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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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AW: Mitgliederentwicklung
Es gibt eine Fülle an Massnahmen auf verschiedenen Ebenen von ITTF über Nationalverbände, Landesverbände, Vereine bis zu jedem Einzelnen, die im jeweiligen Wirkungskreis viel bewegen können.
Zunächst sollte man klarstellen, dass es keinen einheitlichen, weltweiten Abwärtstrend für TT gibt. In D liegt der Rückgang ungefähr im Trend aller Sportarten, beide amerikanische Kontinente verzeichnen einen Aufschwung. Meine Meinung ist daher, dass nicht das Produkt TT schlecht ist, sondern die Strukturen zu wenig professionell sind. Beschränken wir uns auf D. Wie Telefonmann und mithardemb sehe ich den Schlüssel zum Erfolg an der Basis bzw. der Jugendarbeit. Das Kernproblem sind zu wenig Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, TT im Verein positiv zu erleben. Hierfür sind derzeit allerdings die Rahmenbedingungen zu schlecht. Einige Vorschläge für die Ebene DTTB/Landesverbände: 1. Eine radikale Reform der Trainerausbildung halte ich für zeitgemäß. Welcher Berufstätige kann/möchte drei Wochen Urlaub nehmen, um einen Trainerlehrgang zu machen? Ein leichterer Einstieg für die Basis ist notwendig, Unterstützung für wissensdurstige Autodidakten über neue Medien. 2. Die Förderung von Trainern durch Verbandsmittel richtet sich ausschliesslich nach dem Grad der Lizenz. Faktisch wird nicht unterschieden, ob ein Trainer seine komplette Freizeit investiert oder vielleicht schon gestorben ist. Eine Orientierung von Fördermitteln an der Zahl der Jugendmannschaften eines Vereins könnte Wunder wirken. 3. Die Vorteile von TT werden kaum genutzt. TT ist Breitensport. Die Kooperation Schule/Verein müsste von den Verbänden viel stärker unterstützt werden. Wenig andere Sportarten sind dafür so gut geeignet. Hier steht auch Punkt 1 wieder im Weg. 4. Viele Vereine der 1. und 2. Bundesliga haben eine durchschnittliche bis schwache Jugendarbeit. Eine Staffelung der (hohen) Meldegebühr an die Zahl der gemeldeten Jugendmannschaften könnte auch hier für eine Extra-Motivation sorgen. An der Nahtstelle zwischen Profibereich und Basis liegt ohnehin ein Schwachpunkt, wie oft z.B. bei Regeländerungen zu erkennen ist. Die Vorstellung, dass durch Änderung einzelner Faktoren wie Regeländerungen, Fernsehzeiten oder Erfolge von Timo Boll etc. ein Boom ausgelöst werden kann oder sonstwie vom Himmel fällt, ist in den letzten Jahren ausreichend widerlegt worden. Praktische Massnahmen müssen her, dazu müssen auch völlig neue Denkansätze erlaubt sein.
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#42
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AW: Mitgliederentwicklung
...über das Thema und die evtl. Probleme Kooperation Schule und Verein war grad ein interessanter Artikel über das Projekt in Stuttgart im aktuellen Trainerbrief des VDTT und unter http://www.djk-sportbund-stuttgart.de Thema Schulkonzept!
Generell ist es schon problematisch wenn viele sagen, ERST müssen "die Großen" (Entscheidungsträger) was ändern, dann machen wir was etc. Das eine verbesserte Jugendarbeit besser entlohnt werden sollte ist ein sehr guter Ansatz und könnte bestimmt weiter verfolgt werden. Gerade die Schulen bzw. die Landratsämter sind froh wenn man im Rahmen einer AG (Ganztagesschule) was abdeckt und geben auch Zuschüsse. Und ich denke es führt kein Weg vorbei, sich Gedanken über eine "Professionalisierung" der Basis-Jugendarbeit zu machen. Und zum Thema Anerkennung kann ich nur sagen dass es leider zu oft vorkommt dass Leute die sich engagieren null oder nur sehr wenig Anerkennung von ihren VEREINSMITGLIEDERN bekommen und deshalb auch wenig Leute überhaupt versuchen sich zu engagieren. So nach dem Motto: Du machst das ja für dich etc. In unserem verein machen zwei Männer Jugend bzw. Abteilungsleiter abwechselnd und ich habe in meiner Zeit bei diesem Verein noch nie gesehn, dass ihnen mal auch nur IN WORTEN gedankt wurde. Vielen ist es doch egal ob ihr Verein den BAch runter geht, dann nehme ich doch den Nächsten..... Bleibt nur der Gedanke die Familien mit einzubinden etc, ABER ohne Mitarbeiter ist die beste Idee nichts.... Und wenn hier schon die Statistiken bemüht werden, was ist mit dem Problem weniger Kinder (in Deutschland) auf der Einen Seite und immer mehr Sportarten auf der anderen Seite. Und noch ne Frage, warum wird eigentlich Biathlon übertragen? Haben die Mitgliederzuwächse? Denke zwar schon aber wohl nicht in einer großen Dimension. Macht Spaß hier zu diskutieren
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Ladenburger SV |
#43
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AW: Mitgliederentwicklung
Hallo albatross,
TT muss sich mit den ehemals in etwa gleichstarken Sportarten vergleichen. Und da sieht es eben nicht so gut aus. In Amerika macht sich aufgrund der geringen Mitgliederzahlen jeder Miniaufschwung prozentual sofort bemerkbar. Es gibt nicht in allen Verbänden ein Vereinswesen, so dass Vergleiche schwierig sind. Meiner Meinung nach ist das Produkt "Spitzentischtennis" schlecht. Die kurzen Ballwechsel versteht niemand. Die weltweit schwachen Fernsehquoten kann man nicht wegdiskutieren. Was die amateurhaften Strukturen anbelangt, sind wir uns einig. Dass nur die Bündelung vieler Einzelmaßnahmen auf Dauer einen allmählichen Umschwung einleiten kann, dürfte jedem klar sein. Dazu gehören auch alle Maßnahmen, die geeignet sind die Ballwechsel zu verlängern. |
#44
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AW: Mitgliederentwicklung
Naja im Tennis gibt es lang Ballwechsel. Hilft auch nicht so viel.
