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Eigenbau Konstruktionen und Verarbeitung, Allgemeines und Wissenswertes rund um den Holzbau Hier geht es um Aufbau und Verarbeitungstipps, Diskussionen über Furnierauswahl und -stärken, Eigenschaften, Gewicht, Verwendung, Biegefestigkeit und Härte von Holzarten, Steifigkeit, Schlägerkopfgröße, Schwingungsverhalten, Schwerpunkt usw., Leimauftrag, Trocknungszeiten, Pressen, Carbonverarbeitung, Sägen, Fräsen, Schleifen, Anfertigung von Griffschalen und sonstiges rund um den Eigenbau. |
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Themen-Optionen |
#1
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Schwerpunkt von Hölzern
Der Schwerpunkt eines Holz gibt Auskunft darüber ob ein Holz kopflastig, ausgewogen oder grifflastig ist. Um die Stärke der Lastigkeit zu bestimmen macht es IMHO nur Sinn dem Schläger einen entsprechenden Wert zuzuordnenm, der die Kopflastigkeit bzw Grifflastigkeit des Schlägers zum Ausdruck bringt. Um eine korrekte Aussage zu tätigen muß zunächst einmal die Kopflastigkeit definiert werden.
Ein Holz ist kopflastig sobald der Schwerpunkt des Schlägers in cm größer ist als die hälfte der gesamten Schlägerlänge. Zur Ermittlung dieses Wertes eignet sich folgende Methode: A: Bsp. Gesamtlänge des Holzes = 26cm die Hälfte davon =13cm (=mittellastig bzw. ausgewogen denn einen Lastigkeit in die eine noch in die andere Richtung liegt ja nicht vor!!!) 1. Schwerpunkt des Holzes liegt gemessen bei z.B bei 13,8cm. ( Die Lastigkeit des Holzes liegt bei +0,8cm (+ = kopflastig) B: Bsp Gesamgtlänge des Holzes = 25 cm die Hälfte davon = 12,5cm 2. Schwerpunkt des Holzes liegt gemessen z.B. bei 12 cm. Die Lastigkeit des Holzes liegt also bei -0,5cm (- = grifflastig) Mit Belägen sieht das ganz anders aus. Hier wird fast jeder Schläger kopflastig sein. Ausnahme z.B grifflastiges Holz mit 2 sehr leichten Belägen z.B ox-Noppe Bsp. der Schwerpunkt des 1. Holzes (A) verschiebt sich on 13,8cm (ohne Beläge) auf 15,6cm (z.B mit 2mal 2,1mm Beläge) nun hat es einen Wert von +2,6cm, der des 2.Holzes (B) verschiebt sich von 12,0 (ohne Beläge)cm auf 13,9cm (mit Beläge). Nun ist das grifflastige Holz durch beide Beläge kopflastig geworden. Der Wert beträgt +1,9cm. Jeder Spieler hat hier einen individuellen Bereiche welchen er als angenehm empfindet. Nun macht es Sinn diesen Werten bestimmte Bereiche zuzuordnen. Werte für Hölzer ohne Beläge: z.B kleiner -0,9 = stark grifflastig z.B. 0,5-0,8 = grifflastig z.B. -0,2 bis -0,4 = leicht grifflastig z.B. -0,1 bis +0,1 = ausgewogen z.B. +0,2 bis +0,4 = leicht kopflastig z.B. +0,5 bis +0,8 = kopflastig z.B. +0,9 bis +1,5= stark kopflastig z.B. grösser 1,5 = extrem kopflastig Möchte man nun 2 Hölzer miteinander Vergleichen benötigt man nur den Wert seines eigenen Holzes und den Wert des Vergleichholzes um im Vorfeld schon zu wissen ob man mit der Lastigkeit des Holzes klarkommen wird. Wichtig hierbei ist jedoch das man nur Hölzer gleicher Gewichtsklasse (+/-5 gramm) miteinander vergleicht. Denn bei einem sehr leichten und kopflastiges Holz welches z.B einen Schwerpunkt von +1,7/70 gramm besitzt, verändert sich die Lastigkeit des Holzes mit Beläge stärker als bei einem schweren Holz (z.B +1,7/90 gramm). Der Grund hierfür liegt an dem prozentual höheren Gewicht der Beläge am Gesamtgewicht des Schlägers. Das Leichte Holz hat mit Belägen z.B