Stell dir vor es ist DTTL und keiner will aufsteigen

[Nacki]

Zitat von Cheftrainer

Ich rechne mal mit 3 Gewinnsätzen.

Mensch! Verdammt! Und ich dachte schon, die Hälfte aller Fernsehsender stellt den Betrieb ein, weil ja jetzt demnächst rund um die Uhr Tischtennis kommt mit 90% Einschaltquoten. Wollte mir schon eine Nostalgieröhre mit 16 Programmplätzen ersteigern.

[docstephan]

Die Entscheidungen von Germania Holthausen und dem 1.FC Saarbrücken haben nicht das geringste mit dem neuen Spielsystem zu tun. Sollte sich Borussia Dortmund heute auch endgültig in diesem Sinne entscheiden, hat auch dies völlig andere Gründe als das Spielsystem der DTTL in der Saison 2008/09. Alle drei Klubs haben das zumindest mittelfristige Ziel, in der Deutschen Tischtennis Liga zu spielen und zwar genau nach diesem System, das einigen hier offenbar soviel Kopfschmerzen bereitet - nur ist es ein gewaltiger Sprung von der 2. Liga zur DTTL, der auch wirtschaftlich abgesichert sein muss. Dies gilt umso mehr, wenn man beabsichtigt, in der höchsten Spielklasse eine gute Rolle zu spielen und nicht bloß Punktelieferant für die "Großen" zu sein. So gesehen ist es sicher nicht unvernünftig, noch eine überschaubare Zeit an den Grundlagen und Voraussetzungen zu arbeiten, bevor man den Sprung ins "kalte Wasser" wagt.
Und noch dies zur möglichen bzw. wahrscheinlichen Attraktivität des künftigen Spielsystems: Lasst uns doch mal die "Abstimmung mit den Füßen" abwarten, sprich: schauen, wie sich die Zuschauer entscheiden. Nach einigen Spieltagen der Saison 2008/09 werden wir es schon wesentlich genauer wissen. Ich prophezeie aber, dass es nicht die geringsten Einbußen geben wird. Wir werden in der Saison 2007/08 aller Wahrscheinlichkeit nach eine Zuschauer-Rekordmarke in 42 Jahren Tischtennisbundesliga aufstellen und dieser Trend wird sich nach meiner Einschätzung fortsetzen, zumal künftig immer mehr Spiele pfiffig vermarktet und als publikumsträchtige Sportevents präsentiert werden dürften. Das ist der Trend der Zeit und den hält man auch durch Forendiskussionen nicht auf. Wenn man danach gehen würde, was alles so im Eifer des Gefechts angekündigt, ja angedroht wird, würde es schon gar keinen Spielbetrieb mehr geben. Wenn ich so bedenke, wer seinerzeit bei der Vergrößerung des Balls und der Verkürzung der Sätze - auch von meinen eigenen damaligen Vereinskollegen und selbst ich war mächtig erzürnt - verkündet hatte, nie mehr Tischtennis spielen zu wollen und heute nach wie vor ohne seine regelmäßigen Erfolge oder Mißerfolge in den Verbandsspielen und deren Nachbereitung in schier unendlichen Diskussionen nur eingeschränkt existenzfähig ist ......

[Fastest115]

Zitat von docstephan

Die Entscheidungen von Germania Holthausen und dem 1.FC Saarbrücken haben nicht das geringste mit dem neuen Spielsystem zu tun. Sollte sich Borussia Dortmund heute auch endgültig in diesem Sinne entscheiden, hat auch dies völlig andere Gründe als das Spielsystem der DTTL in der Saison 2008/09. Alle drei Klubs haben das zumindest mittelfristige Ziel, in der Deutschen Tischtennis Liga zu spielen und zwar genau nach diesem System, das einigen hier offenbar soviel Kopfschmerzen bereitet - nur ist es ein gewaltiger Sprung von der 2. Liga zur DTTL, der auch wirtschaftlich abgesichert sein muss.

Komischerweise haben sich alle drei für die 1. Liga "angemeldet/beworben" als das Spielsystem schon feststand. Und beim BVB hat man noch 4 Wochen beteuert, das die Finanzierung stehen würde (sprich der Hauptverein genug Geld locker machen würde das man 1. Liga spielen könnte).

