Stiga-Hölzer im Wandel der Zeit

[martinspin]

Hey Rieslingrübe

Zitat von Rieslingrübe

Nach meinen Informationen liegen bei Butterfly Sriver und Yasaka Mark V die Zeitpunkte ihrer jeweiligen Markteinführung nicht sooo weit auseinander: Sriver Ende der 60er - Mark V Anfang der 70er, wird hier gemeinhin überliefert.

Ob Stellan Bengtsson bei seinem Titelgewinn 1971 in Nagoya diese neue 'Waffe' bereits zur Verfügung stand, da bin ich mir nicht sicher.

Als historisch verbürgt gilt jedoch in weiten Kreisen, dass Kjell Johansson bei seiner Finalniederlage 1973 in Sarajewo auf beiden Seiten mit einem Mark V Belag spielte.

Dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen: Hatte ich doch in der Vergangenheit schon einige alte Alser Hölzer mit Original Mark V Gummis, großer Schlagfläche, genagelten Griffen u. ohne Seriennummer in der Hand, die zweifelsfrei vor 1975 gefertigt wurden...

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Hast absolut recht, ich hab mich mit 1976 ziemlich vergriffen. Ab 1976 wurden Beläge und Hölzer separat verkauft, was ich mit der Erscheinung der Mark V -Beläge verwechselt hab.

Meine Unterlagen zeigen, dass die ersten Yasaka-Beläge (Cobra) 1964 angeboten wurden. Diese gab es in der 1 bzw. 2 mm Version als Backside und Softbeläge.

Hölzer mit Mark V Belägen gibt es laut meiner Kataloge ab 1971. Erhältlich waren diese Beläge auf folgenden Hölzern: Alser, Ehrlich, Johansson, Bengtsson und ab 1973 auch auf dem 2000.

Offenbar galt das Ehrlich damals auch als Angriffsholz und wurde desshalb auch mit Mark V angeboten.

Cheers, Martin

[LabyrinthDerSinne]

Mein Ehrlich(5,9 mm) ist richtig flott. Es ist auf jeden Fall ein OFF Holz. Meine TT-Kameraden meinten auch, ohne das ich Sie daraufhin ansprach, das es wohl schneller ist als mein vorheriges RI-Balsa Holz.

Grüße

Laby

[martinspin]

Hoi zäme

Mal wieder ein kleiner Input. Konnte mit Chuck Hoey vom ITTF-Museum einen Katalog aus dem Jahr 1950 ersteigern. Darin sind u.a. die damals aktuellen Hölzer aufgelistet. Die Hölzer Peggy McLean und Johnny Leach kannt ich nicht als Stigahölzer. Bei beiden wurde der Griff mit weichem Ziegenleder umwickelt, um einen durchgehend guten Halt zu besitzen. Die einen oder andern werden wohl schon Abbildungen auf den einschlägigen Auktionshäusern gesehen haben. Die beiden Schläger waren 1950 die zwei Tophölzer, da beide 1949 Weltmeister wurden (Peggy mit dem Team und Johnny im Herren Einzel). Der Johnny Leach Schläger wurde bis in die frühen 60er verkauft.

Im Vergleich zur Aufstellung im Post #60 (45/47) verschwanden bis 1950 das PUCK (Holz ohne Beläge). Zwischen 1948 und 1949 kam das Stigma GARETT NASH hinzu und ab 1950 die beiden vorhin erwähnten Hölzer Peggy Mc Lean und Johnny Leach.

Es folgt die Übersetzung des Katalogtexts. Darin werden zwölf verschiedene Hölzer angeboten.

STAR (Juniorracket)
Beläge aus Gummi und Kork mit Griff aus Birke.




CADET (Juniorracket)
Gummibeläge auf beiden Seiten mit einem Griff aus Birke




SPORT (Trainingsracket)
Beidseitig durchgehender Noppenbelag. Vervorragender Trainings- und Wettkampfschläger.




WINNER (Wettkampfholz / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Leichtes und dünnes Wettkampfholz mit schlankem Griff aus Buche.




ZEPHYR (Wettkampfholz / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Ausgezeichnetes Allroundholz mit kräftigem Griff aus Buche

REGENT (Wettkampfholz / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Erstklssiges englisches Modell mit wohlgeformtem Griff aus Ulme




GOLD STAR (Wettkampfholz / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Wettkampfracket der höchsten Klasse mit speziell geformtem Griff aus Ulme und perfekter Balance.




STIGA ORIGINAL (Eliteserie / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Sorgfältig ausbalanciert für fortgeschrittenes Wettkampfspiel. 5 mm dickes Spezialfurnier mit besonders hochwertigem Noppengummi.




GARRET NASH (Eliteserie / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Amerikanisches Wettkampfholz als Originalmodell des Amerikaners Garett Nash.




MÄSTARRACKET (Eliteserie / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Speziell entworfen und entwickelt für die berühmtesten Tischtennisspieler (u.a. Tage Flisberg). Das Blatt ist 6 mm dick und mit erstklassigem Noppengummi bestückt.




