Ein Spieler in zwei Vereinen gemeldet...

[Tanja TT]

Hallo ,

kann mir jemand einen Hinweis oder Link zu einer entsprechenden Stelle in der Satzung oder dem Regelwerk des DTTB nennen, in der steht, dass ein Spieler nicht zeitgleich in zwei unterschiedlichen Mannschaften gemeldet sein darf?

Und welche Strafe ist bei Bekanntwerden solcher Fälle zu erwarten?

Gibt es bekannte Fälle, in denen Spieler zeitgleich für zwei Mannschaften gemeldet waren und auch Punktspiele bestritten haben?

Wäre schön, wenn mir jemand ein paar fundierte Antworten geben könnte...

MfG

Tanja

[klugscheisser]

Landesverband?

[Egbertschlick]

Zitat von Tanja TT

Hallo ,

Gibt es bekannte Fälle, in denen Spieler zeitgleich für zwei Mannschaften gemeldet waren und auch Punktspiele bestritten haben?

Bei uns im PTTV gab es Spieler, die im PTTV und gleichzeitig im STTB gemeldet waren und da auch gespielt haben.

Das Ende vom Lied war, daß die Spieler für den PTTV gesperrt wurden und die Mannschaft alle Punkte verlor, die mit ihnen erkämpft wurden.
Außerdem gab es eine saftige Strafe vom Verband.

Was im STTB passierte weis ich allerdings nicht.

[Croudy]

Das Ende vom Lied war, daß die Spieler für den PTTV gesperrt wurden und die Mannschaft alle Punkte verlor, die mit ihnen erkämpft wurden.

Und dann hat er am besten noch in der ersten Mannschaft mit sechs gemeldeten Stammspielern gespielt, in einem Verein mit 10 Mannschaften. Dadurch, dass er nicht als Stammspieler berechtigt war, musste jede Mannschaft ihre Nummer 1 an die höhere abgeben, sodass am Ende alle Mannschaften alle Spiele mit falscher Aufstellung gespielt haben!

Ich hab für den TTVN auf die Schnelle nur diese Regelung gefunden:

WO/AB, I.1b: Kein Mannschaftsspieler einer Mannschaft darf gleichzeitig in einer anderen Mannschaft der selben Altersklasse als Mannschaftsspieler gemeldet werden.

[w_W_]

Das geht auf internationaler Ebene doch schon los.
Hat da nicht neulich noch die ECL ihren Offenbarungseid geleistet?

Da haben doch Spieler nach dem Endspiel in der ECL in Asien gespielt,
obwohl die Saison hier noch nicht zu Ende war. Diese Regelung wurde
inzwischen wohl geändert, aber seinerzeit haben die Spieler mit dem
Einsatz in Asien ihre Spielberechtigung hier verspielt, was aber nicht
korrekt / nicht konsequent geahndet wurde.

Bei den Damen gab es doch auch mal ein Problem mit Spielerinnen und deren Einsätzen in China.

Du brauchst keine Stelle im Regelwerk. Man kann nicht bei zwei Vereinen
auf dem Meldeformular stehen und schon gar nicht für 2 Vereine spielen.

[Scuzzle]

Zitat von Croudy

Ich hab für den TTVN auf die Schnelle nur diese Regelung gefunden:

Irgendwie glaube ich dass es da noch mehr geben muss.
Nach dem Satz wäre es ja ok, wenn ein Jugendlicher im Nachbarverein dann noch für eine Herrenklasse gemeldet wird. (Ist ja nicht die selbe Altersklasse)

[Tanja TT]

Nunja, der normale Menschenverstand sagt mir auch, dass es nicht rechtens sein kann, aber wenn es nicht verboten / schriftlich festgehalten ist, dann spricht ja nicht sehr viel dagegen..
Zumal ja eigentlich alles immer genau festgeschrieben wird oder ausdrücklich verboten wird..

@Croudy:
Die Aussage ist dann im Damen bzw. Herrenbereich ja eindeutig.

@Croudy: @klugscheisser:
Was ist aber mit dem oben beschriebenen Fall, dass es Verbandübergreifend ist? Also jemand wohnt in der Nähe eines anderen Bundeslandes und würde gern in einer Mannschaft eines anderen Verbands zusätzlich spielen.


Oder ist es laut DTTB so, dass man nur einem Verband angehören darf und innerhalb eines Verbandes gilt die Regelung wie z.B. im TTVN (siehe Croudy)?

Vielen Dank schonmal...

[mliebehenz]

Hier mal ein paar Auszüge aus der WO des DTTB - Abschnitt B:

1.2 Die Spielberechtigung eines Spielers kann immer nur für einen Verein (Stammverein) erteilt werden. Voraussetzung für die Erteilung der Spielberechtigung ist die Mitgliedschaft des Spielers in diesem Verein. Dem Spieler steht es frei, Mitglied weiterer Vereine zu sein, für die er aber keine Spielberechtigung besitzt.

