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Fitness - Ernährung - Psyche - Gesundheit - Verletzungen Keine Ausdauer? Unbeweglich? Übergewicht? Verletzt? Der Körper muss nun mal mitspielen (auch mental), daher geht es hier um Training (abseits des Tisches), Krafttraining, Workouts, Mindset, Rezepte, Tipps für Body & Seele, usw. |
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#1
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Psychologie, Motivation, Burnout und Co.
Hallo,
ich spiele parallel in zwei Vereinen (Sportverein und Betriebssport) und in beiden Vereinen ist es so, dass die Chefs entweder Burnout haben oder nah dran sind. Im einem Verein hat der Chef mit den Punktspielen komplett aufgehört (wegen Stress), im anderen spielt, verliert aber sehr viel. Es ist ja kein sehr hohes spielerisches Niveau ( 1. Mannschaft -> höchstens Bezirksklasse)(vom Alter sind fast alle so ab Mitte 30 bis Mitte 60). Ich spiele in beiden Vereinen in den ersten Mannschaften und merke, dass fast niemand aus den Mannschaften zum Training kommt. Dabei sind alle nicht mehr jung aber auch nicht extrem alt (40-50+); spielen meistens nur bei den Punktspielen mit und verlieren häufig (u.a. weil nicht im Training); entsprechend schlecht ist die Stimmung. Ich denke (bzw. weiß), viele sind momentan allgemein mit Familie, Beruf usw. überfordert. Mein Problem ist, dass ich dann auch Lust verliere; sowohl im Training (wo ich selbst 2-3 Mal pro Woche übe/spiele, als auch bei den Punktspielen (wo ich vornherein weiß, dass die Mannschaft höchstwahrscheinlich alles wieder verlieret und die Stimmung im Keller sein wird). Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass die Leute, die fast beim Burnout sind, wenn wir im Training gegen einander spielen, sehr leicht ausrasten, wenn sie verlieren und allgemein gereizt und so ein bisschen „passiv aggressiv werden“. Einige sind z.B. 10-15 Jahre älter als ich (bin Mitte 40) und wenn ich im Training gegen sie spiele und gewinne, dann sagen sie meistens „du bist jünger, deswegen gewinnst du oder du hast mehr Zeit und deswegen gewinnst du oder du bist schlanker und deswegen gewinnst du“, das macht mich auf Dauer auch nicht unbedingt glücklich. Bin selbst nicht sehr ambitioniert, aber eine solche Atmosphäre ist m.E. relativ belastend. Da der Altersdurchschnitt (Lebensumstände) in vielen Vereinen ähnlich ist, frage ich mich ob man häufig was ähnliches erlebt. Wollte Euch zu Euren Erfahrungen fragen. Danke! |
#2
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Dann such dir einen neuen Verein, um dich langfristig damit nicht zu belasten.
Es ist ein Hobby, es soll Spaß machen, belaste dich nicht mit anderer Leute Last und Probleme. Anders sieht es aus, wenn es langjährige Weggefährten sind, aber dann ist das Verhältnis eh schon anders als nur TT. Dann hilft nur klärende Konfrontation.
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VH Bty NI..::]iALC[::..RH Bty KN |
#3
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Schwieriges Thema, was aber leider heutzutage immer mehr in den Alltag Einzug hält. Meinem Kenntnisstand nach sind psychische Erkrankungen mittlerweile der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit!
Psychische Belastungen sind wahre *Energieräuber* und schränken oftmals die sozialen Kontakte ein. Das führt bei einigen dazu, dass das Tischtennis auf das absolute Minimum reduziert wird. Es gibt aber auch das andere Extrem, dass die Leute im Midlife-Crisis-Alter vermehrt zum Training gehen und auch bei anderen Vereinen aufschlagen, gerade weil ihnen zu Hause oder an der Arbeit die Decke auf den Kopf fällt. Ändern kannst du daran nichts, denn es hängt ja nicht mit dir zusammen. Und es ist letztendlich (für dich) auch egal, ob die Mannschaftskameraden nicht zum Training kommen, weil sie auswärts studieren oder weil sie frisch verliebt sind oder ob körperliche oder psychische Probleme der Grund sind. Du kannst nur versuchen, dir andere/zusätzliche Trainingsmöglichkeiten zu verschaffen z.B. Trainigsgruppen, Einzeltraining, regelmäßiges Training in einem zusätzlichen Verein, Turniere etc. Natürlich kann man das Problem ansprechen, aber wenn sich jemand, der kurz vor dem Burnout steht, nur deinetwegen zum Training schleppt hast du meist auch nichts davon. Beim Tischtennis spielt das Mentale eine besonders große Rolle, daher leidet die Leistung bei fehlender Konzentration oftmals selbst wenn trainiert wird! Die *Ausreden*, die du dir anhören musst, wenn du gewinnst, und auch das leicht aggressive sind sicherlich der Dünnhäutigkeit und Gereiztheit deiner Vereinskollegen geschuldet. Damit will ich nicht sagen, dass du das alles Runterschlucken musst. Ich bring dann eher einen lockeren Spruch wie: *Na sowas, dann hätte ich ja schon immer gegen dich gewinnen müssen, bin ja schon immer jünger.* Oder *Schade, ich dachte, ich hätte mal ganz gut gegen dich gespielt* und oft werden die Aussagen dann etwas relativiert. Wenn ich ehrlich bin, kenne ich das aber auch von mir selbst: Ich habe schlechte Augen und ein kaputtes Knie und das stört auch beim Spielen. Wenn ich aber *im Tunnel* bin bemerke ich weder das eine noch das andere! Ich halte nichts davon, bei leichten Schwierigkeiten gleich alles hinzuwerfen aber wenn es langfristig gesehen nicht besser wird, kann man natürlich auch über einen Wechsel nachdenken. Schließlich machst du den Sport ja für dich und dein Wohlbefinden und eben auch für deine mentale Gesundheit. Viel Glück!
