Taktische Umstellung - Erfolgreich?

[Timo]

Im Sommer habe ich hier immer wieder von Spielern gelesen, die ihren Spielstil komplett umstellen wollten (z.B. von Angriff auf Abwehr). Nachdem nun die Hinrunde beendet ist, wüsste ich gerne, wie erfolgreich ihr damit gewesen seid oder ob ihr den Versuch bereits verworfen habt?
Also Cogito bist du schon der Topspinkönig?
Variatio der 2. Dr Neubauer?
Spielt Jancsi nun wie Joo Se Hyuk?
...
Natürlich interessiert mich diese Frage auch bei allen anderen Spielern!
Gruß!
Timo

[Taugenichts]

Welchen Sommer meinst Du?

Ich habe mein Spiel vor gut anderthalb Jahren (also Sommer 2003 ) auf Rüchhandabwehr/Vorhandangriff umgestellt. Ganz früher reine Unterschnittabwehr, dann berufsbedingte Beinahepause, dann kurze Experimente mit beidseitigem Angriffsspiel (nacheinander NI, KN, wieder NI auf RH).
Ich bin jetzt erfolgreicher denn je trotz vorgerückten Alters (wobei ich während der letzten anderthalb Jahre im Schnitt sicher mehr trainiert habe als in früheren Zeiten).
V.a. habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass eine Spielumstellung (mit entsprechenden Materialumstellungen) eine Art halboffenes, dynamisches, teils rückgekoppeltes System ergibt. Gewisse Aenderungen bringen neue Situationen, die wiederum neue Problemlösungen brauchen. Daraus ergeben sich wieder neue Situationen, etc... Eventuell kommt am Ende etwas ganz anderes heraus als ursprünglich beabsichtigt war. Vor allem müssen gewisse Spielsysteme auch auf die eigene Spielstärke hinunter übersetzt werden. Dabei ergibt sich möglicherweise, dass man mit einer etwas anderen Variante auf seiner Stufe vielleicht doch erfolgreicher ist. Interessant finde ich z.B. die Beschreibung der Spieländerung, die sich für den User Noreflex durch die Umstellung der RH von griffiger LN mit Schwamm über griffige LN ohne bis glatte LN ohne Schwamm ergeben hat. Vielleicht ergeht's mir auch noch so ähnlich.

Wieder mal ziemlich theoretische Ausführungen. Ist man sich von mir ja gewohnt .

MfG
Taugenichts

[Timo]

Da das Ende der glatten Noppen ansteht müsste die "Veränderungswelle" ja jetzt größer sein. Also, wie siehts aus???

[Youkai]

naja ich hab vor einem jahr von Anti auf 1,0mm gewechselt und rein auf US abwehr gespielt vor etwas über nem halben jahr jetzt dan auf beide seiten 1,8mm und puren angriff

meine vereinskollegen meckern mich zwar immer an ich soll defensiver spielen aber naja ... 14:2 bilanz Kreisrangliste bis Kreisliga durchgekommen und 3er Pokal gewonnen (ich spiel noch nur 3. Kreisklasse hab aber einige angebote schon für 1. Kreisklasse)

[Ludwig]

Ich spiele hauptsächlich Block, Konter, Schuß und etwas Unterschnitt. Mit Noppen-Innen auch Topspin, was aber nicht mein bester Schlag ist. Ich habe angefangen mit Noppen-Innen, danach kurze Noppen aussen mit Schwamm, danach wieder Noppen Innen. Ich versuche, mich dazu zu zwingen, mich mehr zu bewegen, da ich Sport zum einen wegen der Geselligkeit, zum anderen wegen des Gesundheitsaspektes betreibe. Allerdings neige ich trotz Penholder (angefangen mit Shakehand) und allen verschiedenen Belägen immer noch dazu, relativ dicht am Tisch zu bleiben und die Rückhand stark einzusetzen.
In den Sommerferien habe ich mich dann entschlossen, es einmal mit einem Brettchen-Belag (also kurze Noppen ohne Schwamm) und mehr Abwehrspiel zu versuchen. Die Abwehrschläge benutze ich zwar im Training des öfteren, im Wettkampf beiben sie aber noch Mangelware. Der zusätzliche Trainingseffekt kommt daher, das ich deutlich weniger eigene Fehler mache, der Ball deutlich langsamer fliegt und der einzelene Punkt länger dauert. Der Nachteil: von einer postiven Bilanz bin ich auf eine negative Bilanz angerutscht (Hinrunde 4:9 gespielt, im letzten Jahr eher das umgekehrte Verhältnis).
Die Spielweise mit Block, Konter, Schuß und weniger Rotation scheint bei mir also fest zu sitzen, die Versuche mit Abwehr oder Halbdistanz-Topspin sind im Wettkampf vergessen (dann spiele ich sogar mit sowas wie Butterfly Faint oder RITC 755 ein Block-/Konterspiel). Derzeit überlege ich mir, was ich nach der Weihnachtspause benutzen soll:
1. Hardbrett: die wenigsten eigenen Fehler, die längsten Ballwechsel, macht mir Spaß, nicht durchschlagen genug, es gibt im Verein ein paar Leute, die sehr ungern gegen Noppen spielen.
2. Kurznoppen mit Schwamm: Damit war ich bisher am erfolgreichsten, macht mir aber den wenigsten Spaß, auch hier die Probleme mit den Noppen-Allergikern.
3. Noppen-Innnen: Hauptproblem ist die Aufschlagannahme gegen einige Spezialisten, ansonsten bringt der zusätzlich verfügbare Topspin gegen einige Gegner Punkte und zumindestens im Training spiele ich manchmal mit größeren Laufwegen aus der Halbdistanz.

Fazit: Eine radikale Umstellung der Spielweise ist bei mir anscheinend nicht möglich. Über Tipps zur Belagswahl würde ich mich freuen.

[yolatango]

mensch ludwig, gar nicht so einfach...wo du doch bestimmt ein materialtester bist und verschiedene beläge gespielt hast. wenn ich dich richtig verstanden habe, suchst du längere ballwechsel (inkl. bällen aus der halbdistanz) mit der option nen topspin zu ziehen. mein erster gedanke war ein sriver fx, in 1,7-1,9- der lässt dir alle möglichkeiten, auch für block-konter schuss. der belag hat nichts besonderes, sollte dir aber bei der anschlagannahme und überhaupt sicherheit geben.
wenns damit nicht klappt und der spass flöten geht, dann ein noppengummi mit stumpfer oberfläche und eng zusammenstehenden noppen, z.b. tsp miracle, jedoch wirds dann mit passivblock und toppi schwer.
der kompromiss aus beiden ist klar, aber das macht dir ja kein spass.
ich würde sagen ein noppen-innen-belag passt am besten, entweder ein weicherer japaner oder beläge wie dawei a4/inspirit, globe taiphoon (so um die 1,8 mm) zum blocken, schiessen und fiesem unterschnitt.