einen Schwerpunkt von +3,9 das schwere Holz hingegen von "nur" +3,5. Totzdem können sich beide in etwa gleich schwer anfühlen, da das Gewicht des leichteren Holzes durch eine höhere Kopflastigkeit wieder ausgeglichen wurde. Wer wissen möchte wie man 2 Schläger mit unterschiedlichen Gewichten und unterschiedlichem Schwerpunkten so aufeinander abstimmt (Stickwort tuning) das diese gleich sind, der meldet sich am besten per PN bei mir. (PS: Englische Literatur) Geändert von Weltklasse (19.03.2006 um 19:14 Uhr) |
#2
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
Ich hätte da mal eine Frage:
Wie bekommt man denn heraus, wie weit der Schwerpunkt von von der Hälfte der Gesamtlänge des Holzes entfernt ist ? Zum Beispiel bei holz A: Gesamtlänge 26cm, Hälfte des Holzes 13cm Schwerpunkt 13,8cm MfG Eichhörnchen |
#3
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
Um den Schwerpunkt eines Holzes zu bestimmen geht man am besten wie folgt vor:
Man legt das Schlägerblatt des Holzes auf eine scharfe Tischkante, so daß der Griff in die eigene Richtung zeigt. Dann zieht man den Griff so lange zu sich bis sich die Spitze deines Schlägerblattes vom Tisch abhebt und der Schläger zu kippen beginnt. Anschließend muß man ganz vorsichtig feinjustieren, so daß die Schlägerspitze nicht mehr den Tisch berührt aber das Holz auch nicht vom Tischrunter kippt, bis das Holz genau in Waage ist und sozusagen schwebt ohne das man es festhalten muß. Dann legst man z.B ein DIN A4 Blatt quer über das Schlägerblatt so das es sich wieder senkt (aufgrund des Gewichts von Blatt) ohne das sich dabei der Schläger verschiebt. Das Blatt muß dann bündig mit der Tischkante abschließen. Abschließend mißt man die Strecke vom Griffende bis zum Blatt bzw der Tischkante. Dieser Schwerpunkt liegt meist so ca 13 cm vom Griffende entfernt. Geändert von Weltklasse (20.03.2006 um 16:18 Uhr) |
#4
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
Hmm, was ist wenn der Griff relativ lang ist ? Der Griffbereich wiegt ja bezogen auf die Länge relativ wenig...das ist schwierig...
![]() Geändert von Weltklasse (21.03.2006 um 09:49 Uhr) |
#5
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
@Weltklasse:
Du hast ein sehr interessantes empirisches Messverfahren vorgestellt, welches zwar zu exakten Ergebnissen, mir jedoch zu umständlich wäre (faul wie ich manchmal bin ![]()
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Holz: Stiga Defensiv Pro - SL Irbis 2,1 - Dawei 388D OX Manchmal gewinne ich, manchmal verlieren die anderen. |
#6
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
Zitat:
@Mastermind777 ja, wenn man diesen erstmal kennt ist es kein Problem. Bei mir ist es so das dieser z.b 3,8cm vom Griff entfernt ist. Wenn man in der Lage ist sich das zu merken ![]() ![]() |
#7
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
Hoi zäme
Ich habe folgende Feststellung gemacht: Kopflastige Hölzer eignen sich besonders für (Rotations-) Topspin und grifflastige Hölzer für Unterschnittabwehr. Bis jetzt ging ich immer davon aus, dass kopflastige Hölzer grundsätzlich gut für Spin sind und damit auch für die US-Verteidigung. Da ich grosse Schlägerblätter bevorzuge und ordentlich Gewicht damit verbunden ist, waren die alle ziemlich kopflastig. Trotzdem spielte sich meine Verteidigung nicht sehr sicher. Seit ich ein altes Stiga Gold Star aus den 50er Jahren habe, das einen