Auf VH zurück von kurzer Noppe auf NI?

[recklette]

Aloha Leute,
ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei meinem Problem etwas helfen könntet.

Hab vor 5 Jahren mit Anfang 40 anfangen und mich langsam hochgearbeitet. Vorhand war eigentlich immer ganz gut, aber das lesen vom Spin als auch Topspin (nur an hohen Feiertagen) ein Drama. Gut war ich dann, wenn ich meine VH (mangels guter Technik immer gern mit Seitschnitt) schnell klatschen oder ich sie zumindest im Schupfduell sicher einsetzen konnte.

Da ich mit meiner Holzfällertechnik eher kein Techniker mehr werde, war damals (sprich vor 3-4 Monaten) die Idee, mit einer kurzen Noppe (Tibhar Speedy Soft 2,0 auf einem Donic All + Holz) die Probleme beim Spin zu verringern. Tatsächlich bin ich derzeit aber sehr unglücklich, da ich mit der kurzen Noppe nur bei langsamen und/oder kurz gelegten Bällen klar komme und meine eigentliche frühere Stärke (sprich schnelles klatschen) komplett weg ist. Diese Bälle landen entweder im Netz oder schlagen ein Loch in der Wand. Das hat mich derart verunsichert, dass ich quasi meine Vorhand umlaufe und meine frühere Stärke komplett nivelliert.

Heute hatte ich meinen Schläger vergessen und musste mit dem Holz eines Mitspielers spielen (schneller NI-Belag von Stigar - mehr weiß ich nicht mehr) und hatte plötzlich wieder eine Offenbarung auf der Vorhand. Es klatschte wie in den guten alten Zeiten und meine "Angst" vor dem Einsatz der Vorhand war weg.

Nun die entscheidende Frage: mehr Geduld mit der kurzen Noppe haben und mit mehr Eingewöhnungszeit auf Besserung hoffen? Oder doch zurück zur NI und auf nen Belag hoffen, der mir meine Spinprobleme verringert und die frühere Stärke beibehält?

Auf der Rückhand spiele ich nen Anti (Nintaku Best Anti 1,3), mit dem ich auch echt happy bin. Da klappt das kurze wie lange legen sehr gut - ich würde den also behalten wollen.

[Wolfric]

Ich spiele selbst auch eine KN auf der VH. Konnte mich auch sofort damit anfreunden, aber dauert natürlich Monate oder noch länger um sie auch gut auszunutzen. Ich hätte gesagt nicht aufgeben, aber dann gelesen, dass du einen Anti auf der RH spielst. Du bekommst vermutlich viel schnittlos zurück. Wie du sagst, ist das abschießen von Bällen das wesentliche. Die Kombi erfordert schnell zu sein und auf der VH auch gut zu stehen. Gut neben dem Ball stehen und die Abschießen trainieren. Bei mir ist das so, dass fast alles überm Tisch abgeschoßen werden kann. Analysiere wie deine Spiele ablaufen. Eine KN ist nicht für Schupfduelle. Ich konter selbst auch viele Topspins übern Tisch, aber das ist Trainingsache. Wenn du feststellst, dass du zu langsam zum Stellen bist und großteils Bälle nur zurücklegst/Schupfst ist die KN eher nichts. Ich leg auch zurück, aber ich spiel eigentlich alles auf ver VH vom Flip bis zur langen Abwehr. Ich stell mich manchmal auch auf die RH um mit der VH abzuschießen. Ich suche den schnellen Punkt. Mehr als 3x hin und her ist für mich schon zu viel. Zum drüberschießen: Ich schieß oft drüber wenn ich nen Tick zu weit vom Ball stehe. Dann wird die Hand gestreckt und/oder ich nehm ihn nicht mehr hoch genug. KN erfordert Timing so, dass der Ball überm Netz gespielt wird. Sie hat wenig Spinbogen und verzeiht solche Fehler nicht. Von weiter hinten kann ich mit meinem max. Schwamm beim Razka PO auch sehr gute Bögen spielen und eröffnen. Fazit: schnittlose Bälle angreifen/schießen trainieren ist vermutlich das wesentliche für dich. Bloß nicht auf schnittlose Bälle schupfen, denn das ist schwierig, den so hinzuspielen, dass der Gegner nicht freudig angreift.

