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Wissenswertes über Hölzer & Allgemeines rund um den Eigenbau Eigenschaften, Begriffe und sonstige Infos. Eine Art FAQ mit Aussagen über Gewicht, Verwendung, Biegefestigkeit, Härte von Holzarten, Steifigkeit, Schlägerkopfgröße, Schwingungsverhalten, Schwerpunkt etc. und Allgemeines rund um den Eigenbau. |
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#1
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Nachtrocknen von gekauften Hölzern
Was ist die beste, schonendste, schnellste Möglichkeit, um gekaufte Hölzer zu trocknen?
Was sollte man dabei nicht tun, oder beachten? Ich besitze eine kleine Hölzer Sammlung. Mir ist öfter mal aufgefallen, dass die Gewichte der Hölzer in meinem Besitz deutlich schwanken, um bis zu 4 Gramm. Mein Ziel ist es, die Hölzer ohne Beschädigung oder (deutlich spürbare) Veränderung so zu trocknen, dass sie zumindest im Außenfurnier auf unter 5% Feuchtigkeit kommen und damit nicht mehr Feuchtigkeit aufnehmen, also in ihrem Gewicht stabil bleiben. Ich habe bisher Hölzer im Winter auf die Heizung gelegt. Dabei verlieren sie stark an Gewicht, gewinnen es aber meist wieder zurück, wenn es im Frühling/Sommer/Herbst wieder feuchter wird. Ich überlege sie daher im Backofen bei höherer Temperatur zu behandeln, weiß aber noch nicht wie ich dabei vorgehen soll. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ab einer bestimmten Temperatur die Verklebung Schaden nehmen könnte? |
#2
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AW: Nachtrocknen von gekauften Hölzern
Hat jemand Erfahrungen zum Thema Hölzer trocknen ?
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#3
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AW: Nachtrocknen von gekauften Hölzern
Hallo,
ich kann dir gerne weiterhelfen. Am Besten fange ich damit an, dass du deine Tischtennisschläger nicht trocknen solltest. Holz ist ein hygroskopischer Stoff, d.h. er nimmt Wasser aus der Luft auf oder gibt dieses wieder ab. Das ist vom Umgebungsklima abhängig (Temperatur und Luftfeuchtigkeit). Trocknest du das Holz auf deine gewünschten 5% Holzfeuchte, würde dein Schläger umgehend wieder Wasser aus der Umgebungsluft aufnehmen (solange wir von Normklima ausgehen, also ca. 20°C und 65% Luftfeuchtigkeit). Somit würde sich bei Normklima eine ungefähre Holzfeuchte deines Schlägers von 12% einstellen. Du kannst deinen Schläger nicht unter eine gewissen Prozentsatz trocknen und dann annehmen es würde kein Wasser mehr aufnehmen. So funktioniert Holz nicht. Auch nach einer Darrtrocknung (also 0% Holzfeuchte), nimmt das Holz umgehend wieder Wasser aus der Luft auf. Leider gibt es dazu ein Video von einem angeblich sehr erfahrenen Tischtennisbauer, der behauptet, wenn man Holz unter 4% Holzfeuchte trocknet würde es keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Was schlicht eine Falschinformation ist. Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, was er tatsächlich meinte, aber ohne Kontext ist die Aussage einfach nicht korrekt. Falls du deinen Schläger also lieber etwas trockener halten willst (bitte ohne aktiv nachzuhelfen), dann an einem Ort lagern an dem es kühl und trocken ist. Nach dem Spielen den Schläger offen herumliegen lassen, da der Griff Schweiß aufsaugt, damit das Holz die überschüssige Feuchtigkeit leichter wieder abgeben kann. Du kannst auch so kleine Beutel mit Silica-Gel (Luftentfeuchter) zu deinem Schläger in die Hülle legen. Ist aber nicht unbedingt notwendig. Am Besten den Schläger nicht dauernd wiegen und nicht ständig versuchen dass Holz nicht Holz sein zu lassen. Ich hoffe das hilft Solltest du aber unbedingt deine Schläger weiterhin trocknen wollen dann geht das mit dem Backoffen ganz gut. Dabei ist zu beachten, dass die Temperatur nicht höher als 100°C beträgt. Ansonsten kommt es zum thermischen Abbau des Holzes im Schläger. Du kannst dabei nur nicht wirklich auf 5% trocknen. Du müsstest zumindest so lange trocknen, bis sich das Schlägergewicht zwischen 2 Messungen nicht mehr ändert, d.h. das Holz vor dem Trocknen abwägen (dazu empfiehlt es sich eine Waage mit zumindest einer Nachkommastelle zu benutzen) und dann nach gewissen Intervallen neu messen. Ändert sich das Gewicht nicht mehr, so hast du 0% Holzfeuchte. Jetzt könntest du dir ausrechnen wie schwer das Holz mit 5% Holzfeuchte wäre. Aber, dabei wird es wie oben beschrieben nicht bleiben und das ständige Trocknen könnte Spannungen im Schläger erzeugen, die nicht erwünscht sind (Verbiegen des Schlägers, Aufbrechen der Klebefuge usw.). Also würde ich nochmals davon abraten. |
#4
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AW: Nachtrocknen von gekauften Hölzern
Klasse! Danke für die ausführliche Info!
