Welche Abwehrnoppe passt zu mir?

[DerLetzteLude]

Ich denke die meisten Spieler haben irgendwann mal die fixe Idee von Angriff auf Abwehr umzusteigen. Mir geht es momentan mal wieder ähnlich. Vielleicht nur eine fixe Idee, aber ich würde es im Training gerne mal testen.



Ich spiele auf Landesliganiveau und mein Spielsystem sieht bislang folgendermaßen aus:
Bei eigenem Aufschlag mache ich entweder kurze Aufschläge und versuche dann mit einer harten Vorhand auf direkten Punktgewinn zu gehen. Oder ich mache lange Aufschläge und diktiere dann den Ballwechsel konternd und blockend über meine Rückhand, wobei ich versuche den Gegner von links nach rechts zu schicken. Ich stehe dabei sehr nah am Tisch.
Bei Rückschlag bin ich meist eher passiv. Da ich über keine allzu gute Beinarbeit verfüge, umlaufe ich eher selten. Aufschläge in die Rückhand schupfe ich meist lang in die Rückhand des Gegners zurück und versuche dann wiederum mit Blocks den Punkt zu gewinnen. Mein Rückhand-Topspin ist gerade in letzter Zeit ziemlich unsicher geworden.

Mein Vorstellung von einem zukünftigen System sieht folgendermaßen aus:

Ich mache lange Unterschnittaufschläge, die der Gegner langsam hochzieht, um damit die Grundlage für mein Abwehrspiel zu schaffen. Ich möchte auf der Rückhand nen soliden, sicheren Unterschnittabwehrball spielen und über Sicherheit die Punkte machen (so wie bislang auch größtenteils, nur halt übers blocken/kontern). Alternativ möchte ich natürlich mit meiner Vorhand ein ständiger Gefahrenherd sein und den Gegner dazu zwingen, den Ball nicht einfach nur zurückzulegen. Dementsprechend möchte ich schon weiterhin die Kombination kurzer Aufschlag-aggressiver Vorhandtopspin einsetzen.
Dementsprechend brauche ich eine Noppe, mit der man relativ gut von hinten abwehren kann und möglichst viel Unterschnitt erzeugen kann. Blocken oder gar ziehen hab ich in meiner Vorstellung damit eigentlich nicht vor.

Dazu muss ich sagen, dass ich Materialmäßig wirklich ziemlich unbeleckt bin. Spiele seit 15 Jahren mehr oder weniger dasselbe. Hab nie groß rumgetestet. Deshalb weiß ich auch nicht, ob sich z.b. mein Holz dafür eignet, einfach ne Abwehrnoppe draufzuziehen.

Mein Material bislang:
Vorhand: enegery x-tra 2,0
Rückhand: Sriver EL 1,8
Holz: Tibhar IVS

Über Tipps und Anmerkungen wäre ich dankbar. Natürlich auch, wenn mir jmd. (vielleicht aufgrund meines Spielstils) komplett davon abrät.

[Cohan]

An Deiner Stelle würde ich mich mal da einklinken.

Auf den Spuren Chen Weixings – der steinige Weg zum Abwehrspieler
http://forum.tt-news.de/showthread.php?t=114940

Moderne Abwehr? ... doch die Entschlossenheit fehlt
http://forum.tt-news.de/showthread.php?t=158022

Hier ist eine gute Anleitung
http://www.ttcwahlen.de/mediapool/12...rspielRudi.pdf

[pibach]

Zitat von DerLetzteLude

Ich mache lange Unterschnittaufschläge, die der Gegner langsam hochzieht, um damit die Grundlage für mein Abwehrspiel zu schaffen.

Lange Aufschläge sind da keine gute Idee.

Dementsprechend brauche ich eine Noppe, mit der man relativ gut von hinten abwehren kann und möglichst viel Unterschnitt erzeugen kann.

Entweder:
a) Schnitt selber machen (breitere, griffigere Noppe). Oder:
b) Spin des Gegners als Schnitt weiterleiten (dünne, lange, knickende, glattere Noppen).
Beides gleichzeitig geht nicht.