[Chris21272]

Da hast du ja jede Menge Tipps für die KN erhalten. Wenn du doch mal einen NI Belag testen willst, gibt es ja auch katapultarme Klassiker, die nicht allzu spinanfällig sind.

[recklette]

Zitat von Wolfric

Ich spiele selbst auch eine KN auf der VH. Konnte mich auch sofort damit anfreunden, aber dauert natürlich Monate oder noch länger um sie auch gut auszunutzen. Ich hätte gesagt nicht aufgeben, aber dann gelesen, dass du einen Anti auf der RH spielst. Du bekommst vermutlich viel schnittlos zurück. Wie du sagst, ist das abschießen von Bällen das wesentliche. Die Kombi erfordert schnell zu sein und auf der VH auch gut zu stehen. Gut neben dem Ball stehen und die Abschießen trainieren. Bei mir ist das so, dass fast alles überm Tisch abgeschoßen werden kann. Analysiere wie deine Spiele ablaufen. Eine KN ist nicht für Schupfduelle. Ich konter selbst auch viele Topspins übern Tisch, aber das ist Trainingsache. Wenn du feststellst, dass du zu langsam zum Stellen bist und großteils Bälle nur zurücklegst/Schupfst ist die KN eher nichts. Ich leg auch zurück, aber ich spiel eigentlich alles auf ver VH vom Flip bis zur langen Abwehr. Ich stell mich manchmal auch auf die RH um mit der VH abzuschießen. Ich suche den schnellen Punkt. Mehr als 3x hin und her ist für mich schon zu viel. Zum drüberschießen: Ich schieß oft drüber wenn ich nen Tick zu weit vom Ball stehe. Dann wird die Hand gestreckt und/oder ich nehm ihn nicht mehr hoch genug. KN erfordert Timing so, dass der Ball überm Netz gespielt wird. Sie hat wenig Spinbogen und verzeiht solche Fehler nicht. Von weiter hinten kann ich mit meinem max. Schwamm beim Razka PO auch sehr gute Bögen spielen und eröffnen. Fazit: schnittlose Bälle angreifen/schießen trainieren ist vermutlich das wesentliche für dich. Bloß nicht auf schnittlose Bälle schupfen, denn das ist schwierig, den so hinzuspielen, dass der Gegner nicht freudig angreift.

Zuerst einmal vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Damit konnte ich tatsächlich was anfangen. Zur Wahrheit gehört bei mir auch, dass ich aufgrund meiner "Betonknie" kein Bewegungswunder mehr werde und die Probleme beim "stellen" auch mir immer wieder auffielen. Und auch der erwähnte ausgestreckte Arm/die Hand ist dabei häufig zu beobachten. Das sich meine Spielweise fast nur noch aufs schupfen reduzierte, ist natürlich auch meiner fehlenden Zuversicht (im Hinblick auf den Einsatz der kurzen Noppe) zuzuschreiben.

Da man auch beim NI von der selben Problematik ausgehen kann, wäre hier meine Laienfrage, inwieweit dieser nicht die selben Ergebnisse produzieren müsste? Oder anders gesagt, verzeiht NI solche Stellungsfehler besser als die kurze Noppe?

Ansonsten war es bis zum Wechsel so, dass ich zwar mit dem Anti häufig eher defensiv spielte, aber dafür halt sicher. Und sobald der Ball auf die Vorhand kam (was der Gegner natürlich vermeiden wollte), konnte ich dann angreifen. Ich habe meine Spiele also eher durchs "aussitzen" gewonnen, was natürlich alles andere als schön war, aber dafür relativ erfolgreich (aufs Level meiner Stadtklasse bezogen). So schön die Siege auch sind/waren, so sehr hat mich meine eigene Spielweise abgetörnt. Gleichzeitig habe ich das natürlich in Kauf genommen, so lange es erfolgreich war.

