Vegane Ernährung

[Javaguru]

Bitteschön auf Wunsch aus dem Corono-Virus-Thread ausgelagert.

Zitat von Fozzi

Eigentlich nicht. Jeder mit einem halbwegs genordeten Kompaß sollte klar sein, dass die aktuelle Massentierhaltung, eine Erfindung der Moderne und in dieser Form in keinster Weise traditionell, eine Katastrophe und für die menschliche Rasse zum schämen ist.

Völlig richtig. Aber es geht noch weiter, denn hier wird nur die Massentierhaltung kritisiert. Es ist aber prinzipiell nicht in Ordnung,

aus Tradition
aus Gewohnheit
weil es schmeckt
aus Faulheit

Tiere auszubeuten und zu töten bzw. töten zu lassen. Unabhängig davon, ob sie tatsächlich auf einer grünen Weide ein schönes (kurzes) Leben haben durften oder aufs widerlichste eingepfercht und gequält wurden.

Zitat von HSV

Allein der Begriff "Tierleidfraktion", den er inflationär verwendet. Gefühlt in einigen Beiträgen 3 x in einem einzigen Satz. Das muss man erstmal hinbekommen.

Klar, dass weichgespülte Bezeichnungen lieber gelesen werden. Hier gibt es aber nichts zu beschönigen. Wer beschönigt eigentlich immer? Richtig, diejenigen, die etwas Schlimmes verharmlosen wollen.

Zitat von HSV

Sei ruhig und lass' die (Überzeugungs-)Arbeit Andere machen. Dann wird der Siegeszug der Veganer immer weitergehen. Mit Dir könnte er jäh enden.

Wird er nicht, mach Dir keine falschen Hoffnungen.

Zitat von HSV

Getreu des Mottos: Nee, so will ich nicht enden. Ich höre doch nicht auf die Alice Schwarzer der veganen Bewegung. Wobei Bewegung und Alice Schwarzer sich nicht zwingend bedingen.

Alice Schwarzer vertritt allerdings ein paar merkwürdige Standpunkte.
Und ich seh viel besser aus.

Zitat von HSV

Und wenn Du doch nicht schweigen kannst, wäre es der Sache sehr, sehr dienlich, wenn Du die, die Du überzeugen möchtest, nicht auf's Übelste beschimpfen würdest. Denn nix anderes machst Du hier seit einigen Seiten. Mal wachrütteln ist ja in Ordnung. Aber übermäßiges Rütteln führt fast zwangsläufig zu Schäden.

Ich mache noch eine ganze Menge mehr, wenn Du mal richtig lesen würdest.

Zitat von HSV

Und dann haste noch ein anderes Problem. Ich weiß genau, wovon ich rede.

Du kommst aufgrund Deines Auftretens hier unfassbar unsympathisch rüber!

Ich rede halt Klartext. Es geht um Leben und Tod. Täglich. Stündlich. Minütlich. Pro Tag werden alleine in Deutschland über 2 Millionen Tiere getötet. Diese Zahl muss man sich mal vor Augen führen. Und die Gesichter der Tiere. Es ist also höchste Eisenbahn, dass etwas passiert, und zwar grundlegend. Meinst Du, es ist zielführender, mit weichem Wischi-Waschi daher zu kommen? Nee, man muss den Leuten schon klar, deutlich und direkt sagen und zeigen, dass sie, jeder einzelne Nicht-Veganer, eine Schuld daran hat und dafür verantwortlich ist. Ansonsten ist es das übliche "man" = die anderen, die Verantwortung wird abgeschoben oder übertragen und sie ändern nichts.

Zitat von HSV

Und das hat nix mit der Position zu tun, die Du vertrittst. Die ist aller Ehren wert. Denn so hat der gemeine Fleisch(fr)esser vielleicht die Befürchtung, bei entspr. Verzicht so zu werden wie Du.

Ja, das wäre schlimm, viel schlimmer als sich weiterhin ungesund zu ernähren, Krankheiten zu fördern, Ressourcen zu verschwenden und jede Menge Tiere auf dem Gewissen zu haben. So tickt das menschliche Gehirn, ich weiß.