Genau auf dieses Youtube Video des erfahrenen Holzbauers hatte ich mich auch indirekt bezogen... |
#5
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AW: Nachtrocknen von gekauften Hölzern
So falsch ist das nicht was der erfahrene Holzbauer sagt. Er trocknet seine Furniere in einem Vacuumtrockner, was kein anderer Holzbauer macht.
Die Trocknung erfolgt mit einer Zugabe von einem bestimmten Mittel..... Ein TT Holz in den Backofen legen, ich weis nicht ob das gut ist.Du weist nicht welche Kleber bei deinen Hölzern verwendet wurden.Da kann sich die Klebefuge lösen.... aber probieren geht über studieren... |
#6
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AW: Nachtrocknen von gekauften Hölzern
Jeder normale Holzleim sollte 100°C aushalten. Aber ich hab sowieso davon abgeraten. Es ging nur darum wie man es machen könnte, wenn man unbedingt will.
Falls du mehr weißt, was dieser erfahrene Tischtennisbauer angeblich für Mittel dazu gibt, dann nur her mit den Informationen. Mir ist zumindest kein Mittel bekannt, welches beim Trocknen von Holz dazugegeben wird. Es macht auch gar keinen Sinn irgendein Mittel bei der Trocknung hinzuzufügen. Das Wasser muss zuerst mal aus dem Holz, alles was verhindern würde, dass Wasser nicht ins Holz gelangt, verhindert auch, dass es das Holz verlässt. Außerdem ist es nicht wirklich praktisch umsetzbar Furniere oder dünne Brettchen (sprich den Kern des Schläger) auf genau 4% (oder irgendeine andere Prozentzahl an Wasseranteil - außer 0% natürlich) zu trocknen. Sowas funktioniert nur, wenn man die Realwerte zu jedem Zeitpunkt messen würde oder diese überhaupt messen kann bei so dünnen Querschnitten. Abgesehen davon ist die industrielle Holztrocknung gar nicht so simpel. Das mit dem Vakuumtrockner ist zwar schön, ist halt ein ganz normale Art der Holztrocknung und wird die Hygroskopie des Holzes nicht verändern. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, Vakuumtrocknen wäre eine Art des Trocknens, um Wasseraufnahme des Holzes zu verhindern. Egal ob mit oder ohne spezielles Zusatzmittel. Das Vakuum ist ja nur dazu da, damit das Wasser im Holz beim Trocknen schneller verdampft. Geändert von Hansi Blocker (04.07.2023 um 07:28 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt |
#7
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AW: Nachtrocknen von gekauften Hölzern
Mich stellt sich die Frage warum man überhaupt Hölzer trocknet. Macht gar kein Sinn. Die Dichte wird leicht reduziert. Das komplette Verfahren ist wesentlich teurer an Arbeitskraft und Arbeitszeit als ein anderes Furnier zu verwenden. Die Auswahl ist riesig und in Massen im Netz zu bekommen.
Man kann sich das ganze sparen und andere Furniere verwenden. Damit ist Kunde und Hersteller geholfen da es den Preis drastisch reduziert. Dies gilt auch bei beispielsweise UV Licht Bestrahlung der Deckfurniere um diese künstlich härten zu wollen. Ob dies praxisbezogen wohl einen Effekt haben wird, bleibt ferner zu bezweifeln. Ein Tischtennisholz ist kein Whisky den man 10 oder 20 Jahre einlagert damit er anders wird und dann ein vielfaches an Wert hat. Bei irgendwelche Härtertechnologien bei Hölzern ist es anders. Der Aufpreis zum Mehraufwand ist gering. Ich stelle nicht in Zweifel das Stiga und Co das machen, aber ich stelle den Effekt in Zweifel. Eine Stunde bestrahlt wird die Beschaffenheit des Holzes nicht verändern. Tempern beispielsweise schon. Aber das ist ein anderes Thema. Find das interessant das man mit fragwürdigen Marketingstrategien, hübsche Griffschalen und irgend einen großen Namen die Leuten die Kohle aus der Tasche zieht. Vermutlich sollte ich damit auch mal anfangen hehe
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