wirklich massiven Griff hat, mit leichten Belägen bestückt ist (LN mit 0.6 mm Schwamm / Innova ultra light 1.8 mm) und sich deutlich grifflastiger spielt, bemerkte ich eine erhöhte Kontrolle bei der US-Abwehr und etwas grössere Schwierigkeiten bei Rotationstopspins. Ich folgere weiter, das Hölzer mit ausgewogener Lastigkeit gut sind für Techniken über Tisch wie Schupf, Konter, Block, schneller Topspin, usw Ich kann mir nicht erklären, wieso das so ist. Was denkt ihr darüber? Habt ihr eine Erklärung für meine Feststellung? Martin
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TIBHAR Evolution MX-S 1.8 | STIGA Hornet | DER MATERIALSPEZIALIST Hellcat OX Geändert von martinspin (19.11.2007 um 00:22 Uhr) |
#8
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Erklärungsversuch I
Hoi zäme
Letztlich geht es auch darum, die Lastigkeit des gesamten Schlägers zu berücksichtigen. Es stehen sich grifflastige Hölzer mit leichten Belägen und kopflastige Hölzer mit schweren Belägen gegenüber. Der kopflastige Schläger erreicht auf jeden Fall mehr Beschleunigung im Balltreffpunkt wie ein grifflastiger Schläger. Dadurch ist Tempo und Rotation entsprechend höher. Der kopflastige Schläger dürfte sich tendenziell besser für ein Spiel in Tischnähe eignen, da aus der Halbdistanz ein gewisser Kontrollverlust festzustellen ist. Der kopflastige Schläger streut die Winkel mehr und von daher ist die schnelle Platzierung über die Mitte geeigneter. Aus der Sicht der Konstruktion sollte am unteren Flügelteil das Holz eher schlank sein und umgekehrt nach aussen hin eher breit (z.B. rechteckige Form bei Stigas der frühen 60er) Beim grifflastigen Schläger liegt der Schwerpunkt näher am Griff, das Feedback ist grösser und die Kontrolle ist insgesamt höher. Im Gegensatz zum kopflastigen Schläger ist hier die etwas fehlende Beschleunigung für den Angrif aus der Halbdistanz störend. Für Abwehr und kontrolliertes Spin-Spiel aus der HD ist ein grifflastiger Schläger geeigneter. Da beim grifflastigen Schläger erhöhte Kontrolle auch gegenüber der Platzierung besteht, ist das Spiel in die lange bzw. tiefe VH / RH eine geeignete Taktik. Grifflastige Hölzer sind beim unteren Flügelteil eher breit, was den Schwerpunkt in Richtung Griff verlagert. Neben dem Biegefestigkeit des Holzes dürfte die Lastigkeit ein weiteres zentrales Kriterium für die Wahl eines geeigneten Holzes sein. Martin PS Meinen Dank geht an "xybot", der mir wichtige Inputs zum Thema geliefert hat ![]()
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TIBHAR Evolution MX-S 1.8 | STIGA Hornet | DER MATERIALSPEZIALIST Hellcat OX |
#9
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AW: Schwerpunkt von Hölzern
Habe festgestellt das bei kopflastigen Hölzern das 'gefühlte' Gewicht, deutlich höher ist, als es das tatsächliche Gesammtgewicht des Holzes es erwarten liesse. So zerrt einfach ein kopflastiges Holz bei hohen Beschleunigungen am Handgelenk, aber gibt hier deutlicheres Feedback, obwohl es weniger schonend mit dem Handgelenk umgeht.
Im Gegensatz kann das Realgewicht eines Holzes ruhig 10 gr. höher liegen, wenn diese 10gr. vornehmlich im Griff liegen. Dies belastet das Handgelenk weit weniger.
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Holz:Eigenbau Koto/Abachi ALL VH: FS 729Cream/SST 2.0 RH: Dawei Inspirit Quattro 1.8 |
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