Schlägerdrehen

[DefSen]

Hallo Tischtennisfreunde
Ich spiele moderne Abwehr, so leidlich.
RH Feint Long III , VH T64. Seit kurzen versuche ich den Schläger zu drehen, um z.B. mit der RH zu schupfen.
Hat jmd. einen Tipp wie ich mir das schnelle Drehen aneignen kann, und kennt jmd ein Holz, welches das Schlägerdrehen erleichtert, und ist eine bestimmte Griffform empfehlenswert, oder gibt es eine sinnvolle Technik, z.B Schlägerhaltung damit er leichter zu drehen ist?
Bin gespannt auf eure Erfahrungen
Habe auch schon überlegt gar nicht zu drehen, aber dann habe ich das Problem bei RH Schupf keine Qualität zu haben.
Danke und bleibt gesund
Alexander

[ratzinho]

Auch da gilt (leider)- Übung macht den Meister. Hab nen Kumpel, der das stundenlang geübt hat, über Monate hinweg. Wenn er abends zuhause aufm Sofa war, immer Schläger in die Hand und drehen geübt. Es muss so eine fließende Bewegung werden, dass sie intuitiv erfolgen kann.

Eine Herausforderung bei ihm war dann auch, dass er quasi jede Seite doppelt lernen musste- also VH Noppe außen/ innen und RH Noppe außen/ innen. Ansonsten ergibt das aufgrund der häufigen Fehler keinen Sinn.

War zB bei meinem anderen Kumpel- der hat im Spiel auch mal spontan gedreht, wenn er aber dann auf der anderen Seite angespielt wurde, als er wollte, kam der Fehler.

Nen gerader Griff sollte wohl das Mittel der Wahl sein.

Sorry, kann leider nur aufgrund seiner Erfahrungen berichten, hab keine Erfahrung diesbezüglich.

[Svennie]

Also die lange Noppen Fraktion im Verein, die damit schon lange spielen und umgehen können (nicht das so oft vermeintlich genannte "Stör-Spiel"...)
Drehen nur um mit der Rückhand anzugreifen, das ist auch meiner Ansicht nach der einzig sinnvolle Grund zu drehen. Also wenn "Schupfen" mit der Noppe nicht geht, sollte das trainiert werden!
Und was genau meinst du mit Qualität?
Also ich finde drehen am einfachsten mit geradem Griff, doch meine Kollegen spielen alle konkav und unsere Nummer 2 dreht derart schnell, das merkt keiner 😊
Alles eine Frage des Trainings 👍🏻 mit dem neutral Griff kann man wohl am einfachsten drehen, doch die Qualität der anderen Schläge leidet dann.

Wenn Du doch moderne Abwehr spielst, ist doch Unterschnitt dein Ziel, das geht doch auch mit Noppen passabel.

[Allsquared]

Zitat von Svennie

Also die lange Noppen Fraktion im Verein, die damit schon lange spielen und umgehen können (nicht das so oft vermeintlich genannte "Stör-Spiel"...)
Drehen nur um mit der Rückhand anzugreifen, das ist auch meiner Ansicht nach der einzig sinnvolle Grund zu drehen. Also wenn "Schupfen" mit der Noppe nicht geht, sollte das trainiert werden!

Nene, ein Noppen-Innen-Schupfball ist schon was anderes als ein Noppenschupfball. Insbesondere zwingt man damit den Gegner zu einem langsameren, spinnigeren Topspin, während man den rotationsarmen Noppenschupf durchrohren kann.

Schau dir mal ein Spiel von Daniel Kleinert an. Der schupft nur mit Noppen Innen. Er dreht teilweise sogar zweimal, einmal auf die Noppen in Antizipation eines Topspins, und wenn der Gegner dann schupft, dreht er zurück auf Noppen Innen.

[Svennie]

Ich gehe jedoch davon aus das wir von einem anderen Spielniveau sprechen als das von Kleiner... Doch darüber muss uns der Fragesteller aufklären.
In den unteren Spielklassen "rohrt" kaum einer von 100 einen guten Schupfer angespielt auf der Rückhand durch 😊
Zudem ist das doch das Ziel und der Spaß für "Moderne Abwehr" oder!?
Viele andere wie Filus, Gionis und so drehen nicht zum Schupfen.