Merkwürdig ist dann schon das plötzlich 4 Wochen später nimand mehrwas von 1. Liga wissen will bzw sich dagegen entscheidet. Die Planungen bei solchen Vereinen ja wohl auch schon bei der Bewerbung so weit gewesen sein, das man abschätzen kann ob man erste Liga spielen kann und will..

Siehe dazu auch mein Posting im 2. Liga Nord Thread. Dann wird einem vieleicht klar wo die Gründe liegen könnten.

Ich denke das es auch am Spielsystem liegt. Weil beim Wechsel von 6er auf 3er statt auf 4er Mannschaften bleibt eben noch ein Spieler mehr auf der Strecke dem man keine vernünftige Spielmöglichkeit anbieten kann beim Aufstieg (besonders bei Dortmund und auch Holthausen dann nur VL bzw OL oben..und in Holthausen in der 2. Oben spielt Malessa und verliert kaum nen Spiel...wo soll für den sehr jungen Spieler im Falle eines Aufstiegs der ersten ne Perspektive liegen).

Dazu kommt falls man wieder absteigt: was dann? Dann gehen vermutlich die 2 Neuen die man hatte weg und es bleiben 1-2 über und man muß dann sehen wo man 4 2. ligataugliche Leute her bekommt. Und wenn die dann auch noch zum Verein gut passen sollen und man vorher ne superintakte Mannschaft hatte wie beim BVB, dann würde das ganze auch nicht machen.

[Stefan W.]

Zitat von Frank Schmidt

Finde ich nicht, wir verfolgen einen ähnlichen Ansatz mit 1. Bundesliga, Regionalliga, Oberliga, Saarlandliga.
Der richtige Unterbau ist entscheidend, um Talente über einen längeren Zeitraum an den Verein binden un fördern zu können. Was nutzt es, wenn ich 1. Bundesliga spiele und die zweite Mannschaft in der Bezirks- oder Kreisliga?
Wenn ich hingegen möglichst viele Spielklassen nahtlos abdecken kann, ermögliche ich es damit Talenten, sich kontinuierlich steigern zu können und in keiner Saison über- oder unterfordert zu werden.

Den Schluss, den Alberto Ammann zieht, dass es im Sinne der Nachwuchsförderung keinen Sinn macht, erste Liga zu spielen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Die wenigen Deutschen, die im Moment noch spielen, werden bei der Umstellung von 6er auf 3er Mannschaften natürlich auf der Strecke bleiben.
Bleibt zu hoffen, dass diese Regelung möglichst schnell wieder rückgängig gemacht wird, wenn wir in der nächsten Saison sehen, dass das Fernsehinteresse nach wie vor nahezu nicht verhanden sein wird, die Zuschauer vor Ort ausbleiben und die Mitgliederzahlen weiterhin rückläufig sein werden. Ansonsten sehe ich ebenfalls die Gefahr, dass wir die 1. Bundesliga mittelfristig damit an die Wand fahren werden.

klar rein vom sportlichen aspekt hast du recht. ein gescheiter unterbau damit talente gefördert werden können muss vorhanden.

meine aussage bezog sich mehr auf den wirtschaftlichen aspekt. denn so billig stell ich mir das nicht vor, so viele mannschaften auf dieser ebene zu melden und den spielbetrieb zu gewährleisten (auf dauer gesehen). deswegen mein schluß, dass man sich irgendwann entscheiden muss.

man darf ja nicht vergessen das döbeln nicht nur herren mannschaften hat, sondern auch eine sehr gute damen. das kostet alles geld.

[Felge]

Über den BVB habe ich gelesen, dass der Aufstieg nur hätte realisiert werden können, wenn sie Meister geworden wären. Dann ist ja im Nachhinein doch eigentlich total schade, dass sie gegen Holthausen verloren haben oder nicht?
Oder habe ich irgendetwas verpasst. Weil so steigt keiner auf. Wäre Dortmund erster geworden, wären sie wohl aufgestiegen.

[Fastest115]

Zitat von Felge

Über den BVB habe ich gelesen, dass der Aufstieg nur hätte realisiert werden können, wenn sie Meister geworden wären. Dann ist ja im Nachhinein doch eigentlich total schade, dass sie gegen Holthausen verloren haben oder nicht?
Oder habe ich irgendetwas verpasst. Weil so steigt keiner auf. Wäre Dortmund erster geworden, wären sie wohl aufgestiegen.

Ja so scheint es zu sein. Frage mich allerdings, wo da die Logik ist-ob man als Meister oder als 2. aufsteigt macht doch keinen Unterschied.

