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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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Schiedsrichter im Tischtennis
Hallo Leute
Ich würd gern mal eure Meinung wissen zum Thema TT-Schiedsrichter.Meine Frage zielt in zwei Bereiche ab. Erster Bereich:Sind Schiedsrichter,ausgebildet vom Verband im Tischtennis genauso wichtig wie in anderen Sportarten und sollten sie eigentlich bei jedem Turnier und/oder spielklasse zum Einsatz kommen oder ist das nicht notwendig? Zweiter Bereich:Wie beurteiltb ihr die Leistung der ausgeb.Schiris in unserem sport? Bin auf die Antworten sehr gespannt. LG Holger |
#2
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
1. Schiedsrichter sind bei normalen (für mich der Breitensport bis Regionalliga) Punktspielen eigentlich überflüssig. In gefühlten 99 % der TT-Spiele gibt es nichts zu schiedsen, da man das selbst hinbekommt. Wenn man es ernsthaft treiben wollte, bräuchte man für jedes Punktspiel 2 Zählschiedrichter (SRaT) und einen Oberschiedsrichter. Das wäre doch übertrieben für das 1 %, bei dem man sich tatsächlich einen Unparteiischen wünscht. Im Profisport zeigt sich die Bedeutsamkeit anhand der vielen Proteste: Schiedsrichter müssen die Lichtstärke messen, die Deckenhöhe bestimmen und anwesend sein, damit es ein reguläres Spiel wird.
2. Ich kenne drei Sorten (Ober-)Schiedsrichter sowohl bei Punktspielen als auch bei Turnieren: die Gleichgültigen, die Überkorrekten und die Guten. Die Erstgenannten sind überflüssig, da sie im Zweifel auch keine Entscheidung fällen (haben ja eh nix mitbekommen). Die Zweitgenannten sind sehr anstrengend, allerdings muss man anerkennen, dass sie die Regeln durchsetzen. Das ist eben auch wichtig. Die für mich guten Schiedsrichter achten auf die Regeln, vermitteln das Gefühl, dass man einen ernstzunehmenden Sport treibt, verzichten aber darauf, allzu penibel (Stichwort: wann ziehe ich meine Hose aus? Einspielzeit in der Verbandsklasse muss eingehalten werden, auch wenn die beiden Kontrahenten 1,5 Stunden in der kleinen kalten Halle sitzen, bevor sie wieder dran kommen) zu sein, sind präsent, aber nicht aufdringlich. |
#3
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
Zu 1) Im WTTV werden die durch den WTTV-Schiedsrichterausschuss ausgebildet. Das geht bis zum Verbandsschiedsrichter. Nächste Ausbildungsschritte sind dann vom Bund gesteuert für die Bundesschiedsrichterlizenz und ggfs. Internationale Lizenz. Wie es dann weitergeht
Zu 2) Ich finde es immer wieder spannend, welche Qualitätsunterschiede es da gibt. Von Selbstdarstellern bis hin zu devoten Zählgerätebediener. Wenn ich mal in Jülich bin kann man die Unterschiede immer deutlich erkennen. Auch die Oberschiedsrichter in Jülich finde ich lustig: entweder schlafen die da ein oder rennen die ganze Zeit umher und reden auf die Schiedsrichter am Tisch ein. Nur selten habe ich da mal "gute" Leistungen von allen gesehen. Am Interessantesten finde ich aber immer wieder die Reaktionen der Spieler auf Entscheidungen der Schiedsrichter. Jeder fühlt sich dann ungerecht behandelt obwohl (behaupte ich) die ganz genau wissen, dass sie was falsch gemacht haben. Das sind für mich total unnötige Diskussionen. Und man muss immer wieder bedenken: die Schiedsrichter machen das als Hobby und sitzen manchmal den ganzen Tag an der Platte und zählen. Da sollte man etwas mehr Respekt den Leuten entgegenbringen Welche Schiedsrichter nun gut sind oder nicht Kenne da keine Namen. Die meisten sind nur schon recht alt Grüße Bombe
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Wenn Tischtennis einfach wäre, würde es Fußball heißen. |
#4
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
Beim Tischtennis braucht man keine Schiedsrichter. Verbraucht nur Geld und Luft. Bei der Mannschafts-WM in Bremen habe ich viele Selbstdarsteller gesehen. Die haben willkürlich Aufschläge abgezählt, obwohl der Spieler immer die gleichen gemacht hat. Danach gabs natürlich viel Aufregung und das schöne Spiel wurde zerstört. Also nur lästig weg damit !!!
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#5
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
Die Frage, ob man Schiris braucht, hat eigentlich nix mit der Höhe der Liga zu tun. Es geht einzig darum, ob man für sein Spiel die Einhaltung der Regeln wünscht. Das geht nur mit Schiri - egal welche Liga.
