Abwerben von Nachwuchsspielern

[ph]

Der Ton macht die Musik. Man kann jugendliche sicher auch auf unseriöse weise abwerben. aber grundsätzlich ist immer da wo ein jugendlicher wechselt auch ein Verein zu dem er hinwechselt.

Ein oder Zwei klassen höäher sind oftmals ne menge. kommt auf die klasse an. ab verbandsliga aufwärts werden die sprünge immer dicker.


ärgerlich wirds eher wenn jugendliche für die gleiche klasse wechseln, womöglich sich verschlechtern für ein paar mark fünfzig.
miestens erkennen die jugendlichen (oder deren eltern) da nicht, dass es wesentlich effektiver wäre auf die spielstärke zu achten und dadurch später wesentlich mehr durch die höhere spielklasse zu erhalten.

[Markus G]

In meiner Brust schlagen 3 Herzen:

Einerseits bin ich angehender Psychologe und Pädagoge. Hier ist mir in erster Linie das Wohl des Kindes (Sportler) wichtig. Kinder sollen Spaß an der Bewegung und Freude beim Training haben. Wenn sie diese "Freude an der Bewegung" woanders auch finden so ist das absolut OK, die Zufriedenheit und das Wohl des Kindes steht im Vordergrund!

Als Trainer habe ich natürlich andere Prioritäten:Im Vordergrund steht dabei Üben, talentierte Jugendliche sportmotorisch in allen seinen Bereichen mit Schwerpunkt Tischtennis auszubilden und zu fördern sowie sie langsam und behutsam in ein Vereinsleben einzubinden! Ich bin ein ehrgeiziger Trainer und möchte mit "meinen " Spielern Erfolg!!!

Als Funktionär stelle ich mir die Frage: Was bringt dem Verein das Nachwuchstraining, wenn die besten Spieler den Verein verlassen - seeehr wenig bis gar nichts! Ein Verein bei dem ich sehr engagiert bin, möchte bald in Österreich "weit oben" mit spielen, möglichst mit eigenem Nachwuchs ohne teure Ausländer. Wenn aber die besten Spieler den Verein verlassen, nur um dann in ein und der selben Liga wie bei uns (oder sogar drunter) zu spielen (weil die Vereinsmanager sehr geschickt agieren!!!), dann sehe ich dieses Projekt stark gefährdet. Der Verband müßte gute Nachwuchsarbeit viel mehr unterstützen - einerseits durch mehr Förderung - andererseits daß er das Abwerben durch (berechtigte!!!) viel höhere Ablösesummen erschwert.

@PH: Natürlich bin ich eine "beleidigte Leberwurst" wenn mich ein Spieler, denn ich von 0 auf 100 "auftrainiert" habe, plötzlich verläßt bzw er von einem anderen Verein abgeworben wird. Ich glaube Ehrgeiz gehört zu einem Trainer genauso wie zu einem Sportler dazu.

Wenn ich dem Spieler keine Zukunftsperspektiven im Verein bieten kann, dann würde ich dem Sportler etwas schlechtes tun, wenn ich ihn mit aller Gewalt im Verein binden möchte, DAS MACHE ICH SELBSTVERSTÄNDLICH NICHT!

Aber wenn ich einen Volksschüler, der an schwerer Zuckerkrankheit leidet und den die meisten Vereine auf Grund seiner Krankheit nicht genommen hätte, Tag ein Tag aus trainiere und mit ihm plötzlich Vizestaatsmeister werde und ihm dann auf einmal sämtliche große Vereine die Tür einrennen und schlußendlich ein solcher unter dubiosesten Umständen (Wäre ein Kapitel für sich - Funktionäre, die im Verband für Nachwuchsarbeit zuständig sind und ihre Position ausnützen um Jugendliche für ihren Verein zu besorgen) abwirbt, so tut dies doch sehr weh und ich muß mir dann einfach die "beleidigte Leberwurst - Frage stellen": Bringts das ganze dann überhaupt...