Man steigt auf es kostet das gleiche man braucht die gleichen Spieler (oder auch nicht mehr) man erfährt es zum gleichen Zeitpunkt das man aufsteigen kann (zumindest in diesem Fall..) usw

Also wieso sollte man den Aufstieg nur als Meister realisieren können nicht als 2. oder 3.?

Also mir fällt da keiner ein!!!

[Rockstar]

ja das sehe ich auch so wie ihr:

Zitat von JanMove

Tja, und obwohl das neue Dreier-Mannschaftssystem doch so attraktiv und fernsehtauglich sein soll, will keiner aufsteigen.
Der Titel des Threads hätte übrigens genauso gut heissen können "Stell Dir vor es ist DTTL und keiner will die Spiele sehen!"

Zitat von powerpaul

Das neue 3-Spielsystem wird bei Spielen auf 2 Gewinnsätze (sofern es denn wirklich so eingeführt wird) der Totengräber der DTTL sein.

Zitat von Frank Schmidt

Das mag ja fernsehtauglich sein, für den Zuschauer vor Ort ist es jedenfalls eine Katastrophe. Ich tippe, die Zuschauerzahlen werden um mindestens 25% sinken.

wenn man dreierteams hätte sehen wollen, dann wären die sportlich viel interessanteren championsleague spiele besucht worden. aber selbst da hat man vor leeren rängen gespielt, warum sollte man dann also jetzt plötzlich die sportlich viel uninteressantere und schwächere dttl sehen wollen. der vorschlag und die einführung der dreierteams war eine sehr kurzsichtige entscheidung von menschen, denen teilweise der praxisbezug fehlt und teilweise das verständnis zur und für die basis.

Zitat von docstephan

Und noch dies zur möglichen bzw. wahrscheinlichen Attraktivität des künftigen Spielsystems: Lasst uns doch mal die "Abstimmung mit den Füßen" abwarten, sprich: schauen, wie sich die Zuschauer entscheiden. Nach einigen Spieltagen der Saison 2008/09 werden wir es schon wesentlich genauer wissen. Ich prophezeie aber, dass es nicht die geringsten Einbußen geben wird. Wir werden in der Saison 2007/08 aller Wahrscheinlichkeit nach eine Zuschauer-Rekordmarke in 42 Jahren Tischtennisbundesliga aufstellen und dieser Trend wird sich nach meiner Einschätzung fortsetzen, zumal künftig immer mehr Spiele pfiffig vermarktet und als publikumsträchtige Sportevents präsentiert werden dürften. Das ist der Trend der Zeit und den hält man auch durch Forendiskussionen nicht auf.

wenn 2007/08 ein rekordjahr zuschauermässig wird, dann war das ein schöner abschied von den vierermannschaften. 2008/09 wird man mit grossem aufwand und allerlei events und aktionen versuchen, die drohende negativentwicklung aufzuhalten. vielleicht schafft man es - aber nur durch gehörigen mehraufwand!!! - die zuschauerzahlen stabil hochzuhalten, aber sehr wahrscheinlich wird es trotz aller geplanter und verstärkten massnahmen einen zuschauereinbruch geben.

Zitat von Fastest115

Ja so scheint es zu sein. Frage mich allerdings, wo da die Logik ist-ob man als Meister oder als 2. aufsteigt macht doch keinen Unterschied.

Man steigt auf es kostet das gleiche man braucht die gleichen Spieler (oder auch nicht mehr) man erfährt es zum gleichen Zeitpunkt das man aufsteigen kann (zumindest in diesem Fall..) usw

Also wieso sollte man den Aufstieg nur als Meister realisieren können nicht als 2. oder 3.?

Also mir fällt da keiner ein!!!

ganz einfach: der hauptverein bvb borussia dortmund hat eigentlich nur einen kopf für fussball, aber wenn schon die tt-abteilung den aufstieg sportlich als meister entschieden hätte, dann hätte man eben notgedrungen die portokasse aufgemacht und da eben ein paar euro springen lassen, denn die tt-abteilung hätte sich ja den aufstieg sportlich erkämpft und man will die dann nicht im regen stehen lassen, wo doch die finanzielle unterstützung nur so viel kostet wie der günstige spieler im kader des bvb (fussball).
aber nachdem die tt´ler es eben nur am grünen tisch schaffen würden, durch verzicht sportlich stärkerer mannschaften, haben es sich die tt´ler eben sportlich nicht verdient und die fussballer werden erfreut sein dass sie ihre portokasse zulassen können und werden hoffen dass die tt´ler nächste saison eher wieder auf platz 4-6 rumdümpeln und die fussballer ihre ruhe haben werden und keinen gewissenskonflikt. so einfach ist das.

