Günther Jauch - Wer wird Millionär?

[User 765]

Ich finde das vollkommen normal, wer weiß denn schon solche Sachen, wenn er nicht Tischtennis spielt?
Ich wüsste auch nicht bis zu wievielten Punkt ein Satz im Badminton geht - da würden sich alle Badmintonspieler drüber aufregen. Was zeigt denn das? Gar nix!

[Jaskula]

Das zeigt zumindest, daß sich unsere Situation verschlechtert hat. Ich bin mir sicher, daß die Frage bis zum wievielten Punkt ein Tischtennissatz gespielt wird vor Osaka eine 50 € - Frage gewesen wäre und von über 90% richtig beantwortet worden wäre. Diese Regelkenntnis wird sich in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder einstellen. Toll !

[Fozzi]

Original geschrieben von Jaskula
Das zeigt zumindest, daß sich unsere Situation verschlechtert hat. Ich bin mir sicher, daß die Frage bis zum wievielten Punkt ein Tischtennissatz gespielt wird vor Osaka eine 50 € - Frage gewesen wäre und von über 90% richtig beantwortet worden wäre. Diese Regelkenntnis wird sich in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder einstellen. Toll !

Na und? Was haben wir davon, wenn 95% der Leute wissen, das man TT bis 21 spielt (spielte), sich aber trotzdem nicht interessieren?!
Wichtig wird sein, ob es Boll schafft, einen großen Titel zu gewinnen oder nicht. Ob mit 11 Punkten oder mit rosa Bällen ist dem Ottonormalgucker doch fast egal...!

[mh]

In der aktuellen Sportbild ist ein Artikel darüber wie eine Sportart zur Mediensportart werden kann.

Dort wird eine These aufgestellt: Man braucht "Helden", die aus dem Nichts kommen und über längere Zeit "Sensationelles" leisten wie beispielsweise Steffi Graf, Boris Becker (auf dem Tennisplatz, nicht in der Besenkammer) , Martin Schmidt, Michael Schumacher, Sven Hannawald....) die vermarktbar sind.

Solche "Helden" gibts im Tischtennis leider nicht. Jörg Rosskopf hatte zwar Riesenerfolge als Spieler, ist jedoch wegen seines zurückhaltenden Wesens nicht der Typ "Medienstar". Im Nachhinein muss man sagen, daß es auch Defizite bei der Vermarktung des WM-Titels von offizieller Seite gab.

Timo Boll muss erst noch die entsprechenden Titel holen und dafür wird die Luft sehr dünn.

[Holgi der 2]

Ich finde es doch schon etwas seltsam, daß so wenige eine
Ahnung haben wann beim TT ein Satz endet.

Ich muß auch zugeben, daß ich Fozzis Fragen wahrscheinlich nicht beantworten könnte, nur muß man eben sehen, daß Tischtennis oder besser gesagt Ping-Pong zusammen mit Fußball und Tennis eines der beliebtesten Freizeitsportarten ist. (ich meine hier natürlich nicht im Verein!).

Umso verwunderlicher ist es, daß so wenige überhaupt einen Schimmer von Tischtennisregeln haben.

[Fozzi]

Original geschrieben von Holgi der 2

Ich muß auch zugeben, daß ich Fozzis Fragen wahrscheinlich nicht beantworten könnte, nur muß man eben sehen, daß Tischtennis oder besser gesagt Ping-Pong zusammen mit Fußball und Tennis eines der beliebtesten Freizeitsportarten ist. (ich meine hier natürlich nicht im Verein!).

Bedenke, wieviele Leute Badminton bzw. Federball spielen. Das sind auch richtig viele Leute. Trotzdem, so behaupte ich jetzt mal fresch, werden ca. 90 % der Hobbyspieler im Badminton/Federball beim Doppel falsch wechseln/zählen. Und trotzdem tut es der Begeisterung am Badminton keinen Abbruch.
Anderes Beispiel. Welcher Fußballbegeisterte Zuschauer weiß den nach dem einführen des Sudden deth (Golden Goal) genau, in welchen Wettbewerben mit Sudden deth gespielt wird und in welchen nicht. Also ich weiß relativ viel über Fußball und ich hätte ne Ahnung....aber wissen, leider nein. Guck ich deshalb weniger Fußball? Auf keinen Fall

[Jaskula]

@Fozzi

1. Kenntnis der grundlegenden Regeln ermöglicht erst den Einstieg in eine Sportart als Aktiver. Wenn man die Regeln kennt, dann traut man sich eher mal dorthin und schaut auch eher mal zu. Wenn ich nicht verstehe, was da abgeht, dann interessiert mich das Ganze nicht.

2. Auch wenn Badminton zwischendurch recht beliebt war, dann reichen die Zahlen der Aktiven wie auch der Freizeitspieler bei weitem nicht an TT heran.

3. Die Kenntnis der Sudden-Death-Regel ist wohl kaum mit der Kenntnis der Satzlänge vergleichbar. Hier müsstest Du nach der Zeitspiel-Regel oder der Wechselfrequenz beim Aufschlag (jetzt immer 2 statt 5) fragen. Das ist dem gemeinen Freizeitspieler wohl nicht so wichtig.

