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Eigenbau Konstruktionen Hier können Aufbauten diskutiert werden, z.B. welche Hölzer in welchen Stärken kombiniert werden können, wie man verkleben sollte etc.

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  #1  
Alt 14.10.2013, 13:20
Hurz67 Hurz67 ist offline
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Esche als Kernfurnier

Moin zusammen,

ich möchte euch hier mal von einem Selbstbauversuch berichten und bräuchte dann mal ein bischen Feedback, ob Ihr ähnliches beobachtet habt...

Der Aufbau um den Es geht ist eine eher dünne Konstruktion mit
| 0,6 Koto (war mal 0,8 - nach Endfinish)
- 0,8 Koto (SF)
| 2,0 Esche (!!!)
- 0,8 Koto (SF)
| 0,6 Koto (wie oben...)

und Gesammtdicke 4,9mm mit Abachigriffschalen gab das dann 84gr. zulässiges Gesammtgewicht

Das ganze im Stiga Format mit TiteBond Woodglue verklebt (also gebrauchsfertiger Hautleim) - dieser allerdings inzwischen schon 2-3 Jahre in Gebrauch (*dazu weiteres s.u.)

Was sollte das werden was war das Ziel deses Aufbaus ?
Ich wollte ein sehr dünnes, elastisches und trotzdem relativ schnelles Holz bauen. Ein klassischer Koto/Koto/Abachi, Koto/Abachi/Abachi oder Limba/Abchi/Abachi Aufbau mit ähnlicher Dimensierung der Furniere hätte max. ein ALL+ Holz ergeben und da wollte ich mehr.
Als Referenz hatte ich im selben Zeitraum, mit denselbem Leim und Griff usw. ein Koto/Koto/Abachi gebaut das wie erwartet ALL...ALL+ wurde.

Getestet habe ich mit Medium/Midsoft Belägen (Palio HiddenDragon Biotech 2,1 VH und Dawei Inspirit Quattro 1,8mm RH.

Problem war/ist dabei: Das Holz hatte
- deutlich niedrigeres Grundtempo (gefühlt ALL- ) als die Referenz
- übermässiges Feedback - schwingt wie 'Lämmerschwanz'
- kräftiger Katapult bei mehr Druck/Armzug.

Das Holz bringt angenehmes Tempo bei Druck, aber ich hatte mit deutlich mehr Tempo und mehr Steifheit gerechnet. Wobei die Esche wirklich widerspenstig in der Bearbeitung war, hatte ich mich eigentlich auf eine Rakete eingestellt aber sowas ?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit schweren Kernen gemacht ?
(*)Hat evntl. mein Kleber nachgelassen ?
Habt ihr evntl. mal schwere Kerne mit Holzleim oder anderem garantiert festem Klebstoff probiert ?

Ich spiele schon mit dem Gedanken denselben Aufbau mit Weissleim zu wiederholen...oder kann ich mir das sparen ?
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  #2  
Alt 27.11.2013, 10:16
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Uli-Noppe Uli-Noppe ist offline
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AW: Esche als Kernfurnier

Hallo Hurz,

würde den Weißleim überspringen und es mal mit Epoxy versuchen.
Wenn das Holz dann noch zu weich ist musst du zulegen an Materialstärke.

Ne andere Ide - gab es nicht alte Barne Hölzer mit Fichte Kern? das könnte man auch mal versuchen.

Gruß Uli
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  #3  
Alt 28.11.2013, 13:15
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das_gesäß das_gesäß ist offline
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AW: Esche als Kernfurnier

Schwieriges Thema. Schnell und dünn steht im Widerspruch in sich, insbesondere mit elastischer Darstellung.

Ich habe zwar nicht viel Ahnung, aber umso dicker, desto härter und schneller ist das Holz sehr warscheinlich und desto weniger elastisch ist es.

Ich baue meine Hölzer nach folgenden Fragen:
Wie hoch soll die Frequenz sein?
Wie schnell soll das Holz sein?
Soll der Absprungwinkel flach medium oder hoch sein?
Wie schwer soll es werden

Wenn ich diese Fragen beantwortet habe weiß ich ungefähr wo die Reise hingeht. Es muss einen aber auch klar sein, das alle Wünsche nicht erfüllt werden können. Dünne Hölzer, elastische Hölzer, sind keine Offensivhölzer.

Feintuning kann man in dem man anderen Kleber wählt. Wenn das Holz zu weich ist, kann man Epxodharz verwenden. Am besten so dünnflüssig wie geht, dann dringt das Zeug besser in die Fasern ein. Wenn das Holz zu hart ist, kann man hochelastischen Kleber verwenden, am besten Dickflüssig. Man kann die Härte auch verändern in dem man viel oder wenig Kleber verwendet. Viel Kleber = hart.