Zitat von HSV

Gäbe es hier crycorner nicht, könnte man denken, dass der vegane Lebensstil offenkundige Defizite im sozialen Miteinander zum Vorschein bringt. Oder überhaupt erst entstehen lässt.
Und dascha (inner Sache) doof,
oder?

Doof ist es, an der eigenen Dämlichkeit festzuhalten und andere zu verachten, die sich für eine gute Sache einsetzen.

Zitat von crycorner

Mal kurz, wie wir den Mängeln vorbeugen:
Eisen - über Hülsenfrüchte, Bohnen, Getreide, Nüsse...
B12 - Über veganen (nicht durch Gelatine=Tote Fische, Rinderknochen, Schweinesehnen) geklärten Saft mit hohem B12 Gehalt -> Hohes C
Zink - Tablette
Kalzium - Über kalziumreiches Wasser (bei uns Alwa oder Ensinger Sport oder Aqua Römer)

B12 ist auch in manchen Zahncremes und inzwischen oft in pflanzlicher Milch und Joghurts zu finden.

Zitat von crycorner

Man will sich ja nicht sagen lassen, dass man den Scheißmangel nur bekommen hat, weil man sich ja zu fein für ein ordentliches Stück Fleisch war.

Ja, diesen Spruch kenne ich auch, der kommt aber nicht so oft.

Zitat von crycorner

Denn wer Veganer wird - und das ist immer noch so - ist Ziel von Gespött oder von familiärer Inakzeptanz. Die aktuelle junge Generation hat zum Glück damit nicht mehr so sehr zu kämpfen.

Jep.
Es ist aber nicht nur familiäre Inakzeptanz, sondern immer noch fast gesamtgesellschaftlich. Zumindest ziehen erst mal alle die Augenbrauen hoch, wenn man sagt man sei Veganer oder fragt im Restaurant nach einem veganen Gericht o.ä.

[Fozzi]

Zitat von Javaguru

...
Völlig richtig. Aber es geht noch weiter, denn hier wird nur die Massentierhaltung kritisiert...

Nein. Es ist für mich (!!!) der erste und wichtigste Schritt. Ganz sicher sind eine Milliarde Tiere pro Jahr immernoch viel zu viel, aber immer noch deutlich besser als > 100.000.000.000

[crycorner]

Zitat von Javaguru

Klar, dass weichgespülte Bezeichnungen lieber gelesen werden. Hier gibt es aber nichts zu beschönigen. Wer beschönigt eigentlich immer? Richtig, diejenigen, die etwas Schlimmes verharmlosen wollen.

Die Dosis macht die Medizin.

Zitat von Javaguru

Ich rede halt Klartext. Es geht um Leben und Tod. Täglich. Stündlich. Minütlich. Pro Tag werden alleine in Deutschland über 2 Millionen Tiere getötet. Diese Zahl muss man sich mal vor Augen führen. Und die Gesichter der Tiere. Es ist also höchste Eisenbahn, dass etwas passiert, und zwar grundlegend. Meinst Du, es ist zielführender, mit weichem Wischi-Waschi daher zu kommen? Nee, man muss den Leuten schon klar, deutlich und direkt sagen und zeigen, dass sie, jeder einzelne Nicht-Veganer, eine Schuld daran hat und dafür verantwortlich ist. Ansonsten ist es das übliche "man" = die anderen, die Verantwortung wird abgeschoben oder übertragen und sie ändern nichts.

Die Entscheidung, Veganer oder zumindest Vegetarier zu werden, muss immer von innen heraus kommen. Ich finde es gut, wenn an verschiedenen Stellen über die Hintergründe der Fleischproduktion berichtet wird und die Leute sich informieren zu können, ohne dass die Informationen allzu schockierend aufbereitet werden (finde da PETA sehr schlecht, die machen das zu krass, das mag man dann nicht lesen). Aber der Antrieb, sich zu informieren, muss von innen heraus kommen. Und das passiert nicht, wenn man angemeckert wird. Dann neigt man erstmal dazu, sich zu verteidigen, seinen bisherigen Standpunkt für sich selbst nochmals abzusichern und notfalls einfach auf Durchzug zu schalten.