[Secarlen]

Also als ich auf Abwehr gewechselt bin wollte ich auch drehen.

Habe auch einen geraden Griff. Ansonsten wie schon hier geschrieben würde, einfach üben.
Beim Fernsehen schauen auf der Couche, bzw. beim Netflix schauen, hat sich für mich zum üben als sehr Effektiv erwiesen.

Und natürlich im Training. Übungen wie, einer Spielt parallel und einer Diagonal sind da recht gut für, damit man immer nur mit der Noppen-Innen Seite spielt.

[Allsquared]

Zitat von Svennie

Ich gehe jedoch davon aus das wir von einem anderen Spielniveau sprechen als das von Kleiner... Doch darüber muss uns der Fragesteller aufklären.
In den unteren Spielklassen "rohrt" kaum einer von 100 einen guten Schupfer angespielt auf der Rückhand durch 😊

Da liegt die Betonung aber auf *gut* oder?
Ich treibe mich ja auch in den unteren Klassen rum, und das war immer eine sehr beliebte Taktik gegen mich, einfach lang genug auf die Rückhand schupfen, bis mal kein "guter" Schupfer zurückkommt, und dann scheppert's.

Ich habe mir deswegen das Drehen angeeignet. Ich drehe nur zum Schupfen, zum Angreifen reicht's leider (noch) nicht. Aber das Drehen zum Schupfen gibt eine Variabilität, die gerade in den unteren Klassen durchaus hilfreich sein kann.

[M3rlin]

Klaro kann man auch ohne Schlägerdrehen viel Spaß haben. Aber Schupf auf Schupf ist mit LN wenns flach bleiben soll, der deutlich am schwierigsten zu kontrollierende Schlag. Sowieso wenn man unterschiedlichen Spin generieren möchte. Daher macht es schon Sinn sich so früh wie möglich mit dem Gedanken vertraut zu machen, das man ohne drehen irgendwann abgeballert wird.
Erstmal zum Spin bei Schupf generieren. Später vielleicht sogar für Topspin auf US.
Ansonsten hat Secarlen ja genau beschrieben was Sinn macht.

[desmond]

Hallo Alex, aus taktischen Gründen zu drehen macht immer Sinn. Wenn es eben erforderlich ist. Bei gewissen Gegnern in manchen Klassen reicht es nicht aus mit Noppen zu schupfen. Ich drehe den Schläger immer mit den unteren zwei oder drei Finger.
Vorteil ist, dass der Daumen und Zeigefinger gleich wieder an der richtigen Position stehen. Quasi wie ein kurzer Gasstoß beim Motorrad mit zwei Finger.
Mit etwas Übung schaffst du das dann noch währen der Ball ankommt. Was einem dann taktisch mehr Freiraum bietet. Manchmal sehen die nur im Ansatz das ich mit Noppe aushole, dann doch mit glatt schupfe. Da du den FeintLong 3 hast, ist es vom Winkel her ja fast gleich beim Schupfen. Rest musst wie beschrieben auch Üben.
Griffform ist egal (mit jedem Griff schon gedreht). Griffdicke nicht. Zu dicke Griffe erschwären das drehen.

Grüße und bleib auch gesund

[Heige]

Hallo Alexander,

ich drehe auch meinen Schläger, spiele einmal Griffig und einmal lange Noppe. Mir gefällt daran, dass man viel unberechenbarer ist. Ich drehe zumeist zum Rückschlag, entweder wenn der Gegner mir mit viel Spin in die Vorhand serviert oder nen schnellen ohne Spin auf die Rückhand, kann man den Gegner so direkt überraschen. Sehr Vorteilhaft ist es ebenfalls beim Doppel. Ich nehme mit Vorhand an, so kann man, zum einen die spinnigen Angaben mit Noppe zurück geben oder die Schnellen ohne Spin direkt durchladen. Natürlich kommt es auch mal vor, dass man sich verpokert, dann braucht man halt als Plan B ne gute Platzierung.

Zum drehen selbst habe ich einen geraden Griff mit Griffband. So fällt es mir persönlich am leichtesten. Am besten viel üben und verschiedene Varianten testen...

Viele Grüße

Andi