Allerdings haben viele schon zurecht angemerkt, dass zumindest der Großteil der Schiris gar nicht richtig nach den Regeln schiedst. Das liegt allerdings auch an den allzu komplizierten Regeln im Tischtennis und daran, dass wir es gewohnt sind, die Regeln nicht einzuhalten. Im Profisport würde ich nicht auf Schiris verzichten, auch wenn sie dort oft nur alibimäßig rumstehen. Aber besser als gar nicht... Noch am Rande bemerkt: Selbst in der Übungsleiterausbildung lernt man nicht, was ein vorschriftsmäßiger Rückschlag ist. Von nem vorschriftmäßigen Aufschlag will ich da gar nicht erst reden. Geändert von Vollblutprofi (25.04.2008 um 15:31 Uhr) |
#6
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
Zitat:
Das sehe ich ein wenig anders! Ebenso das, was weiter oben zum Thema "1 % " geschrieben wurde. Als Spieler und Schiedsrichter sehe ich das aus beider Perspektive. Was ich in der Bezirksliga und drum herum alles sehe, geht weit über das 1% hinaus. Aber selbst scheinbar voll regelkundige Spieler (z.B. meine Mannschaftskameraden) wissen viele Dinge nicht oder nur zum Teil. Das fängt mit so simplen Dingen wie - Fehlaufschlag im Doppel, weil auf der EIGENEN Tischhälfte der Ball links von der Linie aufkommt - an und es wären noch 1000 andere Beispiele möglich. Das fällt nur dem Fachmann mit VOLLEM Verständnis fürs Regelwerk UND der nötigen Aufmerksamkeit auf. Auch Zuschauer - und damit komme ich auf das Thema "Bremen" zu sprechen, sehen nicht, was am Tisch passiert und scheinbar gleiche Aufschläge sind halt doch nicht so gleich. Wenn ein Spieler die Hand schnell aus dem Bereich nehmen soll beim Aufschlag, achtet kaum ein Zuschauer darauf, ob es beim nächsten Aufschlag schneller geht. Das soll kein Pladoyer auf unfehlbare SR sein, sondern ein wenig um Verständnis werben, dass auch Zuschauer manchmal Dinge falsch sehen können, die der SR richtig gemacht hat. Mehr gute SR in niedrigeren Klassen würden das Verständnis für unser komplexes Regelwerk erhöhen, die "Gleichgültigen" wollen sich wohl den Ärger ersparen, da sie sonst auf dem Grat zwischen "Überkorrekt" und "GUT" wandeln müssen. Letztlich beurteilen kann das aber nur, wer wenigstens das gleiche Wissen hat wie der zu Beurteilende - jedenfalls in vollem Umfang.
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#7
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
Also ich finde sie sind sehr wichtig und man sollte sie so oft wie möglich einsetzen. Aber Diskussionen entstehen wie schon genannt meistens durch falsche Aufschläge... Und darauf hat der OSR keinen Einfluss, es ist eine Tatsachenentscheidung des Tischschiris... Man bräuchte praktisch 2 geprüfte Schiris bei jedem Spiel, die dann auch die Spiele zählen. Dann wäre es gut
2) Da habe ich schon viele Unterschiede gesehen... Manche kommen nur zum Aufschreiben und haben von Regeln keine Ahnung. Es gibt welche, die nicht einmal in der Lage sind, das Netz auf die richtige Höhe einzustellen oder ihnen fallen sehr schiefe Tische nicht auf... Dann gibt es wiederum OSR, die Ahnung haben und einen guten Job machen, auch wenn von diesen wieder manche etwas kleinlich sind. Aber mir sind überkorrekte Schiedsrichter deutlich lieber als solche, deren Anwesenheit man gar nicht spürt. |
#8
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
Das Hauptdilemma unserer Schiedsrichterzunft sehe ich darin, dass unsere Schiedsrichter normalerweise für zwei Funktionen ausgebildet und auch eingesetzt werden, die eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun haben: Zum einen - meines Wissens ausschließlich in der 1. und 2. Bundesliga und bei hochrangigen Einzel-Turnieren - sind sie als Zählrichter am Tisch tätig und in dieser Funktion verantwortlich für die Einhaltung der Internationalen Tischtennis-Regeln (das ist die Aufgabe, die Laien wohl am ehesten unter "Schiedsrichter-Tätigkeit" einordnen würden und die am ehesten der Schiedsrichter-Funktion in anderen Sportarten entspricht). Zum anderen - und meiner Einschätzung nach weitaus häufiger - fungieren sie bei Mannschaftskämpfen und normalerweise bei allen Einzel-Turnieren bis hinunter auf Kreisebene als sog. Oberschiedsrichter und sind dort in einer Art Notarsfunktion verantwortlich für einen regulären Ablauf entsprechend der WO und anderen einschlägigen Bestimmungen, haben aber in dieser Funktion ausdrücklich keine Befugnisse als Zählrichter am Tisch.
Und das Anforderungsprofil für diese beiden Alternativen erscheint mir absolut konträr: In letzterem Fall geht es um administrative Tätigkeiten und Abläufe (ein absoluter Tummelplatz für "Paragraphenreiter"), im anderen Fall sind - außer natürlich fundierten Regelkenntnissen - Entscheidungsfreude, Durchsetzungsvermögen, aber auch psychologisches Fingerspitzengefühl vonnöten. Nach meiner Lebenserfahrung ist es allerdings meist so, dass diejenigen, die in einem der beiden Bereiche zu Hause sind, sich entsprechend unwohl fühlen, wenn sie auf einmal die andere Funktion wahrnehmen müssen. Der ideale Tischtennis-Schiedsrichter wird beiden Anforderungsprofilen gerecht. Aber eine Lösung für dieses Dilemma weiß ich eigentlich auch nicht. |
#9
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AW: Schiedsrichter im Tischtennis
[QUOTE=Porthos;1130605]
Sehr qualifizierter Beitrag, deshalb wird auf oberster Ebene international unterschieden zwischen OSR und Blue Badge (am Tisch). Allerdings muss auch ein OSR Entscheidungsfreude an den Tag legen, denn er wird sehr oft und vieles gefragt und muss dann in dem Bereich der Anwendung auch schnell´UND regelkonform entscheiden.
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