heterogene Trainingsgruppe Jugendlicher

[Armin]

Hallo zusammen,

im Vereinstraining dürfte es immer wieder vorkommen, dass 2 gegensätzliche Typen von Kindern/Jugendlichen in einer Trainingsgruppe sind. die Spielstärke ist zwar recht homogen, aber die Charakter der Trainierenden sind unterschiedlich.

1. Typ:
der "Zocker", er steht auf Wettkampf pur. Will zocken, gegen alle anderen, immer um Punkte. Dieser Typ macht aus eigenem Antrieb eher weniger motiviert an Technik- und Beinarbeitsübungen mit (auch wenn sie im Wettkampf versteckt sind. Dafür ist er heiss, experimentiert usw.

2. Typ:
der lernwillige Systemtraining-Liebende.
Er achtet auf Feinheiten der Technik, Taktik und Beinarbeitu usw. und will diese verbessern, z.B. auch am Balleimer. Guter Zuhörer.

wie könnten beide Typen miteinander in einer Trainingsgruppe vereint werden,
wenn in der Trainingsgruppe z.b. 5 Zocker sind und 5 Systemtraining-Liebende? wie könnte der Trainer das am besten lösen?

Am ehesten sehe ich die Möglichkeit, die Systemübungen in einem Wettkampf zu verpacken.

Erfahrungen?
Tipps?

[Fastest115]

Gib den Zockern 2-3 Tische und 2-3 Bälle und lass sie da Ihre Zocks machen..irgend ne Turnierform, die sie ohne große Arbeit des Trainers hin bekommen.

Reihe Banden dazwischen und an den anderen 2-3 Tischen machste mit den anderen 5-6 dann Systemtraining und Balleimer...

Alles andere ist krontraproduktiv, weil die Zocker sonst immer die Systemtrainierenden stören und der Trainer einen Großteil der Zeit damit verbringst da organisatorisch/disziplinarisch einzuschreiten. Die kann er sinnvoller in die fachliche Arbeit mit den Trainingswilligen stecken.

Vielleicht kommt der eine oder andere Zocker irgendwann mal auf den Trichter (meist dann wenn er plötzlich gegen Systemer spielt und verliert) das Systemtraining doch gut ist und wechselt die Gruppe. Dann muss man ihm aber klar sagen hier wird trainiert und nicht gezockt.

Allerdings ist das größere Problem, dass die Systemer oft irgendwann keinen Bock mahr haben und dann lieber zu den Zockern wollen....und dann hatse irgendwann nicht mmehr 5-5 sondern 8 Zocker zu 2 Systemern

Meine (und die anderer befreundeter Trainer) in verschiedenen Vereinen ist, das dieses Problem immer häufiger auftritt und immer schlimmer wird.

[Zuni]

Wir haben dieses Problem in ähnlicher Form ebenfalls. Allerdings nicht dergestalt als das einige kein Systemtraining wollten, sondern eher so, dass einige der besseren sich ein intensiveres Training gewünscht haben das man so in der Form nicht für alle umsetzen kann. Einerseits würde das die Mehrheit - obwohl sie durchaus auch trainieren wollen (inklusive Systemtraining) - auf Dauer nicht mit machen und andererseits fehlen hier einfach die Leute um es in der Form für alle umsetzen zu können.
Das Resultat ist dem von fastest ziemlich ähnlich: Die Mehrheit bekommt ihre Übungen, wird dabei auch regelmäßig kontrolliert und darf am Ende auch etwas länger frei spielen, Kaiserplatte oder auch irgendetwas anderes just 4 fun wie Plattenttennis etc.
Die kleine Gruppe hingegen bekommt etwas komplexere eher auf die einzelnen abgestimmte Übungen mit höherer Intensität, wobei auch jedes mal 1-2 für Einzeltraining heraus gepickt werden.

Das von fastest genannte Problem haben wir (derzeit) definitiv nicht. Liegt aber auch daran, dass unsere "Systemer"ihren eigenen Fortschritt sehen, einen gewissen Ergeiz entwickelt haben und diese Art Training ja auch überhaupt erst von sich aus eingefordert haben...

Langer Rede kurzer Sinn: Mach lieber 2 verschiedene Gruppen anstatt zu versuchen es in einer beiden Recht machen zu wollen. Aber rede(t) am besten auch vorher mit den Jugendlichen einmal genau darüber was sie wollen und macht ihnen klar was es mitunter bedeutet, wenn sie sichdann für die eine oder andere Gruppe entscheiden. Wir hatten mit unserer "Leistungsgruppe" vorher auch ein ziemlich langes Gespräch weil wir eben auch unsere Bedenken hatten, dass ihnen diese Art Training auf Dauer zu viel wird und sie dannmit der Zeit weg bleiben - wie sich heraus gestellt hat offenbar grundlos...

[Fastest115]

2 (zeitlich/räumlich getrennte) Gruppen ist eine noch bessere Lösung, aber bei 10 Leuten aufteilen ist natürlich auch blöd. Dazu muss man auch die Hallenzeiten und Trainer dafür haben.

Zunis Fall habe ich auch schon erlebt, aber es ist dummerweise ein Ausnahmefall.
In der Mehrzahl sind die Jugendlichen von heute nicht mehr so bereit etwas (unangenehmes) für ein höheres Ziel zu tun wie vor 20 Jahren noch.
Aber das hat mit TT nichts zu tun sondern ist ein gesellschaftliches Problem, was sich nunmal so entwickelt hat und vom TT Trainer nichtgeändert werden kann.

[Zuni]

Selbst wenn man die Trainer und dazugehörigen Hallenzeiten besitzt halte ich räumich getrennte Gruppen für unpraktikabel, denn wenn bereits jetzt Jugendtraining durch die recht hohen Trainerkosten ein Zuschussgeschäft ist (und wir haben schon durchaus einige Leute wie mich die auch ehrenamtlich mithelfen) würde es mit noch mehr Trainingszeiten noch teurer.

Und wenn ich schon mehr Traingszeiten habe würde ich die eher allen Jugendlichen anbieten. Warum ? Einige freuen sich über den zusätzlichen Trainingstag und kommen dann an allen Terminen und andere können an dem Termin naturgemäß eh nicht (Ganztagsschulen sei Dank). Und da vieleauch keine Lust auf 3 Trainingseinheiten haben und nur an 2 Terminen kommen entschlackt sich auch die Anzahl an den jeweiligen Terminen etwas wodurch es dann auch wieder einfacher ist 2 Gruppen gleichzeitig zu managen...