TT-Grüße

Markus der "Ösi" G. :confused:

[Ino]

Und ähnliche Beispiele gibts viele, vielleicht nicht ganz so extreme, aber immerhin ärgerlich genug.

Und das Problem des Abwerbens durch Personen, die neutrale Positionen bekleiden und Leute für den eigenen Verein abwerben gibt´s leider auch viel zu viele. Sowas hatten wir auch mal, Beschwerden der Vereine sind aber im Sande verlaufen....

[Tansincos]

Bei uns in der Umgebung gibt es einen Verein, der macht das wesentlich geschickter:
Er wirbt die Jugendlichen nicht ab, er lädt sie mal zum Training ein (meist über Bekannte) oder schenkt ihnen Freikarten für irgendwekche höherklassigen Spiele und sagen ihnen dann, sier hätten auch das Zeug mal so gut zu spielen!
Das bleibt natürlich meist im verborgenen, und der Spieler meitn dann immer, er würde freiwillig dorthin wechseln, weil das Training dort besser sei, sein bester Freund da spiele, er besser dorthinfahren könnte.
Meist wird dann noch ein bißchen auf die Eltern eingewirkt und man kann gegen den Verein im Prinzip nie was machen, UND: er kriegt fast jeden den er will!

[Mathias]

@ Ino

ich kann dich ja auf der einen seite verstehen. aber wenn junge (nachwuchs-) spieler eueren verein verlassen, um höher zu spieler, dann liegt dies vielleicht am klima bei euch. andererseits spielen die jungs dann nicht nur höher, sondern trainieren auch mit leuten, welche höher und somit meist besser spielen. man kann es jungen spielern nicht übel nehmen, wenn sie zu höherklassigen vereinen wechseln, um besser zu werden. wenn zu euch keine spieler wechseln,dann liegt dies entweder an eurer spielklasse oder daran, dass euer verein aus anderen gründen nicht besonders interessant ist.
ich selber bin vor ein paar jahren in einen verein gewechselt, welcher nur bezirksliga spielt und wir haben seit diesem zeitpunkt viele neuzugänge zu verzeichnen, was sicher nicht unbedingt an der spielklassse, sondern vielmehr am vereins- und mannschaftsklima liegt.

mfg

mathias

ps: mein vorheriger verein hat damals, als ich gewechselt bin, mit den ersten drei mannschaften regionalliga, oberliga und landesliga gespielt.

[Ino]

@ Mathias

ich habe schon gesagt, daß ich keinem im Weg stehen will, und wir haben ein paar gute Leute, die für ein paar Klassen höher geeignet sind. Nur leider spielen 3 von denen nicht mehr Mannschaftskämpfe, weil sie am Samstag nicht spielen wollen, Familie usw.

Und der Rest kann alleine nicht den Rest mit durchziehen UND aufsteigen. Wir haben eine sehr gute Jugendarbeit bisher geleistet und haben ein gutes Klima im Verein. Anders könnte man die Kiddies wohl auch nicht bei Stange halten. Was wir nicht haben, sind ein paar dieser kleinen blauen Scheinchen. Wenn es nur darum geht und die Kids nicht unbedingt höher spielen, dann fange ich an zu Schmollen, nicht wenn ich einem keine Zukunft bieten kann

[Cheftrainer]

Als Trainer sollte man generell in erster Linie die Interessen seiner Schützlinge vertreten.

Für meinen Fall schaffe ich ein gutes Umfeld mit sehr guten Trainingsmöglichkeiten. Dies führt dazu, dass immer wieder Spieler von anderen Vereinen zu uns wechseln.

Uns geht insofern aber genauso, als dass immer mal wieder die Zeit gekommen war, wo ein Jugendlicher eben woanders bessere Chancen und Möglichkeiten hatte. Im Gegensatz zu anderen haben wir diesen Schritt aber nie negativ gesehen. Wenn ein anderer Verein ein besseres Umfeld bietet, dann muss der betreffenede Spieler wechseln.

