Kuriose Spielabläufe

[Babbes]

Mir ist es in dieser Saison gelungen, 6 Spiele hintereinander trotz Matchbälle in jedem Spiel (min.2 pro Spiel) nicht zu gewinnen. Das nennt man wohl die Seuche am Schläger, wie? Naja, mein erstes Spiel nach der Schwarzen Serie sprengte dann die Zähltafel, da ich im 2. 36:34 gewinnen konnte (wohlgemerkt nach verlorenem ersten und Matchbälle gegen mich). Und endlich konnte ich wieder gewinnen, beflügelt von dieser Aufholjagd...

[Cogito]

Ich durfte Ersatz in der 3. Mannschaft (1.KK) spielen und treffe dort auf einen Spieler des Nachbarvereins, der auch Ersatz spielt. Mit dem hatte ich (damals ebenfalls Zweitmitglied im Nachbarverein) im Training immer größte Mühe, da er pfeilschnell zu Fuß ist, Ballonabwehr spielt und einen guten Rückhandschuß hat. Ich hingegen spiele als Langnoppi bevorzugt Gegners Rückhand an (war hier natürlich nicht angesagt) und konnte damals sauschlecht Schießen. Dennoch, im Training hatte ich nie gegen ihn verloren.

Aber jetzt als letzter Einzelspieler (8:6 für uns) musste ich gewinnen. Der erste Satz wurde zum Gewinn gequält. Im zweiten Satz wollte ich mich sicher Einschießen, aber da er gut eingestellt worden war, habe ich mich selber versenkt. Dann im dritten Satz wieder Gequäle. Gegner hockt sich vor seine Platte und murmelt "Keep cool , you'll make it, just concentrate, think positive, you will win,..."; er ist Amerikaner und die sind ja Fans solcher Selbstmotivationsrituale; ich hingegen denke stumm vor mich hin "keinen einen schmetterst du, du denkst noch nicht einmal dran, er soll vorbeisemmeln, .." Dementsprechend gab es dann folgende Ballwechsel: er spielt auf meine Vorhand hohe leere Ballonbälle , die ich daselbst mit Rückhandschnittabwehr zurückeumele; 90% der Zeit befindet sich der Ball mindestens 70 cm über dem Tisch. Die ganze Halle stöhnte ob dieses Krampfes ; vor allem wenn dann einer (meist er ) die Nerven verlor und vorbeisemmelte. Aus dem Ohrenwinkel höre ich nur wie mein Mannschaftsführer mir zuruft "Quäl dich du Sau !" (Die Landbevölkerung bevorzugt halt die herzliche direkte Art). Irgendwann hatte ich das Ding (Spiel konnte man es kaum nennen) nach Hause geschleppt => 9:6 !

Und der Dank : noch jetzt werde ich damit aufgezogen "Schnittabwehr auf Ballonabwehr". Neben dem Spielgewinn war das einzig Positive, daß ich mir dann schleunigst einen sicheren Schuß zugelegt habe.

[mh]

Ein Spieler unserer BOL-Truppe führte in einem Entscheidungssatz 19 : 11. Danach der Zwischenstand 19:20.

Danach folgten 3 nervenstarke (ganz üble) Fische zum 22:20.

Trockener Kommentar nach dem Spiel: "So was kann man auch verlieren"

[Tansincos]

Hier noch was aus dem letzten Training:
Ich und unsere Nr.1 machen ein Best - of - five Match bis 21.
1. Satz: 21:12 für mich
2. Satz: 13:21 gegen mich
3. Satz: nach 19:11 und 20:16 Führung noch 21:23 gegen mich
4. Satz: nach 4:11 und 11:17 Rückstand noch 21:19 für mich
5. Satz: 11:5 gegen mich, dann 19:15 für mich, dann 21:19 gegen mich

Schmatch!

[mh]

Es geschah in einer höheren Spielklasse bei einem bekannten TT-Verein:

Die Ausgangslage: Laut Spielplan spielte der Tabellenvorletzte aus B1 beim Tabellenzweiten aus B2. An sich eine klare Sache.

Aber beim Tabellenzweiten fehlte bei Spielbeginn die Nr. 2. Sie meldete sich jedoch über Handy mit der Nachricht: „Sie stehe in einem Stau komme aber noch rechtzeitig zu ihrem Spiel“. Also wurde sie in den Spielbericht aufgenommen, nachdem der OSR schon leicht „hibbelig“ wurde. Es kam so wie erwartet. Der Tabellenvorletzte wurde regelrecht überollt, und plötzlich lautete der Spielstand 7:3 für B2 als 2 Dinge geschahen:

1. Die sehnsüchtig erwartete Nr. 2 erschien in der Halle

und
2. Die Spitzenspielerin von B2 ( eine bis dahin ungeschlagene Chinesin) wurde zu ihrem 3. Einzel aufgerufen.