Herausforderungen:

bei a) kannst den Gegner mit Schnittwechseln beschäftigen, das macht ihm die Eröffnung schwieriger. Material, das viel Schnitt selber erzeugt, reagiert aber auch stärker auf generischen Topspin, d.h. der Ball steigt hoch, bei kaum Schnittweiterleitung. Musst sehr schnelle Hackbewegung entwickeln. Oder den Ball weit ausfliegen lassen. Gegen Topspin kriegt man aber trotzdem nicht so viel Schnitt rein, kann daher recht gut nachgezogen werden. Punktgewinn über lange Ballwechsel und Sicherheit. Typischer Vertreter wäre Masato Shiono, der spielt einen Curl P4. Ähnliche wären Feint Long III, oder als günstige Alternative FS 755.

b) ist ungefährlich bei leeren Bällen, Schieben ist recht schnittlos und weniger sicher, Angriff ist limitiert, Schuss auf etwas höher stehenden Unterschnitt geht aber (Schnitt wird als Spin weitergeleitet). Auf flachen, kurzen Schnittball geht der Druckschupf. Bei lang ablegten Bälle, kurz ohne Schnitt, oder auf gelöffelte, leere hohe Bälle hat man damit kaum Möglichkeiten und sollte ggf. drehen oder umlaufen.

Beispiel Curl P1r, spielt Chen Weixing. Allerdings ist der schon recht griffig für eine Langnoppe. Richtig glattes Material wird im Profibereich in der modernen Abwehr praktisch nicht gespielt. Nachziehen auf den P1r ist bei richtiger Abwehrtechnik aber schon sehr schwierig. Ähnlich als günstige Alternative wäre FS 837.

Noppen der Kategorie a) werden als wenig störig empfunden, b) sind störiger. So ein "Störeffekt" funktioniert aber nur gegen Leute, die schlecht gegen Material spielen.

Tibhar IVS ist gut geeignet.

Noppen werden in den verlinkten Threads ja zahlreich empfohlen.
Würde erstmal eine China Noppe nehmen, z.B. FS 755 (sicher, kaum störig) oder FS 837 (störiger). Mit dünnem Schwamm, also 0,6 oder 1,0mm.

[DerLetzteLude]

Danke, dass hilft mir doch schonmal sehr viel weiter. Variante a hört sich für mich auf jeden Fall besser an. Werde da mal was testen.

Lange Aufschläge sind da keine gute Idee.

Warum siehst du das so?

[pibach]

Lang und leer mit den Noppen kann gegen manche Leute schon effektiv sein. In der Landesliga werden die lange Aufschläge aber normalerweise eingezogen. Da stehtst Du dann am Tisch und kommst nicht schnell genug in Abwehrpositon. Spielt so auch kaum einer in höheren Ligen, es wird fast immer kurz aufgeschlagen von den Abwehrern. Bevorzug übriges mit etwas nach innen gerichtetem Überschnitt auf die Vorhand. Siehe z.B. den Aufschlag von Ruwen Filus, faste immer mit RH in die kurze VH des Gegners. Wenn der Gegner sich dann dahin orientiert, kann man mal einen langen in die weite RH oder den Drehpunkt einstreuen.

[DerLetzteLude]

Macht durchaus Sinn.

[hummerhart]

Klar, lang und leer.

[richie]

Zitat von DerLetzteLude

Da ich über keine allzu gute Beinarbeit verfüge, umlaufe ich eher selten.

Ich würde vom Abwehrspiel absehen. Ohne viel Lauf- bzw. Beinarbeit geht da gar nichts. Zumindest nicht wie angedacht mit einem sicheren Abwehrspiel aus der Distanz.

Es gib verschiedene Videos in den einzelnen Portalen wo mann gut erkennen kann wieviel Laufarbeit gerade bei der klassischen Abwehr gefragt ist.

Gruß

Richie