@chris21272

Welchen der Klassiker könntest du mir nennen/ empfehlen?

[Chris21272]

Für Empfehlungen kenne ich mich nicht gut genug aus. Einfach mal googeln oder KI fragen.

Ich selbst spiele auf der RH auch einen Klassiker, den Armstrong Hikari SR7 mit 55 Grad. Mir gelingt damit die Aufschlagannahme gut, weil der Belag langsam und kontrolliert ist. Durch die Härte spielt er sich präzise. Muss man aber mögen und die Eröffnung auf US ist damit auch nicht so einfach - eher das weiterschupfen.

Ich klatsche auch gerne mit der VH und hatte auch mal überlegt, eine kurze Noppe zu testen. Eine Bekannte hat sich eine raufgemacht mit der man US-Bälle gut schießen kann. Aber ich habe immer gehört, dass die Beinarbeit bei KN besser sein muss als bei NI, daher habe ich das für mich abgewählt. Schussspiel funktioniert auch gut mit NI Belägen, die nicht soviel Katapult haben.

Letztendlich musst du gucken, was dir Spaß macht - also was du gerne Spielen willst. Vielleicht lohnt auch mal eine Trainerstunde mit der kurzen Noppe?! Oder mal länger den Schläger deines Mitspielers testen*..also auch wie du damit beim Receive oder anderen Schlägen als dem *Klatschen* zurecht kommst.

Hoffentlich kommen hier noch ein paar Tipps.

[Darkgrey]

Mach dir lieber eine NI ähnliche moderne KN auf die Vorhand.
Der Speedy Soft ist eine lahme Krücke zu den Belägen heute.
Die fehlt vermutlich einfach der Katapult bzw. Speed.

Den Hikari hab ich selbst auf der Rückhand gespielt, der ist da gut aufgehoben. Aber auf der Vorhand bei harten Schüssen auch noch langsam.

[Wolfric]

Da man auch beim NI von der selben Problematik ausgehen kann, wäre hier meine Laienfrage, inwieweit dieser nicht die selben Ergebnisse produzieren müsste? Oder anders gesagt, verzeiht NI solche Stellungsfehler besser als die kurze Noppe?

Ein NI verzeiht nicht alles aber mehr -- siehe Beschreibung. Grad wenn ich im Vorgehen mit der RH reinspiele geht mit viel drüber, aber ich kann beim NI recht viel mit dem Handgelek ausgleichen. Dazu kommt, dass der beim TS den Ball ja besser greift und im Bogen übes Netz bringt. Ebenso beim praktsich nur hinhalten fällt der Ball bei der Noppe eher runter. Wenn ich auf der RH (NI) einen schnellen Konter oder TS weit außen bekomme, dann hab ich neben der Seitenlinie den Arm auch manchmal gestreckt, aber eine enorm hohe Quote einen harten, flachen TS aus dem Hengelenk zurückzuklatschen. Bei einer Noppe wär der wohl völlig unkontolliert. Die Noppe braucht aktives Spiel. Erst gestern im Training jeder Angriff in der Halbsistanz ist gesessen, weil ich nicht hektisch war, sondern konzentriert den Trefferpunkt richtig erwischt hab. Beim TS von hinten ist mit NI gemütlicher rumeinern möglich, bei der Noppe ist alles irgendwo, sobald der Kopf aussetzt ^^. Belohnt wird die Konzentration mit einem ungewohnt flachem und schnittlosem Ball zu heftigem Wechsel auf Spin und US auf der RH sowie sehr schnellem Spiel am Tisch. Wie du siehst kommt das Wort schnell bei der KN oft vor ;-).