Zitat von Javaguru

B12 ist auch in manchen Zahncremes und inzwischen oft in pflanzlicher Milch und Joghurts zu finden.

In Zahncremes ist es mMn nur ein Marketinggag. In pflanzlicher Milch ist mittlerweile ordentlich Kalzium drin, B12 halt so ein bisschen, weil es sich auf einem Produkt für Veganer halt gut macht. Der normale Multivitaminsaft von Hohes C ist da wirklich empfehlenswert.

Zitat von Javaguru

Es ist aber nicht nur familiäre Inakzeptanz, sondern immer noch fast gesamtgesellschaftlich. Zumindest ziehen erst mal alle die Augenbrauen hoch, wenn man sagt man sei Veganer oder fragt im Restaurant nach einem veganen Gericht o.ä.

Gesamtgesellschaftlich ist es mir ja zunächst egal. Wenn sich irgendwo im öffentlichen Raum jemand über mich lustig macht, ist mir das wurschd. Aber im Freundes-, Bekannten- und Verwandtenkreis kann es dann schon ärgern oder verletzen. In Restaurants wird es immer besser, finde ich. Mittlerweile machen sich die meisten Küchen Gedanken über vegane Alternativen. Als Jahreskarteninhaber im Europapark Rust kann man auch dort so langsam die Entwicklung sehen. Überall stellen sie sich nach und nach darauf ein.

[tomtomsen]

Unsere Politiker und TV Köche machen doch alles richtig vor:https://utopia.de/julia-klockner-joh...endung-185230/

[crycorner]

Zitat von Fozzi

Nein. Es ist für mich (!!!) der erste und wichtigste Schritt. Ganz sicher sind eine Milliarde Tiere pro Jahr immernoch viel zu viel, aber immer noch deutlich besser als > 100.000.000.000

Ich bin da komplett Deiner Meinung. Würde man Massentierhaltung reglementieren, würde man ganz automatisch - im Sinne der Veganer positiv - auf den Lebensmittelmarkt eingreifen. Fleisch würde wieder teurer werden, mehr Leute würden sich über den Fleischkonsum Gedanken machen. Vielleicht gäbe es dann sogar irgendwann der Punkt, an dem fleischlose Alternativen günstiger sind, als die Fleischvarianten. Das wäre hilfreich.

[crycorner]

Zitat von tomtomsen

Unsere Politiker und TV Köche machen doch alles richtig vor:https://utopia.de/julia-klockner-joh...endung-185230/

Ja gut, die Sendung wurde von Kaufland gesponsort. Die werden vorgegeben haben, was da im Wagen sein soll. Das kratzt ja viel stärker an Klöckners Ansehen, dass sie Kaufland-Werbung unterstützt hat.

[alba]

Das ist ein Thema, wo ich mir zugegebenermaßen schwer tue. Ich esse Fleisch und zwar gern. Als Kind fand ich es unerträglich, wenn in der Nachbarschaft Hühner geschlachtet wurden. Mit 10 Jahren besaß ich ein Kaninchen, als ich eines Tages von der Schule nach Hause kam, war es verschwunden und endete am Sonntag als Braten. Für mich war das ein furchtbarer Schock, den ich nie vergessen werde. Mein Sohn ist seit einiger Zeit Vegetarier. Andererseits: Die Menschen essen seit jeher Fleisch, hätten wahrscheinlich gar nicht ohne überlebt. Raubtiere wie der Wolf töten ihre Beute teilweise auf eine Weise, die diese furchtbar leiden lässt. Die Katzen töten meist aus reinem Spieltrieb. Dagegen ist eine Schlachtung unter Betäubung sehr human. Die ganzen Auswüchse (Überproduktion, Massentierhaltung, weite Transporte usw.) sind natürlich absolut zu verurteilen.

[Kyuss]

Zitat von alba

Die Menschen essen seit jeher Fleisch, hätten wahrscheinlich gar nicht ohne überlebt..

