Die neue Ausländerregelung und der deutsche Nachwuchs.

[finnenknut]

Ist es eigentlich noch sinnvoll, dass sich unser Nachwuchs weiterhin rumplagt, 5-8mal die Woche trainiert mit dem Ziel, irgendwann im bezahlten TT zu spielen, wenn dort die Plätze dank der neuen Ausländerregelung des DTTB, von den Ausländern besetzt sind? Ich meine nicht Ausnahmespieler wie Süss oder Ovtcharov, die machen ihren Weg, ich meine die Nachwuchsspieler in den verschiedenen Kadern.

[Michael Frey]

Angesichts der allgemein schlechten finanziellen Situation der Profi-TT-Vereine kann eben auch nur den Ausnahmespielern der Weg ins Profi-Lager empfohlen werden.

Alle anderen sollten ab einem gewissen Alter den Schwerpunkt auf Berufsausbildung und berufliches Fortkommen legen.

Mit Abitur, Führerschein und Zweitliga-TT-Niveau ist langfristig eh kein Geld zu verdienen, insbesondere nach dem Ende der aktiven Karriere...

[obelisk]

also alle das Kadertrainung aufgeben! Schule ist eh wichtiger.

[Calin G.]

Genau lieber Obelisk, ich trainiere jeden Tag und kämpfe um einen Platz in der 1. oder 2. Bundesliga, da aber eh fast nur Ausländer spielen, höre ich mit dem Training auf und spiele wieder 3. Kreisklasse und konzentriere mich voll auf die Schule!!!

[charlies]

Diese Frage ist etwas daneben.

Wer im Tischtennissport etwas erreichen will darf nicht als erstes Ziel das Geld haben.

Am Anfang steht sicher der Spass und der Sport. Wenn schon hier das Ziel Geld verdienen heisst, dann hat man sich die falsche Sportart ausgesucht.

Ab einem gewissen Niveau und mit entsprechendem Talent das man mit einem normalen, dem Leben und der Ausbildung angepassten Training erreicht hat kann man vielleicht sagen, man will in einen Profisport wechseln.

Hier sollte aber jedem klar sein, dass man nur als wirklicher TOP Spieler (maximal bis TOP 20 in Deutschland) dass man danach für ein paar Jahre ein Polster hat.

Wenn man unter den TOP 5 ist hat man vielleicht die Möglichkeit ausgesorgt zu haben.

Es ist eine absolute Augenwischerei wenn man durch eine andere Ausländerregelung eine bessere finanzielle Situation erhält. Diese Ausländer können können in Deutschland spielen, weil es in Ihrem Land eine ganz andere finanzielle Lebenssituation gibt.
Ausserdem haben diese Gastarbeiter einen ganz anderen Anspruch an das Leben.

Mit dem Geld kann und will, in Deutschland niemand leben.

Aber es stellt sich die Frage warum dann eine Regelung.

Wenn ich lese ich spiele lieber in der Kreisklasse statt zu kämpfen, dann spricht daraus eine Einschätzung, die einen gewissen Hintergrund zeigt. Es ist bestimmt richtig, die Energie in dieser Situation für eine Ausbildung einzusetzen, denn ein Ziel 2. Bundesliga ist nicht erstrebenswert für einen Sportler.

Wenn jemand 5 bis 8 mal trainiert ist dass noch nicht der Aufwand um auf den "anderen" neidisch zu sein. Der hat wahrscheinlich noch einen größeren Aufwand getrieben und sich für eine Lebensentscheidung für den Sport entschieden hat.

Wenn dieser "Andere" ein paar Kilometer weiter weg wohnt und für das gleiche, meißt wenigere, mehr tut, dann hat der meinen Respekt.

Es sind schließlich alle Sportler.

Die Situation des Einzelnen PRO oder CONTRA Sport hängt sicher nicht an einer Ausländerregelung. !!!!!!!!!!!!!!