[Manfred]

Meine Vision: Man sollte wieder eine 1. BL einführen - zusätzlich. Als 6er-Mannschaft. Die DTTL könnte dann den "wahren" DTTL-2Satz-Meister ausspielen. Über die Aufnahme kann dann der DTTL-Ausschuss entscheiden oder man versteigert die freien Plätze jährlich neu in eb.. .
Ich würde mir dann jedenfalls 1. BL ansehen.

[Tackiness]

Mal nebenbei gefragt: ist eigentlich zu erwarten, dass alle aktuellen DTTL-Vereine auch nächstes Jahr noch dabei sind, oder wird da womöglich jemand zurückziehen?

[Bernd Beringer]

Zitat von docstephan

Die Entscheidungen von Germania Holthausen und dem 1.FC Saarbrücken haben nicht das geringste mit dem neuen Spielsystem zu tun. Sollte sich Borussia Dortmund heute auch endgültig in diesem Sinne entscheiden, hat auch dies völlig andere Gründe als das Spielsystem der DTTL in der Saison 2008/09. Alle drei Klubs haben das zumindest mittelfristige Ziel, in der Deutschen Tischtennis Liga zu spielen und zwar genau nach diesem System, das einigen hier offenbar soviel Kopfschmerzen bereitet - nur ist es ein gewaltiger Sprung von der 2. Liga zur DTTL, der auch wirtschaftlich abgesichert sein muss. Dies gilt umso mehr, wenn man beabsichtigt, in der höchsten Spielklasse eine gute Rolle zu spielen und nicht bloß Punktelieferant für die "Großen" zu sein. So gesehen ist es sicher nicht unvernünftig, noch eine überschaubare Zeit an den Grundlagen und Voraussetzungen zu arbeiten, bevor man den Sprung ins "kalte Wasser" wagt.
Und noch dies zur möglichen bzw. wahrscheinlichen Attraktivität des künftigen Spielsystems: Lasst uns doch mal die "Abstimmung mit den Füßen" abwarten, sprich: schauen, wie sich die Zuschauer entscheiden. Nach einigen Spieltagen der Saison 2008/09 werden wir es schon wesentlich genauer wissen. Ich prophezeie aber, dass es nicht die geringsten Einbußen geben wird. Wir werden in der Saison 2007/08 aller Wahrscheinlichkeit nach eine Zuschauer-Rekordmarke in 42 Jahren Tischtennisbundesliga aufstellen und dieser Trend wird sich nach meiner Einschätzung fortsetzen, zumal künftig immer mehr Spiele pfiffig vermarktet und als publikumsträchtige Sportevents präsentiert werden dürften. Das ist der Trend der Zeit und den hält man auch durch Forendiskussionen nicht auf. Wenn man danach gehen würde, was alles so im Eifer des Gefechts angekündigt, ja angedroht wird, würde es schon gar keinen Spielbetrieb mehr geben. Wenn ich so bedenke, wer seinerzeit bei der Vergrößerung des Balls und der Verkürzung der Sätze - auch von meinen eigenen damaligen Vereinskollegen und selbst ich war mächtig erzürnt - verkündet hatte, nie mehr Tischtennis spielen zu wollen und heute nach wie vor ohne seine regelmäßigen Erfolge oder Mißerfolge in den Verbandsspielen und deren Nachbereitung in schier unendlichen Diskussionen nur eingeschränkt existenzfähig ist ......

Lieber Stephan Roscher,

Deine Versuche, Tischtennis gut darzustellen, sind aller Ehren und überdies viel mehr wert als das Gejammere und Schlechtreden vieler anonymer Nicks auf diesem Sender. Allerdings: Es nützt mE auch nichts, die Probleme schön zu reden.

Wenn es denn überhaupt einen Zuschauerrekord in dieser Saison geben sollte, dann liegt er an drei Spielen in der gesamten Saison, zu denen zwischen 3.000 und 4.000 Fans kamen - in Düsseldorf, Ochsenhausen/Ulm und Frickenhausen/Stuttgart, übrigens alles Spiele, an denen Düsseldorf mit Timo Boll beteiligt war. Bei allen anderen Vereinen ist eher ein gefühlter Zuschauer-Rückgang festzustellen.