4. Ich denke es ist enorm wichtig für jede Sportart, daß möglichst viele Ziel und Dauer des Spiels kennen. Sonst findet man weder Aktive noch Zuschauer dafür.

5. Marketing funktioniert in erster Linie über den Wiedererkennungswert eines Produkts. Dieser wird durch ständige grundlegende Modifikationen nicht gerade gefördert.

[User 765]

Basketball ist z.B. noch viel populärer und kommt auch oft im Fernsehen. Ich weiß aber trotzdem nicht, wie lange da das Viertel (oder gibts da Drittel?) ist.
Trotzdem schau ich mir das ab und zu mal gerne an, ich finde, ihr tut das alles überbewerten.

[Fozzi]

Original geschrieben von Jaskula
@Fozzi

1. Kenntnis der grundlegenden Regeln ermöglicht erst den Einstieg in eine Sportart als Aktiver. Wenn man die Regeln kennt, dann traut man sich eher mal dorthin und schaut auch eher mal zu. Wenn ich nicht verstehe, was da abgeht, dann interessiert mich das Ganze nicht.

zu 1. Das ist richtig. Allerdings gehört die Zählweise nicht zu den grundlegenden Regeln. Wer die grundlegenden Regeln des Tischtennis kennt, kann dem Tischtennis folgen, egal ob bis 11, 15 oder 21.

2. Auch wenn Badminton zwischendurch recht beliebt war, dann reichen die Zahlen der Aktiven wie auch der Freizeitspieler bei weitem nicht an TT heran.

zu 2. Stimmt. Allerdings hat die Beliebtheit auch dort nix mit der Zählweise zu tun. Denn während der Sport für Aktive nach wie vor beliebt ist, ist die Medienpräsenz nahe null! Abgesehen davon ist Badminton als Leistungssport im Vergleich zu Tischtennis auch vergleichsweise jung.

3. Die Kenntnis der Sudden-Death-Regel ist wohl kaum mit der Kenntnis der Satzlänge vergleichbar. Hier müsstest Du nach der Zeitspiel-Regel oder der Wechselfrequenz beim Aufschlag (jetzt immer 2 statt 5) fragen. Das ist dem gemeinen Freizeitspieler wohl nicht so wichtig.

zu 3. Stimmt. Ich wollte ja auch nur aufzeigen, dass ich an einem Fußballpokalspiel Spaß haben kann, ohne genau zu wissen, wie's nach 90 Minuten weitergeht.

4. Ich denke es ist enorm wichtig für jede Sportart, daß möglichst viele Ziel und Dauer des Spiels kennen. Sonst findet man weder Aktive noch Zuschauer dafür.

zu 4. Ich halte die Tischtennisregeln im Vergleich zu anderen Sportarten wie Tennis, Badminton, Fußball, Handball usw. für relativ einfach. Ich glaube kaum, das eine Zählweise bis 11 für den Zuschauer komplizierter sein kann als zB die Zählweise im Tennis.

5. Marketing funktioniert in erster Linie über den Wiedererkennungswert eines Produkts. Dieser wird durch ständige grundlegende Modifikationen nicht gerade gefördert.

zu 5. Das ist 100% richtig. Allerdings glaube ich kaum, das der Zuschauer den 38 vom 40 mm Ball unterscheiden kann. Ich glaube auch nicht, das er eine Veränderung des Spiels an sich durch die Sätze erkennen kann. Ich glaube aber aus meiner Erfahrung als Zuschauer durchaus, das Tischtennis durch die kurzen Sätze kurzweiliger wurde.

Vermarktung hängt im Sport oftmals direkt mit Typen zusammen, die sich entweder durch ihre Art oder ihre Erfolge von den anderen Abheben. Das Timo Boll (oder ein anderer) also demnächst mit Milkakappe oder Nutella-Werbung rumrennen wird, darf wohl bezweifelt werden.
Der Wiedererkennungswert von Tischtennishat sich nach meiner Ansicht und Erfahrung kaum geändert. Trotzdem kennen viele Tiger Woods und kaum einer J.-O. Waldner. Das wird sich auch ohne deutsche Einzell-Erfolge kaum ändern lassen.

[Jaskula]

@Fozzi

Schön, daß Du mir in allen Punkten zustimmst.

Du kannst mir aber nicht erzählen, daß Du Dir eine Sportart anschaust, bei der Du nicht mal weißt, wann einer gewonnen hat. Es ist nicht egal, sondern essentiell, wie lange ein Satz dauert, auch für den Zuschauer.

Wenn Du die Zählweise nicht für eine grundlegende Regel hälst, dann gibt es keine solchen. Die Zählweise ist für das TT das gleiche wie das Messen der Weite beim Weitsprung. Hier wird die Leistung gemessen und zueinander in Bezug gesetzt. Wenn Du die weglässt, dann bleibt PingPong am Küchentisch übrig.

Deine Aussagen über die Vorzüge der Mini-Sätze lasse ich mal so stehen, obwohl ich wie zu erwarten ist, völlig anderer Meinung bin.