Voraussetzung für eine Spielberechtigung und deren Erteilung sind außerdem Erklärungen des Spielers zu folgenden Punkten. Der Spieler erklärt
- sein Einverständnis, dass seine Ergebnisse von offiziellen Veranstaltungen gemäß WO A 11 veröffentlicht und in jeglicher Form ausgewertet
werden.
- sein Einverständnis, dass Fotos bzw. Filmaufnahmen von ihm bei offiziellen Veranstaltungen gemäß WO A 11 im Zusammenhang mit der Berichterstattung über diese Veranstaltungen veröffentlicht werden.
- dass er die Vorgaben des NADA-CODE, die Zuständigkeit der Rechtsorgane der Verbände sowie des DTTB-Disziplinarorgans „Anti-Doping“ anerkennt.
- sein Einverständnis, dass das Einlegen von Rechtsmitteln gegen Entscheidungen des DTTBDisziplinarorgans „Anti-Doping“ – unter Ausschluss
des ordentlichen Rechtswegs – nur beim Deutschen Sportschiedsgericht (§ 45 DIS – SportSchO) möglich ist.
- im Falle einer ausländischen Staatsangehörigkeit, dass er sich legal in Deutschland aufhält. Falls der Spieler nicht Berufsspieler im Sinne von § 7 Beschäftigungsverordnung ist, nicht unter die Regelung gemäß B 9.2.1 fällt und nicht Staatsangehöriger eines EU-Vollmitgliedsstaates außer Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien oder Ungarn ist, erklärt der Spieler, dass ein Aufenthaltstitel nach dem Aufenthaltsgesetz vorliegt, der jederzeit auf Anforderung der Verbände vorgelegt werden kann, sowie dass er seitens des antragstellenden Vereins bzw. von Dritten kein Entgelt oder entgeltliche Leistungen als Tischtennis-Sportler erhält.
Der Verein bestätigt mit der Beantragung der Spielberechtigung (auch Wechsel) sowie mit Erhalt der Bescheinigung der Spielberechtigung die Erklärungen des Spielers und – im Falle von Spielberechtigten ausländischer Staatsangehörigkeit – darüber hinaus, dass er die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben und die Beschränkungen von Entgeltzahlungen an ausländische Spieler kennt und einhält.
Der Verein muss das Vorliegen der schriftlichen Erklärungen des Spielers (bei Minderjährigen das der gesetzlichen Vertreter) in Bezug auf den Inhalt von B 1.2 jederzeit auf Anforderung des zuständigen Mitgliedsverbands nachweisen können.

1.3 Spieler dürfen grundsätzlich nur für den Verein starten, für den sie die Spielberechtigung besitzen. Lediglich bei Freundschaftsspielen (Mannschaften) kann ein Spieler im Einvernehmen mit seinem Stammverein und dem Gegner auch für einen anderen Verein starten.

1.4 Die Spielberechtigung ist durch den zuständigen Mitgliedsverband sofort zu widerrufen, sobald er verbindlich Kenntnis davon erhält, dass der Spieler auch die Spielberechtigung für mindestens einen anderen Verein im In- und/oder Ausland besitzt; im Ausland gilt dies zusätzlich auch für die Teilnahme an einem unter dem Dach des jeweiligen Nationalverbandes organisierten oder veranstalteten regelmäßigen Mannschaftsspielbetriebs.
Besteht die andere Spielberechtigung im Inland, ist auch sie durch den für ihre Erteilung zuständigen Mitgliedsverband sofort zu widerrufen. Die Spielberechtigung ist ebenfalls sofort zu widerrufen, wenn im Zusammenhang mit der Erteilung oder dem Wechsel der Spielberechtigung falsche Angaben gemacht wurden oder das Vorliegen der gemäß B 1.2 bzw. B 5.2.5 geforderten schriftlichen Erklärungen des Spielers (bei Minderjährigen die der gesetzlichen Vertreter) vom Verein auf Anforderung des zuständigen Mitgliedsverbands nicht nachgewiesen werden kann.
Mit der Zustellung des Widerrufs an dessen Verein erlischt die Spielberechtigung des Spielers für die Zukunft und seine Einsatzberechtigung für alle Mannschaften des Vereins rückwirkend ab Saisonbeginn. Die Spielberechtigung kann frühestens zum 1. Juli der auf den Widerruf folgenden Spielzeit unter Beachtung von Abschnitt B der WO wieder erteilt werden.
Die Möglichkeit der Anfechtung des Widerrufs regelt der zuständige Mitgliedsverband.

Ist zwar viel Text, sollte aber ein wenig weiterhelfen.

[Fastest115]

Die Regelung ist DTTB Weit gültig. Text siehe oben.

Es ist unabhängig ob er im gleichen Landesverband spielen will oder im anderen Landesverband oder in einem anderen Staat. Er darf nirgends spielen. Ausnahmen sind Vereine/Verbände die nicht in der ITTF DTTB WTTV usw Hierarchie stehen. ZB Betriebsport oder Behindertensport usw. Da darf man auch für einen anderen zweiten oder dritten oder vierten Verein spielen sofern deren Statuten das auch erlauben.

Die Strafen/Folgen, die es nach sich ziehen kann sind sehr unterschiedlich und müssen im Einzelfall entschieden werden. Da ist alles möglich.

Im Extremfall kann die Spielberechtigung rückwirkend entzogen werden. Das hat dann og Folgen:

Ale Spiele wo er mitgewirkt hat gehen verloren. Und wenn seine Mannschaft nur zu sechst war hätte ja Brett 1 der tieferen Mannschaft in der höheren an 6 spielen müssen. Also sind auch alle Spiele der unteren verloren wo Brett 1 mitgewirkt hat.

Und das womöglich in beiden Vereinen....

Es kann aber auch so enden, dass sich rausstellt das er in einem zurecht im anderen zu unrecht spielberechtigt war dann gehen nur die Spiele weg in dem Verein wo er zu unrecht war. (Hatten wir mal mit nem Jugendlichen).

Dazu bleiben dann Strafen für den Spieler zu prüfen, wenn er das wissentlich absichtlich oder grob fahrlässig gemacht hat..

USW

[Tanja TT]

@mliebehenz

Super! Das ist genau die Antwort, die ich gesucht habe.
Damit ist meine Frage im vollen Umfang beantwortet.

Super Forum!! Und dank an alle Beteiligten!