Man muss auch klar erkennen, dass die Attraktivität der DTTL in erster Linie an zwei Spielern hängt: Timo Boll und Jan Ove Waldner. Es ist einerseits schön, solche großartigen Spieler (noch) in der DTTL bewundern zu können. Andererseits ist man natürlich von ihnen - der eine überlastet und häufig verletzt, der andere im nicht ganz jugendlichen Alter - in gewisser Weise abhängig. Dies gilt insbesonders für Live-Übertragungen im Fernsehen.

Will man wirklich nur Spiele von Düsseldorf und Fulda übertragen, weil bei allen anderen die großen Attraktionen fehlen und somit die Einschaltquoten einfach zu schlecht sind? Oder scheitern die Übertragungen von Mannschaftskämpfen in einer Tischtennis-Bundesliga überhaupt? Mich würde Letzteres nicht wundern, obwohl ich immer noch fest davon überzeugt bin, dass Tischtennis als Sport absolut fernsehtauglich und selbst für Laien höchst attraktiv ist, wenn es gut präsentiert wird. Insofern bedaure ich sehr, dass die sicher noch verbesserungsfähigen Versuche von Eurosport und René Adler, internationale Tischtennis-Ereignisse zu übertragen, hier von so vielen Usern madig gemacht werden. Eurosport und René Adler machen wenigstens was - im Gegensatz zu den Öffentlich-rechtlichen, die eigentlich die Massensportart Tischtennis als Programmauftrag hätten, wenn nicht auch sie in erster Linie auf die elende Quote schielen würden.

Die Reduzierung der Mannschaftsstärke und damit die Hoffnung auf kürzere Spiele (die Realität sieht durch künstliche Pausen, durch nur noch einen Spieltisch, Events etc. anders aus) bringt meines Erachtens überhaupt nichts - im Gegenteil: die Zuschauer vor Ort müssen mit dem Vorlieb nehmen, was ihnen an einem Tisch geboten wird; wenn es dort langweilig ist (soll ja selbst in der DTTL vorkommen ), können sie nicht auf den anderen Tisch gucken, weil es den nicht mehr gibt. Das Gleiche gilt übrigens fürs Fernsehen, das nebenbei gesagt, auch bei einem zweiten Tisch, also dem alten System, kein doppeltes Equipment (Kameras, Ton, Leute dafür etc.) aufwenden würde.

Tischtennis ist mE nur bei internationalen und nationalen Großereignissen (also auch Champions League, europäische und Weltmeisterschaften sowie Olympia) und vermarktbar und damit im Fernsehen refinanzierbar. Dafür bnraucht man als Sponsoren "Global Player". Für lokale und regionale Ereignisse braucht man in erster Linie Zuschauer aus der Region - die sind für Sponsoren aus der Region interessant - und maximal regionale Fernsehsender. Aber die können sich keine wirklich guten Fernsehübertragungen leisten, weil der Aufwand zu groß ist. Absolut "tödlich" für die Zuschauer wären zwei Gewinnsätze bis 11. Ich hoffe, die kommen nie.

Dass (fast) keiner in die DTTL aufsteigen will, liegt nicht am Spielsystem, schon gar nicht an der Spieldauer, sondern einzig und allein an dem zu großen finanziellen Unterschied zwischen 1. und 2. Liga. Wer in der Spitze der 2. Liga bisher mit plus/minus € 100.000.- Jahresetat ausgekommen ist, braucht plötzlich ungefähr das 3- bis 5-fache, um nicht gleich wieder abzusteigen. Das ist mit ehrenamtlichen oder nur halbprofessionellen Strukturen, wie sie in den 2. Ligen überwiegen, einfach nicht zu machen.

Wenn schon der amtierende Deutsche Meister, Champions League Sieger und hochdekorierte und von Politik und Wirtschaft gewürdigte FC Langweid bei den Damen nicht mal die 1. Liga finanzieren kann, dann sollte uns das zu denken geben. Anscheinend ist unser Profi-Sport in den letzten Jahren einfach zu teuer geworden oder andersherum: die Refinanzierung hat nicht mit der Entwicklung der Gagen Schritt gehalten. Einen schnellen Ausweg aus diesem Dilemma kenne ich allerdings auch nicht außer - mehr Professionalität auf allen Ebenen, stattdessen weniger Experimente.