weiter bringt wie die Profis?
Das ist wie gesagt eine andere Baustelle.