PEGGY MC LEAN (Eliteserie / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Dieses Topracket wurde für die Team-Weltmeisterin (U.S.) 1949 Peggy Mc Lean hergestellt. Die Feinheit liegt im Griff, welcher mit Ziegenleder umwickelt ist, was einen durchgehend guten Halt liefert.

JOHNNY LEACH (Eliteserie / durchgehend furniert bis zum Griffende)
Johnny Leach, Einzelweltmeister 1949, hat der Firma Stiga die Originalrechte für ganz Skandinavien zugestanden, sein Wettkampfholz zu verkaufen.

Cheers, Martin

[wüstling]

Hallo ihr Stiga-Experten! Ich habe kürzlich ein Stellan Bengtsson Allround Wood gefunden. Mir hat man gesagt, es sei recht viel wert, daran glaube ich aber eher nicht. Aufgrund der Beschreibungen in diesem (sehr guten!) Thread tippe ich auf Mitte/Ende 70er-Jahre. Es hat eine Doppellinse, den Dreikronen-Aufkleber, wiegt mit einem Belag (eher dünner Sriver, den ich leider nicht abbekomme) 112g, Schlägerblattdicke ist ca. 0,51cm. Außerdem denke ich, dass der Einschliff am Steg eher wertmindernd ist.

Wie würdet ihr Wert und Spieleigenschaften dieses Holzes bewerten?

[martinspin]

Hey Uwe

Hab kürzlich auf Tradera ein Stipancic aus BTY-Produktion gesehen, was ausschaut wie ein Johannson. Kannst du mir etwas über das Holz sagen?

Cheers, Martin

[Rieslingrübe]

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Das H steht jedenfalls für Hinoki.

Wobei es unterschiedliche Furnierzusammensetzungen gab: Anfang der 70er waren jeweils nur das Sperr- und/oder Kernfurnier aus dieser uralten Zypressenart. Später auch die Außenfurniere.

Parallel gab's ja bekanntlich noch ein Klampar- und Jonyer-Hinokimodell (auch aus Normalholz - diese ohne ´H´, bzw. mit einem ´S´unter dem Griffbild).

Der Stiga-Sticker unten ist natürlich mal wieder einigermaßen kurios. Kann ich mir nur damit erklären, dass in einigen europäischen Ländern bestimmte Butterfly-Hölzer zeitweise von Stiga vertrieben wurden. So wie in den 50ern und frühen 60ern Stiga-Hölzer teilweise im Vertrieb von Hanno landeten - und mitunter Namenszüge beider Marken trugen.

Von den Spieleigenschaften kann man die Butterfly-Hölzer aber niemals mit den zeitgenössischen Stiga-Modellen vergleichen. Jonyer, Klampar & Stipancic waren härter, steifer, nicht so gefühlvoll...

...gleichwohl gegenüber heutigen Hölzern durchaus interessant und zum Teil überlegen. Jedenfalls haben diese alten Butterfly-Teile (ähnlich wie frühe Korpa-, Berczik-, und Kenny Style-Serien) durchaus ihre Liebhaber.
Diese sind aber selten bis nie auch Stiga-Fans...

[serxas]

Hallo,

in einem Internet-Auktionshaus läuft aktuell eine Auktion über das folgende Alser Holz aus den 60ern. Wieviel ist das Holz maximal Wert nach eurer Meinung?

[Rieslingrübe]

Zitat von wüstling

...tippe ich auf Mitte/Ende 70er-Jahre.

Wie würdet ihr Wert und Spieleigenschaften dieses Holzes bewerten?

Ab in den Ofen damit.

Frühe 80er Jahre, keine besondere Serie, zudem deftig verhunzt. Wär mir keine 20 Mücken wert...

[martinspin]

Hey Uwe

Zitat von Rieslingrübe

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Das H steht jedenfalls für Hinoki...

Danke für die Info

Martin

[Rieslingrübe]

Zitat von serxas

Wieviel ist das Alser-Holz oben maximal wert nach eurer Meinung?

Das alte Lied: Ohne aussagekräftige Bilder und Daten ist es kaum möglich, eine halbwegs kompetente Aussage zu treffen.

Man benötigt wie gesagt zumindest auch den Blick auf die Furnierproportionen von der Seite sowie die (intakte?) Schlagfläche.
Darüber hinaus die genauen Gewichtsangaben und Gesamtdicke in Relation zur Blattgröße.

Tippe so auf 1972/73; war vermutlich seinerzeit im Originalzustand ab Werk mit Yasaka-Cobra Belägen bestückt.

Im Vergleich zu dem von mir hier reingestellten Alser weiter oben erkennt man, dass der liebe Hans erneut einige Haare gelassen und ein paar Gesichtsfurchen mehr bekommen hat.
In ganz frühen Serien (vor 1966/67) besaß der Schwede noch volles Wuschelhaar und ein fleischfarbenes Antlitz - keinen derart markanten Transylvanischen-Teint.

Topzustand voraus gesetzt, könnte man durchaus bis 130 Kröten gehen. Wer's nötig braucht, auch höher...

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