Punkt durch Aufschlagreturn

[Old__Schmetterhand]

Hallo zusammen,

mich beschäftigt gerade die Frage, gegen welche Art von Aufschlägen es in einem Match Sinn machen könnte, einen direkten Punktgewinn anzustreben.
Also einen direkter "Winner", den die allermeisten Tischtennisspieler in der Regel nicht mehr zurückbringen.
Die große Mehrheit der Spieler versucht ja eher, den Ball beim Rückschlag im Spiel zu halten und - idealerweise - in ihr Spiel (je nach Spielstil) zu gelangen.
Noch einmal anders gefragt: Bei welchen Aufschlägen geht ihr gerne auf Risiko und versucht direkt den Punkt zu machen? Gerne auch die TTR dazuschreiben, wenn ihr mögt.

[Tikk]

Spannendes Thema, aber schwierig mMn dies entsprechend pauschal zu beantworten.
TTR aktuell 1425
Grundsätzlich erachte ich die langen "Seit-Unter" als gute Return-Bälle, vor allem wenn der Gegner beim Aufschlag nicht mittig steht. Da geht mMn recht viel, man muss halt gut stehen und dann auch voll treffen, dann wird es für den anderen schwer

[masl83]

Mit der Frage habe ich etwas Probleme.

Ich sehe das eher so: Wenn ich im Spiele mich in der Lage sehe den Aufschlag so zu returnieren, dass ich soviel Qualität spielen kann um damit einen direkten Punkt zu erzielen, dann mache ich das natürlich.
Ich spiele den Aufschlag nur dann "passiv" zurück, wenn ich aus irgendwelche Gründe es nicht besser kann.
Wenn ich natürlich merke dass der Gegner ausser dem Aufschlag "nichts kann", dann brauche ich auch kein Risiko gehen, aber das ist wohl nicht gemeint. Das ist wohl auch eher selten der Fall, dass ein Gerner sehr gut Aufschläge hat, aber den 3. Ball nicht trifft.

Also ich kann das nicht auf einen Aufschlag reduzieren, ich entscheide das situativ.

[Chris21272]

Mein TTR liegt bei ca 1360. Ich strebe nie einen direkten Punktgewinn an aber es passiert ab und zu dass ich instinktiv raufgehe und einen direkten Punkt erziele. Das klappt gut bei langen schnellen Überraschungsaufschlägen in VH oder Mitte, die ich dann mit der VH angreife oder bei kurzen leeren oder ÜS-Aufschlägen in weite VH oder RH, die ich schnell mit demselben Winkel (oder mal direkt auf den Körper)zurück spiele. Das sind aber natürlich auch Aufschläger, die sich in meinem Niveau oder etwas darüber bewegen.

[plunder]

wenn der Ball nur etwas höher kommt, mittig oder auf Rückhandseite, kurz oder halblang (in diesem Bereich), und am besten mit nur wenig Spin, dann macht's dafür keinen Unterschied ob's ein 1st ball, 3rd ball, 5th ball, 7th ball, usw ist:

weniger riskant wäre ein Banana Flick. Der resultiert beim Durchschnittsreceiver spinny und mäßig druckvoll, der Aufschläger hat dann Zeit/Gelegenheit den Ball defensiv zurückzuspielen. ein qualitativ mäßiger Banana Flick ist ein guter Receive, aber kein direkter Punkt.

[M3rlin]

Zitat von plunder

solche Bälle kann man knüppelhart inverse punchen; das ist ein ganz gerade Schlag (mit natürlichem OS) und führt direkt zum Punkt, ohne wenn und aber. Viel Können muss man dafür nicht, die Ausführung ist auch koordinativ einfach: einfach eine Inverse mit Pfeffer spielen.

Nach dem was man von dir so liest, muddu irgendwas so um die 2000TTR haben nach dem was du so alles "ohne wenn und aber" weggknallst.
Ich mit meinen popeligen 1800 kann leider nicht so dolle Schläge.
Zum Topic: Halblanger AS mit US in weite RH. Dieser wird zu 90% als direkter Punkt geflippt. Entweder longline oder in die weite RH.
Leider macht diesen Aufschlag fast kein Mensch

[plunder]

Zitat von M3rlin

muddu irgendwas so um die 2000TTR haben

Danke @M3rlin fürs Kompliment, nehme ich gerne an

SPOILER

[Old__Schmetterhand]

wenn der Ball nur etwas höher kommt, mittig oder auf Rückhandseite, kurz oder halblang (in diesem Bereich), und am besten mit nur wenig Spin, dann macht's dafür keinen Unterschied ob's ein 1st ball, 3rd ball, 5th ball, 7th ball, usw ist:

Wir haben jemanden im Verein, der genau diese Bälle mit seinem Dignics-Belag oft abschießt. Obwohl recht wenig TTR. Das kann er halt.

Ich selbst bin nicht gut in der Aufschlagannahme. Gegen gute Aufschläge backe ich kleine Brötchen .

Das klappt gut bei langen schnellen Überraschungsaufschlägen in VH oder Mitte, die ich dann mit der VH angreife oder bei kurzen leeren oder ÜS-Aufschlägen in weite VH oder RH, die ich schnell mit demselben Winkel (oder mal direkt auf den Körper)zurück spiele

Lange schnelle leere Aufschläge (oder auch mit etwas ÜS) kontere ich in der Regel, das sind dann aber meistens keine direkten Winner, der mittig stehende Spieler kontert ober blockt sie dann wieder zurück (nur wenn der Gegner nicht mittig steht, gelingt eventuell ein direkter Winner durch die Platzierung).
Hier kam bei uns im Verein die Diskussion auf, ob solche Aufschläge schlecht sind, weil man ja einen harten Topspin spielen könnte, der kaum noch zu parieren ist. Die Frage gebe ich mal an euch weiter.

[UKausD]

Schnelle, lange Aufschläge sind IMHO nur dann wirklich gut, wenn sie
a) an sich für den Rückschläger überraschend sind ("ansatzlos")
b) weit nach außen (tiefe VH/RH) oder auf den Ellbogen platziert werden
c) diese Positionierung spät zu erkennen ist.
Sollte der Rückschläger zumindest auf einer Seite rein passiv agieren und dort keine offensiven Rückschläge machen, kann das natürlich etwas anders aussehen.
Gruß
Uli

[M3rlin]

Grundsätzlich sollte man lange schnelle Aufschläge in sein Spiel integrieren.
Die meisten Spieler haben keinen wirklichen Killerschlag als Antwort auf schnelle Aufschläge.
Je öfter man selber lange schnelle Aufschläge macht, egal ob mit Us Top oder Sidespinvariationen umso besser kommt man mit den Retourns klar und kann auch technisch besseren Spielern große Probleme bereiten.
Auch wird die Qualität von schnellen Aufschlägen besser je öfter man diese einsetzt/trainiert.
Gerade schnelle AS mit Topspin machen das Spiel für den Aufschläger simpel, da fast nie US oder ein kurzer Retourn zurückkommt und man sich zu 90% auf einen schnelleren Ball, oft auch mit voraussehbarer Platzierung einstellen kann.