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| allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#1
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Salve,
Flagellanten - religiöse Schwärmer die unter Gebeten und Bußliedern öffentliche Selbstgeißelung betrieben das Thema Psychologie/Nervenflattern hat mich auf die Idee gebracht, diese im TT verbreitete (Un?)sitte zur Diskussion zu stellen. Ich spiele erst seit 3 J. wieder TT und war zunächst über die ausgiebigen Selbstbeschimpfungen ziemlich überrascht. Als Schachspieler war ich gewöhnt, mir Nichts und vor allem kein Unbehagen anmerken zu lassen - psychologisch extrem wichtig. Ich finde, die Selbstbeschimpfung baut den Gegner erst so richtig auf; ich werde dann immer 10cm größer, mit 20cm längeren Armen und beschleunige 10x schneller. Meine Vereinskameraden der lauten Sorte erklären mir stets "es muss 'raus, sonst platze ich, dann geht gar nix mehr". Für mich ist das allerdings eine lahme Entschuldigung, sich nicht mit seiner Psyche auseinandersetzen zu müssen. Jetzt bitte ich die Leisen und Lauten um Meinungen dazu. Danke |
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#2
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Es gibt nun einmal Spieler, die ihren Emotionen deutlicher Ausdruck verleihen, als andere, das Geheimnis ist nur, das beste für sich zu finden.
Ein Pokerface läßt so manchem Gegner eiskalten Schauer über den Rücken laufen, den anderen interessieren diese schon wieder nicht. Wenn man sich selbst lautstark kritisiert, sollte man sich auch ebenso laut anfeuern und über gute Punkte freuen. Wichtig ist auf jeden Fall immer, daß man danach wieder konzentriert an den Tisch geht und nicht noch mit den Gedanken durch die Vergangenheit schweift. Generell kann man sagen, daß es auch einmal gut ist, sich selbst anzubrüllen oder sich einfach mal aufzuregen, aber es darf nicht ständig und nach jedem Fehler passieren. Damit bringt man sich, wie unser Denker Cogito bereits äußerte, nur aus dem Spiel und baut den Gegner auf. Außerdem steckt da natürlich ein unheimlich unsportlicher Gedanke mit drinnen. Denn wer für jeden Punkt des Gegners einen Fehler von sich selbst verantwortlich macht, gesteht dem Gegner nicht zu, daß dieser einfach besser spielt und sich den Punkt auch verdient hat. Davon abzulassen, wenn man erwachsen ist, fällt relativ schwer. Man sollte es aber tun, allein schon um für die jungen Spieler, speziell die Schüler und Jugendlichen, ein ordentliches Vorbild abzugeben. Ciao, Felix ------------------ |
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#3
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Stimmt! wenn kinder anwesend sind muss man sich doppelt gut benehmen.
aber grundsätzlich sollte man sich auch so im griff haben. außerdem was nützt denn rummeckern? Außer das man sich selbst aus dem konzept bringt. aber es ist sinnvoller sich auf den nächsten punkt zu konzentrieren als rumzumeckern. manche tun ja so als ob der gegner dadurch einen den punkt aus mitleid schenkt. ![]() ------------------ |
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#4
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Tischtennis ist eben kein Klickerspiel. Wenn ich mich beim TT nicht über mich selbst aufregen dürfte, daß wäre so, als wenn man einem verbietet, sich beim Fußball schmutzig zu machen.
Ich finde, solange man nicht mit unflätigen Worten (insb. das F-Wort und das A-Wort) um sich schmeißt ist es ok. Und man darf natürlich den Gegner nicht angehen (logo). ------------------ Rock Hard, Ride Free, Hau rein! |
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#5
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Jeder ist anders und geht daher mit seinem Stress anders um.
Für den einen ist es besser, alles raus zu lassen, die anderen können sich besser konzentrieren, wenn sie sich beherrschen. Boris Becker ist der Gegensatz zu Pete Sampras und sie waren/sind beide sehr erfolgreich! Während des Spiels mecker ich über mich und feuer mich an, warum nicht - obwohl es nicht jedem Gegner gefällt. Aber ich mache es nicht, um meinen Gegner zu beeinflussen! (Die haben mich noch nicht beim Training erlebt!) Wenn sich jemand darüber beschwert, versuche ich damit aufhören. Aber es gibt da andere Zeitgenossen, die mit ihren Kommentaren und Gesten das Spiel zu ihren Gunsten biegen wollen: Die Faust und ein "JA", schon wenn der Gegner einen einfachen Fehler macht. Oder sogar, wenn sie den Punkt mit einen Fuchs machen. (Nichts gegen einen Aufschrei nach einem tollen Ballwechsel.) Bei jedem Fuchs den Gegner als Suffkopf beschimpfen. Mir hat sogar einmal einer "DU alte Sau" an den Kopf geworfen - ich gebe zu der Fuchs war schön und wichtig. Oder die Kollegen, die jeden Ball des Gegners kommentieren, rumheulen oder bei jeder Gelegenheit den Streit oder die Diskussion mit Gegner und dem Schiedsrichter suchen - bei manchen wirklich nur mit dem Ziel einen "Timeout" zu erreichen und den Gegner aus dem Spiel zu bekommen. Es gibt Nachwuchstrainer, die ihren Kids schon beibringen, wie man psychologisch gewinnen kann oder die Faust bei jedem Punkt fordern. Schön, bald sind wir so weit wie in der Fußball-Bundesliga, wo der Spieler im Interview alles abstreitet und die Fernsehbilder kristallklar das Gegenteil beweisen. Ist das nun sportliches Profiverhalten oder nur eine getrübte Wirklichkeitswahrnehmung? Alles was schlecht für mich ist, ist nicht wahr und wird verdrängt! Ist das alles nötig? Die Gegner, die eine falsche Schiedsrichterentscheidung korrigieren, werden in der letzten Zeit auch immer weniger. Oder liegt das jetzt daran, daß ich in einer höheren Klasse als früher spiele? Tischtennis soll jedem Spaß machen und Emotionen zu zeigen, gehört dazu! |
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#6
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Jeder Tischtennisspieler ist anders und jeder sollte auch im psychologischen Bereich seinen eigenen Stil entwickeln.
