Quo vadis Tischtennis?

[Fastest115]

Das ist genau die Frage...wo will man hin.. Volkssport oder angesehener Wettkampfsport....

Beides geht so wie ich das sehe nicht.

Ändert man alles was geht damit es evtl ein Zuschauersport wird(ohne Garantie das es wirklich klappt) werden evtl/wahrscheinlich die Mitgliederzahlen noch schneller sinken.

Wirbt man "Hobbyspieler" an geht das Wettkampfansehen in den Keller.

Und wenn dann die einen Funktionäre in die eine Richtung arbeiten und die anderen in die andere...ist das natürlich kontraproduktiv.

Nur wer soll festlegen wohin es geht???

[JoKo]

Eine angesehene Wettkampfsportart ist TT auch ohne Fernsehpräsenz. Im Gegenteil: Mittwochabendpunktspiele in der Kreisklasse sind für mich allemal interessanter als Championsleague (besonders in der Gruppenphase) im TV.
Die Frage ist doch: Macht es überhaupt noch Sinn, Profisportler zu werden und seine Lebensqualität dadurch zu beschneiden, zumal auch in den anderen Sportarten nur ein verschwindend kleiner Prozent(mille?)satz überbleibt, der damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann?
Macht es hingegen keinen Sinn Menschen Entspannung und körperlichen Ausgleich in einem Gemeinschaftserlebnis zu vermitteln?

[Matousek]

Zitat von Porthos

Der Bayerische Tischtennis-Verband bemüht sich mit viel Engagement, Interessierte zu gewinnen:

http://www.bttv.de/news/data/2014/11...n-und-forscha/

Für mich stellt sich aber hier die Frage, ob Derartiges nicht sogar kontraproduktiv ist: Möglicherweise wird Tischtennis damit nur noch mehr in die Fun-/Freizeit-/Spiel-Spaß-Action-Ecke geschoben, aus der die meisten doch ständig herauskommen wollen.

Dass Tischtennis bei derartigen Lustbarkeits-Veranstaltungen einen immens hohen Attraktivitäts-Wert hat, steht doch außer Frage. Wesentlich wichtiger ist doch, was bringt das für den Stellenwert von Tischtennis als ernsthaften Sport?

Ich war am Stand. Die Präsentation war i.O. Sehr viel Platz. Gebe Dir durchaus recht, dass auch rüberkommen sollte, wie TT auf Leistungsebene aussehen kann. Wäre gut, wenn der ein oder andere VT o. Honorartrainer anwesend wäre. Dazu noch Spitzenspieler wie z.B Winter, Mantz (konmen aus der näheren Umgebung) bzw Schreiner (sielt in der näheren Umgebung) u./o Ort. Präsentation zweimal Vormittag bzw Nachmittag. Darstellung eines Jugendtrainings, 2xtäglich. Um hautsächlich Kinder fürs TT zu begeistern, sind die Spielmöglichkeiten schon i.O. Diese Messe ist die beste Möglichkeit Kid`s anzusprechen.
Ist mir noch eingefallen:
Auch Erwachsene haben sich an diesem Stand eingefunden. Es sollte gelingen, den Breiten-, sowie den Leistungssportcharakter im TT rüber zu bringen.

[Deichchaot]

Zitat von Fastest115

Das ist genau die Frage...wo will man hin.. Volkssport oder angesehener Wettkampfsport....

Beides geht so wie ich das sehe nicht.

Ändert man alles was geht damit es evtl ein Zuschauersport wird(ohne Garantie das es wirklich klappt) werden evtl/wahrscheinlich die Mitgliederzahlen noch schneller sinken.

Wirbt man "Hobbyspieler" an geht das Wettkampfansehen in den Keller.

Und wenn dann die einen Funktionäre in die eine Richtung arbeiten und die anderen in die andere...ist das natürlich kontraproduktiv.

Nur wer soll festlegen wohin es geht???

Sehe ich nicht ganz so.
Ich denke, wenn die Hallen insbesondere bei Jugendtraining "voll" sind und mehr Jungen und Mädchen da sind, dann hat man logisch auch die größere Chance leistungsmäßig nach oben zu kommen.
Stichwort Hobbyspieler. Wir müssen versuchen der Bevölkerung klar zu machen, das Tischtennis nicht nur leistungsmäßig betrieben werden kann sonderen auch noch im höheren Alter. In welcher anderen Sportart haben wir noch Spieler Ü65 dabei? Das sind nur wenige.
Am Besten wär natürlich eine eigene Hobbygruppe, bloß finde mal Hallenzeiten dafür. Also spielen sie beim normalen Training mit.
Wir hatten auch zwei dabei (mitte 30) die eigentlich nur so kommen wollten, spielen aber nach gut nem halben Jahr doch in einer Mannschaft mit.
Für mich ist es dabei völlig egal wen wir neu dazu bekommen, welche Leistungsstärke sie haben, Hauptsache sie haben Spaß bei uns und die Gemeinschaft stimmt. Und wenn dann der ein oder andere leistungsstarke Spieler zu uns kommt umso besser.