Nicht nur das, es hätte den Mensch erst garnicht in der jetzigen Form gegeben, denn der Verzehr von hochkalorischen, eiweißreichen Narungsmitteln, die später dann zudem durch die Erfindung des Feuermaches auch noch besser verdaut werden konnten, hat erst die Hirnentwicklung ermöglicht.

Das man jetzt aus ethisch-moralischen Gründen darauf verzichtet * , ist ja löblich, aber das ist kein Dogman und wie es hier zum Teil propagiert wird ein Bärendienst für die Sache !

( Und dann bitte auch nur bei Erwachsenen , oder zumindets mal etwas grösseren Kindern)

[Abwehrtitan]

Zitat von crycorner

...

Was ich nie verstehen werde, weshalb man nur hüh oder hott kann.

Ich bin ein großer Freund einer abwechslungsreichen Ernährung. Ich habs ja nun oft genug gesagt, ich muss nicht daily Fleisch/Wurst haben, aber das Tierleid. Tut mir leid, ich komme aus der Bauernhofecke, damit kannst du mir nicht kommen.

Der Mensch kann sammeln, also sammelt er, der Mensch kann aber auch jagen, also jagt er. Warum jagt er statt zu sammeln? Weil er es KANN!
Warum darf das eine Raubtier jagen? Das andere nicht? Warum zeigt der Mensch (auch zu anderen Anlässen) Raubtierverhalten? Vielleicht weil er eines ist?

Das unser komplexes Hirn enorm viel Energie braucht, und der Gesamtorganismus jede Menge an Nähstoffen die vegan nicht gegeben sind, wird ja nicht bestritten. Für mich ist es so, wenn ich etwas ergänzen muss ist die Sache nicht ausgereift, nicht natürlich.
Ich würde aber niemand reinreden wollen, und wenn Menschen so leben möchten, bitte, sehr gerne. Das sich auch der Markt darauf einstellt ist doch prima, die wollen halt eueren Dollar wie Meinen. Der Markt wird stets verkaufen was kaufkräftig nachgefragt wird. Ich gehe auch davon aus das wird über die Zeit deutlich zunehmenm, prima. Kein Problem.


Womit ich ein Problem habe ist, wenn mir jemand in meine Lebensführung mit Zwang reinregieren will. Und wenn das zudem in agressivem Ton geschieht habe muss sich der Absender nicht wundern wenn er klare Gegenworte hört.


Eine unserer Töchter lebt vegan, wenn sie kocht (hatte ich anderer Stelle schonmal erwähnt) gar kein Ding dann esse ich vegan, Die macht das gut, sprich das schmeckt mir, ich lasse nix liegen. Rote Beete, Kürbis und Zuchini, ist so ihr Lieblingsgemüse, fein, bin ich voll dabei. Ich kann ja erin zwei Tage später wenn die Lust zu groß wird ein Leberwurstbrötchen essen.

Gestern habe ich außer Schnittlauchbrot und Radieschen nix gegessen, und siehe, ich lebe noch, war sehr lecker. Für heute habe ich eine geräucherte Forelle im Kühlschrank, mag ich ebenso gerne, esse ich paar Kartoffeln dazu und nen Tomatensalat. Tag danach gibts die restlichen Kartoffeln als Bratkaroffeln mitr herrlich angebrannten Zwiebeln, vermutlich mit Quark+Schnittlauch (meiner im Hochbeet braucht schon den ersten Schnitt), hab noch nen Chinakohl, das wird der Vitaminanteil werden.
Am Tag danach könnte es passieren das ich jagen gehe! Deshalb bin ein schlechter Mensch? Puuuuuuuuuuh .................

[Fozzi]

Zitat von crycorner

... Vielleicht gäbe es dann sogar irgendwann der Punkt, an dem fleischlose Alternativen günstiger sind, als die Fleischvarianten. ...

Ich setze da eher auf In-Vitro-Fleisch. In Fertigprodukten merkt man den Unterschied eh nicht, alles andere ließe sich über den Preis steuern. Muss man wahrscheinlich erst mal subventionieren, aber wenn man bedenkt, dass weltweit mehr Menschen an falscher, als an Unterernährung sterben, sollte das eine lohnende Investition sein (mal von vielen anderen Aspekten abgesehen).