Hartes Schlägerblatt trotzallem Gefühl im Griff. Das funktioniert wenn man den Rohling am Griff, und den Griff selber aushölt. Dadurch wird das Holz, gerade an der dünnsten Stelle labil und vibriert somit etwas mehr. Theoretisch kann man mehr Vibrationen im Griff herbeiführen indem man Stirnholz verwendet. Die Stablität ist in Querrichtung deutlich geimndert wodurch man eine "bessere" Ballrückmeldung erhalten sollte. Hab ich noch nich getestet, auf Grund der Naturgesetze aber sehr gut vorstellbar.
Griffmaterial kann auch zum Ballgefühl beitragen. Weiches Material macht das Holz am Griff labiler und somit können sich die vibrationen besser verteilen -> "bessere Ballrückmeldung in form vn mehr Vibrationen"

Meine Erfahrung in Sachen Tempo bezogen auf das Kernfurnier ist folgendes.
Weiches Material ist langsam, hartes Material ist schnell. Kernfurnier bestimmt im wesentlichen die Härte des Schlägers, aber nicht durch das Material selbst, sondern durch die Anordnung des sperrfurniers. Das Sperrfurnier macht im Grunde die Anschlaghärte aus. Sitzt es weit innen, weil das Kernfurnier dünn ist, wird das Holz nicht dolle steif. Da nützen auch keine Carboneinlagen was. Wenn das Holz steif sein soll, muss das Sperrfurnier weit auseinander liegen.

Absprungwinkel lässt sich sehr leicht verändern. Harte Deckfurniere springen Flach aus den Schläger, weiche Materialien springen hoch aus den Schläger. Besonders hervorheben kann man das noch mit weiteren furnieren hinter dem Deckfurnier. Beispiel:

Kiefer 1mm
Aramid
Abachi 3mm
Aramid
Ebenholz 0.6mm

Dieses Holz ist ein All Holz, mittelharter Anschlag, Frequenz etwa 1400hz, Vorhand Ballabsprung Normal, Rückhand Ballabsprung flach. Verändere ich das jetzt wie folgt.

Kiefer 0.8mm
Balsa 1mm
Aramid
Abachi 2.5mm
Aramid
Balsa 1mm
Ebenholz 0.6mm

Das Holz liegt im Bereich All + mit Frequenz etwa 1430hz, Rückhand Ballabsprung moderat hoch und Ballabsprung Vorhand hoch.
Ersetzt man das 2.5mm Abachi Kernfurnier durch 2.5mm Balsa ist es wieder all.

So ganz genau weiß ich nicht was du haben möchtest wenn ich mir deinen Beitrag durch lese. Du möchtest ein dünnes elastisches Holz mim Off- bis Off Bereich? Wie dünn ist denn dünn?
Wenn ich du wäre würde ich folgendes probieren.

0.5 - 1mm Deckfurnier
0.5mm Balsa
Aramid
3mm Abachi
Aramid
0.5mm Balsa
0.5 - 1mm Deckfurnier

Je nach Auslegung de Deckfurniers ist es ein langsames bis schnelles off- Holz mit moderat hohen Ballabsprung. Frequenz zwischen 1450 und 1550hz wenn mit Epoxydharz gekleb wird. Etwa 45gr. Etwas weicher geht es mit hochelastischen Kleber. Der von mir empfohlene Furnieraufbau kommt ein Keyshot Light sehr nah. Hat aber einen höheren Ballabsprung. Gewicht etwa 80-95gr je nach dicke der und Wahl der Deckfurniere und ob man viel oder wenig Kleber verwendet.
Einige dich mal zunächst auf eine fixe Form, mit einen fixen Griff und versuche herauszufinden welche Freuqenz du haben willst. Wenn du denn nach fertigstellung das Holz misst, weist du dann schon wie schnell oder langsam das Holz sein wird. Du musst nach und nach immer mehr Konstante finden damit du beurteilen kannst was welche Veränderung mit sich bringt.

Geändert von das_gesäß (28.11.2013 um 13:21 Uhr)
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  #4  
Alt 29.11.2013, 14:42
Hurz67 Hurz67 ist offline
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AW: Esche als Kernfurnier

Moin,

schön das doch nochmal jemand antortet (ich hatte die Hoffung schon fast aufgegeben).

Ich hatte eigentlich vor, die älteren Hölzer von Stiga und Banda als Vorbild zu nehmen (deswegen wie zB Banda Koto/Koto als SF/DF). Diese Hölzer bilden exemplarisch Tempo und Elastizität gleichermassen ab.