Dies ging bei uns in der Vergangenheit so weit, dass wir diese Wechsel nicht nur rückhaltlos unterstützt haben, sondern auch bei der Vereinssuche behilflich waren.

Bisher haben wir immer den richtigen Zeitpunkt und einen guten Verein gefunden. Auch nächste Saison wird der beste unserer Jugendlichen wechseln. Auch in diesem Fall sind wir es, die zur Zeit die Möglichkeiten untersuchen und auch den Zeitpunkt gewählt hatten.

Zum Fall Kassel fällt mir allerdings noch etwas anderes ein.

Mich stört nur die Tatsache, dass Kassel niemals die Ablösesumme (bei uns in Hessen gibts sowas) bezahlen musste. Teilweise einigte man sich auf 50% in einigen Fällen soll sogar nichts gezahlt worden sein.

Der Vereinsmanager soll wohl Rechtsanwalt sein und hält sich eben nicht a die Regeln. Im Zweifelsfall geht er eben vor ein Zivilgericht um die fällige Ablösesumme zu sparen.

Diese Tatsache stört mich doch gewaltig. Wir selbst haben in der Vergangenheit Ablösesummen gezahlt und haben auch schon Ablösesummen erhalten. In jedem Fall war das auch gerechtfertigt.

[Gerhard]

Hallo Markus ! Mein Tipp: Keine Kompromisse - ist mit mehr Arbeit für Dich verbunden. Gutes Verhältnis zu den Eltern schaffen. Wer gehen will, kann gehen und fällt aus der Gemeinschaft total heraus (darf also mit den alten Freunden in Verein nicht mehr trainieren) Eigenen Aktivitäten statt des zentralen Trainings setzen - Es gibt immer Dinge, die Du als Verein machen kannst, die den anderen noch nicht eingefallen sind. Und nicht zu vergessen die Rivalität der Trainer: Gewinnt der Junge, ist es das Verbandstraining, verliert der Junge ist es das Vereinstraining. Der gerade Weg ist das kürzeste zum Ziel !

[Mathias]

@ Gerhard

toll! genau das ist es, was wir im tt brauchen. schliessen wir doch kinder und jugendliche, welche unseren (besser eueren) verein verlassen haben vom training aus und zeigen ihnen so, wo der "hammer" hängt.
das ist doch nicht dein ernst!!!
natürlich darf es nicht so sein, dass durch spieler anderer vereine, welche nur bei euch trainieren wollen, das eigene training leidet. aber wieso sollten "ehemalige" den nicht mit euren eigenen nachwuchsspielern trainieren, wenn alle lust dazu haben?
bei uns trainieren auch jede woche leute, welche für andere vereine punktspiele bestreiten. unter anderen einer, welcher als 13-jähriger von meinem jetzigen verein zu meinem damaligen verein gewechselt ist (ich war dann dort sein trainer) und noch heute dort spielt. das hat ihm bei uns (wegen der besseren perspektive) auch keiner krumm genommen.

mfg

mathias

[Cheftrainer]

Man sollte eben dennoch zusammenarbeiten.

Was bringt es wenn man gegeneinander arbeitet. Ich habe mit manchen Personen im Kader so mein Probleme, dennoch sind die Spieler und deren Entwicklung wichtiger. Deshalb arrangiere ich mich mit dem Landeskader. Ich habe sogar meinen derzeit wichtigsten Schüler dort zur Sichtung empfohlen. H. Hampl hat ihn sich angesehen und er ist direkt in den Kader gekommen. Natürlich hätte ich ihn gerne weiter trainiert, aber die Interessen des Schülers haben eben Vorrang. Er hat bessere Perspektiven dort.

Ich weiß auch, dass das Risiko, dass er in den nächsten Jahren den Verein wechselt damit gestiegen ist, aber mein Ziel ist eben die bestmögliche Förderung des Spielers.

Da setze ich eben mal die Vereinsbrille ab...