Talent und Ballgefühl sind nur Einbildung? Es zählt nur Disziplin und Training!?

[JanMove]

Zitat von Noppenchecka

Mit Darts bspw. kann man wohl auch später anfangen und noch gut werden...

Ja, der Bierbauch muss auch erst richtig antrainiert werden. Bei einem guten Dart-Spieler dauert das Jahre!
(Hmm, ich sollte vielleicht doch noch umsteigen. Gewisse Grundvoraussetzungen wären bei mir gegeben. )

[Noppenchecka]

Zitat von JanMove

Ja, der Bierbauch muss auch erst richtig antrainiert werden. Bei einem guten Dart-Spieler dauert das Jahre!
(Hmm, ich sollte vielleicht doch noch umsteigen. Gewisse Grundvoraussetzungen wären bei mir gegeben. )

Haha, da hätt ichs wohl schwerer
Ich hab mich schon öfters gefragt, wenn ich wieder mal gegen einen "Händchen"-Spieler meine körperlichen/athletischen Vorteile nicht ausspielen konnte, warum ich eigentlich TT und nicht Tennis spiele.

[pibach]

Zitat von JanMove

Ausserdem gelten z. B. Kunstturner mit 20 Jahren bereits als alte Säcke. Das müsste also eine unglaublich einfach zu erlernende ("unkomplexe") Sportart sein. Das wage ich dann doch zu bezweifeln.

Beim Turnen zählt vor allem Biegsamkeit/Beweglichkeit, das lässt mit dem Älterwerden schnell nach. Dann wird man auch schnell zu schwer.
Ansonsten finde ich das Kriterium Erlernbarkeit schon recht passend, um Komplexität messbar zu machen.
Sollte was ähnliches rauskommen wie nach dem Modell der "ineinandergreifenden Rädchen" - ist aber leichter beobachtbar.
Wobei alle Sportarten, die unabhängig von einem Gegner sind, wohl als deutlich weniger "komplex" einzustufen sein dürften.

Dem entsprechend wäre alles gleich komplex...

Statistisch gesehen dürfte in jeder Disziplin ähnlich "viel" erlernt worden sein, das stimmt.
Aber so eine Lernkurve läuft asymptotisch. Wenn man schon recht schnell in den abflachenden Bereich kommt, ist die "Komplexität" offenbar nicht so hoch.

[pibach]

Zitat von pibach

Herausragendes Beispiel ist sicherlich der aktuelle Weltmeister im Racketlon, Jesper Ratzer. Er kommt vom Badminton. Hat vor ca 6 Jahren mit TT angefangen. Ab Tag 1 etwa Kreisliga Spielstärke, jetzt ca Verbandsliga.

Interessantes Interview: http://www.experttabletennis.com/jes...tlon-champion/

[Antonia77]

Danke für den Post, das stimmt, dieser Beitrag ist wirklich interessant und schön, dass man nciht nur lesen braucht, sondern auch mal zuhören kann.

[pibach]

Fand das auch extrem interesssant wie Jesper sein Training analysiert und kann das nur jedem raten, der sich systematisch verbessern will.
Ich hab paar mal gegen ihn gespielt und der Spielstärkezuwachs war echt phänomenal.

[Väterchen Frost]

Zitat von Väterchen Frost

Dass Talent und Ballgefühl nur Einbildung ist, ist Quatsch.

Aber ich habe auch schon etwas gelesen mit 10.000 Stunden diszipliniertem Training bis zu einem bestimmten Alter, dann schafft es fast jeder nach weit oben. Weiß aber nicht mehr, wo ich das aufgeschnappt habe.

Und wenn dann noch Ballgefühl und Talent hinzu kommt.......

Wenn man das sieht, was Japan seit einiger Zeit macht, welcher Trainingsaufwand hier bei Spielern wie Superstar Tomokazu Harimoto oder dem neuen Sternchen Sora Matsushima betrieben wird, dann denke ich schon, dass es jeder halbwegs talentierte Europäer mit vergleichbar hohem Trainingsaufwand in die Bundesliga schaffen könnte. Ob Weltklasse ist dann nochmal eine andere Frage, aber Bundesliga sicherlich.

Oder wie sehen das andere?

[mithardemb]

Ich verstehe den logischen Schluss nicht. Harimoto und Matsushima sind sicherlich mehr als "halbwegs talentiert". Wie kann man jetzt von deren Erfolg die Notwenigkeit für Talent für den Spitzensport ableiten?

[alba]

Zitat von Väterchen Frost

Wenn man das sieht, was Japan seit einiger Zeit macht, welcher Trainingsaufwand hier bei Spielern wie Superstar Tomokazu Harimoto oder dem neuen Sternchen Sora Matsushima betrieben wird, dann denke ich schon, dass es jeder halbwegs talentierte Europäer mit vergleichbar hohem Trainingsaufwand in die Bundesliga schaffen könnte. Ob Weltklasse ist dann nochmal eine andere Frage, aber Bundesliga sicherlich.

Oder wie sehen das andere?

Und was heißt nun "halbwegs talentiert"? Von den 40 Kindern, die wir hier im Training haben, (zwischen 15 Jahren/Verbandsliga und 6 Jahren/schafft 2 Ballwechsel ist alles dabei) könnte ich nun wieviele theoretisch in die Bundesliga hieven? Aber dann müsste ja eigentlich jeder Spieler im Tischtennisinternat irgendwann einen der etwa 50 Plätze in der Bundesliga ergattern können. "Halbwegs talentiert" sollten sie doch sein, Trainingszeit haben sie ausreichend und qualifizierte Trainer ebenso.

[Rückhandmonster]

Talent haben viele... manchmal aber nur auf Teilgebieten. Beim Tischtennis haben die vielleicht ein gutes Ballgefühl, aber bewegen sich nicht oder sie sind wahre Bewegungs- und Koordinationsmonster und Ballartisten, aber im mentalen oder taktischem Bereich fehlen die Voraussetzungen für die Spitze oder... oder...

Spitze wird man nur mit allen Komponenten heute.

Hier mal ein paar Grundlagen, was man in D unter Talent versteht:
Faktoren für Talent

• Das Einstiegsalter
• Psychische Faktoren
• Körperliche Faktoren
• TT- spezifische Faktoren
• Die motorische Komponente
• Leistungssportförderliches Umfeld
• Talentbindung

Aus diesen Gründen halte ich die Diskussion für zu kurz gegriffen, es gibt kein Fleiß/Training oder Ballgefühl reicht... jedenfalls nicht, wenn wir von Spitzensport reden.