Wenn man will dass es lange Ballwechsel gibt und der Sport für "Laien" verständlicher machen will, muss man die Menge an Rotation auch reduzieren. Dies sind nämlich die "einfachen" Fehler, die der Laie überhaupt nicht versteht und die die Ballwechsel oft extrem verkürzen. Sorry aber das ist nicht die Art Tischtennis die ich will. Der Schnitt bzw. Schnittwechsel ist, neben der Schnelligkeit, mit das Interessanteste an unserem Sport. Ich denke Regeländerungen haben wir in den letzten Jahren genug gehabt. Diese haben da recht wenig bewirkt. Ich bin der Meinung von Telefonmann, dass an der Basis etwas geändert werden muss. Die Arbeit an der Basis muss besser entlohnt werden. Im Prinzip sind viele Jugendleiter und Trainer doch Sozialarbeiter. Ohne die Jugendangebote der Sportvereine (egal welche Sportart) sähe es doch noch viel schlimmer in unserer Gesellschaft aus und die Kinder stünden noch mehr auf der Straße. Aber die Vereine zahlen bei diesen Jugendangeboten oft drauf und was die einzelnen Personen an Zeit opfern will ich mal gar nicht aufrechnen. Im Fussball wird meiner Kenntnis nach für jeden Jugendtrainer schon Geld gezahlt. Klar kann man nicht vergleichen, aber das ich dort eher Leute finde die etwas machen ist klar. Nicht dass die da Geld rausziehen können, aber zumindest zahlen diese Trainer nicht drauf. Eine Reform der Trainerausbildung ist meiner Meinung zwingend erforderlich, da hat albatross ja schon geschrieben warum. Die Förderung durch den Verband nach Anzahl der betreuten bzw. trainierten Jugendmannschaften (und unabhängig vom Verein) ist eine sehr gute Idee. Die Kooperation Schule / Verein könnte durch die Ganztagesschulen noch wichtiger werden. Dies ist allerdings in ländlichen Gegenden schwieriger, weil wer soll denn die Betreuung nachmittags übernehmen? Die Aussage mit den Profivereinen ist nicht von der Hand zu weisen. Ich glaube jedoch nicht, daß hier etwas geändert werden kann, wenn die Vereine nicht selber sehen, daß man auch mit eigenem Nachwuchs etwas erreichen könnte. Hierfür habe ich allerdings kaum Hoffnung. Im übrigen wir reden hier gerade von Jugendgewinnung. Das Thema heißt Mitgliederentwicklung. Das ist nicht unbedingt das gleiche, sondern die Jugendgewinnung wird sich erst in Zukunft entscheidend auswirken. Gibt es vielleicht auch noch weitere Gründe für den Mitgliederrückgang? Muss übrigens auch nochmal sagen. Man muss gar nicht soviel anbieten, daß die Kinder in die Halle strömen. Es reicht wenn man Ihnen die Platte zur Verfügung stellt und dann ab und an mit ihnen spielt bzw. ihnen etwas sagt. Wenn man ihnen dann noch die Möglichkeit gibt Turniere oder Punktspiele zu spielen. So wird man zwar nicht unbedingt erfolgreich, aber die Kinder kommen allein dann schon in die Halle, solange man nicht jedes Spiel nur Abschuss kriegt. Ciao Chris
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Arroganz ist der Anfang der Niederlagen. Selbstbewußtsein jedoch der Anfang des Sieges. Wo ist die Grenze??? |
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AW: Mitgliederentwicklung
Vielleicht solltet ihr alle mal bedenken, dass Tischtennis nicht gerade der "Vorzeige-Mannschaftswettbewerb" ist. Ein Einzeltitel ist nicht viel wert, da hat man fast das Gefühl seinerzeit bei Speedy und Rossi hat die Öffentlichkeit den Doppeltitel mehr gewürdigt als das bei einem vergleichbaren Einzelerfolg gewesen wäre. Warum ist das so ? Weil die Leute da draußen die Underdogs siegen sehn wollen. Mehr als Doppel kann man aber nicht gleichzeitig Tischtennis spielen und da liegt das Problem. Ich seh mir auch lieber ne Hockey-WM an, weil das eine "richtige" Mannschaftssportart ist. Selbst beim Tennis-Daviscup, einer Veranstaltung, die jahrelang protegiert wurde, kommt mittlerweile keiner mehr