Ich zum Beispiel war früher ein ganz Ruhiger am Tisch, habe aber festgestellt , daß ich mich selber viel besser zum kämpfen motivieren kann, wenn ich Ärger oder Freude auch mal rauslasse. Allerdings sollte es auch Grenzen geben. Zum Beispiel sollte man sich jeden negativen Kommentar über den Gegner verkneifen und auch ein ehrlich gemeintes Lob für einen guten Ball des anderen tut sicher keinem weh. Außerdem finde ich Laberei als gezielten Psychotrick, um den anderen aus dem Spiel zu bringen zum kot... Ich finde es wichtiger, nach dem Spiel mit dem Gegner noch ein bißchen plaudern oder auch ein Bier trinken zu können, als diesen Spaß schon in unserer Klasse (Bezirksklasse) der unbedingten Erfolgorietierung unterzuordnen. ------------------ |
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#7
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Hi !!!
Also meine ganz persönliche Erfahrung ist, daß ich um Klassen besser bin, wenn ich am Tisch ruhig bleibe und weder die guten noch die schlechten Bälle und schon gar nicht die Kanten- und Netzroller kommentiere. Aufgrund der Wichtigkeit der Punktspiele gelingt mir das dort i.d.R. auch sehr gut, beim Training bin ich allerdings ein grausamer Schreihals ... Sicherlich gibt es da von Spieler zu Spieler Unterschiede, aber schaut man sich bspw. die Weltspitze im Tennis an, dann merkt man schon, daß dort die wenigsten viel rumschreien - und wenn, dann verlieren sie deutlich öfter (war leider auch bei Boris so). Ich habe den Eindruck, daß es besser ist, den Frust oder die Freude, die man empfindet in die Konzentration auf das Spiel umzuleiten und die Spannung zu erhalten - fängt man an, seine Emotionen nach außen zu lassen, schwindet die Fixierung auf das Spiel. Einer der magischen Begriffe in diesem Zusammenhang ist für mich der "Tunnelblick". Wie im 100m-Lauf den Tunnel bis zum Ziel, sieht man dann nur noch Ball, Tisch und Gegner und nimmt die Außernwelt kaum noch war. Der Idealfall ist für mich persönlich dann eingetreten, wenn ich das Spielergebnis nicht mehr kenne (deshalb auch immer mit Zähler spielen !!! - m.M. nach ein Riesenfehler in unteren Klassen, darauf zu verziechten) ... und das gelingt mir nur, wenn ich völlig ruhig bin, und mich 100%ig konzentriere. Wie gesagt, da ist jeder wohl etwas anders, aber ich bin überzeugt davon, daß die meisten Spieler besser sind, wenn sie ihre Emotionen im Zaum halten. Ciao Mr. Material-Ecke ------------------ ---------------------- Marc Heczko: www.heczko.de Email: marc.heczko@tt-news.de - material@tt-news.de - tests@tt-news.de Blau-Gelb Elze Tischtennis: www.planet-interkom.de/marc.heczko ---------------------- [Diese Nachricht wurde von Mr. Material-Ecke am 29-03-2000 editiert.] |
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#8
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Ich finde auch, dass es besser ist sich auf den nächsten Ballwechsel zu konzentrieren, anstatt sich über einen Netz- oder Kantenball(der längst gespielt ist) aufzuregen. Jedoch kann ich die Spieler verstehen, die sich während eines Spieles auch mal Luft verschaffen, denn einige spielen dann wie befreit auf ,und können ein längst verloren gegelaubtes Spiel noch drehen. Mir sind Spieler die sich selbst anfeuern und ihren Siegeswillen zeigen, lieber als solche die an der Platte stehen und man nicht sieht, ob sie gewinnen wollen, auch wenn sie hoch konzentriert sind. Die Anfreuerung und die Frustbewältigung sollten Fair erfolgen.
------------------ mfg Warlock |
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#9
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Hallo,
den Beitrag von Mr.Material-Ecke finde ich sehr interessant - vor allem der Aspekt des Tunnelblickes ! Diese totale Konzentration auf die Sache an sich scheint mir das Wichtigste für optimale Leistung zu sein, besonders dann, wenn komplexe Bewegungsabläufe und schnelle Reaktionen erforderlich sind. Hier möchte ich an Sumo Ringer erinnern; man schaue sich 'mal das Gesicht von Akebono oder Takanohana unmittelbar vorm Kampf an ! Warum brauchen die Schreier denn ihre Aktion ? Eben weil sie diese totale und gerade auch negative Emotionen ausschließende Fixierung nicht haben. Sie haben sich selbst zuvor erfolgreich "dekonzentriert". ------------------ |
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#10
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Hi,
Leider gehöre ich auch zu denen, die nicht ruhig bleiben können, was mir persönlich am liebsten wäre. Stattdessen versuche ich (meist erfolgreich) lieber mich über gewonnene Punkte zu freuen und mich anzufeuern (positives denken), statt mich (laut)über meine Fehler zu ärgern. Wenn mein Gegner dauernd über sich schimpft, macht mich das auch stark. Sich so zu konzentrieren und in sich zu gehen, daß man den Punktestand fast nicht mitbekommt, fände ich auch vorteilhaft, da man dann keine Probleme mit 20:18-ständen mehr hätte. |
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