[jimih1981]

Zitat von JoKo

Eine angesehene Wettkampfsportart ist TT auch ohne Fernsehpräsenz. Im Gegenteil: Mittwochabendpunktspiele in der Kreisklasse sind für mich allemal interessanter als Championsleague (besonders in der Gruppenphase) im TV.
Die Frage ist doch: Macht es überhaupt noch Sinn, Profisportler zu werden und seine Lebensqualität dadurch zu beschneiden, zumal auch in den anderen Sportarten nur ein verschwindend kleiner Prozent(mille?)satz überbleibt, der damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann?
Macht es hingegen keinen Sinn Menschen Entspannung und körperlichen Ausgleich in einem Gemeinschaftserlebnis zu vermitteln?

Die verdienen definitiv mehr als ich, also macht es insofern schonmal Sinn
Außerdem ist die Frage was einem Spaß macht und was nicht.

[Rudi Endres]

Alle Jahre wieder. Wenn das so weiter geht erledigt sich die Frage von selbst.
2007 630.941
2008 616.796
2009 614.111
2010 614.179
2011 606.075
2012 601.240
2013 598.714
2014 588.547

[Spinomatico]

Zitat von Rudi Endres

Alle Jahre wieder. Wenn das so weiter geht erledigt sich die Frage von selbst.
2007 630.941
2008 616.796
2009 614.111
2010 614.179
2011 606.075
2012 601.240
2013 598.714
2014 588.547

Die Frage ist doch: Sind das nur die gemeldeten Wettkampfspieler oder alle Spieler? Wenn das nur die Wettkampspieler sind kann man zwar von einem Rückgang sprechen, jedoch lassen sich keine allzu großen Schlüsse ziehen auf die Beliebtheit und Verbreitung von TT. Es gibt ja immernoch die Hobbyspieler bzw. Diejenigen, die nicht an einer Meisterschaft teilnehem und in ihrer Freizeit spielen. Solche Zahlen aus dem Kontext zu entnehmen finde ich daher eher problematisch.

Klar ist jedoch, dass die Jahre in denen TT boomte, oder sehr beliebt bei den Kids war, vorbei sind. Die Generation von damals scheidet so langsam aus dem Sport aus (60+). Das hat nicht zwangsweise was mit der Sportart an sich zu tun sondern mit dem Wandel der Gesellschaft. Heute ist die Zeit der Kinder und Jugendlichen knapper und muss auf viel mehr Ressourcen (Nachmittagsschule, Sport, Musik, Freunde etc.) aufgeteilt werden. Da spielen mehrere Faktoren rein. Fakt ist auch, dass immernoch einige Jugendliche mit dem TT Sport anfangen und dabei bleiben. Ob das dann reicht um Deutschland langfristig als Top Nation in der Weltspitze zu halten wird wiederum auch eine Aufgabenstellung des DTTB und der Verbände sein. Die Frage lautet: Wie sieht eine sinnvolle Talentförderung im aktuellen digitalen Zeitalter aus?

[JoKo]

Zitat von JoKo

Ein Ansatz wäre, den "Leistungs"gedanken zugunsten des Gemeinschaftsgedankens hintanzustellen. Wir haben guten Zulauf bei Senioren, die ihre Knochen nicht mehr beim Fußball hinhalten wollen, aber die Gemeinschaft in einer Mannschaft auch dann noch schätzen, wenn sie in der untersten Kreisklasse hinten dran agieren. Auch unsere Jugendlichen bleiben seit 2 Jahren bei der Platte, weil sie nicht nach Schema F gestriezt werden, sondern selbst bestimmen dürfen, was sie üben wollen, und weil Einzelne im Team aufgehen und nicht besonders gefeiert werden. Sie haben ihre Erfolge vielleicht auf einem geringeren "Qualitäts"level, aber die Eltern ziehen mit und alle haben ihren Spaß dabei, wenn höher gehandelte Mannschaften mehr oder weniger geärgert werden können. Und wenn sie später einmal einen sportlichen Ausgleich brauchen, finden sie vielleicht wieder Spaß in einem TT- Team, während intensivst "geförderte" Jugendcracks mit Vereinssport schon lange nichts mehr am Schläger haben wollen.

Da ich gerade zitiert wurde, möchte ich als Antwort auf die Schlussfrage des Vorposters auch auf meinen Beitrag an anderer Stelle aufmerksam machen. Unser Verein war vorher im Kreisverband leistungsmäßig an der Spitze, ehe er nach Rückzug des absolut leistungsorientierten Mäzens auf 8 Aktive schrumpfte. Immerhin wuchs die Zahl der Aktiven aufgrund der zitierten Prioritätensetzung* in den letzten 7 Jahren wieder auf 40 Spieler/Innen - sogar mit einer Mädchenmannschaft bei den Schülerinnen. Im Jugendbereich haben wir auf dem Lande übrigens zusätzlich starke Konkurrenz von den Jugendgruppen der Feuerwehr und des DRK - und schon bei 12jährigen (leider) des Schützenvereins!
*siehe auch: koproduktionen.de/TSVPAGE/homeschool.pdf

[Rudi Endres]

Zitat von Spinomatico

Die Frage ist doch: Sind das nur die gemeldeten Wettkampfspieler oder alle Spieler?

Das sind die Vereinsmitglieder.

[Hillegosser]

Hast Du auch mal die Zahlen anderer Traditionssportarten, um zu schauen, ob es einfach dem gesellschaftlichen Wandel entspricht?

10K weniger ist jedenfalls wirklich mal eine Hausmarke. Gab es in irgendeinem Verband ein Reinemachen (Stichwort Karteileichen)?