Der eine Punkt!

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Würde gerne mal folgendes Szenario als Thema ansprechen, Anregungen und Tipps gerne entgegennehmen!

Wer kennt das nich? 10:7 im Entscheidungssatz, 3 Matchbälle, aber mit jedem Punkt des Gegners wächst die eigene Unsicherheit und steigt die Hoffnung auf einen einfachen Fehler des Gegners. Passivität stellt sich ein. Das Tschoooo vom Gegner wird von Punktgewinn zu Punktgewinn lauter, Planlosigkeit und plötzlich steht es 10:10!

Andere Szenarien sind ähnlich, wie z.B.
10:9 Führung in einem Satz, gegen einen Gegner wo normalerweise keine Chance auf einen Satzgewinn möglich ist.Aber der eine Punkt kommt nicht!
oder: Hohe Führung im Satz, 8:2, aber der Gegner kommt von Punkt zu Punkt näher ran, 8:3; 8:4; 8:5, 8:6; 8:7 und schon ist die Führung und der Satz weg!

Durch Angst vor Fehlaufschlägen traut man sich auch in diesen Situationen einen Risikoaufschlag nicht zu.

Was gibt es für Hausmittelchen um diese Drucksituation zu eigenen Vorteil zu nutzen?
Wie kann man einen Punktgewinn "erzwingen"?
Mit Rafinesse, auf Gewalt,Geduld,oder einfach den Gegner durch Überraschungsaktionen zu einem Fehler zwingen, aber wie?

Hintergrund ist ein Nachwuchsspieler mit viel Potenzial, welcher in vielen dieser angesprochenen Situationen Sätze oder Spiele abgibt welche er eigentlich schon gewonnen hat! Ein Timeout hat ihm noch nie gut getan!
Mental ist er auch nicht schwach, bricht nie ein, nur eher von der ruhigen "Sorte"! Findet sich dann einfach damit ab!

Bitte nur Tipps auf legalem Weg

[Bo5]

Ich glaube das kann man so pauschal gar nicht sagen. Das hängt zu sehr von der eigenen Persönlichkeit und Psyche ab.

Manchen Spielern bringt es viel sich darauf zu konzentrieren, weiterhin variabel und kreativ zu agieren, denn in entscheidenenden Situationen neigt man oft dazu, zu sehr auf Sicherheit zu spielen, wie allein das von dir angesprochene Beispiel mit den Aufschlägen zeigt. Dieses sichere Spiel ist für den Gegner aber sehr durchschaubar und wenn sich dieser nach einer Aufholjagd in einen Rausch gespielt hat auch schwer durchzubringen.

Andere werden gerade dadurch unsicher, dass sie krampfhaft versuchen irgendetwas "Neues" zu machen und dadurch nicht mehr die sinnvolle Taktik anwenden. Da hilft es dann zu raten, den eigenen Stiefel durch zu spielen.

Ebenso mit Timeout. Es kann dir helfen und den Lauf des Gegners unterbrechen, muss es aber nicht. Wichtig ist meiner Meinung nach sich auf seine Stärken zu besinnen und weiter an sich zu glauben. Man muss sich klar machen, dass man dem Sieg immer noch näher ist als der andere, wenn man in Führung liegt und den Killerinstinkt wahren. Wenn man gegen einen stärkeren Gegner 10:9 im Entscheidungssatz führt, darf man sich nicht damit zufrieden geben, wie weit man es geschafft hat. Dafür ist nach dem Match immer noch Zeit.

[Phil12]

Bei 10:7 oder 10:8 einfacher, schneller Rollaufschlag auf den Körper vom Gegner hilft fast immer

[Knallhans]

Mir hilft es, beispielsweise wenn der Gegner von 9:4 auf 9:7 herankommt, sich bewusst zu machen, dass man 2 Punkte führt und den Rest ausblendet. Sinnvoll ist es auch, sich vorzustellen, dass es eben noch 7:7 stand und man nun 9:7 führt.
Dies erfordert Übung, aber je realistischer man sich dies vorstellen kann, desto besser wird es..

[Boeser Wolf]

Zitat von Phil12

Bei 10:7 oder 10:8 einfacher, schneller Rollaufschlag auf den Körper vom Gegner hilft fast immer

Bester Ball...

[wetterau]

Zitat von Boeser Wolf

Bester Ball...

sofern man es dann nicht so doof macht wie ich und den Ball zu lang macht *seufz*

oder eben viel üben im Training mit Vorgabe 10:8 und ähnlich.. einfach um ranzukommen, sich durchzubeißen

[_Serafin_]

Also,
man kann es im Training trainieren, indem man genau diese Drucksituationen simuliert.
Aber das wird nicht so viel bringen, denn den tatsächlichen Wettkampfdruck kann man damit nicht abbilden.

Was helfen kann sind mentale Entspannungstechniken, Lockerungsübungen und Rituale zwischen den Ballwechseln.
Zum Lockern einfach bisschen hin- und hergehen. Oder auf der Stelle trippeln / springen.
Bei den Ritualen sieht man das Handabwischen am Tisch sehr oft oder aber auch ans Ende der Box gehen und mal kurz die Bande antippen.
Bei den Entspannungstechniken gibt es vor allem welche, die sich auf die Kontrolle der Atmung fokussieren. Tiefes Einatmen und noch längeres Ausatmen.

Das sind mal so die ersten Ansätze.
Denkbar wäre auch die Affirmation. Hier muss aber viel Vertrauen in die Technik vorhanden sein, damit sie was richtig bringt.

[klugscheisser]

klingt doof, ist es aber nicht:

Wenn du den "einen" Punkt nicht machen kannst, mach halt einen anderen.

Erklärung notwendig?

[Flexagon]

ich hab das jetzt alles gelesen und mir versucht, jede einzelne strategie vorzustellen (hatte auch schon mal nach 2:0 und 10:4 im 3. alles noch abgegeben)...aber der satz von klugscheisser leuchtet mir am meisten ein .

[klugscheisser]

Manchmal ist alles ganz einfach