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the lower you play, the harder you look.... |
#4
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Wenn man mit den Kollegen im Verein sehr gut kann, könnte man ja auch mal fragen, ob die Leute das TT mehr als zusätzliche Belastung empfinden, oder ob man etwas dafür tun kann (und was), damit es mehr als Entlastung, positive Abwechslung oder Spaß erlebt werden kann.
Im Training sehe ich eine Option, dass man mehr den Fokus auf Übungen legt, und dann vielleicht hinterher nur 2 Sätze spielt für den Wettkampfcharakter (mit Unentschieden bei 1:1). Das Rumheulen bei Trainingsspielen ist vielleicht für 10-Jährige adäquat, aber nicht für Erwachsene (Kindergarten...). Es geht sollte doch im Training überhaupt nicht ums Ergebnis gehen. Wenn sich daran langfristig nichts zum Positiven ändert, würde ich mich auch nach Alternativen umschauen - vor allem, wenn es dein eigenes Empfinden schon negativ beeinflusst! Persönlich kenne ich das in der Form nicht. Klar, der ein oder andere reagiert (vor allem im Spiel) gern mal über. In der Regel fängt man sich dann aber schnell wieder - spätestens nach dem Spiel. Im Training kenne ich das wie gesagt höchstens im Nachwuchsbereich. |
#5
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Vielen Dank für die ausführlichen informativen Feedbacks!
Habe so verstanden, dass man in Zweifelsfall im Verein bleibt, allerdings andere Trainingsmöglichkeiten in Erwägung ziehen könnte und wenn man schon ab und zu im Stammverein zum Training kommt, dann sollte man eher locker bleiben und weniger unter einader auf Punkte spielen, sondern eher "frei" oder bestimmte Übungen machen. |
#6
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Wichtig ist etwas emotionalen Abstand zur Situation zu bekommen und nach seinen Bedürfnissen zu schauen. Man kann Verantwortung ja nur für sich selbst sowie das eigene Verhalten übernehmen. Andere Personen wird man nicht ändern können, das müssen die selbst machen.
Du hast ja einige gute Punkte genannt. Wenn die Mannschaftskameraden kaum ins Training kommen, haben die dann dort auch überhaupt Lust Übungen zu spielen oder macht man ein kurzes Spielchen und geht dann wieder? Geändert von Hansi Blocker (11.03.2025 um 16:57 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt |
#7
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Normalerweise spielt man nur unter einander bzw. einfach frei; ohne konkrete Übungen zu spielen. Man kommt rein, spielt sich vielleicht 5 oder 10 min ein und danach spielt man mit verschiedenen Spielernpartnern; häufig auch eher Doppel.
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#8
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AW: Psychologie, Motivation, Burnout und co.
Das klingt wirklich nach einer schwierigen Situation. Es ist schade, wenn der Sport, den man eigentlich liebt, von stressigen Dynamiken und einer negativen Atmosphäre überschattet wird. Besonders, wenn man sich mit vielen anderen, die schon mit viel zu kämpfen haben (Beruf, Familie, etc.), zusammentut, kann das die Freude am Sport ganz schön beeinträchtigen.
Du sprichst ein paar wichtige Punkte an: Die fehlende Motivation zum Training, die Frustration, die sich nach Niederlagen aufbaut, und das teils passiv-aggressive Verhalten, das nicht gerade zu einer entspannten Atmosphäre beiträgt. In so einem Umfeld fällt es verständlicherweise schwer, sich weiterhin zu motivieren. Du selbst scheinst ein recht reflektierter Mensch zu sein, was es umso schwieriger macht, in einer solchen Atmosphäre zu bleiben, in der andere nicht wirklich mit sich selbst im Reinen sind. Es könnte helfen, das Ganze vielleicht aus einer anderen Perspektive zu betrachten oder ein bisschen aus dem "drama"-Zyklus herauszukommen. Hast du schon mal versucht, das Thema anzusprechen? Vielleicht könnte ein offenes Gespräch dazu beitragen, die Atmosphäre ein wenig zu entspannen. Es kann auch sinnvoll sein, sich mit einem oder zwei Leuten abzusprechen, um zu schauen, wie man gemeinsam das Training oder die Stimmung ein wenig heben kann. In vielen Vereinen kommt es zu ähnlichen Dynamiken – das Erleben von Stress, die Ungleichgewichtung zwischen Training und Wettkampf und der Leistungsdruck, der oft mehr Frustration als Freude bringt. Wenn der Verein als Ganzes in einem ähnlichen Zustand ist, kann es auch helfen, darüber nachzudenken, wie man mehr Teamgeist und gegenseitige Unterstützung in den Vordergrund rückt, statt nur die Ergebnisse der Punktspiele zu fokussieren. Was denkst du? Glaubst du, dass eine solche Diskussion möglich wäre, oder würde es eher zu einer noch schwierigeren Dynamik führen?
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< pon rbpon robipon hallenpon ligapon u.a. Erklärung siehe plunder Profil >
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