Das bedeutet um die 5mm Dicke wäre passend.

Aus der Historie, hatte ich mal ein 3mm Abachikern mit Koto/Koto, diese Kombi war bei gleicher Blattgrösse zB deutlich schwerer (98gr.) als die aktuelle Esche Version und vom Tempo fast zu schnell -> OFF (mit Tendenz zu OFF+).
Auch fehlte es der Kombi an Feedback...um Gewicht zu sparen nahm ich rundherum ca.3mm ab, das half dem Gewicht aber nicht gut für Tempo (zu viel) und Feedback (zu wenig).

Epoxy als Kleber wäre natürlich eine Möglichkeit, aber eigentlich wollte ich mich damit nicht befassen...

Ich werde wahrscheinlich, dieses Holz verkleinern ->
(weniger Lämmerschwanz / weniger Gewicht / (hoffentlich) mehr Tempo)

mal sehen, was das bringt, so wie es ist, kann es nicht bleiben

Ansonsten denselben Furnieraufbau mit Ponal und ggfls. auch nochmal verkleinern als Feintuning.

Wenn das auch nichts bringt, dann denke ich nochmal über Epoxy nach, ist mir aber eigentlich zu giftig und zu aufwändig (mischen/tempern usw.).

Ausserdem ist die Konstruktion so unterschiedlich zu o.g., evtl. würde mit Epoxy auch schon ein 2,4mm AbachiKern ausreichen...


Trotzdem Danke für das Feedback
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  #5  
Alt 29.11.2013, 18:19
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AW: Esche als Kernfurnier

Hochviskoser Versiegelungslack. Macht das Außenfurnier härter. Da mal paar Schichten drauf oder besser Tauchverfahren^^
Wie siehts eigentlich mit so einer Bestrahlung aus? Hab gehört das Stiga diverse Hölzer ins Uvlicht packt damit der Anschlag härter wird. Ob das funzt und ob die das machen weiß ich nicht. Wurde mir nur so erzählt.
Tempern brauchst bei Epoxy nichts. Hab ich nie gemacht und war alles immer gerade trotz stark asymetrischen Aufbaus. Giftig sind andere Kleber auch. Du sollst das Zeug ja nicht essen.
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  #6  
Alt 02.12.2013, 14:18
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AW: Esche als Kernfurnier

wenn du alte Hölzer als Vorbild hast teste auch mal Limba/Limba, sowie Koto/Limba.

Als Klebung würde ich zu einem Weißleim - oder besser zu einem tierischen Leim (Hautleim) raten. Damit erhälst du mehr gefühl - Knochenleime sind etwas zu hart, gehen aber in die richtige Richtung. Daher der Tipp - Hautleim

Uli
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  #7  
Alt 03.12.2013, 09:57
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AW: Esche als Kernfurnier

Moin Uli,

Hautleim ? Titebond Woodglue ist ja (gebrauchsfertiger) Hautleim.
Allerdings...wie gesagt, wohl schon zu alt

Ich war ja auch auf dem Trichter, 'nimm den Hautleim, dann wird's steif und Gefühlvoll' aber klappte ja nicht...

Jetzt bleibt die Frage

- derselbe Aufbau
->mit Weissleim
->Titebond neu kaufen
->Giftmischen mit Epoxy

- Furnieraufbau varieren
->anderer/dickerer Kern

zumindest leide ich materialmässig keine Not... habe zwei Christer Johannsson Ur-Bandas in täglichem Gebrauch und ein drittes als Reserve, sowie ein 2 Eigenbauten die den Ur-Bandas zu ca. 85% nahekommen.
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  #8  
Alt 03.12.2013, 10:46
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AW: Esche als Kernfurnier

Nimm nicht den fertigen Leim - mimm das Granulat!

Habe Knochen und Hasenleim liegen - bei Bedarf schicke ich dir was zu, das du das mal testen kannst.

Leg das Granulat in etwas Wasser ein für ein paar Stunden.
Erhitz einen Topf mit Wasser. Darin stellst du dein gefäß worin du den Leim herstellst. War bei mir eine alte Kaffedose.

Wenn der Leim zu zäh ist gib etwas Wasser zu.

Nach kurzer Zeit ist der Leim bearbeitungsfähig.

Klebe aber nicht alle Schichten - nur 1-2 und dann ab in die Presse für 1/2St bis 1 Std. Dann hat der Leim schon mal angezogen und du kannst die nächsten Schichten kleben. Wenn das Holz komplett verleimt ist - lass es einige Tage trocknen!

Uli
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