auf die Idee, es handele sich um einen "Mannschaftswettbewerb im eigentlichen Sinne". Dieser Nachteil macht uns zu schaffen. Es bleibt uns wohl nur die Aussenseiterrolle der Sportarten, also sollten wir mit dieser Gewissheit das Beste draus machen. Für mich bedeutet das: sammelt Geld und gebt es den Jugendleitern, den Studenten und Rentnern, damit sie Kinder betreuen. Das ist die eigentliche Aufgabe. Dass die Spitzensportler und Funktionäre Vorbildfunktionen haben, versteht sich für mich von selbst, aber dass sie das Rad neu erfinden durch ihre Auftritte in der Öffentlichkeit, tut mir leid, das kann ich mir nicht vorstellen. Von ihnen geht eine Wirksamkeit auf den Zuschauer nur dann aus, wenn sie negative Schlagzeilen machen, jedoch bewirken sie bei Erfolgen keinen Massenansturm auf unsere Sporthallen.
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AW: Mitgliederentwicklung
Zitat:
Das Thema sollte eher lauten: Wir haben zwar noch relativ viele Mitglieder, aber wieviele davon sind überhaupt noch wirklich aktive Freizeitsportler und nicht vielmehr verkappte Biertrinker, die am Wochenend vor der Kneipe noch eben ein halbes Stündchen den Schläger auspacken, um ein Gesprächsthema zu finden. |
#47
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AW: Mitgliederentwicklung
Leistung und Geselligkeit sind im Amateursport die zwei Seiten einer Medaille. Ich kann mich nicht erinnern, der Jugend die Begeisterungsfähigkeit abgesprochen zu haben. Man muss differenzieren, Jungen suchen eher den Wettkampf, für Mädchen ist der soziale Zusammenhalt wichtiger.
Den Aufrufen zu mehr Basisarbeit kann man nur zustimmen. Diese Aufrufe gibt es seit 15 Jahren, doch sie zeigen keine Wirkung. Nur wenige Vereine können es sich leisten den Betreuern/Trainern eine Aufwandsentschädigung zu zahlen. Die Zuschüsse werden zurückgefahren und die Hallengebühren erhöht. Mein Heimatverein hätte nach den ursprünglichen Vorstellungen der Gemeinde 22 € Hallengebühren/Stunde zahlen müssen. Es kam zu einem Kompromiss. Der Verein sah sich daraufhin gezwungen, den Großteil der Hallenzeiten abzugeben. Mehr, als ein wenig Breitensport ist nicht mehr möglich. |
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AW: Mitgliederentwicklung
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AW: Mitgliederentwicklung
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AW: Mitgliederentwicklung
Nur zwei kleine Anmerkungen eines fachlichen und geografischen Aussenseiters:
Grössere Erfolge der eigenen Spitzenspieler haben schon eine Wirkung in Richtung Mitgliederzulauf. In Dänemark gab's kürzlich z.B. den Maze-Effekt, d.h. innert kürzester Zeit etwa 20% mehr aktive Spieler. O.k., viele darunter waren Ehemalige, die sich wieder begeistern liessen und nun in die Vereine zurückgekommen sind, aber immerhin. Die Abnahme der Tennisübertragungszeiten kann nicht gut als Indiz zum fehlenden Effekt von ballwechselverlängernden Massnahmen herangezogen werden. Der überlagernde, deutlich wichtigere Effekt ist wohl die aktuelle relative Erfolglosigkeit der einheimischen Spieler. In anderen Ländern sieht's da ganz anders aus. Dank Federer, Hingis, Schnyder gibt's bei uns Tennis bis zum Abwinken. Die Preisgeldentwicklung wäre schon ein eindeutigerer Hinweis auf die öffentliche Beachtung die einer Sportart entgegengebracht wird, und da sieht's beim Tennis ziemlich gut aus. Was beim TT wohl auch kaum vorkommen dürfte: beim Turnier in Madrid hat der Zuschauer Ronaldo (der Fussballer) Federer um ein Autogramm gebeten... Ein einigermassen verständliches Spiel und erfolgreiche Landsleute sind wohl gleichermassen wichtig. MfG Taugenichts
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Dr. Strangelove |
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