[Günter]

Hallo charlies,

dein Beitrag

„Die Situation des Einzelnen PRO oder CONTRA Sport hängt sicher nicht an einer Ausländerregelung. !!!!!!!!!!!!!!“

ist in diesem Fall einfach falsch. Natürlich hängt die Situation des Einzelnen mit an der Ausländerregelung. Wenn sich jemand ein Ziel setzt, dann wird er vorher die Chancen, diesen Ziel zu erreichen, abwägen. Ist es das Ziel mit TT Geld zu verdienen, dann ist es durch die Ausländerregelung wesentlich schwieriger zu erreichen, da weniger Plätze im bezahlten TT für Deutsche zur Verfügung stehen, diese Plätze sind dann durch Ausländer belegt. Sie sind belegt, weil halt die Ausländer für weniger Geld spielen, wie auch du feststellst.
Es sind sicher alles Sportler, wie du schreibst, nur die Sportler die ein paar km weiter östlich über der Grenze wohnen, haben den Riesenvorteil, ihrer geringerer Lebenshaltungskosten.
Sie bekommen für das Gleiche weniger, dieses Weniger ist aber für sie wahrscheinlich mehr aufgrund ihres Vorteiles des Wohnortes im Ausland.
Den ausländischen Sportlern wird bei gleicher Leistung der Vorteil des "geringeren finaziellen Aufwandes" eingeräumt.

[charlies]

@ Günter

Den ausländischen Sportlern wird bei gleicher Leistung der Vorteil des "geringeren finaziellen Aufwandes" eingeräumt.

In diesem Satz gebe ich Dir vollkommen recht.

Eines sollte zu denken geben. Man fordert (übertrieben dargestellt) das etwa 120 Tischtennis Sportler von genausovielen Sponsoren mit je 5 Mio € gefördert werden für 2. Liga Leistung.
(Einkommen für ein Leben)

Nein man findet keinen Sponsor für einen "Hobbysport" Tischtennis, der einen unterhält.

Nur im absoluten Spitzensport kann man erwarten, das es Sponsoren gibt.

Wenn ich als Sportler dann mein Ziel nicht im Spitzensport sehe, dann bin ich Hobbysportler und sollte lieber eine Ausbildung machen, die mir meinen Lebensunterhalt sichert.

Im Sport gewinnt nur einer. Das ist der der sich gegen die Konkurrenz durchsetzt. Die Konkurrenz ist auch im Ausland.
Auch hier muss hart gearbeitet werden.

Wenn der Staat für die Sportler sorgt (siehe China), dann erfolgt hier die Auslese genauso hart. Hier wird auch nur der Spitzensport gefördert, alles andere ist genauso Hobby.

Jedoch ist auch hier die Konkurrenz groß. Wir müssten eigentlich dankbar sein, dass wir hier eine so "billige" Konkurrenz haben die unseren Spitzensportlern zu größeren Leistungen verhilft.

In Ländern wie China muss sich die Konkurrenz auch noch vom Staat geschaffen werden. (Sparringspartner Imitationen).

[Tansincos]

Selbst jeder noch so talentierte Nachwuchsspieler sollte sich nebenbei noch auf einen vernünftigen Schulabschluss und eine Basisausbildung konzentrieren. Denn Talent allein bedeutet nicht den Durchbruch, und wenn man mit 14 unter den Top 10 der Welt steht, heißt dasja noch öange nicht, dass man mit 22 nicht trotzdem schon Sportinvailde sein kann. Dies ist natürlich keinem zu wünschen, aber alle, die ihr Geld mit Tätigkeiten verdienen, die allein auf ihrer körperlichen veranlagung basieren, sollten sich im klaren sein, dass ihr Körper auch irgendwann nicht mehr mit- oder weitermachen könnte.
Daher würde ich grundsätzlich jedem empfehlen, noch nebenbei Schule und Ausbildung laufen zu lassen.