Nun dämmerte es den Verantwortlichen von B2, dass ihre Spitzenspielerin verlieren musste, damit die Nr. 2 noch in die Wertung kommt. Mit Hilfen der Technik und einer Dolmetscherin wurde der Spielerin klargemacht, was auf dem Spiel steht, und siehe da sie hatte das Spielen verlernt und lag urplötzlich gegen ihre Gegnerin haushoch im Rückstand. Diese roch jedoch den Braten und war auf einmal am Knie verletzt und gab auf.

B2 hatte zwar 8:3 gewonnen. Das Spiel wurde jedoch mit 8:0 für B1 gewertet, da die Nr. 2 nicht zum Einsatz kam.

Über das sportliche Verhalten beider Parteien mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.

Ich finde: Solche Vorgänge sind mit für das Image von Tischtennis in der Öffentlichkeit verantwortlich.

[Faulpelz]

Schon etliche Jahre her, aber wegen der besonderen Brisanz immer wieder gerne erzählt.

Disclaimer: Die folgende Geschichte ist wahr und strotzt vor Unsportlichkeit. Bitte nicht lesen, wer daran Anstoß findet. Alle Beteiligten sind aber immer noch (oder wieder ) Freunde.

Halbfinale des Kreispokals der Jugend. Wir spielen gegen unseren Nachbarverein und "Lieblingsfeind". Die Nr. 1 unseres Gegners ist krank, als Ersatz tritt ein damals ungefähr 10jähriger an, der in seiner Altersklasse allerdings in Hessen ganz oben mit dabei ist.
Wir denken uns: Klar, die Sache ist gelaufen. Denkste!
Es kommt zum letzten Spiel, unsere 4 gegen den Ersatzmann. Wir liegen mit einem Punkt zurück. Wir rechnen schnell durch und stellen fest: Unser Mann muß 2:0 gewinnen, sonst war´s das! Den ersten gewinnt er glatt.
Wir (d.h. ich und Mannschaftkollege) fangen schon mal an die Bälle zu zählen. Von unserem Feind war keiner dabei. Zu unserem Entsetzen stellen wir fest, daß wir auch nach Bällen recht deutlich (20 oder so) zurückliegen. Dann gings los: Aus 21:7 wird 21:17, aus 21:13 wird 21:18 und ( ) aus 21:16 wird 21:06. Richtig fett drüber geschmiert, absolut plump gemacht. Jetzt denken wir, sollte alles klar sein. Denkste, die zweite!
Im zweiten Satz stets plötzlich 20:15 gegen uns . Unser Feind hat praktisch 5 Matchbälle. Jetzt gehen dem 10jährigen aber etwas die Nerven durch. 21:16, 17, 18, 19, 20. Dann noch schnell ein Kantenball und ein Aufschlagfehler und wir haben das Einzel im Sack.
Ganz scheinheilig überlassen wir es jetzt unserem Gegner, die Punkte auszurechnen. Und, o Wunder, wir haben tatsächlich gewonnen! Keiner beschwert sich über die etwas seltsamen Eintragungen, dabei sollte man doch wissen, ob man einen Satz zu 7 oder zu 17 gewonnen hat...

Naja, wie gesagt. Sauunfair war´s ja schon und stolz bin ich auch nicht drauf. Aber aufregend war es damals allemal...

P.S.: Das Finale haben wir dann deutlich verloren - war wohl auch höhere Gerechtigkeit dabei.

[Strike !]

oh oh, da fallen mir so Themen wie Urkundenfaelschung und Betrug ein !

[Michi]

Na ja, was Kiddis eben halt so alles machen aus einer Gruppendymnamik heraus.... immer noch besser als auf der Straße andere abzuzocken o.ä.; außerdem hört man ja ein schlechtes Gewissen...

[Tansincos]

na, hört Mal:
Wer so blöd ist, sich so plump abzocken zu lassen, und sich nicht Mal mehr seine Spielstände merkt...der gehört allein von der Intelligenz nicht ins Finale.

[Chrisch]

Hallo,

es gab da mal ein Bezirksoberligaspiel, bei dem ich als damals Jugendlicher Ersatz spielen konnte. Ich spielte im unteren Paarkreuz und musste dieses Spiel gewinnen, um meiner Mannschaft die Gelegenheit zu einem Abschlussdoppel zu geben. Nach 1:1 Sätzen stand es 16:13 im 3 Satz für mich. Der Schiedsrichter, der der gegnerischen Mannschaft angehörte, rauntzte mich an, den Ball beim Aufschlag höher zu werfen. Völlig perplex und erschrocken, weil unerfahren, verschlug ich den nächsten Aufschlag und die darauffolgenden 5 Punkte. 16:19.
Dann war ich mit Aufschlag dran und warf den Ball bei jedem Aufschlag fast bis zur Hallendecke. Mein Gegner hatte vorher meine Aufschläge gut returniert, aber jetzt nicht einen Aufschlag auf den Tisch zurückspielen können. Ich gewann in drei Sätzen, den letzten mit 21:19. Jubel, Welle, Böllerschüsse,...und ein Spruch von mir zum Schiri: "Danke für den Tipp mit dem Ballwurf !"
Das Abschlussdoppel haben wir dann auch noch gewonnen. Das Spiel ging unentschieden aus.

Tschö,
Chrisch.